Historische Romane

  • Huch, da hab ich ja wieder einen Thread ausgegraben, der zum Hauen & Stechen ausgeufert ist :grin


    Dabei wollte ich nur ganz schnöde meine höchstpersönliche Meinung äussern und gar nicht diskutieren. :-)


    Ich hab ja in Vor-Eulen-Zeit nicht viele historische Romane gelesen, "der Name der Rose" und "der Medicus" fallen mir jetzt ein, vielleicht noch ein paar mehr. Ersteres hat mir sprachlich und inhaltlich sehr gut gefallen, lediglich der kriminalistische Anteil war mir zu gross. Der Medicus, na ja. Nette Unterhaltung, aber ist nun auch schon Jahre her.


    Seit den Eulen habe ich gelesen: Iris Bücher, die Magistra, Tanz der Dämonen und das Lächeln der Fortuna.


    Erstere und Letzteres gefielen mir wirklich sehr gut, da sie nach meinem bescheidenen Laienwissen wirklich gut recherchiert waren, die (unvermeidliche(n)) Liebesgeschichten nicht im Vordergrund standen und vor allem das Bild der Frau nicht zu modern war.


    Sowohl in der Magistra, als auch im Tanz der Dämonen waren mir die Protagonistinnen zu modern, ausserdem zu dominant im ganzen Buch.


    Fazit: die ganzen "die...in" Bücher werde ich nicht lesen, da sie ja schon in den kurzen Beschreibungen mit dem Frauenbild werben, dass ich in einem historischen Roman eben *nicht* erwarte.


    Fantasy in einem Roman, der als "historisch" gekennzeichnet ist oder als solches verkauft wird ist Etikettenschwindel.
    Hab ich nichts gegen, wenn es aber eben als "Fantasy" verkauft wird und nicht als HR.


    Meine persönliche Meinung. :wave

  • Hallo Orlando,


    Ebensowenig, wie ich mich je zwingen lassen werde, ein Buch zu lesen, das ich nicht will, zwinge ich niemand anderes dazu, eines unserer Bücher zu lesen, weil ihm Titel oder Titelbild nicht gefallen.


    Ebensowenig habe ich jedoch Lust, Themen wiederzukäuen, von denen ich genau weiß, dass es dabei nie zu einem Kompromiss kommen kann, weil die Standpunkte zu weit auseinander stehen und zu unverrückbar sind.


    Es macht einfach keinen Spaß, Argumente zu bringen und mit den gleichen Aussagen gekontert zu werden wie schon in etlichen anderen Diskussionen über dieses Thema zuvor. Über die Stichhaltigkeit dieser Aussagen will ich schweigen, da ich mir schon einmal vorwerfen habe lassen müssen, ich würde mit meinen Antworten potentielle LeserInnen unserer Romane abschrecken. Bei diesem Thread scheint mir diese Gefahr zwar nicht gegeben. Meine Lust, den Rufer in der Wüste zu spielen, ist jedoch zu gering, um mich hier weiter zu äußern


    Gheron

  • Du, die Uni-Leute sind in der Tat auch menschlich. Sogar die Klassischen Philologen ... :grin



    /me scheint an der falschen Uni zu sein...


    Den einzigen, der wirklich menschlich ist, den habe ich im I-Amt kennengelernt.

  • Orlando
    wir streiten doch gar nicht, wir zählen bloß die Haare auf unseren Zähnen!
    :grin


    Gheron
    ich wiederhole, daß ich verstehe, daß dir das Thema auf die Nerven geht.
    Ich wiederhole, daß das passiert, weil 'Geschichte' den Menschen und damit euren LeserInnen so nahe ist.
    Ich glaube nicht, daß ihr LeserInnen abschreckt, wenn die mitkriegen, daß Autoren sich mit so etwas auseinandersetzen. Im Gegenteil.
    Und ich fürchte, daß ihr euch dem Thema immer wieder stellen müßt, mit jeder LeserInnengeneration aufs neue. Ich buche es unter: wer schreibt, hat Verantwortung. Und die Verantwortung, die man im Leben kriegt, ist (erfahrungsgemäß) meist nicht die, die man gerne übernommen hätte.
    Ach, ich weiß, heute morgen habe ich den Job als Hiobs Trösterin!
    ;-)


    Sterntaler
    Du weißt ja, wie ich Menschen liebe, die mir meine Vorurteile bestätigen ;-)
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    wir streiten doch gar nicht, wir zählen bloß die Haare auf unseren Zähnen!
    :grin


    Muß ich nicht. Ich toupier sie mir lieber zur Abschreckung.


    Zitat

    Und ich fürchte, daß ihr euch dem Thema immer wieder stellen müßt, mit jeder LeserInnengeneration aufs neue. Ich buche es unter: wer schreibt, hat Verantwortung. Und die Verantwortung, die man im Leben kriegt, ist (erfahrungsgemäß) meist nicht die, die man gerne übernommen hätte.


    Oh doch! Und das gerne. Ich habe mit dem Schreiben historischer Romane angefangen, weil ich nicht das fand, was ich lesen wollte. So ein bißchen wie das Schulmeisterlein Wutz. :grin


    Zitat

    Du weißt ja, wie ich Menschen liebe, die mir meine Vorurteile bestätigen ;-)


    Was mußt du mich hassen!

  • Also, ich als Alexnormalverbraucherin, lese historische Romane ganz gerne.
    Es sind Geschichten, eingebettet in eine Zeit, die ich nicht kenne, in der ich nicht lebe.


    Ich erhoffe mir aus den Geschichten,
    -eine gute Story
    -möglichst gut recherchiert..was die Fakten und Örtlichkeiten angeht (Muß aber nicht auf den Punkt genau stimmen)
    -keinerlei Fantasie..was Feen/Hexen oder ähnlichen Quatsch anbelangt. Sonst bitte unter der Rubrik Märchen ansiedeln. :wow
    -dass auch Worte benutzt werden, die es heute nicht mehr gibt.


    Ich will wissen, wie die früher gelebt haben, was sie gegessen haben, wie und wo sie gekackt haben, wie mit Krankheit umgegangen wurde u.u.u.
    und das schonungslos.


    So das wars....ein historischer Roman sollte auf keinenfall ein Geschichtsbuch sein, mit tausend Anmerkungen oder Nebensätzen in denen irgendwas erklärt wird

  • Zitat

    Original von magali
    Und ich fürchte, daß ihr euch dem Thema immer wieder stellen müßt, mit jeder LeserInnengeneration aufs neue. Ich buche es unter: wer schreibt, hat Verantwortung. Und die Verantwortung, die man im Leben kriegt, ist (erfahrungsgemäß) meist nicht die, die man gerne übernommen hätte.


    Ich (persönlich) finde ja es ja auch etwas seltsam, sich als Autor an einem Bücherforum zu beteiligen und dann zu sagen:



    Zitat

    Original von Gheron
    Ebensowenig habe ich jedoch Lust, Themen wiederzukäuen, von denen ich genau weiß, dass es dabei nie zu einem Kompromiss kommen kann, weil die Standpunkte zu weit auseinander stehen und zu unverrückbar sind.

  • Zitat

    Original von Iris




    Was mußt du mich hassen!


    Iris, hier mal der Kamm, damit du die Haare auf den Zähnen glätten kannst.
    Hassen? Bloß weil ich dein Buch noch nicht gelesen hab??
    Ihr Autoren. Typisch Künstler! Geiert bloß auf das eine. Dabei hab ich soooooo schöne Augen! :rolleyes
    Ich finde übrigens nicht, daß 'gut erzählt' und 'postmodern' irgendwas miteinander zu tun haben. ich assoziiere 'postmodern' immer mit 'anything goes', was für mich einen Gutteil der heutzutage hochgefeierten, aber schriftstellerisch miesen AutorInnen erklärt.
    Ich bin altmodisch, ich will immer noch was sehen für mein Geld! Und für meine Zeit, die ich als Leserin opfere, wenn ich einem anderen, hier Autorin/Autor, zuhöre.
    :wave
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus


  • du hast zwar orlando angesprochen, aber erlaubst hoffentlich, dass ich mich trotzdem darauf beziehe. (und ich tue das in einem "freundlichen ton mit einem lächeln", okay*g*?).
    deine aussage kommt bei mir ein wenig verbittert und abweisend an. selbstverständlich kann ich nachvollziehen, dass einen gewisse themen irgendwann langweilen. womöglich kann man hierzu ja auch in älteren beiträgen etwas finden. da aber immer wieder neue leser/schreiber hinzukommen und inspiration/gedankenaustausch suchen, wäre es mE sinnvoll gewesen, einen entsprechenden link zu setzen, wenn du dich nicht (erneut) themenbezogen äussern, zu dem thema aber doch auch nicht ganz schweigen möchtest.
    ich würde gerne eines der von dir geschriebenen bücher lesen.
    vielleicht kannst du mir hier einen vorschlag machen. oder per pn. danke:-)

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Zitat

    Original von magali
    Hassen? Bloß weil ich dein Buch noch nicht gelesen hab??


    Das kann sich ändern!


    Zitat

    Ich finde übrigens nicht, daß 'gut erzählt' und 'postmodern' irgendwas miteinander zu tun haben. ich assoziiere 'postmodern' immer mit 'anything goes', was für mich einen Gutteil der heutzutage hochgefeierten, aber schriftstellerisch miesen AutorInnen erklärt.


    Ich bin eben über das "neu" in deiner Formulierung:

    Zitat

    was Altes neu und gut zu erzählen


    gestolpert. Wichtig ist für die Postmoderne immer nur, ob es "neu" und "anders" sei, "gut" sei ein rein subjektiver Begriff und deshalb irrelevant. Ich bin in dieser Hinsicht leidgeprüft.


    Zitat

    Ich bin altmodisch, ich will immer noch was sehen für mein Geld! Und für meine Zeit, die ich als Leserin opfere, wenn ich einem anderen, hier Autorin/Autor, zuhöre.


    Gute Einstellung!
    Werde mich stets bemühen, diesem Wunsch zu entsprechen.

  • Zitat

    Original von Iris
    Du hast noch Groschen??? Wo kann man die denn noch eintauschen???


    Im Notfall beim Weihnachtseinkauf bei C&A. Vielleicht führen die ja dann...
    :lache
    Und du glaubst doch nicht im Ernst, daß ich so was wie' Cent' ausspreche?
    Wenn ich nicht Groschen sage, sag ich Pfennig. Und die Leute um mich herum auch. Das Beste, das ich in der Hinsicht je gehört habe, war, gleich nach Einführung auf dem Wochenmarkt beim Herausgeben: Europfennig!
    Das nenne ich kreativen Umgang mit dem Neuen, Ungewollten.
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich lese historische Romane, weil es mich eben interessiert,
    wie die Menschen in der jeweiligen Zeit gelebt und gedacht
    haben könnten.
    Ein guter historischer Roman muss für mich eine nachvollziehbare
    Story im jeweiligen geschichtlichen Rahmen enthalten und sollte
    unbedingt auf ausschweifende Sexszenen, schwülstige Liebesdudelei,
    Supermänner sowie –weiber verzichten.
    Da die Bücher von u.a. Rebecca Gable, Iny Lorentz und Iris Kammerer
    diesen Ansprüchen bisher entsprechen, würde ich von diesen Autoren
    jede weitere Neuerscheinung blind kaufen.


    Bei mir unbekannten Autoren verlasse ich mich nicht auf Titel, Cover
    oder Klappentext des Buches, sondern höre und sehe mich vor dem
    Kauf bei Bekannten oder im Internet nach Meinungen um und weiß
    dann schnell, ob der jeweilige Roman für mich infrage kommt.
    Von „Meinungen“ wie solchen, dass man „ Die ....in“ Romane generell
    nicht liest, lasse ich mich allerdings nicht beeindrucken, denn die sagen
    weitaus weniger über die Bücher als über die Vorurteile der Menschen
    aus.


    Und Gheron hat ganz sicher nicht die Verpflichtung, sich zum xten Mal
    in eine Diskussion einzuschalten, die am Ende doch zu nichts führt und
    nur dazu dient die Zeit totzuschlagen, denn seine und auch andere
    Meinungen zum Thema sind schließlich im Archiv bereits vorhanden
    und darüber hinaus
    Orlando
    ist Gherons Engagement in den Leserunden der Lorentz Bücher auch
    nicht so selbstverständlich und ich zumindest bin dankbar für jeden
    Autor, der sich an den Leserunden beteiligt, denn das macht für mich
    dieses Forum zu etwas Besonderem.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Orlando
    Ich (persönlich) finde ja es ja auch etwas seltsam, sich als Autor an einem Bücherforum zu beteiligen und dann zu sagen:


    Ich finde es ehrlich gesagt ein wenig seltsam, wie du hier Gheron angehst. Er hat klipp und klar etwas zum Thema gesagt und gut ist es.


  • Hallo Kalypso,
    deinen Worten ist kaum noch etwas hinzuzufügen, außer einem fetten Danke schön!! Genauso sehen Morgana und ich die Sache. Wir sind sehr, sehr dankbar, dass sich mehrere Autoren hier für das Forum Zeit nehmen und uns so unterstützen. Durch den Austausch von Autoren und Lesern ist das Forum so lebendig. Natürlich profitieren wir alle von einander, trotzdem wäre es ohne Autoren doch lange nicht so schön und vollständig im Eulennest.

  • Zitat

    Original von Wolke


    Ich finde es ehrlich gesagt ein wenig seltsam, wie du hier Gheron angehst. Er hat klipp und klar etwas zum Thema gesagt und gut ist es.


    Wieso gehe ich ihn an? :wow