Kurzbeschreibung
Im April 2004 waren die langjährigen Freunde Ewan Mc Gregor und Charley Boorman erstmals zu einer außergewöhnlichen Motorradtour aufgebrochen. Ihr Long Way Round führte sie mehr als 32. 000 km von London durch Osteuropa und Russland bis nach New York. Doch die Abenteuerlust der beiden war noch lange nicht gestillt und so machten sie sich am 12. Mai 2007 von John O’Groats im Norden Schottlands auf den Long Way Down: Über 24.000 km und die unermesslichen Weiten des afrikanischen Kontinents lagen vor ihnen. Bis sie am 4. August 2007 in Südafrika in Kapstadt eintrafen, hatten sie im wahrsten Sinne des Wortes wüste Strapazen überstanden, waren Elefanten und Gorillas in freier Wildbahn begegnet und schlicht überwältigt von der Schönheit Afrikas und der bunten Vielfalt seiner Kultur.
Meine Meinung
Es ist soweit und Ewan McGregor und sein guter alter Kumpel Charley Boorman machen sich auf, gemeinsam auf Zweirädern die Welt zu erkunden. Diesmal von oben nach unten, von John O’Groats, dem obersten Zipfel Schottlands bis an die unterste Spitze Südafrikas.
Diesmal will sich ihnen Eve, Ewan McGregors Frau, für ein paar Tage anschließen und extra zu diesem Zweck macht sie den Motorradführerschein. Es blieb also abzuwarten, was aus dieser Fahrt wird.
Der Anfang der Tour ist geprägt von großer Hetze und ich empfand es als sehr bedauerlich, dass die Fahrer so viele schöne Flecken Europas durchhasten mussten, auf der Jagd nach der Fähre, die bedauerlicherweise nur ein einziges Mal pro Woche verkehrt. Auch anfangs in Afrika hatte ich oft den Eindruck, die beiden haben ihr Tagespensum das eine oder andere Mal viel zu hoch angesetzt und müssen das nun ausbaden. Ich habe das als leichtsinnig empfunden und immer gehofft, dass den dreien (der Kameramann Claudio von Planta ist auch diesmal wieder mit von der Partie!) nichts passiert.
Doch nachdem sie ihre Fähre erwischt haben, entspannt sich das ganze ein wenig und so können wir gemeinsam mit den Fahrern die Eindrücke von Afrika genießen. Eine ganz andere Tour ist es, die diesmal gefahren wird. Das Begleitteam ist – zumindest war das mein Eindruck – diesmal näher bei den Fahrern und oft fahren sie auch zusammen los und bekommen auch noch bewaffnete Eskorten zur Seite gestellt. Man merkt hier, dass das Team durch Landstriche fährt, in denen Stammesfehden oder gar Bürgerkriege herrschen. Die Sicherheit ist hier ein ganz anderer Faktor als bei Long Way Round.
Dennoch erleben Ewan und Charley ihr großes Abenteuer, denn viel mehr als bei der ersten Tour zelten sie hier unter freiem Himmel (angesichts von Ungeziefer und Raubtieren wäre ich hier sicherlich Nacht für Nacht vor Angst gestorben) und erleben ganz wunderbare Momente in grandiosen Landschaften.
Auch auf dieser Tour besuchen die beiden wieder Unicef Projekte und vor allem aber auch sehr, sehr nachdenklich machende Orte wie das Massaker-Denkmal in Ruanda…. Die Erlebnisse, die die beiden machen, sind absolut einzigartig, in jeder Hinsicht: grandiose Landschaften, einzigartige Natur- und Tiererlebnisse, Menschen, die das wenige, das sie haben, mit ihnen teilen, fröhliche Kinder und eben immer wieder sehr, sehr nachdenkliche Momente.
Als Eve zu ihnen stößt, wird die Tour für ein paar Tage sehr, sehr beschaulich und langsam. Kein Wunder, Eve ist ja noch Führerscheinneuling, da gehen keine Gewaltfahrten durch Matsch und Sand.
Ihr eigentliches Abenteuer bestreiten die beiden Kerls aber alleine. Und obwohl diese Tour insgesamt stressiger wirkt als die erste und es auch mal zum Streit kommt, werden die Jungs auch diesmal zurückkehren mit einem Kopf voller einzigartiger und unwiederbringlicher Eindrücke.
Meine persönlichen Highlights waren übrigens die Szenen mit den Gorillas... und das Outfit des Long Way Down Teams beim Besuch des Präsidenten
Mir persönlich hat zwar der erste Teil, Long Way Round, um einen Tick besser gefallen, aber ich möchte Euch dennoch Long Way Down mindestens ebenso ans Herz legen. Eine der besten Dokus der letzten Zeit, die sowohl für Moppedfahrer als auch für Normalsterbliche ein ganz besonderer Genuß ist. Kaufen, kaufen, kaufen!
Ich bin leider schon durch mit den DVDs , aber immerhin habe ich mir noch als Schmankerls fürs Wochenende das Bonusmaterial aufgehoben.
Ich hoffe, die beiden und ihr Team nehmen sich noch ab und an mal die Zeit, einen Flecken Erde zu erkunden. Es gibt ja schließlich noch genug Ecken, an denen sie nicht waren….