'Südwinde' - Kapitel 36 - Ende

  • @ Emily


    Zitat

    Original von Emily
    Brittany hat mich manchmal etwas genervt, da war ich froh, dass ich ich sie nur im Buch und nicht im wirklichen Leben vor mir hatte. Ich glaube ich hätte an ihr rumerziehen wollen. Aber zum Buch passte sie gut.


    :lache


    dankeschön! :-]
    habe ich doch gerne gemacht... ich hatte auch viel Freude am Schreiben und jetzt mit der Leserunde :wave



    ehe ich es vergesse: dankeschön auch an Wolke für die Möglichkeit zur Leserunde!

  • Bevor ich noch zu den einzelnen Kapiteln schreibe, heute mal von hinten nach vorne.


    Ein tolles Buch! :anbet


    Mein Zugang zum historischen Roman ist nicht sonderlich ausgeprägt und eher bescheiden, trotzdem hat mich der Roman von Anfang an interessiert und gefesselt. Die Seefahrt ist nicht unbedingt mein Steckenpferd und trotzdem war ich ganz wild auf die Schiffsreise und gleich mitten auf hoher See.
    Die Schrift kann ich kaum mehr lesen - da hat mir dann allerdings meine neue, übrigens sehr schicke Lesebrille beste Dienste erwiesen.


    Ich kann mich nur wiederholen :grin, aber mein absolutes Favoritenteam sind die Botaniker rund um Banks.


    Bewußt scharf gezielte Kontraste lassen den Leser die einzelnen Charaktere bunt, sehr lebendig und schillernd erleben. Hicks und Banks sind in jeder Hinsicht wie Tag und Nacht und haben auch in der vorangegangenen Diskussion - was ich bisher gelesen habe - die Gemüter erhitzt.


    Die Entwicklung von Brittany ist ziemlich durchwachsen, fast hatte ich den Eindruck, sie vereint alle Extreme in ihrer Person.


    Die im Buch nicht vorkommenden Jahre auf der Insel und Ratanes Schule blitzen dann plötzlich in Batavia durch. Und mit einem Mal kann man sich sehr gut vorstellen, was sie während dieser Jahre gelernt hat, auch in etwa, wie sie gelebt hat.
    Auch hier wieder ein scharfer Kontrast zwischen Ratanea und Tupia. Zwei Inselbewohner, wie sie verschiedener nicht sein könnten.


    Jetzt interessiert mich auch das Buch von Anna Enquist über die Frau von Captain Cook. Ist sicher ein spannender Zugang von der "anderen Seite".


    Ich hatte großes Vergnügen beim Lesen, habe eine aufregende Expedition mit Captain Cook und seiner Mannschaft hinter mir und war überrascht, wie witzig das Buch geschrieben ist.
    Südwinde ist ein Buch, dass ich vielleicht noch ein zweites Mal lesen werde - es gibt so viele spannende Details, von denen ich jetzt schon weiss, dass sie mir beim ersten Durchgang nicht aufgefallen sind, die ich aber unbedingt wissen möchte.


    Danke Nicole, es hat mich sehr gefreut! :-]

  • Schade, das Buch ist schon ausgelesen. Ich war aber auch froh, dass die Endeavour heil in England eingelaufen ist. Mir macht es auch Spass, mir selbst ausmalen zu können, wie es für Brittany weitergeht. Da brauchte ich keine weiteren Seiten mit ihrer Zukunft in England.


    Gerade die Malaria überwunden, steht nun die Ruhr auf der Schwelle und die Seeläute, egal welchen Ranges und Standes, fielen ihr zum Opfer. Es war schon erschreckend zu lesen, mit welcher Nüchternheit James Cook dies zu Papier gebracht hat, aber ich verstehe es auch. Man kann nicht zu jedem Opfer Elogen schreiben, wenn man selbst betroffen ist, mit welcher Wucht der Tod zuschlägt.


    Nun starb also auch Hicks und fast noch in Brittanys Armen. Meine Gedanken dazu habe ich ja schon bei der Feuerinsel niedergeschrieben und musste mich auch jetzt wieder daran erinnern... Und dann hat Brittany auch noch die Fehlgeburt. Ich weiss nicht, aber ich denke schon, dass ihr Seelenzustand da schon etwas dazu beigetragen hat, dass das Kind in ihrem Bauch starb. Sie hat sich ja auch viel zugemutet mit der Pflege der Kranken, im allgemeinen, und Hicks' im Besonderen und hat einfach nicht auf sich und ihren Körper und seine besonderen Bedürfnisse geachtet. Ich meine, wenn man eine Pflanze nicht giesse, vertrocknet sie auch, und wenn man seinem Körper während der Schwangerschaft (und auch sonst) keine angemessenen Ruhe- und Erholungspausen gönnt, dann versucht er eben, sich selst zu helfen. In Brittanys Fall eben mit der Abstossung des Fötus... Das war echt sehr tragisch zu lesen. Und doch konnte sich Brittany so wenigstens unvoreingenommen mit ihrer Zukunft befassen, nach Ankunft in England.


    Es gibt nichts weiteres hinzuzufügen, was nicht schon gesagt wurde.


    Ich bedanke mich nochmal ganz herzlich bei dir, Nicole, dass du mich wieder ei meinen Ergüssen zu einer ewig alten LR egleitet hast :kiss


    PS: Das Haus der Spione fange ich aber noch nicht an, da ich noch ein LR-Buch bekomme, dass ich dann erst lesen möchte. So hast du auch noch ein wenig Ruhe vor mir ;-)

  • Zitat

    Original von mazian
    Gerade die Malaria überwunden, steht nun die Ruhr auf der Schwelle und die Seeläute, egal welchen Ranges und Standes, fielen ihr zum Opfer. Es war schon erschreckend zu lesen, mit welcher Nüchternheit James Cook dies zu Papier gebracht hat, aber ich verstehe es auch. Man kann nicht zu jedem Opfer Elogen schreiben, wenn man selbst betroffen ist, mit welcher Wucht der Tod zuschlägt.


    Mich hat gerade diese Nüchternheit so bewegt. Dieses Grauen, für das es keine Worte gibt außer den ganz harten, trockenen Fakten. Diese Sprachlosigkeit.
    Vielleicht interpretiere ich da zu viel hinein - aber ich hatte über dem Logbuch das Gefühl, dass Cook bis ins Mark erschüttert und davon gemartert war, nichts für seine Männer tun zu können.


    Zitat

    Original von mazian
    Nun starb also auch Hicks und fast noch in Brittanys Armen. Meine Gedanken dazu habe ich ja schon bei der Feuerinsel niedergeschrieben und musste mich auch jetzt wieder daran erinnern... Und dann hat Brittany auch noch die Fehlgeburt. Ich weiss nicht, aber ich denke schon, dass ihr Seelenzustand da schon etwas dazu beigetragen hat, dass das Kind in ihrem Bauch starb. Sie hat sich ja auch viel zugemutet mit der Pflege der Kranken, im allgemeinen, und Hicks' im Besonderen und hat einfach nicht auf sich und ihren Körper und seine besonderen Bedürfnisse geachtet. Ich meine, wenn man eine Pflanze nicht giesse, vertrocknet sie auch, und wenn man seinem Körper während der Schwangerschaft (und auch sonst) keine angemessenen Ruhe- und Erholungspausen gönnt, dann versucht er eben, sich selst zu helfen. In Brittanys Fall eben mit der Abstossung des Fötus... Das war echt sehr tragisch zu lesen. Und doch konnte sich Brittany so wenigstens unvoreingenommen mit ihrer Zukunft befassen, nach Ankunft in England.


    Ich finde es absolut zulässig und nachvollziehbar, sich da solche Gedanken zu machen, mazian. Mit Sicherheit waren allein auch nur schon die grundlegenden Lebensumstände an Bord in der letzten Zeit nicht förderlich, und die seelische Belastung kommt da noch hinzu. Ich habe für mich immer gedacht: dieses Kind hat von Anfang an keine Chance gehabt, zu wachsen, zu reifen und gesund zur Welt zu kommen.


    Zitat

    Original von mazian
    Ich bedanke mich nochmal ganz herzlich bei dir, Nicole, dass du mich wieder ei meinen Ergüssen zu einer ewig alten LR egleitet hast :kiss


    PS: Das Haus der Spione fange ich aber noch nicht an, da ich noch ein LR-Buch bekomme, dass ich dann erst lesen möchte. So hast du auch noch ein wenig Ruhe vor mir ;-)


    Sehr, sehr gerne, mazian - und sehr gerne jederzeit wieder! :knuddel1
    Ich freu mich sehr, dass Du mit meinem Erstlingswerk in See gestochen bist und eine gute Reise hattest! :-)


    "Das Haus der Spione" ist sowohl inhaltlich als auch stilistisch Welten von "Südwinde" entfernt. (Ich kann auch lustig! :lache )
    Da bietet es sich auf jeden Fall an, erstmal über etwas anderes Abstand zu gewinnen ...
    Aber ich freu mich drauf, irgendwann demnächst mit Dir und dem frechen kleinen Kerl von Nicholas Spione in der Tudorzeit zu jagen!


    Ganz liebe Grüße vom See an Dich! :wave