'Der Glöckner von Notre-Dame' - 4. Buch

  • Mein viertes Buch beginnt mit dem Kapitel "Abbas Beati Martini".


    Ich muß zugeben, daß ich dieses Kapitel nicht richtig zu deuten weiß.
    Claude Frollo wird von zwei Männern besucht. Der eine ist ein Freund(?), der königliche Arzt Jacques Coictier und der andere stellt sich zuerst als Gevatter Tourangeau vor, entpuppt sich aber später als Abt von St. Martin von Tours.
    Es geht in diesem Kapitel um Medizin, Hermetik und nicht zuletzt um Alchimie.
    Bis auf die Medizin sagen mir diese Begriffe wenig und ich muß mich heute abend erst nochmal schlau machen.


    Das zweite Kapitel "Unparteiischer Blick auf den alten Richterstand" hat mir wesentlich besser gefallen, obwohl auch da anfangs einiges verwirrend war.


    Hugos Beschreibung der Amtsmänner und ihrer Ämter und Nebeneinkünfte, der Launen und Schwächen dieser Amtsmänner (die Taubheit des Untersuchungsrichters fand ich einfach nur köstlich und komödiantisch dargestellt) ist so richtig aus dem Leben gegriffen und ich denke, daß es heute nicht viel anders ist ;-).


    Quasimodo wird verurteilt. Aber anscheinend nicht wegen des Verbrechens, das er begangen hat, sondern weil er die Verhandlung scheinbar ins Lächerliche gezogen hat durch einige Mißverständnisse.


    Als nächstes werden wir über das Rattenloch und was es damit auf sich hat aufgeklärt. Dieses Kapitel ließ mich auch wieder etwas ratlos zurück, aber in der Geschichte des Maisfladens wird dann alles etwas klarer.


    Viele Geheimnisse werden hier aufgeklärt und so fügt sich eins zum anderen.


    Ich komme zu dem Schluß, daß Quasimodo eigentlich ein Zigeunerkind ist und in der Kindheit mit Esmeralda vertauscht wurde. Die "Büßernonne im Rattenloch" ist also Esmeraldas Mutter.


    Und ich bin wirklich sehr gespannt wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird.
    Selten habe ich in letzter Zeit ein so gutes Buch gelesen.

  • Ups...ich habe ja noch ein Kapitel unterschlagen.


    Das, in dem Quasimodo auf dem Grève-Platz gefoltert wird.
    Und ich muß sagen, daß, obwohl ich bisher weder Sympathie noch Antipathie für Quasimodo entwickeln konnte, er mir hier sehr leid tat.


    Welch grausame Foltermethoden damals üblich waren. Und das Volk, besonders Frauen und Kinder, schienen sehr angetan zu sein von diesem "Schauspiel".
    Als er dann auch noch so unbeholfen "Zu trinken" ruft, erinnerte mich die darauffolgende Reaktion des Volkes sehr an die Kreuzigung Jesus'.


    Und wieder ist es Esmeralda, die hier als Retterin erscheint.

  • Das 4. Buch fängt bei mir mit der "glücklichen Persönlichkeit, dem edlen Robert von Estoutville" an.



    Zitat

    Original von Charlotte
    Hugos Beschreibung der Amtsmänner und ihrer Ämter und Nebeneinkünfte, der Launen und Schwächen dieser Amtsmänner (die Taubheit des Untersuchungsrichters fand ich einfach nur köstlich und komödiantisch dargestellt) ist so richtig aus dem Leben gegriffen und ich denke, daß es heute nicht viel anders ist ;-).


    Jaaa, da habe ich mich auch sehr amüsiert! :lache Auch wenn es natürlich Tragikomik ist, wenn zwei Taube versuchen, sich zu unterhalten und dann für den einen ein so schlimmes Ergebnis dabei herauskommt.


    An Jesu Kreuzigung und den Essigschwamm musste ich bei der Folterszene auch denken. Und daran, wie furchtbar einfältig und wankelmütig das Volk doch schon immer war und noch immer ist. :-(


    Die Geschichte um die eingekerkerte Chantefleurie und ihr Kind hat mich ganz schön berührt - jetzt wird ihre Verbitterung nachvollziehbar. Diese Szene fand ich aber sehr gelungen, denn Hugo lässt eine Frau zwei anderen diese Geschichte erzählen und das genauso, wie man sich das zwischen ein paar Tratschtanten vorstellt, die Erzählerin kostet ihr Wissen aus, die eine Zuhörerin lauscht gebannt, die andere drängelt, wie es wohl weitergeht. Sehr schön, so meint man, ebenfalls daneben zu stehen, so realistisch ist es erzählt! :-]



    Das 4. Buch endet bei mir mit dem Kind, das den ganzen Kuchen aufgegessen hat.

  • Bei mir beginnt dieser Abschnitt auch mit Abbas Beati Martini und endet damit, daß das Kind den Maisfladen aufgegessen hat.


    In diesem Abschnitt war für mich der beeindruckendste Teil als Quasimodo vor Gericht stand und ein tauber Richter, der dies aber nicht zugeben will, einen tauben Angeklagten vernimmt. Ja, komödiantisch habe ich das auch gefunden. Außerdem kann man das m. E. sehr gut auf die heutige Zeit übertragen, denn es kommt oft genug vor, daß zwei aneinander vorbeireden bzw. nicht auf die Frage des anderen hören und einfach losreden.


    .. und dann wie schon erwähnt, diese drei Tratschtanten, die aus Sensationslust zum Pranger gehen. Auf deren Weg bekommen wir dann die Geschichte von Chantefleurie und deren Verzweiflung über die Entführung ihrer Tochter Esmaralda zu hören - auch sehr berührend.