Der Schattengänger – Der vierte Jette-Thriller von Monika Feth

  • Der Schattengänger – Der vierte Jette-Thriller von Monika Feth


    Inhalt


    Endlich scheint die Welt für Jette und ihre Umgebung zur Ruhe gekommen zu sein. Die Freundinnen kaufen ein neues Heim für die gewachsene WG und Jette hat den Schmerz ihrer ersten großen Liebe überwunden und baut Vertrauen zu einer neuen Hoffnung auf. Nur Jettes Mutter, Imke Thalheim wird unruhig, denn ein besessener Fan will ihr seine Liebe aufdrängen. Anfangs nur mit Briefen, Emails und Anrufen, die die Autorin mit nur wenig Bedenken wegsteckt. Doch als der Stalker zu anderen Methoden übergeht, zum Beispiel unbemerkt in ihr Haus einzudringen und ihr Arbeitszimmer zu verwüsten, bekommt es Imke doch mit der Angst zu tun.
    Der Kommissar Bert Melzig gibt ihr den Rat unterzutauchen, den sie auch annimmt, aber zuerst nicht in die Tat umsetzt, später dann aber doch dem bangen Gefühl des ewigen Verfolgens vorzieht.
    Jette ist froh darüber ihre Mutter in Sicherheit zu wissen, irgendwo in einem kleinen Ort im Sauerland, angeblich um für ihr neustes Buch zu recherchieren.
    Zuerst entspannt sich die Lage und Imkes Fan scheint gebannt, doch nach und nach bekommen immer mehr Personen aus dem Umfeld der Autoren das Gefühlt beobachtet zu werden. Und tatsächlich: Der Stalker ist noch lange nicht außer Gefecht gesetzt! Mit viel schlimmeren Vorkommnissen macht er auf sich aufmerksam. Sogar die Morde an einer unschuldigen Person und einem hilflosen Tier, Imkes Beschützer, dem Bussard, gehen auf sein Konto.
    Der Stalker wird immer wütender über das Unwissen von Imkes Aufenthaltsort so fasst er den Plan, die Schriftstellerin zur Rückkehr zu zwingen, mit Hilfe ihrer Tochter!


    Meinung


    Ein weiterer spannender Jette Thriller, der mich wieder voll und ganz überzeugt hat, wie seine drei Vorgänger schon. Eine packende Geschichte, die zwar relativ lange vorbereitet wird, dafür aber einen umso dramatischeren Höhepunkt hat. Vor allem der ständige Perspektivenwechsel macht das Buch sehr interessant, denn die Sicht eines Psychopathen zu teilen ist zwar sehr eigen, aber nicht weniger fesselnd als die Ansichten des Polizeibeamten oder Psychologen.
    Das Buch ist Teil einer Serie, man versteht es zwar auch ohne die anderen Bücher gelesen zu haben, aber ich denke um wirklich alles zu begreifen, zum Beispiel die Gefühle in Jette und ihrer Mutter, sollte man doch die anderen Thriller kennen, die ich noch einen Tick besser finde als diesen.

  • Also mit diesem Buch gebe ich es endgültig auf - ich kann mit den Personen einfach nicht warm werden. Sie handeln immer völlig unüberlegt und wollen alles alleine machen - ich kann das nicht so richtig nachvollziehen. Das Buch plätschert so vor sich hin, bis zu einem gewissen Grade ist es auch spannend, aber mich hat es einfach nicht angesprochen. Und wenn ich dann schon so Sätze finde wie Merle einmal sagt: Liebe ist lebensgefährlich - und es auch so meint, dann mag ich auch nicht mehr weiterlesen. Mag sein, dass Jugendliche heute noch so empfinden - ich kann es mir nicht vorstellen und finde es einfach schade, dass eine wunderbare Sache immer so mit Misstrauen betrachtet wird. Auch wenn Jette immer noch ihrer ersten Liebe nachweint - das kann ich schon mal gar nicht verstehen.


    Junge Leute mögen sich ja vielleicht noch in den Personen wiederfinden - ich abe da so meine Schwierigkeiten. Aber ist ja auch gut, dass die Geschmäcker verschieden sind :kiss.


    LG
    Patty

  • Meine Meinung:


    Ich bin nach der Lektüre etwas zwiegespalten, da mir im Gegensatz zu den anderen Jette-Thrillern gehäuft negative Aspekte aufgefallen sind.




    Vorab: Ein großes Ärgernis sind die letzten zwei Sätze der Kurzbeschreibung auf der Buchrückseite.


    Der zweite Satz wird sage und schreibe erst auf Seite 342 (!) von insgesamt 414 Realität, so dass alle möglichen Andeutungen der Autorin im Sande der Bedeutungslosigkeit verlaufen, da ich als Leser sowieso schon fast den kompletten Inhalt auf der Buchrückseite vorgefunden habe. Dafür kann ich der Geschichte an sich keine Punkte abziehen, geärgert habe ich mich aber sehr :bonk.




    So, nun komme ich zuerst zu den angesprochenen negativen Aspekten. Der ständige Wechsel der Perspektiven hat mir zwar sehr gut gefallen, allerdings haben unterschiedliche Personen mitunter die gleichen, durch die Wiederholungen enervierenden Gedanken. Die Geschichte wird dadurch absolut unnötig aufgebläht, ansonsten gib es nämlich keinen Grund für die Wiederholungen.


    Auch in "Der Schattengänger" wusste der Leser von Anfang an, nicht zuletzt auf Grund der Passagen in seiner Sichtweise, wer der Täter ist. Hat dies den anderen Jette-Thrillern noch keinen Abbruch getan, so war es diesmal eher weniger spannungsfördernd. Das lag weniger an der Geschichte selbst, sondern vielmehr daran, dass letztendlich alle Jette-Thriller ähnlich aufgebaut sind, ähnlich verlaufen und ähnlich enden.


    Die handelnden Personen wirken zeitweise etwas klischeehaft, handeln zeitweise unlogisch.


    Trotzdem hat mir "Der Schattengänger" gut gefallen. Warum? Nun, es sind viele kleine Dinge, die ein rundes Gesamtbild ergeben.


    Die subtile Spannung, die durch die diversen Handlungen des Täters hervorgerufen wird, hängt auch nach dem Lesen noch im Raum. Ich habe zeitweise jeden Schatten zweimal angesehen ;-). Stalking ist zudem ein Thema mit hoher Brisanz, was die Spannung unterstütze.


    Und genau diese Atmosphäre macht einen großen Reiz. Alles wird so lebendig beschrieben, ich konnte mich regelrecht in die Geschichte hineinfallen lassen, habe die Sonne, den Wind gespürt, den Bauernhof, die Pflanzen gesehen und selbige auch gerochen. Das Lesen war wie ein kleiner Ausflug in eine andere Welt.


    Zuletzt behandelt "Der Schattengänger" noch viel mehr als nur die simple Tatsache, Spannung erzeugen zu wollen. Es geht um Freundschaft, Liebe, Vertrauen, Urängste u.ä. Dadurch habe ich manch eine Person richtig ins Herz geschlossen und war traurig, als der letzte Satz gelesen war.


    Fazit: Eine herrlich atmosphärische, Gänsehaut hervorrufende Geschichte, die leider ein paar störende Schwächen aufweist. Ich vergebe letztendlich 7 von 10 Eulenpunkte (die Atmosphäre ist schuld ;-)).

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Muss ich unbedingt die Vorgänger lesen?
    Oder ist das nicht zwingend notwendig? :gruebel


    Wie würmchen schon schrieb, ist es nicht unbedingt notwendig.
    Ich hätte ohne die Lektüre der anderen drei Jette-Thriller allerdings Probleme gehabt, manche Gedankengänge nachzuvollziehen, manche Hintergründe zu verstehen.
    Ich will es mal so ausdrücken: Das Lesen der Geschichte ist "reicher" und macht mehr Spaß, wenn man die Vorgänger kennt.


    @ tinkerbell: Deiner Rezension entnehme ich, dass du auch die Vorgänger gelesen hast. Durch das Vorwissen aus dem ersten Band erklärt sich doch eigentlich, warum Merle so etwas sagt und warum Jette um ihre erste Liebe "trauert", oder? Vor diesem Hintergrund finde ich es eigentlich verständlich.

  • Ja, verstanden habe ich die Sätze schon - aber ich kann nicht verstehen, wenn man sie so zur Lebensweisheit erklärt und nur die negativen Seiten sieht. Liebe ist lebensgefährlich - das Überqueren einer Straße auch. Liebe ist aber auch etwas Schönes - wahrscheinlich tausendmal öfter als gefährlich. Und genau mit dieser negativen Sichtweise habe ich meine Schwierigkeiten. Wenn ich solche Angst vor irgendwelchen Gefahren habe, dann kann ich nicht mehr aus dem Haus gehen - selbst da kann mich noch der Stromschlag treffen.


    Und das Hinterhertrauern von Jette - der Typ war es doch gar nicht wert, auch das ärgert mich total. Jemand, der seine Freundinnen so behandelt, dem darf ich doch nicht hinterhertrauern. Und dann ständig diese Eigenmächtigkeiten, wofür halten die sich? Für unverwundbar? Für Supergirl? Mit solchen Heldinnen kann ich aber auch in anderen Büchern nichts anfangen.


    LG
    Patty

  • Zitat

    Original von tinkerbell
    Ja, verstanden habe ich die Sätze schon - aber ich kann nicht verstehen, wenn man sie so zur Lebensweisheit erklärt und nur die negativen Seiten sieht. Liebe ist lebensgefährlich - das Überqueren einer Straße auch. Liebe ist aber auch etwas Schönes - wahrscheinlich tausendmal öfter als gefährlich. Und genau mit dieser negativen Sichtweise habe ich meine Schwierigkeiten. Wenn ich solche Angst vor irgendwelchen Gefahren habe, dann kann ich nicht mehr aus dem Haus gehen - selbst da kann mich noch der Stromschlag treffen.


    Und das Hinterhertrauern von Jette - der Typ war es doch gar nicht wert, auch das ärgert mich total. Jemand, der seine Freundinnen so behandelt, dem darf ich doch nicht hinterhertrauern. Und dann ständig diese Eigenmächtigkeiten, wofür halten die sich? Für unverwundbar? Für Supergirl? Mit solchen Heldinnen kann ich aber auch in anderen Büchern nichts anfangen.


    LG
    Patty


    Danke für die Erklärung deiner Sichtweise. Jetzt kann ich die Kritik besser nachvollziehen :-). Die Frage ist eben auch, wie realistisch ein solches Verhalten ist. Wie würde man selbst reagieren :gruebel?