Ein Mann aus zweiter Hand - Catherine Alliott

  • Im Zuge des Blindkaufexperimentes bin ich zum Lesen folgender Lektüre gekommen, die eine liebe Eule als Blindkaufwanderbuch angeboten hatte.


    Klappentext


    Als man der Antiquitätenhändlerin Lucy Fellows ein Traumhaus außerhalb Londons anbietet, ist die junge Witwe sofort Feuer und Flamme. Das Angebot hat nur einen Haken: In diesem Haus lebt die dominante Mutter ihres verstorbenen Mannes. Doch die Sache sieht schon ganz anders aus, als sie in ihrem ländlichen Rückzugsgebiet Charlie kennenlernt - den ersten Mann, in den sie sich seit dem Tod ihres Ehemannes verliebt. Einziger Schönheitsfehler: Charlie ist leider bereits in festen Händen.


    Meine Meinung:


    Nun ich tue mich einbißchen schwer zu diesem Buch eine Rezension zu verfassen, da dieser Roman mit sovielen Ereignissen überfrachtet ist, daß man gar nicht weiß, wo man anfangen soll oder welches der Geschichten man denn eigentlich jetzt zum Kerninhalt machen soll.


    Lucy verlor vor 4 Jahren ihren Mann bei einem Autounfall auf dem Weg zum Krankenhaus, als sie selbst gerade dabei war ihren gemeinsamen zweiten Sohn auf die Welt zu bringen. Vier Jahre lang kommt sie damit nicht klar und gibt sich selbst die Schuld an dem Tod ihres Mannes. Nachdem sie auch noch die Arbeit verliert, weiß sie nicht mehr wie sie über die Runden kommen soll mit ihren zwei Söhnen und muss die Wohnung verkaufen, die sie sich nicht mehr leisten können. Ihre Schwiegermutter bietet ihr unerwartet in ihrer Not an zu ihnen zu ziehen. Sie sind reich und adelig und eigentlich war ihr Verhältnis nie das Beste - weil genau dieser Adelshintergrund Lucy selbst fehlte, weshalb sie sich anfänglich auch auf soviel Güte seitens der Schwiegermutter keinen Reim machen kann. Ihre Bedenken erweisen sich zunächst als völlig grundlos und sie ist zutiefst glücklich nochmal neu anfangen zu können ohne finanzielle Sorgen. Wenn sie aber zu sich selbst ehrlich ist, dann liegt der Grund an der Entscheidung dieses Angebot anzunehmen eigentlich an Charlie, den sie zufällig getroffen hat und sich unsterblich in ihn verliebt hat, obwohl er eigentlich verheiratet ist und zufällig in der Nähe des Anwesens ihrer Schwiegermutter wohnt.
    Der Roman ist gesplittet in mehrere Themen, die man mit Verarbeitung der Schuldgefühle von Lucy, das Verhältnis zu der Schwiegerfamilie, ihre Liebe zu ihren Kindern und Freunden und Charlie zusammenfassen könnte. Auch wenn Charlie als das Hauptthema lanciert wird, habe ich liebe Mühe damit es auch so zu sehen, er ist eher der Katalysator für alle anderen Vorkomnisse aber nicht wirklich Gegenstand des Buches.


    Zu Beginn des Romans hatte es soviele Längen, daß ich es eigentlich gar nicht weiter lesen wollte, über mehrer Dutzend Seiten passierte einfach gar nichts. Der Schreibstil ist nicht so meins, da viel erklärt und erzählt wird, statt die Figuren es erleben zu lassen. In der Mitte des Romans wiederum überschlagen sich die Ereignisse und am Ende weiß man gar nicht mehr um was es jetzt vordergründig in dem Roman ging. Zumal das Ende sowas von an den Haaren herbeigezogen ist und völlig aufgesetzt wirkt. Ein Happy End - welches aber nicht wirklich befriedigt.


    Ich glaube nicht, daß ich noch ein Buch von dieser Autorin lesen würde, weil mir die Geschichte zu überfrachtet war und der Erzählstil nicht wirklich gefällt.


    PS: eine Szene im Buch habe ich wiedererkannt, obwohl ich mir 100% sicher bin, daß ich dieses Buch nicht schon vorher gelesen hatte. Ich komme nicht darauf woher, aber es ist ziemlich kurios. Die Alternative wäre - ich habe das Buch tatsächlich schon mal gelesen und bin senil :pille :lache

  • Hallo Sibel,


    es ist schon ein bisschen her, dass ich dieses Buch gelesen habe, weiß aber noch, dass ich es auch eher schwach fand.


    Bis auf die zwei "Polly McLaren" Bücher von ihr, die ich wirklich liebe und mit Sophie Kinsellas Bloomwood-Reihe vergleichen kann, echt witzig und empfehlenswert (beides), fand ich aber alles andere von Alliott eher durchschnittlich.


    Sollstest Du nochmal Lust auf Catherine Alliott verspüren, nimm Polly!


    Übrigens, zu Deinem PS: Ich hatte das mit der bekannten Szene auch schon mal. Da war die Hauptfigur mit ihrem Vater zu einem Sportspiel (Football? Fußball? Ich weiß es nicht mehr), während sie die Schule geschwänzt hat, und dann wird sie auf der Großleinwand und im Fernsehen übertragen und so fliegt ihre Schwänzerei auf. Ich weiß aber auch nicht mehr, in welchen Büchern das war, aber es war auf jeden Fall doppelt.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Nachdem ich eure Rezis gelesen habe, war ich schon etwas skeptisch, ob mir das Buch gefallen würde. Aber in der stressigen Zeit, die ich im Moment erlebe, war es genau das richtige. Ein langsames Buch, mit netten Charakteren - ich mochte Jack übrigens sofort total gern :grin


    Anfangs lief es tatsächlich etwas schleppend, aber ich fand die beiden alten Tanten so witzig, mochte Lucys Art - sie ist mir nicht ganz unähnlich.


    Das Blindbuchprojekt hat wohl doch was Gutes an sich. Ich habs schon im WB-Thread geschrieben. Ich hätte das Buch niemals gekauft. Der Titel gefiel mir nicht, das Cover schon mal gar nicht (was hat das Cover mit dem Buch zu tun?) und dann noch der Klappentext.... Aber - mir hat es gut gefallen.

  • Ich habe das Buch abgebrochen weil es mir einfach zu langatmig war, die Handlung schleppend...
    Vielleicht gebe ich dem Buch bei Gelegenheit noch eine Chance da ich es nicht mag wenn angelesene Bücher rumliegen...