John Bennett - Weltreise mit Seeotter

  • OT: Sea Otters Gambolling in the Wild, Wild, Surf


    Über den Autor
    John Bennett wurde 1969 in einem kleinen Dorf in Morayshire, Nordost-Schottland geboren. Er studierte in Aberdeen und Stirling und hat seitdem für verschiedene Internet- und Technologie-Unternehmen gearbeitet. „Weltreise Mit Seeotter“ ist sein erster Roman. John Bennett lebt in London.


    Klappentext
    Felix ist sechzehn und bereits unglaublich gestresst. Gestresst, weil er nachts immer noch von seinen Prüfungen träumt, weil er sich nachmittags bei der verrückten Mrs. Pretzel als Gärtner verdingen muss und weil er so gar keine Idee hat, was er mit seiner Zukunft anfangen soll. Vielleicht beschließt er deswegen, sich die Kreditkarte seiner Mutter zu leihen und den nächsten Flug nach Hongkong zu nehmen. Vielleicht ist aber auch das, was er in dem unscheinbaren Laden mit dem verheißungsvollen Namen The House of Ming findet, der wahre Grund für seine plötzliche Reiselust ...


    Meine Rezension
    Mein Notfallbuch! Da ich glatt ein Buch zuwenig im Urlaub dabei hatte, brauchte ich für den letzten Urlaubstag dringend noch Nachschub. Im Zeitungsshop gab es aber nur Krimis, die ich schon kannte, ganz unerträglichen Liebesschmodder ... und dieses seltsame Buch! :chen


    Ein Buch, das eigentlich gar nicht für mich geschrieben wurde, sondern für Lilli. Und dennoch eines, das mir gut gefallen hat, so schräg und krude die völlig an den Haaren herbeigezogene Story auch ist.


    Felix befindet sich in einer Krise: Er hat das Abitur gerade hinter sich und das ganze Leben noch vor sich. Doch seine Mutter „zwingt“ ihn dazu, einen Ferienjob als Gärtner bei der verrückten, alten Mrs Pretzel und ihrem neureotischen Köter Vespasian anzunehmen. Nicht nur, dass die komische Alte säuft wie eine Haubitze und ihn bei seinem eh schon mickerigen Lohn bescheißt, sie schlägt ihn auch ein ums andere Mal beim Scrabble. Ein schweres Los für den Teenager *grins*.


    Eines Tages stößt er bei einem Bummel auf eine sehr eigenartige Skulptur, über die ich nichts weiter verraten möchte, als dass ein Otter darin „verwickelt“ ist und von der er so fasziniert ist, dass er sie für teures Geld kauft.


    Diese (im übrigens ganz abscheulich hässliche und kitschige) Skulptur beschäftigt Felix derart, dass er mehr über sie herausfinden möchte. Und so nutzt er den Urlaub seiner Mutter und seine „Kreditkarte füt Notfälle“ und jettet an den Sitz der Herstellerfirma… nach China!!! … um mehr darüber herauszufinden. Eine turbulente Reise um die halbe Welt beginnt.


    Lest selbst, was Felix über die Statue herausfindet, was er dabei erlebt und wie es ihm gelingt (oder auch nicht!) die Reise und vor allem die entsprechenden, horrenden Ausgaben vor seiner Mutter geheim zu halten.


    Ein schräges, turbulentes und kunterbuntes Buch. Extrem schräg, irgendwie völlig sinnbefreit und dennoch sehr unterhaltsam. Ich habe mich gut bei der Lektüre amüsiert – aber ich bin mir sicher, für die meisten wird das Buch einen Tick zu schräg sein. Lilli könnte es aber gefallen – da bin ich mir fast sicher.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • @ Lilli


    Die Verzweiflung angesichts der anderen Bücher im Buchladen... :grin


    @ Bodo


    An Dich hatte ich ja gar nicht gedacht. Stimmt, für Dich wäre der Otter auch was.


    Ich will Euch beiden ja auch nicht den Schnabel wässrig machen - aber allein die ausführliche Beschreibung der Otterstatute rechtfertigt den Kauf des Buches. :rofl

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • So, ich habe das Buch heute morgen beendet und muß sagen, daß es zwar total überdreht war, mir aber trotzdem gut gefallen hat.
    Die recht deutliche Sprache war etwas gewöhnungsbedürftig, machte aber einen authentischen Eindruck (soweit ich das beurteilen kann, denn ich war nie ein männlicher Teenager). Und das Titelbild zeigt nachvollziehbarer Weise auch nur ein Teil der berühmt-berüchtigten Otterstatue. :grin
    Insgesamt bin ich gerne mit Felix auf Weltreise gegangen, der sich zu einem doch recht sympathischen Reisegefährten entwickelt hat.

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)