Arthur Schnitzlers „Reigen“ ist eine Aneinanderreihung von 10 kurzen Geschichten. Die Protagonisten sind die Dirne, der Soldat, das Stubenmädchen, der junge Herr, die junge Frau, der Ehegatte, das süsse Mädel, der Dichter, die Schauspielerin und der Graf. In jeder Geschichte treten zwei dieser Figuren auf. Eine dieser zwei ist dann auch Protagonist in der folgenden Geschichte.
Es sind zufällige oder geplante Begegnungen von Menschen, dessen Ziel der Geschlechtsakt ist. Dieser ist im Buch aber nicht beschrieben, sondern lediglich das Vorspiel und das Gespräch hinterher. Geschrieben ist das Buch als Theaterstück. Es ist gut zu lesen und macht eine Menge Spaß.
Schnitzler beschreibt in seinem Stück meisterhaft und sehr bildlich das Wien um die Jahrhundertwende, also um 1900. Den Gegensatz von Prüderie, heimlicher Sexualität und der Blühte der Prostitution. Seine Beschreibung beschränkt sich auf keine gesellschaftliche Schicht, alles scheint erlaubt, solange die Sexualpartner unterschiedlichen Geschlechts sind. Es geht um Verführung, Macht...
Mehr möchte ich nicht sagen, denn ich möchte nicht zuviel verraten. Ich habe es sehr gerne gelesen und kann es nur empfehlen. Besondere Freude, werden die unter euch haben, die in der Geschichte der Zeit ein bisschen bewandert sind, aber natürlich auch für andere zum Lesen empfohlen. Ich habe dazu Ausschnitte von Stefan Zweig „Die Welt von gestern – Erinnerungen eines Europäers gelesen“. Dieser beschreibt ganz herrlich, wie er das Wien um diese Zeit erlebt hat.