Mit Renee Zellweger und Ewan McGregor
Inhalt
Beatrix Potter reift im behüteten Hause reicher Patrizier des viktorianischen Londons zur (beinahe) vierzigjährigen Jungfrau heran und widerstrebt dabei allen Versuchen, sie mit einem Gentleman von Stande zu verkuppeln. Lieber vertreibt sie sich die Zeit mit der Illustration niedlicher Tiere, die ihr erst Freundesersatz und dann kreatives Ventil sind. Als schließlich ein junger Verleger die erfolgreiche Kinderbuchautorin in ihr wittert, entdeckt Beatrix auch die Liebe. Die Eltern aber sind pikiert.
Meine Meinung
Was für ein netter, kleiner Film, der mir da den Abend versüßt hat!
Renee Zellweger spielt die unverheiratete altjüngferliche und leicht verschrobene Beatrix Potter, die noch bei ihren dünkelhaften Eltern lebt. Um die Jahrhundertwende sind Frauen noch viele Türen verschlossen, vor allem unverheirateten Frauen und so vertreibt sie sich die Zeit mit ihren Zeichnungen und Geschichten, die zu ihren Freunden werden.
Eines Tages trifft sie auf den Verleger Norman Warne, der künftig ihre Geschichten verlegen wird. Und womit niemand – zumindest die Brüder des Verlegers und die Mutter der Autorin – gerechnet hatte, trifft ein: Die Bücher werden ein Erfolg… und ganz langsam kommen sich die schon über 30-jährige Beatrix und der sehr sympathische, schüchterne Norman näher…
Eine nette Geschichte wird hier erzählt, die sich eng an die biographischen Daten der Autorin Beatrix Potter schmiegt (Achtung: nicht bei wiki nachlesen, wer nicht bereits vorher wissen will, wie es weitergeht!)
Dabei spielt Renee Zellweger die verschrobene Künstlerin, die mit ihren gezeichneten Figuren spricht und in den Konventionen ihrer Zeit gefangen ist, sehr sympathisch. Auch Ewan McGregor als jüngster und unterschätzter Verlergersohn ist gut besetzt.
Die „Sitten“ der damaligen Zeit wurden gut umgesetzt. Heute z.B. wäre es unvorstellbar, dass eine Frau Mitte Dreissig noch bei den Eltern lebt, weil es sich nicht schickt, alleine zu leben und dass sie noch bei vielen Dingen um Erlaubnis fragen muß. Die stets präsente Anstandsdame fand ich im Film sehr amüsant – im wahren Leben würde mich so ein permanenter Schatten innerhalb kürzester Zeit in den Wahn treiben.
Ein schön gemachter, sympathischer kleiner Film, den anzuschauen mir ungemein Freude bereitet hat. Wer mal wieder ein wenig Nostalgie, gepaart mit netten Darstellern ansehen möchte, dem sei dieser Film ans Herz gelegt.