"Die Welt ist so, wie man sie sieht". Erinnerungen an Marion Dönhoff - Friedrich Dönhoff

  • "Die Welt ist so, wie man sie sieht". Erinnerungen an Marion Dönhoff - Friedrich Dönhoff


    Klappentext
    Viele Jahre war der sechzig Jahre jüngere Großneffe Friedrich einer der Menschen, die Marion Dönhoff am nächsten standen. Er begleitete sie im Alltag wie auf Reisen. Wenn er davon erzählt, ist die tiefe Vertrautheit in jeder Zeile zu spüren. Humor und Streitlust, Offenheit und Neugierde prägten diese enge Freundschaft zwischen zwei Menschen unterschiedlicher Generationen.
    Das Buch schildert die letzten Gespräche und zeigt eine ganz andere Seite der Gräfin.


    Autor
    Friedrich Dönhoff, 1967 geboren, wuchs in Nairobi/Kenia auf. Heute lebt er
    als freier Autor in Hamburg. Er schrieb Drehbücher, die Biografie des Hamburger Hafenarbeits und Kommunisten Tönnies Hellmann sowie die Biographie eines ehemaligen Managers, der in Namibia eine Schule gründete ("Mister Helmuts Schule").


    Mein Fazit
    Der Untertitel "Erinnerungen" trifft es ganz gut: Es handelt sich nicht um eine Biographie im üblichen Sinne, da die Erinnerungen 1980 einsetzen, zu einer Zeit, als der Verfasser 12 Jahre alt war und Marion Dönhoff bereits 71. Zudem werden einzelne Zeiträume, z.B. Reisen, die die beiden unternommen haben, herausgegriffen. Das Buch liest sich aber dennoch - oder vielleicht gerade deswegen - sehr gut. Der Autor schreibt, wie er während eines Praktikums in Hamburg bei seiner Großtante in einer Art Wohngemeinschaft lebte, wie sie zusammen ins Kino gegangen sind während seiner Studienzeit in Hamburg (und dabei stets nach der Hälfte des Films gegangen sind), gemeinsame Reisen nach Südafrika, Ostpreußen, Floria/Ischia, Beginn ihrer Krankheit und letzte Gespräche. Dabei werden keine privaten Enthüllungen gemacht, sondern Friedrich Dönhoff berichtet von kleinen "Schrullen" und Anekdoten aus ihrer gemeinsamen Zeit. Meiner Meinung nach erzählt er sie sehr liebevoll.
    Im Buch sind auf 30 Seiten Hochglanz Fotos abgedruckt.


    Es ist keine "vollständige" Biographie, aber ein Band mit sehr netten, lesenswerten und unterhaltsamen Erinnerungen an Marion Dönhoff.


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