'Les enfants de la liberté' - Seiten 001 - 052

  • Ich fange mal an und schreibe erst mal etwas zu dem Vorspann, also S. 11-14, die vor dem Beginn des ersten Teils liegen.


    Marc Levy schreibt ja gerne solch einen Vorspann und auch in den anderen Büchern, die ich auf Deutsch gelesen habe, habe ich nicht so ganz verstanden, was das soll. Der Sinn wurde mir meist erst klar, nachdem ich das Buch gelesen hatte.


    Hier verstehe ich auch nur einen Teil: Der achtzehnjährige Raymond verlässt 1943 (ohne Koffer? jedenfalls wird keiner erwähnt) das Haus, trifft sich mit seinem Vater in einem Café, erhält 50 Francs von ihm und steigt in eine Straßenbahn ein. Als er wieder aussteigt, nennt er sich Jeannot. Er und sein Bruder Claude werden überleben, weil sie geflohen sind. Ihre sieben Kameraden, die aus verschiedenen Ländern kommen, Jacques, Boris, Rosine, Ernest, Francois, Marius und Enzo werden sterben.


    Ich verstehe den ersten Satz nicht: "Je vais t'aimer demain, aujourd'hui je ne te connais pas encore." Wer wird dort angesprochen? Auf Seite 13f. heißt es dann: "Mais tu dors à côté de moi mon amour, même si je ne le sais pas encore." Ist damit die jetzige Frau/Lebenspartnerin des Erzählers (Raymond) gemeint? Aber warum steht dann das Präsens? ich kenne dich noch nicht bzw. aber ich weiß es noch nicht. Wenn der Satz in der Vergangenheit stünde, wäre mir das irgendwie klarer.
    :gruebel

  • Zitat

    Original von Eli
    :wow
    Ich bereite mich schon mal mental auf eine Levy´sche Rätselralley vor. ;-)


    :lache Wie sieht denn deine mentale Vorbereitung konkret aus?


    Zitat

    Original von bartimaeus
    Ich hab etwa 30 Seiten gelesen, aber ich komm nicht wirklich rein. Mich reizt das Buch momentan überhaupt nicht - ich glaube, ich muss erst mal was anderes lesen - tut mir Leid, aber ich werde im Verlauf der nächsten Woche oder so noch einen Versuch starten.


    Könntest du das etwas genauer erklären, also warum dich das Buch momentan nicht interessiert?

  • Teil 1, Kapitel 1
    Es wird ein geschichtlicher Kontext gegeben: Hitlers Truppen fallen in Frankreich ein, Pétain wird Staatschef, De Gaulle hält von London aus eine Ansprache an den Widerstand, Frankreich teilt sich in einen besetzten und in einen nicht-besetzten Teil, Ausländer werden interniert, Pétain paktiert mit den Diktatoren.


    Der Ton scheint mir etwas "pathetisch". Das ist aber nur so ein erster Eindruck.

  • Zitat

    Original von taki32
    :lache Wie sieht denn deine mentale Vorbereitung konkret aus?


    Hm, na ja, ich dachte, ich gehe ganz beherzt und unverdrossen an den Text heran und lasse mich nicht durch irgendwelche Zeiten irritieren. :grin

    Gemeinsam werden wir hoffentlich draufkommen, was der Levy meint... :lache

  • Einstieg gelungen, Einleitung gelesen. :-]
    Gleich auf der ersten Seite habe ich einen tollen Ausdruck entdeckt, der mich sofort entzückt hat: "J´avai du temps dans mes poches." :anbet


    Zitat

    Original von taki32
    "Je vais t'aimer demain, aujourd'hui je ne te connais pas encore."


    Auf Seite 13f. heißt es dann: "Mais tu dors à côté de moi mon amour, même si je ne le sais pas encore." Ist damit die jetzige Frau/Lebenspartnerin des Erzählers (Raymond) gemeint? Aber warum steht dann das Präsens? ich kenne dich noch nicht bzw. aber ich weiß es noch nicht. Wenn der Satz in der Vergangenheit stünde, wäre mir das irgendwie klarer.
    :gruebel


    Ich habe die Einleitung als Zusammenfassung der Geschichte um Raymond, bzw. Jeannot, wie er sich später nennen wird, gelesen. Somit scheint es sich meiner Meinung nach hier um die Fortsetzung des Endes zu handeln. Mal sehen. :grin


    Lass uns nicht :gruebel, du weisst ja, der Levy ist un peu curieux, was die Zeitebenen betrifft. :lache


    Bis jetzt bin ich überrascht, wie gut es geht, wie gut es sich liest und wie spannend es geschrieben ist, trotz oder vielleicht wegen der sprachlichen Stolpersteine.


    p.s. Ich habe mein MiniWörterbuch in der Zwischenzeit gegen ein Pons Großwörterbuch ausgetauscht und bin jetzt auf der sicheren Seite. :lache

  • Zitat

    Original von taki32


    Könntest du das etwas genauer erklären, also warum dich das Buch momentan nicht interessiert?


    Ich weiß es gar nicht, es hat mich einfach nicht gefesselt und ich hatte mehr Lust auf leichte Lektüre.
    Vielleicht setz ich mich gleich schon wieder dran - ich hatte jetzt erst mal die stimmungserhellendere "Short History of Tractors in Ukrainian" dazwischen geschoben. :-)

  • Zitat

    Original von Eli
    Lass uns nicht :gruebel, du weisst ja, der Levy ist un peu curieux, was die Zeitebenen betrifft. :lache


    Na ja, so etwas irritiert mich trotzdem irgendwie... :rolleyes


    Aber andererseits stört es mich nicht, wenn ein paar französische Wörter nicht kenne. Wenn es keine wichtigen Ausdrücke sind, lese ich einfach weiter.


    Zitat

    Original von bartimaeus
    Ich weiß es gar nicht, es hat mich einfach nicht gefesselt und ich hatte mehr Lust auf leichte Lektüre.
    Vielleicht setz ich mich gleich schon wieder dran - ich hatte jetzt erst mal die stimmungserhellendere "Short History of Tractors in Ukrainian" dazwischen geschoben.


    Ach so, so meinst du das. Ja, das stimmt. Sonderlich stimmungsaufhellend oder locker-leicht ist das Buch hier nicht. Vielleicht können wir ja ein anderes Mal eine Französischleserunde zu einem spaßigeren Buch machen...

  • Es geht nur sehr zähflüssig voran, was allerdings an der Sprache liegt, da ich doch mehr Wörter nachschlage, als ich vorhatte.


    In diesem Text ist mir erstmals aufgefallen, mit wie vielen Wiederholungen Levy arbeitet.

  • Wo seid ihr denn alle? :wave


    Zitat

    Original von taki32


    Der Ton scheint mir etwas "pathetisch". Das ist aber nur so ein erster Eindruck.


    Deckt sich auch mit meinem zweiten Eindruck. :lache


    Weiters kommt mir stellenweise vor, er verwendet viele Wörter, ohne viel zu sagen, beaucoup de mots sans rien dire.
    Was mich mittlerweile aber auch verwirrt sind die ständigen Wechsel der Zeitebenen. Besonders dann, wenn er die Gegenwart mit zukünftigen Ereignissen verquickt.
    Für mich bedeutet das eine zusätzliche Hürde im französischen Text. ;-)

  • Zitat

    Original von Eli
    Wo seid ihr denn alle? :wave


    Muß mich ausnahmsweise selbst zitieren. :grin


    Was machen wir mit unserer angebrochenen LR?
    Es wäre doch schade, wenn wir aufgeben, noch bevor wir richtig losgelegt haben. Aber ich komme momentan auch nicht weiter mit dem Buch.

  • So, zweiter Versuch ...


    Jetzt habe ich schön viel Zeit in den Ferien und kann mich so viel, wie ich will mit dem Buch beschäftigen - das ist schöner als nur kleine Häppchen in der Schulzeit.


    Jetzt beim zweiten Start komme ich sehr viel besser mit dem Buch klar, vielleicht liegt das auch daran, dass vor kurzem eine französische Austauschschülerin bei uns war und ich noch in der Sprache drinbin.


    Wir erfahren, dass der Erzähler die Geschichte anscheinend seiner Frau oder Freundin erzählt, jedenfalls spricht er immer jemanden mit du an - das wird wohl noch weiter ausgeführt.


    Ansonsten geht es um die Anfänge der Rebellion von Claude und "Jeannot", wie hieß der wirklich? Das Fahrradstehlen, die Planung des Attentats...
    Ich verstehe, dass man in der "Résistance" zu härteren Mitteln greifen musste - aber sofort nach dem ersten Treffen einen "Boche" erschießen zu wollen?
    Irgendwie kann ich mir das bei einem 20jährigen nicht so vorstellen - diese Gewaltbereitschaft, ich glaub, der hat sich das nicht richtig überlegt.


    Traurig fand ich den Prozess, wenn mich auch das Schicksal des Verurteilten recht kaltgelassen hat - irgendwie gelingt es dem Roman noch nicht so recht, mich mit den Figuren vertraut zu machen, sie sind mir bisher recht egal.
    Womit ich nicht so gut klarkomme ist der Sprachenmischmasch dieses einen Anhängers der Résistence, der mit den Hühnern im Garten, der von allen gemocht wird "même s'il a un terrible accent étranger"...
    Da würde mich auch die Übersetzung interessieren.


    Ich werde die nächsten Tage fleißig weiterlesen, bin aber erstmal zwei-drei Tage vom Internet abgeschnitten ...