Nice girls don't have fangs (Jane Jameson 1)- Molly Harper

  • Oh, endlich mal Urban Fantasy in meiner Buchhandlung, dachte ich mir, als ich dieses Buch erspähte. Klar, hässliches Cover, aber man kann ja mal die erste Seite lesen. Und die war so vielversprechend, dass das Buch sogleich mit musste und verschlungen wurde.
    Hier also meine Rezi.


    Inhalt:
    Jane Jameson (NICHT Jenna!) ist eine 27-jährige Bibliothekarin aus Kentucky, die Jane Austen verehrt, ein gutes Gedächtnis für sinnlose Trivia hat und sonst ein größtenteils unspektakuläres (will heißen: ...ohne Sex) Privatleben führt. Ihre perfekte Schwester wirft auf sie, die mit 27 immer noch alleine in ihrem großen Haus lebt, ein schlechtes Licht, jedenfalls in den Augen ihrer Eltern. Ihr bester Freund seit Kindertagen heißt Zeb und ist Kindergärtner. Alles könnte ruhig so weitergehen, aber Janes Chefin ("She was the kind of librarian who has 'reading is supposed to be educational, not fun' tattooed somewhere.") entschließt sich, Jane zu feuern. Und als einzigen Ausgleich bekommt Jane Coupons für eine Bar...die sie, schockiert, dann auch aufsucht.
    Dort lässt sie sich volllaufen und unterhält sich mit dem charmanten Gabriel bis tief in die Nacht.
    Auf dem Heimweg bleibt ihr Auto stehen, Jane steigt aus und...wird von einem besoffenen Redneck, der sie für ein Reh hält, angeschossen. Und stirbt ("Then the movie started. The whole tunnel-of light thing is a hallucination, but near-death experience survivors aren't lying when they say your life flashes before your eyes. It's kind of a fast-forwarded highlight reel complete with hokey music. My soundtrack was a Muzak version of 'Butterfly kisses', which is something I will take to my grave.")
    Bis...sie drei Tage später aufwacht. Untot. Gabriel ist ein Vampir und hat sie in letzter Minute vor dem endgültigen Tod gerettet. Neben den augenscheinlichen Vorteilen wie ein verbessertes Aussehen ("'She finally did it!' I screeched, clutching my cotton-covered rear. 'Mama tranquilized me and booked me on Extreme Makeover!'" :lache) und naja, dem Fakt, dass sie nicht unter der Erde weilt, hat Jane aber ein paar Probleme.
    -Was macht man, wenn man arbeitslos ist, aber nur Nachts arbeiten kann?
    -Wie sagt man seinen Eltern, dass man untot ist?
    -Wo bekommt man Nahrung her, ohne dass die Nachbarn es mitbekommen (Kleinstädte...)?
    -Wie kann man sich selbst davon abhalten, seinen besten Freund zu einem Snack zu machen?
    -Darf man seinen "Sire", also Gabriel daten?
    -Wie kann man als "Kreatur der Nacht" bestehen, wenn man als Mensch ziemlich brav und unexperimentiert war?
    -Und wenn man, als neuer Vampir, plötzlich eine Mordanklage am Hals hat?


    Meine Meinung:
    Ich möchte hier gar keine Pro/Contra Listen erstellen, da ich ganz ehrlich sagen muss: mir fällt bei Contra nix ein (außer dem scheusslichen Cover vielleicht).
    Molly Harper kann wirklich schreiben: frech, manchmal fast rotzig und einfach sehr SEHR lustig. Klar ist Janes Vampirwelt keine Neuerfindung (aber das wird in dem Genre doch wirklich langsam schwierig, oder?): die Vampire hatten 2000 ihr Coming-out und man versucht sie in die Gesellschaft einzubringen. Allerdings bestehen immer noch viele Vorurteile und es gibt auch ganz klare Gegner. Vampire haben oftmals spezielle Fähigkeiten (Gedanken lesen, oder Lügen aufspüren z. B.), weinen rosa, können tagsüber nicht raus, riechen besonders gut, die spitzen Zähne kommen nur raus, wenn sie Hunger haben etc. etc.
    Aber durch die humorvollen Auszüge aus dem "Guide for new vampires" am Anfang jeden Kapitels macht das einem nichts aus.


    Es ist sowieso der große Verdienst von Molly Harper, mit Jane eine Heldin zu erschaffen, die man sofort durch ihre Tollpatschigkeit, aber auch durch ihre Gedankengänge und durch ihren Humor ins Herz schliesst. Jane Jameson hat mindestens soviel Sympathiepotenzial wie Sookie Stackhouse, das ist übrigens auch die Ecke, in die ich dieses Buch eingeordnet hätte. Ich habe das Buch an 2 kurzweiligen Nachmittagen gelesen und immer wieder leise in mich reingekichert.
    Es ist spannend, romantisch, charmant und vor allem: lustig!


    Eine klare Leseempfehlung von mir, ich gebe die volle Punktzahl!


    Übrigens: bei Interesse kann ich das Buch gerne wandern lassen. :wave


    Bei Amazon findet ihr eine kurze Leseprobe.

  • @ Cookiemonster
    Danke für die schöne Rezi! :knuddel1
    Das Buch wird in der nächsten Amazonbestellung mitbestellt.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach