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'Amerika' - Seiten 052 - 114
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So, weiter geht’s, hatte heute Zeit und habe mich gleich mal an den zweiten Abschnitt gemacht: Karl kommt im Landhaus an und hat einige seltsame Begegnungen mit Herrn Pollunder, Herrn Green und vor allem Klara *grins* – ganz schön krass die Frau!
Die Sprache find ich nach wie vor sehr präzise, Karl hat seinen Kopf bei sich und weiß was er will. Ich habe wirklich Respekt vor ihm, wie er sich da mit seinen 16 Lenzen auf völlig unbekanntem Terrain durchsetzt. Das Kapitel endet damit, dass er sein vorübergehendes Zuhause verliert und die lang gesuchte Tür in die Freiheit findet. Plötzlich sind auch sein Koffer und Regenschirm wieder da, und auch der Mond bringt die ersehnte Helligkeit. Wenn das nicht schön beschrieben ist *schluck*.
Meiner Meinung nach ändert sich das Bild dann vorübergehend im Folgekapitel, dessen Titel mir im übrigen komplett unklar ist „Weg nach Ramses“. Vielleicht kann mir das einer von Euch erklären?
Schön, wie Kafka die jetzt doch sehr unsichere Situation in der Sprache rüberbringt. Für mich hatte dieses Kapitel etliche Längen und fiel mir schwer zu lesen, aber es passt zu Karlchens Planlosigkeit finde ich.
Das ändert sich finde ich aber noch einmal schlagartig, nämlich als er vom Essenholen zurückkommt und den Koffer geöffnet findet. Da ist unser Karlchen wieder ganz er selbst und holt den Hammer raus Das gefällt mir gut. Und da ist auch die Sprache wieder auf dem Punkt.
So, das war's erstmal zum zweiten Abschnitt. Ich bin gespannt, wie es mit Karlchen dem Glückskeks (ist er ja schon irgendwie, siehe nur die Oberköchin :-)) weitergeht und wie Ihr das Buch findet. Leichte Kost ist es trotz ganz guter Lesbarkeit nicht, finde ich.
Viele Grüße und bis bald
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Also nochmal kurz zu der Geschichte mit dem Brief und Herrn Green. Ich habe das also eben zum dritten Mal nachgeschlagen und kann es definitiv nicht erklären. Für mich bleibt Kafka eine richtige Begründung von Greens Verhalten schuldig. Es wäre so gewesen, dass er Karl in seinem Auto vor Mitternacht zurück zum Onkel hätte bringen können, und alles wäre geregelt gewesen. Das hat er aber nicht getan, basta - gemeiner Kerl
Ich kann mir zwar ein paar Ideen aus den Fingern saugen, die sich auf die Beziehung Green/Onkel beziehen, aber eine richtige Erklärung wird das nicht werden. Es war bei dem Gespräche Karl/Onkel/Green/Pollunder schon so, dass sich Pollunder mit Karl unterhalten hat, während Green ihn ignoriert. Vielleicht ist er eifersüchtig auf den aufgetauchten Neffen??? Der Onkel bezeichnet ihn ja später im Brief als seinen "besten Freund". Wer weiß, was dahintersteckt. Ein Autor muss anscheinend nicht alles verraten...
Was hinter dem Verhalten des Onkels steckt kann ich mir ansatzweise schon etwas besser erklären. Es wird ja beschrieben, dass dieser auch bereits von der Familie geächtet ist. Er ist damals wie Karlchen eigentlich heute mit quasi nichts in der Tasche nach Amerika gekommen und hat sich wahrscheinlich sehr hart alles erkämpfen müssen. Manche Menschen macht das auf die Dauer einfach hin. Einen kleinen Schaden hat er an seinem früheren, vielleicht auch im Gegensatz dazu an seinem jetzigen Leben(?) da anscheinden schon genommen
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Hatte das irrtümlich im ersten Teil gepostet:
Übrigens habe ich das Ende so verstanden, daß Karl ja noch vor Schlag 12 zurück wollte, das aber von Green verhindert wurde. In dem Brief heißt es aber, bis 12 h hat der die Chance doch noch dem Onkel zu gehorchen.
Was bezweckt also nun Green damit, daß er ihn aufhält?
Überhaupt verstehe ich die Reaktion des Onkels nicht. Man wirft doch niemanden raus, nur weil er einen Besuch bei Menschen macht, die er für Freunde des Onkels hält.Ganz sonderbar...
Deine Ausführungen kann ich eigentlich nur unterschreiben, allerdings langweile ich mich schrecklich, daher lese ich auch so schrecklich langsam.
Werd es mir morgen mal auf der Bahnfahrt einpacken, vielleicht hab ich ja da mehr Zeit und Lust... -
Hmm, vielleicht hat Onkelchen ja gemerkt, dass Karlchen seine Erwartungen nicht erfüllt und das Ganze inszeniert? Schliesslich war hat Green den Brief, der ja erst entstanden sein kann, als Karl schon mit Pollunder davon ist, steht aber schon am Haus, als die beiden ankommen. Oder gab es da nochmals einen Aufenthalt?
Klara und Mack? wie kommen die denn zusammen? Würde aber meinen Verdacht bestätigen, dass P. den k. für sich haben wollte.
Das Hotel gefällt mirbin heute in der Bahn übrigens auf den Roman angesprochen worden.
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Und was hat man dir dazu gesagt?
Also in der Bahn?Mir erscheint das Ganze mit dem mir nun bekannten Ende, einfach nur noch banal und unlogisch, leider
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Zitat
Original von Babyjane
Und was hat man dir dazu gesagt?
Also in der Bahn?Die Dame sagte zu mir, dass das der einzige Roman von Kafka sei, den sie noch nicht gelesen hat. Und ich entgegnete, ich fände es einen guten Einstieg.
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Also mir gefiel wie schnell in dem Landhaus eine gruselige Stimmung aufkam. Und wie einfach so etwas anscheinend zu bewerkstelligen ist. Man nimmt ein paar dunkle Gänge in denen es zieht, Menschen, deren Motive man urplötzlich nicht mehr kennt und einen Brief, der um Punkt Mitternacht überreicht werden soll.
Vielleicht bin ich auch einfach nur sehr anfälligDie Sache ist mir trotzdem völlig hirnrissig.
Aber ich mochte den Onkel ja eh nie leiden -
Das mit der Stimmung stimmt finde ich. Das war doch mal eine angenehme Abwechslung. Was die Aktion mit Klara und Mack und dem Klavier sollte wurde mir auch nicht klar. Glaubt Ihr wirklich, Pollunder wollte Karlchen ködern und dafür den alten Mack wieder rausbugsieren? Das wäre aber gar nicht nett, und ob das die kampferprobte Klara mit sich machen ließe?
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Ist euch die Zeitangabe von Kafka auf Seite 79 & 80 aufgefallen? Er sagt doch glatt dreiviertel 12 - na, können die Wessis damit was anfangen ??
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Dieser Mr. Green ist total bescheuert und diese ganze Intrige durchschaue ich auch nicht. (schon jetzt würde ich dem Zitat Tucholsky's auf dem Umschlag rechtgeben).
Der Onkel trennt sich vom Neffen - für mich ohne ersichtlichen Grund und Mr. Green und Mr. Pollunder sind dem Jugendlichen auch nicht gerade hilfreich.
Und was macht Karl - anstatt eine Nacht darüber zu schlafen, sich auszuruhen und dann weitere Schritte zu überdenken rennt der in die Nacht hinaus - ich hätte mich geweigert.Von Delamarche und Robinson wird er auch ganz schön verarscht - und das lässt der Junge auch noch mit sich geschehen. Schon den Jungen für sich bezahlen zu lassen wäre ja schon verdächtig. Aber Karl müht sich ehrlich. Das kann man nicht abstreiten.
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Zitat
Original von Kytha
Ist euch die Zeitangabe von Kafka auf Seite 79 & 80 aufgefallen? Er sagt doch glatt dreiviertel 12 - na, können die Wessis damit was anfangen ??Meine Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass auch z. B. die Bayern diese nette Uhrzeitvariante verwenden (hat mich lange Zeit wirklich konfus gemacht...)
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Zitat
Original von Kytha
Und was macht Karl - anstatt eine Nacht darüber zu schlafen, sich auszuruhen und dann weitere Schritte zu überdenken rennt der in die Nacht hinaus - ich hätte mich geweigert.Siehste, das ist ja mal wieder interessant. Ich hätte mich schon viel früher geweigert, noch eine Minute länger zu bleiben, und wenn ich zu Fuß zum nächsten Bahnhof hätte laufen müssen. :chenSpätestens nachdem Klara sich wie der letzt Mensch aufgeführt hat und anscheinend nur ein bisschen Dampf ablassen musste bei Karl, wäre ich stinksauer gewesen und hätte sie ihre Spiele alleine weiterspielen lassen...
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Zitat
Original von Kytha
Ist euch die Zeitangabe von Kafka auf Seite 79 & 80 aufgefallen? Er sagt doch glatt dreiviertel 12 - na, können die Wessis damit was anfangen ??Ich bin Hesse und werde es nie lernen! Ich kann mir diese Art der Zeitangabe nicht in mein armes Hirn zwängen.
Aber in der Pfalz und im Saarland benutzen sie die auch- meines Erachtens natürlich viel zu häufigAnsonsten bin ich noch immer irgendwie nicht weiter - habe ein neues simspaket erhalten *seufz*
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Diese Klara baggert total an Karl rum, obwohl ihr Verlobter Mack hinten im Schlafzimmer ist. Das fand ich schon bisschen merkwürdig. Auch dass Herr Pollunder so auf Karls Besuch drängte..vielleicht mag er Mack nicht?
Das Verhalten von Herrn Green verstehe ich auch nicht ganz. Den ganzen Abend wusste er davon und hat Karl dennoch nicht gehen lassen. Er wollte wohl unbedingt, dass Karl aus dem Leben seines Onkels verschwindet. Nur was ist sein Motiv?
Und wieso genau verstößt der Onkel ihn nun eigentlich? Nur wegen des nicht ganz erlaubten Besuches bei Freunden?
Karl bleibt für mich weiterhin der kleine naive Junge. Haut mitten in der Nacht ab, lässt sich von Delamarche und Robinson gnadenlos ausnutzen.. doch am Ende des Abschnittes trennt er sich endlich von ihnen, als sie mit dem Diebstahl der Photographie seiner Eltern zu weit gegangen sind.
Sonst habe ich gar nicht das Gefühl, dass ich Kafka lese.