Satirischer Roman über Verlage und Bestsellerautoren

  • Hallo zusammen,


    in der Sonntag Aktuell vom 01. August 2004 habe ich folgenden Artikel unter der Rubrik LesArt gefunden:


    "Ein riskantes Unterfangen: die Verlagswelt satirisch durch den Kakao zu ziehen und über Bestsellerautoren herzuziehen und selber einer sein. Martha Grimes, die geistige Mutter der Inspektor-Jury-Romane und mit Sicherheit eine der bestbezahlten amerikanischen Autorinnen, weiht ihre Leser in "Mordserfolg" (Goldmann Verlag, 21,90 Euro) genüsslich und weitschweifig in die Abgründe der Verlagswelt ein, die einem Haifischbecken gleicht, darf man der Autorin Glauben schenken. Hauptfigur Paul Giverney will den Verlag wechseln. Alle lecken sich die Finger nach dem Vielschreiber, der seinen Wechsel zum Verlagshaus Mackenzie allerdings an eine perfide Bedingung knüpft: Sein Konkurrent Ned Isaly soll nicht länger bei Mackenzie publizieren dürfen. Dass der Verleger so weit gehen würde, einen Killer auf Isaly anzusetzen, überrascht selbst Giverny. Es folgt eine scharfzüngige Screwballkomödie, in der Killer und Opfer, profitgierige Verlagsbosse, Schreibtischtäter und literarische Idealisten hintereinander herrennen. Manchmal verliert man in dieser brillanten Satire etwas den Überblick, was die Personen und ihre Funktionen anbelangt. Grimes zeigt, was für eine wunderbare Fesselkünstlerin sie ist, jeder Knoten wird raffiniert geschnürt und irgendwann exakt gelöst. Allerdings braucht der Leser Geduld, um sich über 400 Seiten lang für diese Welt zu interessieren. Denn eines will der Bestsellerroman auch sein: ein Plädoyer für die sogenannte gute Literatur und für die Nöte der magisch an ihren Schreibtisch gefesselten Autoren."



    Nach den vielen Threads mit themenverwandten Diskussionen zu urteilen, müßte das doch für einige hier von Interesse sein.


    :waveViele Grüße
    Pelican

  • Anmerkung: Es gibt von Tom Sharpe ein weniger bekanntes Buch mit dem Titel "Der Renner", das sich ganz wunderbar über den Literaturbetrieb lustig macht. Darin versucht ein recht umtriebiger Agent, ein Manuskript, das ihm anonym gereicht wurde, einem seiner pathologischen Kandidaten unterzujubeln, was anfangs auch klappt, bis der bemühte Möchtegernautor das Buch zu Gesicht bekommt ... ziemlich lustig.

  • Hallo Lilli,


    ich habe das Posting hier reingestellt, weil ich keine vollständige Buchvorstellung machen kann. Da ich es bisher weder gelesen noch überhaupt in der Hand gehabt habe, kann ich noch keine persönliche Meinung dazu kund tun.


    Morgana oder Wolke können es aber gerne verschieben.


    Viele Grüße
    :wave Pelican

  • Ich lese das Buch seit ein paar Tagen und finde es bisher äußerst zäh... Die Inspektor Jury Romane lese ich immer wieder gerne, aber hier hat Martha Grimes irgendwie noch nicht zum Humor gefunden. Vielleicht kommt da ja noch was, ansonsten breche ich das Buch ab :gruebel


    edit: oh je, wenn ich mir die Amazon-Bewertungen so anschaue bin ich gar nicht verwundert über meine Langeweile...

  • Ich fand das Buch grottenschlecht.
    Nachdem ich alle ihre Jury-Romane gelesen hatte, war ich von diesem hier mehr als enttäuscht und habe es ungefähr in der Mitte abgebrochen.

    Herzlichst, FrauWilli
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    Ich habe mich entschieden glücklich zu sein, das ist besser für die Gesundheit. - Voltaire

  • Heute habe ich das Buch jetzt doch noch zuende gelesen und muss sagen, nachdem ich hier gemeckert habe, wurde es immer besser. Es war ziemlich genau die erste Hälfte, die man meiner Meinung nach in wenigen Sätzen hätte zusammenfassen können - sehr langweilig. Ab der Mitte wurde es unterhaltsam, wenn auch ein bisschen wie Kasperletheater, aber es hatte Unterhaltungswert. Insgesamt meine Meinung - kann man lessen, wenn man sonst nichts zur Hand hat, aber lange nicht so gut wie die Jury-Romane von Frau Grimes. Hiermit hat sie sich wahrscheinlich keinen Gefallen getan :gruebel