Arno Geiger - Anna nicht vergessen

  • Anhand von 12 – stilistisch sehr unterschiedlichen - Erzählungen berichtet Arno Geiger in diesem Buch von Geschichten, die das Leben so schreibt.


    Enttäuschte Hoffnungen, verletzte Gefühle, zerbrochene Beziehungen, unglückliche Liebschaften, bilden den Inhalt dieser oft nur ein paar Seiten umfassenden Erzählungen. Arno Geiger besticht auch hier durch eine detaillierte, unglaubliche Beobachtungsgabe, prägnantem, nüchternen Stil und mit der Kunst, Alltägliches spannend und interessant zu erzählen.


    Seine Figuren sind Anti-Helden, meist erfolglose, gescheiterte Existenzen, die jedoch niemals pathetisch, klischeehaft oder trostlos wirken.


    Mir persönlich hat die Geschichte mit dem Titel „Doppelte Buchführung“ am besten gefallen. Während er in der Notaufnahme um das Leben eines 12-jährigen kämpft, verarbeitet der diensthabende Arzt seine eigene krisengeschüttelte Beziehung zu seinem Vater. In „Abschied von Berlin“ muss sich ein junger ehrgeiziger Österreicher von seinen großen beruflichen Träumen in der deutschen Hauptstadt verabschieden. Vor seiner Abreise schlägt aber nochmals seine große Stunde.


    Obwohl ich ansonsten kein Anhänger von Erzählungen bin, hat mir das Buch überraschend gut gefallen.

  • Danke für die Rezi.


    Ich habe es mir mal notiert, da mir das Buch "Es geht uns gut" von Arno Geiger sehr gut gefiel.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Ich habe das Buch gestern abend angefangen und es nach der 3. Geschichte abgebrochen. Kurzgeschichten sind so gar nicht mein Fall.


    Aber die Empfehlung von Dir Jersey: Doppelte Buchführung, werde ich sicher dann doch noch lesen.


    LG Luthien

  • Ich habe es geschafft, mir dieses Buch zu kaufen ohne zu bemerken, daß es sich nicht (wie erwartet) um einen Roman, sondern um - von mir nicht allzu sehr geliebte - Kurzbeschichten handelt. Arno Geiger zählt sicherlich zu den profiliertesten österreichischen Gegenwartsautoren und zeigt auch in diesen Erzählungen sein Können, vor allem seine beeindruckende Beobachtungsgabe und seine Vielseitigkeit verblüffen. Dennoch kommt "Anna nicht vergessen" bei weitem nicht an seinen großartigen Roman "Es geht uns gut" heran.