Ritualmord, Mo Hayder

  • Manchmal kann ich mich selber nicht verstehen …


    Ich hatte mir doch vorgenommen, Mo Hayder zu ignorieren und meine Lesezeit nicht mehr mit dieser Autorin zu verschwenden. Und dann habe ich doch wieder einen ihrer Romane aus der Wühlkiste geholt. Und gelesen. Letzteres war ein großer Fehler.


    Unglaubwürdige und unglaublich schlecht recherchierte Story, miese Dialoge und als Gesamtkunstwerk eigentlich nur als Schlafmittel brauchbar. Mo Hayder kann nur eines wirklich gut: eklige Folterszenen ausschmücken. Aber authentisch wirkende Charaktere zu schildern, nachvollziehbare Handlungen zu beschreiben oder gar eine Geschichte zu einem logischen Ende zu bringen: Fehlanzeige.


    Eigentlich will ich gar nicht mehr zu diesem Buch schreiben, denn die Einzelheiten sind mir schon ganz kurz nach dem Lesen wieder entfallen. Der Erinnerungswert ist für mich auch immer ein Gradmesser dafür, ob das Buch beeindruckend war oder nicht. Es war nicht beeindruckend, auch nicht spannend oder aufregend. Eigentlich wars fast nur langweilig.


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    Gibt es hier eine Selbsthilfegruppe für solche, die es nicht lassen können, immer wieder gegen besseres Wissen Bücher bestimmter AutorInnen zu kaufen? Würde gerne beitreten ;-)

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

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  • Nach einer vierjährigen Lesepause in dieser Reihe war ich nun wieder motiviert genug, den dritten Band zu lesen. Und er hat mir wesentlich besser gefallen, als seine beiden Vorgänger:


    - Der Ermittler ist aus London nach Bristol gezogen, um Abstand zu seinem Trauma mit dem verschwundenen Bruder zu bekommen. Dieser Abstand hat mir als Leserin ganz hervorragend gefallen. Zwar lernt Caffery in Bristol Phoebe Marley kennen, die ebenfalls ein Trauma mit sich herumschleppt. Meinen Befürchtungen zum Trotz verliert sich die Geschichte aber nicht darin, sondern es wird gut dargestellt, wie sich zwei seelisch beschädigte Personen annähern.


    - Der Plot mit dem afrikanischen "muti" hat mir sehr gut gefallen. Das war wirklich mal etwas ganz anderes.


    - In den ersten beiden Bänden hatte mich die überzogene Brutalität und detailreiche Beschreibung gestört und schließlich abgeschreckt. In diesem Band fand ich das nicht so schlimm. Es ist zwar definitiv kein Häkelkrimi, aber die brutalen Szenen sind weder so zahlreich, noch so detailliert wie in den Vorgänger-Bänden.


    Da habe ich nun richtig Lust, in absehbarer Zeit den nächsten Band zu lesen.