Die Herren der Zäune von Magnus Mills

  • Einen Zaun zu bauen ist eigentlich eine simple Angelegenheit: Man gräbt Löcher in die Erde, setzt einen Pfahl hinein und dann noch einen und noch einen, dann spannt man Drähte dazwischen usw. Hat man es allerdings mit Zaunbauern wie Tam und Richie zu tun, wortkargen Heavy-Metal-Fans, die immer im Doppelpack auftreten und sich nur widerwillig von Schottland nach England versetzen lassen, dann wird so ein Zaunbau zu einer bizarren Unternehmung. Die englische Landschaft ist gnadenlos trist, das Glück besteht in ereignislosen Kneipenbesuchen am Abend. Ungeschicklichkeiten führen zu Unfällen mit tödlichen Folgen für diverse Auftraggeber - aber aufs Vergraben sind die beiden ja spezialisiert. Lakonik ist der herrschende Tonfall bei Mills. Die merkwürdigen Geschäftspraktiken der Hall-Brüder, in deren Zaunbau-Territorium die beiden Schotten samt ihrem englischen Vorarbeiter nichts ahnend eingedrungen sind, schweben als immer düsterer werdende Bedrohung über der Sache. Magnus Mills hat ei nen Blick für das Skurrile, das im Alltäglichen steckt, und versteht es, den Umschlag ins Absurde nur allzu logisch erscheinen zu lassen: Dienen die besonders hohen Elektrozäune am Ende dazu, nicht Tiere, sondern Menschen einzupferchen? Werden Tam und Richie in der Wurstfabrik der Gebrüder Hall der gerechten Strafe für ihre vertuschten Morde überführt .


    Magnus Mills, 1954 geboren, lebt als Busfahrer und Autor in London. Er arbeitete in diversen Berufen - u. a. auch als Zaunbauer - und schrieb zunächst Artikel im Independent über die Erlebnisse beim Busfahren. Die Herren der Zäune ist sein erster Roman, die Übersetzung des zweiten, All Quiet On The Orient Express, ist in Vorbereitung. Die Herren der Zäune wurde in England für den Booker-Preis nominiert und in zwölf Sprachen übersetzt.


    [sp]Ich habe das Buch mal zum Gebutstag bekommen und auch gleich gelesen. Für Liebhaber des typischen englischen Humors ist es eine Empfehlung. Das Buch las sich wirklich klasse und so manche Pointe unterbrach den Lesefluß zum Lachen. Ich fand nur eines schlecht an dem Buch.Klar, es ist relativ dünn, aber mir gefiel der Schluß nicht. Da fehlte etwas. Gut, ich dachte dann, vielleicht kommt eine Fortsetzung, aber bisher habe ich diesbezüglich leider nichts gesehen.
    Fazit: Eine echte Empfehlung für alle Liebhaber des trockenen Humors :-)[/sp]

  • Zitat

    Original von Tanzmaus
    Da könnte ich dir noch die Bücher von Douglas Lindsay empfehlen. Schau mal im Forum nach, ich habe sie sicherlich irgendwo erwähnt. Das neuste ist auch schon auf dem Markt :hop


    Die kenne ich schon. Hab ja das erste bereits gelesen und das zweite vor ein paar Tagen bestellt. :-)

  • Mir hat das Buch viel Spaß gemacht, aber ich kann Tanzmaus nur beipflichten, das Ende war ziemlich enttäuschend. Als ich nur noch 20 seiten zu lesen hatte, habe ich gedacht, hm, was soll da jetzt noch passieren ? Und es kam tatsächlich nichts mehr :-(
    Trotz des verpatzten Endes, ein gutes, schwarz-humoriges, kleines Buch zum zwischendurch Lesen.

  • Das Ende des Buches hat mich auch irritiert - vielleicht habe ich es einfach nicht verstanden.:gruebel


    Davon abgesehen handelt es sich jedoch um ein kurzweiliges und gelungenes Beispiel britischen Humors: lakonisch, staubtrocken und ein Hang ins Makabre. Wunderbar.