'Die Eleganz des Igels' - Seiten 307 - Ende

  • Nun hat es sich aber schnell zu Ende gelesen, mit einem Kloß im Hals und einigen Tränen!


    Renee und Kakuro kommen sich näher, auch wenn Renee die beginnende Nähe eher vermeiden versucht. Sie erzählt Paloma, die Geschichte ihrer Schwester, die eben jene Standesgrenzen überschritten hat, enttäuscht wurde und darüber gestorben ist. Ein dunkler trauriger Einblick in die Geschichte von Renee, die so manche Fragen beantwortet.


    Kakuro öffnet für Renee die Tür in seine Welt, heißt sie dort willkommen und Renee scheint zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich verliebt. Doch dann der Tag danach. Eine Unachtsamkeit, einem Glochard zu Hilfe kommen wollen und ein Auto reißt Renee aus dem Leben. Ihre letzten Gedanken, den Menschen, die ihr etwas bedeuten, Abschied nehmen. Sie geht in Frieden!


    Paloma erfährt von Renee's Tod, der erste Mensch der ihr etwas bedeutet hat, dem sie Sinn im Leben gegeben hat. Der unerwartete Schmerz des Todes gibt ihrem Leben einem Sinn. Ihr Leben ist ihr wieder wichtig. Für Renee will sie Leben und ihrem Leben Sinn geben.


    Ein trauriges, aber schönes Ende!

  • Die Gegebenheiten rund um die Schwester Renees haben mich zugegebenermaßen etwas enttäuscht, die Geschichte ist zu altmodisch, zu dramatisch, zumindest bezogen auf den Rest des Buches. Ich fühlte mich einen kurzen Moment lang nach Wuthering Hights versetzt und das hat mich gestört. Die Athmosphäre passte plötzlich nicht mehr. Es gelingt mir deshalb auch kaum, die Ängste Renees in dieser Hinsicht nachzuvollziehen. Ein ganzes Leben lag zwischen diesen beiden Augenblicken und Zeit und Erfahrung müsste doch einen ausgleichenden Einfluss auf Renee gehabt haben. Aber gut, vielleicht passiert es ja tatsächlich noch so.


    Dann der Tod. Es war überraschend, ich hatte mich schon bei der Annäherung zwischen Renee und Kakuro gefragt, wie die Geschichte wohl enden mochte, welchen Knick die Autorin einfügen würde, damit das Buch nicht den allzu offensichtlichen Erwartungen gerecht wird. Und dann dass. Ich war schockiert, und, so merkwürdig es klingen mag, erfreut. Ich mochte die Szene, wo Renee ihre letzten Gedanken schildert, es interessiert mich nicht wenig, was dem Mensch kurz vor dem Aus wiederfährt, was er fühlt, denkt und sieht. Insofern hat die Autorin es wunderbar hinbekommen, ich habe geweint.


    Und, eine weitere Kunst, das Ende hat mich keineswegs am Boden zerstört zurück gelassen, weil Renee zum einen friedlich gegangen ist, sie hatte noch einmal die Gelegenheit eine aufkeimende Liebe zu erfahren und ist, auch wenn das für sie nicht wesentlich sein mochte, bei dem Versuch gestorben, einem Clochard etwas Gutes zu tun. Der allerhellste Punkt aber ist natürlich Paloma, die sich für das Leben entscheidet, sich selbst wandelt und vielleicht würdig das Erbe Renees antritt. Mir gefällt vor allem ihre tiefe Freundschaft zu Kakuro, die hoffentlich lang und innig bestehen bleibt.


    Naja, die Rekonvaleszenz des Drogensüchtigen war dann noch ein weiterer Punkt, der das Leben und damit auch das Buch zum Lichtblick macht.


    Fazit: trotz aller Anfangshemmnisse habe ich den im Klappentext versprochenen Humor schließlich doch noch gefunden und ab und an herzlich gelacht. Ansonsten ist die ein feines, zartes Buch über Freundschaft und die Offenheit anderen Menschen gegenüber, auch über das Leben und nicht zuletzt die Schönheiten der japanischen Kultur. Ich habe es gerne und durchgehen gelesen und werde es sicher wieder tun.

  • Über das tragische Ende war ich auch sehr erschrocken und verbittert und musste mir ein paar Tränchen verdrücken. Gerade wo es anfing, für Renee gut zu laufen, passiert ihr ein derartiges Unglück. Was für ein Drama und was für Ende, bei so einem Buch.


    Von dem Buch insgesamt habe ich mir doch ein wenig mehr versprochen. Paloma kam über weite Strecken doch ein wenig zu kurz.


    Insgesamt kann ich jedoch sagen, dass es mir dieser Schreibstil sehr angetan hat und es eine Freude war, das Buch zu lesen.


    Gestern bin ich direkt mit einer neuen französischen Übersetzung angefangen - Ein Garten in der Normandie - und musste mich vom Stil her nicht großartig umgewöhnen und bin schon nach ein paar Seiten sehr begeistert. Auch mit sehr vielen philsophischen Einflüssen. Wer - Die Eleganz des Igels - mag, sollte sich auch dieses Buch mal näher anschauen.


    Ruhrmaus

  • :brabbel Was für ein trauriges Ende. :brabbel


    Renee und Kakuro verbringen einen wunderschönen Sonntagnachmittag zusammen mit Gebäck und Film. Renee ist vollkommen gelöst und fragt sich, wann sie das erste Mal diese glückliche Entspanntheit in Gegenwart eines Mannes verspürt hat. Es war das erste Mal.
    Dann der Stimmungswechsel. Renee sieht das Bild der verstorbenen Frau von Kakuro und sie erzählen von ihrer Familie, Kakuro von seiner Frau, der Tochter und den Enkelkindern, Renee von ihrem Mann Lucien. Und plötzlich bricht über Renee die Niedergeschlagenheit herein. Sie beschimpft sich selbst als Idiotin, weil sie nicht dran glaubt das es eine Freundschaft zwischen den Klassen gibt.
    Daher gibt sie Kakuro, als er sie fragt ob Renee ihn an seinem Geburtstag ins Restaurant begleitet, einen Korb.


    Paloma die dabei ist, versteht die Welt nicht mehr und fragt nach den Gründen. Plötzlich fängt Renee an zu weinen und erzählt Paloma ihre Ängste und Beweggründe für ihr Handeln. Sie hatte eine Schwester Lisette, die sich über ihre Klasse erhoben hat und sich mit besseren Leuten abgegeben hat. Sie wurde enttäuscht, erwartete ein Kind und starb ebenso wie das Kind bei der Geburt.
    Für Renee ergab sich daraus, es leben die Starken, es sterben die Schwachen, den Freuden und Leiden ihrer hierarchischen Stellung gemäß. So wie Lisette arm und schön war, ist Renee arm und intelligent und wenn sie ihrer Klasse zum Trotz Nutzen aus der Intelligenz ziehen möchte, dann ereilt sie ebensolche Strafe, sprich den Tod. Sie musste also verschweigen was sie war und durfte sich nie mit der anderen Klasse einlassen.


    Paloma versucht sie zu trösten, in dem sie einfach nur ihre Hand hält. Diese Erfahrung stärkt aber Paloma. Sie hat erkannt, das sie litt weil sie niemanden aus der Umgebung was Gutes tun konnte. Sie ist böse auf ihre Familie, weil sie unfähig ist ihnen nützlich zu sein. Die Familie ist zu stark in ihrer Oberflächlichkeit gefangen und sie zu schwach sie rauszuholen. Sie kann sich nicht heilen, in dem sie diejenigen bestraft, die sie nicht retten kann. Und sie überdenkt ihre Selbstmordabsichten, weil sie durch Monsieur Ozu , Renee und Yoko neuen Lebensmut erhalten hat.


    Zwischendurch erfährt man, das Jean Arthens von seiner Drogensucht geheilt wurde und ihm indirekt Renee mit den Kamelien geholfen hat, weil er immer an die Schönheit der Kamelie gedacht hat.


    Renee überdenkt ihre Entscheidung noch einmal und geht doch mit Kakuro seinen Geburtstag feiern. Er macht ihr klar, nachdem er die Gründe durch Paloma erfahren hat, das Renee nicht ihre Schwester ist und sie Freunde sein können ... und sogar alles was sie wollen.


    Renee ist überdreht und glücklich und dann schlägt das Schicksal grausam zu. Während sie versucht dem Clochard Gegene zu helfen, der plötzlich auf die Fahrbahn rennt, wird sie vom Lieferwagen der Reinigung erfaßt und stirbt. Während sie stirbt denkt sie an Leo und weiß, das Olympe sich um ihn kümmert wird und sie denkt an ihre Freunde und nimmt Abschied von Ihnen.


    Paloma ist vom Schmerz über den Tod von Renee wie betäubt. Noch nie hat sie solche Schmerzen empfunden und sie stellt fest, das sie vorher nur gelitten hat ohne Schmerz zu empfinden. Sie erkennt ihre tiefgründigen Betrachtungen als Luxus eines Teenagers ohne Probleme, eines Mädchens aus reichem Haus, das sich interessant machen will. Aber sie schöpft Kraft und mit Kakuro hat sie hoffentlich einen Freund an ihrer Seite. Sie verspricht Renee keinen Selbstmord zu begehen, denn für Renee wird sie das Immer im Nie verfolgen, die Schönheit dieser Welt.


    Fazit:


    Irgendwie ist es doch eine Ironie des Schicksals. Gerade als Renee sich aus ihrer Klasse erheben will, stirbt sie. Ist das nicht doch eine Bestätigung ihres ganzen Lebens, bleibe in Deiner Klasse dann überlebst Du? Letztendlich ist es doch so gekommen, wie sie es immer befürchtet hat.
    Selten hat mich ein Buch so berührt, so dass mir am Ende die Tränen gekullert sind. Das Buch hat mir total gefallen und es hat echte Chancen mein Monatshighlight zu werden.
    Ich hatte das Buch ja nur aus der Bibliothek geliehen, aber obwohl es teilweise schwer zu lesen ist, ist das Buch absolut Wert das man es in seinem Besitz hat, so dass ich mir das bei der nächsten Gelegenheit kaufen werde.


    Zum Abschluß noch etwas über Kamelien, die das Buch begleitet haben.


    Kamelie


    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

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  • Macska :
    Wow, was für eine schöne Blume!


    Da lag ich ja mit meinem Happy End aber ganz weit daneben!
    Ich finde es wirklich traurig, dass so endet. Endlich steht Renee zu dem was sie ist und ist glücklich und dann stirbt sie. Sehr ungerecht! Ich hätte mir etwas anderes für sie gewünscht. Natürlich ist das Leben kein Wunschkonzert, aber Renee hätte es verdient!
    Ich fand es auch traurig, dass sie nicht erkannt wurde, als sie mit Mr. Ozu essen gegangen ist bzw. das sie nur das gesehen haben wollten. Doch dann wiederum, war es toll was Mr. Ozu gesagt hat!


    Das Buch lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück.
    Es war ein wirklich sehr schönes Lesevergnügen, auch wenn das Ende doch sehr traurig war!
    Ein wirklich besonderes Buch!

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    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



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  • Minnie


    Es wurde im Buch soviel von Kamelien geredet und über ihre Schönheit, da musste ich einfach mal googeln wie Kamelien aussehen.


    Zum "Nichterkennen" von Renee beim Essen mit Mr. Ozu. Die Frage ist da, haben sie die Leute wirkllich nicht erkannt oder wollten sie sie einfach nicht erkennen? Ich bin mir da nicht so ganz sicher, ich denke eher sie wollten sie nicht erkennen. Es ist ja schließlich nicht "normal", das eine Concierge mit einem reichen Herrn ausgeht. Dann müssten die beiden Damen sie ja mehr anerkennen, eventuell auch mal grüßen. Von daher denke ich eher sie wollten sie nicht erkennen.


    Gut, eine neue Frisur macht schon viel aus, auch ein neues Kleid, aber die Frisur hatte sie ja schon einige Tage. Und das man dann einen anderen nicht erkennt, erscheint mir fast nicht möglich.
    War Renee eigentlich geschminkt? :gruebel
    Das weiß ich gar nicht. Manche Leute erkennt man ja ohne Schminke bzw. mit Schminke ( je nachdem was Normalzustand ist ) auch nicht wieder.

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  • Ich glaube sie war geschminkt. Schrieb sie nicht etwas von einem 20 Jahre alten Lippenstift.


    Ich letzten Abschnitt habe ich mir ein Happy End gewünscht und kommt es zu so einem überraschendem und traurigem Ende. Ich hatte Tränen in den Augen.


    Obwohl ich lieber ein Happy End gehabt hätte passt es zu diesem Buch. Ich fand es dennoch wundervoll wie Renée in Frieden und glücklich sterben konnte.


    Wenn das Schicksal nicht so dramatische Wendungen genommen hätte, wie wäre es wohl weiter gegangen? Hätten Kakuro und Renée sich ineinander verliebt? Das habe ich mich mehrfach während des Lesens gefragt und finde diesen Gedanken schön. Sie haben so viele Gemeinsamkeiten.


    Die Kamelie ist wirklich eine sehr schöne Blume. Vielen Dank für das Bild Macska. :-)


    Ich fand das Buch sehr berührend und irgendwie wundervoll. Und das obwohl zu Anfang wirklich Schwierigkeiten hatte hinein zu finden. Ich werde es sicherlich noch mal lesen.


  • Ich denke auch, dass sie sie nicht erkennen wollten.
    Mr. Ozu war ja auch sehr begehrtert und das sozusagen Renee ihn "kriegen" sollte, geht wahrscheinlich über ihr Urteilsvermögen. Schminke hin oder her :lache
    Sie hatte übrigens wie Tabea schon sagte, einen 20 Jahre alten Lippenstift aufgetrage.


    Ich habe übrigens zuerst nicht verstanden, was Mr. Ozu mit "Sie sind nicht ihre Schwester" gemeint hat. Ich dachte, er redet von einer anderen Person, die er kennt und wo er die Vermutung hatte, dass Renee und sie Geschwister sind. :lache Bis Renee dann meinte "Paloma hatte mich verraten"


    Ich bin mir nicht sicher, aber hatte Renee nicht irgendwie angedeutet, dass doch mehr war zwischen ihr und Mr. Ozu. Ich hatte es zumindest so interpretiert. Dieses "Und sogar alles, was wir wollen", weil sie ja die ganze Nacht wach waren. :gruebel

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  • Zitat

    Original von Minny
    ...
    Ich habe übrigens zuerst nicht verstanden, was Mr. Ozu mit "Sie sind nicht ihre Schwester" gemeint hat. Ich dachte, er redet von einer anderen Person, die er kennt und wo er die Vermutung hatte, dass Renee und sie Geschwister sind. :lache Bis Renee dann meinte "Paloma hatte mich verraten"
    ...


    :chen
    Mir ging es genauso. Den Abschnitt habe ich 3x gelesen, um überhaupt zu verstehen, was er damit sagen wollte. Ich dachte auch Rene ist ein Findelkind und gar nicht die Schwester von Lisette ( oder umgedreht ).


    Gut, den Lippenstift hab ich wohl verdrängt. Aber nur Lippenstift verändert einen nicht so.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Also das Ende gefällt mir ziemlich gut.


    Renee fühlt sich sehr wohl in der Gegenwart von Ozu Kakuro - so wohl wie noch nie in ihrem Leben. Dennoch hat sie Bedenken wegen der Klassenunterschiede.
    Hierbei erhalten wir einen Einblick in ihre Vergangenheit, von der wir erfahren, dass sie keine besonders glückliche Kindheit gehabt hat. Sie ist in ärmsten Verhältnissen aufgewachsen, hatte eine gefühllose Mutter und ihre Schwester wurde von einem reichen Schnösel geschwänger und dann fallen gelassen, woran sie dann auch gestorben ist.
    Danach hatte sich Renee geschworen, sich nie mit der besseren Schicht abzugeben - das hat auch geklappt, bis Ozu aufgetaucht ist.


    Sehr schön fand ich auch die Szene im Restaurant, als Ozu ihr sagt, dass sie weiterhin Freunde bleiben können - und sogar alles was sie wollen.


    Natürlich fand auch ich es schade, dass Renee sterben musste - dennoch finde ich es eigentlich ein sehr passendes Ende. Nur die Umstände des Todes fand ich ziemlich doof und auch unpassend. Wer war denn dieser Typ, der da betrunken auf die Straße rennt? Ist er bereits vorher schon einmal im Buch aufgetaucht?


    Auch Paloma hat nun gemerkt, dass das Leben durauch einen Sinn hat und dass ihre Selbstmordgedanken nur "Teenagarprobleme" waren. Ich denke aber, dass sie sich - auch ohne Renees Tod - nicht umgebracht hätte, da sie durch die Freundschaft zu Renee und Ozu endlich einen Grund hatte sich auf etwas zu freuen.


    Die Kamelie ist eine wirklich sehr schöne Blume. Danke für das Bild, ich wollte mir diese Blume auch sofort nach Beenden des Buches unbedingt anschauen.


    An sich hat mir das Buch gut gefallen, nur schade, dass die ersten 120 Seiten wirklich mühsam zum Lesen waren - ich denke, dass das für den ein oder anderen sehr abschreckend ist. Ich selbst hätte das Buch ja fast abgebrochen..


    Edit: Ist eigentlich Ozu oder Kakuro der Vorname? :gruebel


    :wave

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

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  • Zitat

    Original von Minny
    Ich bin mir nicht sicher, aber hatte Renee nicht irgendwie angedeutet, dass doch mehr war zwischen ihr und Mr. Ozu. Ich hatte es zumindest so interpretiert. Dieses "Und sogar alles, was wir wollen", weil sie ja die ganze Nacht wach waren. :gruebel


    Nein, also ich denke definitiv nicht, dass sie was miteinander hatten..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Zitat

    Original von Macska
    Fazit:


    Irgendwie ist es doch eine Ironie des Schicksals. Gerade als Renee sich aus ihrer Klasse erheben will, stirbt sie. Ist das nicht doch eine Bestätigung ihres ganzen Lebens, bleibe in Deiner Klasse dann überlebst Du? Letztendlich ist es doch so gekommen, wie sie es immer befürchtet hat.


    Stimmt, hier gebe ich dir vollkommen recht.. Schlussendlich hatte sie tatsächlich recht.. Wenn sie den Abend vorher nicht mit Kakuro essen gegangen wäre, dann wäre das so nicht geschehen. Schade, dass es so kommen musste - dennoch sehr passend..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

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  • Zitat

    Original von verena


    Nein, also ich denke definitiv nicht, dass sie was miteinander hatten..


    Ich denke, dass mehr daraus hätte werden können wenn sie mehr Zeit miteinander gehabt hätten und das Schicksal nicht auf so traurige Weise anders entschieden hätte.

  • Zitat

    Original von Minny
    ...
    Ich bin mir nicht sicher, aber hatte Renee nicht irgendwie angedeutet, dass doch mehr war zwischen ihr und Mr. Ozu. Ich hatte es zumindest so interpretiert. Dieses "Und sogar alles, was wir wollen", weil sie ja die ganze Nacht wach waren. :gruebel


    Ozu hat sich mit einem langen Handkuss von Renee verabschiedet. Dann sahen sie sich an mit einem "schlichten und elektrischen Lächeln". Mehr hatten sie nicht miteinander, zumindest nicht körperlich. Aber das war so ein Moment, wo sich zwei verwandte Seelen berühren...



    Ich kann gar nichts mehr schreiben zu diesem Roman und diesem Ende. Das Buch hat mich, obwohl ich anfangs meinen Weg hinein erst finden musste, sehr berührt.



    Vielleicht nur kurz noch etwas, was ich mir notiert habe:
    Auf Seite 310 beschreibt Renee, wie es für sie war, mit einem Menschen wie Ozu die Zweisamkeit zu teilen, etwas, was sie in dieser intensität noch nie in ihrem Leben erfahren hatte.


    "Es ist eine Zeit außerhalb der Zeit...Wann habe ich zum ersten Mal diese köstliche Gelöstheit verspürt,die nur zu zweit möglich ist? Die Seelenruhe, die wir empfinden, wenn wir allein sind, jene Gewißheit unserer selbst in der inneren Heiterkeit der Einsamkeit ist nichts im Vergleich zum Gehen-Lassen, Kommen-Lassen und Sprechen-Lassen, das wir in der Gesellschaft des Anderen erleben, in der Eintracht mit dem Gegenüber...Wann habe ich zum ersten Mal diese glückliche Entspanntheit in der Gegenwart eines Mannes verspürt?
    Es ist heute das erste Mal."


    Wunderschön!


  • Dann hatte ich das falsch verstanden :-]


    Ja, den Abschitt fand ich auch wunder, wunderschön!
    Umso trauriger fand ich es dann, dass sie gestorben ist. Sie lernt etwas kennen, was wirklich wunderbar ist und kurz danach wird es ihr wieder genommen.

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  • Zitat

    Original von Minny
    ...
    Ja, den Abschitt fand ich auch wunder, wunderschön!
    Umso trauriger fand ich es dann, dass sie gestorben ist. Sie lernt etwas kennen, was wirklich wunderbar ist und kurz danach wird es ihr wieder genommen.


    Wie im richtigen Leben halt :-(
    Ich bin auch sehr traurig über das Ende des Romans, aber beim Lesen von Renees Glück hatte ich die ganze Zeit im Hinterkopf den Gedanken, dass das nicht so gut ausgehen kann.


    Sind es nicht gerade die Geschichten, die so traurig enden, die uns am meisten im Gedächtnis bleiben? Bei mir ist das oft so!

  • Zitat

    Original von Clare


    Sind es nicht gerade die Geschichten, die so traurig enden, die uns am meisten im Gedächtnis bleiben? Bei mir ist das oft so!


    Ja, das stimmt.
    Ich mag Happy Ends und ich habe mir bei diesem Buch so sehr eins gewünscht, weil Renee es einfach verdient hätte.
    Aber auch wenn es keins war, wird mir dieses Buch definitiv sehr lange noch im Gedächtnis bleiben, nicht nur wegen dem Ende, das Buch im Allgemeinen hat mich sehr bewegt und viel zu nachdenken gebracht. Ein wundervolles Buch!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


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  • Zitat

    Original von Minny
    Ja, das stimmt.
    Ich mag Happy Ends und ich habe mir bei diesem Buch so sehr eins gewünscht, weil Renee es einfach verdient hätte.
    Aber auch wenn es keins war, wird mir dieses Buch definitiv sehr lange noch im Gedächtnis bleiben, nicht nur wegen dem Ende, das Buch im Allgemeinen hat mich sehr bewegt und viel zu nachdenken gebracht. Ein wundervolles Buch!


    Das empfinde ich auch so. Ein wundervolles Buch, welches mir sicherlich lange im Gedächtnis bleibt. Ich bin am überlegen ob ich es mir zulegen soll. Ich habe es für die Leserunde ausgeliehen.


    Ich hatte anfangs solche Schwierigkeiten mit dem Buch und bin froh es im Zuge einer Leserunde gelesen zu haben. Sonst hätte ich vielleicht nach wenigen Seiten aufgegeben und ein sehr berührendes und bewegendes Buch verpasst.


    Die Leserunde hat mir sowieso viel Freude bereitet. Ich fand es auch sehr beruhigend zu lesen, dass auch andere nicht alles verstehen.

  • verena


    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Kakuro der Vorname und Ozu der Nachname. Es heißt ja immer Monsieur Ozu und Kakuro ist die vertrauliche Anrede, die er ja Paloma anbietet.


    Und der Clochard kam vorher schon einmal vor, als der Restaurantkritiker gestorben ist. So wie ich es in Erinnerung habe, hat Renee ihm erzählt das der verstorben ist, was der Clochard wiederum sehr traurig fand. Renee fragte ihn dann, ob er denn vom Kritiker immer viel bekommen hat und er ihr dann sagte, das er nie was gegeben hat. Da war Renee erstaunt das Leute die so tief unten sind Mitgefühl für andere Leute haben, denen es besser geht.


    Zumindest hab ich das so rausgelesen. :-]

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
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