Jo Nesbø: Das fünfte Zeichen

  • Inhalt (Klappentext)


    Ein Kommissar am Tiefpunkt seiner Karriere, ein Mörder, der das
    hochsommerliche Oslo in Angst und Schrecken versetzt, ein Zeichen, das
    allen ein großes Rätsel aufgibt: Auf der Jagd nach einem Frauenmörder
    muss Hauptkommissar Harry Hole nicht nur eine Grenze überschreiten ...



    Meine Meinung


    Das war nach "Schneemann" und "Der Erlöser" der dritte Roman um Harry Hole, den ich gelesen habe, wobei dieser Krimi der fünfte der Serie ist und zeitlich vor den beiden anderen Genannten angesiedelt ist.
    In einem ungewöhnlich heißen Sommer werden in Oslo kurz nacheinander 3 Frauen ermordet, ihnen wird je ein Finger abgetrennt und alle Leichen werden mit einem sternförmigen roten Diamanten verziert aufgefunden. Harry Hole, der gerade wieder mal in einer absoluten Talphase steckt und dem wegen seiner exzessiven Trinkerei gekündigt werden soll, wird von seinem Chef Bjarne Møller rekrutiert, da wegen der Urlaubszeit Personalmangel herrscht. Harry geht die Ermittlung aus einem psychologischen Blickwinkel an und findet bald Hinweise darauf, dass ein Ritualmörder am Werk sein könnte...Außerdem hat er noch mit einem Feind in den eigenen Reihen zu kämpfen.
    Wie auch die anderen Bücher von Nesbø, so ist dieses ebenfalls atemberaubend spannend. Ich habe es trotz der knapp 500 Seiten sehr schnell ausgelesen, weil ich es einfach nicht aus der Hand legen konnte. Die Figuren sind sehr differenziert gezeichnet, Harry Hole ist trotz seines Alkoholismus sympathisch. Angenehm finde ich auch die Tatsache, dass bei Nesbø das Privatleben des Hauptermittlers keinen so großen Raum einnimmt, wie man es von anderen skandinavischen Ermittlern gewohnt ist (Erlendurs Tochter Eva Lind geht mir inzwischen gewaltig auf die Nerven :pille ). Harrys Freundin Rakel und ihr Sohn Oleg treten hier eigentlich nur auf, soweit sie von den Ermittlungen betroffen sind, bzw. durch sie in Gefahr geraten.
    Das Finale bietet einen fulminanten Showdown, der den Leser zum Nägelbeißer werden lassen kann, selbst wenn der Protagonist zum Schluss ein bisschen zu sehr zum Helden mit fast übermenschlichen Kräften und Fähigkeiten wird. :-)


    -----> Für mich ist Jo Nesbø in der Kategorie "Krimi/Thriller" die Neuentdeckung des Jahres 2008 und auch dieses Buch ist wieder absolut empfehlenswert. :lesend

  • Danke für die Rezi, sobald ich die Anne Holt Bücher durch habe, werde ich mich Jo Nesbo zu wenden, der Schneemann hatte mich damals auch überzeugt, daß das lohnenswert sein könnte.

  • Klappentext


    “Fabelhaft. Und erschütternd.” Die Welt


    Ein Komissar am Tiefpunkt seiner Karriere, ein Mörder, der das hochsommerliche Oslo in Angst und Schrecken versetzt, ein Zeichen, das allen ein großes Rätsel aufgibt:
    Auf der Jagd nach einem Frauenmörder muss Hauptkommissar Harry Hole nicht nur eine Grenze überschreiten…


    “Spannende Story, überzeugende Charaktere, starker Stil. Ein hervorragender Krimi!” Münchner Merkur



    Über den Autor


    Nesbo ist Jahrgang 1960, Norweger, Finanzanalyst, Journalist, Musiker und Autor.
    Bekannt geworden ist Nesbo mit seiner Harry Hole - Reihe:


    1997 Der Fledermausmann
    1998 Kakerlaken,
    2000 Rotkehlchen
    2002 Die Fährte
    2003 Das fünfte Zeichen
    2005 Der Erlöser
    2007 Schneemann
    2009 Leopard


    Interview mit dem Autor auf Krimi-Couch.de


    Internetseite von Jo Nesbo


    Meine Meinung:


    “Das fünfte Zeichen” war mein erstes Buch von Jo Nesbo.
    Protagonist Harry Hole, mürrischer Hauptkommissar, ewiger Junggeselle und dem Alkohol nicht abgeneigt, ist dennoch ein recht sympathischer Zeitgenosse.
    In dieser Hole-Reihe ist ein Serienkiller am Werk - Frauen werden getötet, deren Finger werden abgeschnitten… und der Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss erhalten.
    Harry Hole hat mich zwar auch an Kurt Wallander / Mankell erinnert,
    ich persönliche finde Mankells Schreibe aber ab und an etwas langatmig.


    Eigentlich war dieses Buch als nette Urlaubslektüre für gedacht - und am zweiten Urlaubstag musste ich mir schon neuen Lesestoff besorgen.
    Der italienische Kiosk war nicht weit, und mit Nesbo´s “Die Fährte” bin ich dann zum Strand geschlendert….


    Ich habe mir übrigens die gesamte Hole-Reihe zugelegt.
    Und es war kein einziger Fehlkauf dabei.


    Fazit: gelungenes Buch - fesselnd bis zum Schluss!

  • Diese Geschichte um Harry Hole hat mir nicht ganz so gut gefallen wie die Vorgänger. Sie war im Ganzen wesentlich düsterer, das hatte schon fast Mankellhafte Ausmaße ;-)
    Dieses Buch ist die Fortsetzung vom ,Rotkehlchen', auf die man nach dessen Ende fast sehnsüchtig gewartet hat.
    Obwohl es in Harrys Leben durch die Beziehung mit Rakel besser denn je läuft, hat er sich an den absoluten Tiefpunkt manövriert. Teilweise scheint es, als ob er da nie wieder herauskommt. Allein schon, weil sein Gegner Tom Waaler immer mächtiger und schier unüberwindbar erscheint.
    Die Ermittlungen in dem Fall der ermordeten Frauen führt er fast nebenbei, begleitet von heftigen Alkoholabstürzen. Das Ende kommt nach einigen Längen nicht überraschend, ist aber stimmig.


    7 Punkte von mir, und ich hoffe, daß die nächsten Bände wieder besser werden...

  • Jo Nesbø ist neben Arnaldur Indridason mein Lieblingskrimiautor des Nordens. Auch dieser Roman norwegischen Autors hat mir sehr gut gefallen.
    Sein Schreibstil ist flüssig, aber nicht oberflächlich. Die Handlung ist zu jeder Zeit logisch und scheint gut recherchiert, soweit ich das beurteilen kann.


    Harry Hole ist ein Kommissar mit vielen Fehlern, aber ein brillanter Ermittler. Seine Art, einen Fall zu lösen, lässt den Leser über vieles im Unklaren, baut Spannung auf, bringt Überraschungen und einen überraschenden Schluss.
    Ich freue mich immer, wenn mir ein Buch von Nesbø in die Hände fällt.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde