Wahrscheinlich hätte ich mir das Buch nicht selbst gekauft... der Titel hätte mich einfach nicht angesprochen (wird aber im Buch aufgeklärt ;-)). So aber war es ein Geschenk, das ich sehr gerne gelesen habe:
Bei Amazon geklaut:
"Wenn eine Frau, die Frauen liebt, keine Frau ist, wer dann?"
Beruflich erfolgreich, allgemein beliebt und frisch verlobt, wehrt sich Shelby dennoch gegen das traditionelle Rollenverhalten einer gehorsamen Ehefrau, in das ihre Umwelt sie drängen will. Als sie merkt, wieviel ihre neue Nachbarin Fran ihr bedeutet, beginnt sie die Puzzleteile in ihrem Leben endlich neu zu ordnen.
Sarah Dreher zeichnet in ihrem persönlichsten Roman ein einfühlsames, humorvolles und zugleich schmerzhaft realistisches Bild der sechziger Jahre, aus der Zeit vor Stonewall und Gay Pride, als eine "richtige Frau" sich nicht gegen gesellschaftliche Erwartungen auflehnen geschweige denn in eine andere Frau verlieben durfte.
Das Buch ist wirklich interessant und sehr einfühlsam geschrieben. Der Leser spürt natürlich schon viel früher als die Protagonistin, daß etwas in deren Leben gewaltig schief läuft. Aber was das nun genau ist, das findet Shelby erst ganz langsam und nach vielen Komplikationen heraus.
Ich finde es sehr schön beschrieben, wie Shelby peu à peu merkt, daß die in den 60er Jahren übliche Frauenrolle (Heirat - Kinder - Heimchen am Herd) nicht zu ihr passt und wie sie ganz langsam erst ihren Weg entgegen aller Schwierigkeiten in die richtige Richtung findet.
Ob Homosexuelle damals wirklich so krass angefeindet, ja fast schon verfolgt wurden, weiß ich nicht - aber ich könnte mir das gerade in Amerika sehr gut vorstellen.
Das Buch war sehr interessant zu lesen und ich hatte es in weniger als einer Woche durch (obwohl ich doch eigentlich gar keine Zeit zum Lesen hatte...).