Fragen an Kerstin Gier

  • Hallo Kerstin,


    ich weiß nicht, ob das irgendwo steht, aber ab welchem Alter würdest Du dieses Buch empfehlen? Ich denke an unsere Schulbücherei, bin mir aber nicht sicher, ob das geeignet ist.

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Liebe Kerstin,
    wieso hast du diese Geschichte in England und nicht in Deutschland spielen lassen?


    Das hab ich mich auch gefragt ;-)


    Und irgendwie stimmt Gwens Alter nicht,wenn sie 1994 geboren wurde kann sie jetzt nicht 16 sein,oder hab ich nen Denkfehler?

  • Zitat

    Original von schnatterinchen


    Das hab ich mich auch gefragt ;-)


    Und irgendwie stimmt Gwens Alter nicht,wenn sie 1994 geboren wurde kann sie jetzt nicht 16 sein,oder hab ich nen Denkfehler?


    Vielleicht spielt es in der Zukunft?? ^^

  • Hallo, Primavera!


    Ich finde, das Buch ist gut für Kinder ab zwölf geeignet. Auch der Verlag hat genau diese Altersangabe gemacht. Natürlich gibt es auch zehnjährige Kinder, die kein Problem haben, alles zu verstehen, aber das sind sicher eher die Ausnahmen.


    Liebe Grüße


    Kerstin

  • Guten Morgen, Schnatterinchen und AnjaBellaEdward,


    wenn es nach mir gegangen wäre, hätte das Buch irgendwo in Deutschland gespielt, aber meine kluge Lektorin von Arena meinte, es müsse a) in einer Großstadt spielen und b) noch besser in einer ausländischen Großstadt, denn dann wäre es auch für Verlage im Ausland interessanter (die aus irgendwelchen Gründen nicht so gern Bücher kaufen, die in D spielen, schon gar nicht in der Provinz).


    Die Entscheidung, die Geschichte in London spielen zu lassen, war - im Nachhinein betrachtet - die allerbeste, denn speziell für Zeitreisengeschichten eignet sich London wegen seiner eigenen Geschichte und den vielen berühmten Persönlichkeiten, die hier gelebt und gearbeitet haben, ganz hervorragend. Überdies ist London zwar ein Schauplatz, der in vielen Büchern vorkommt, aber so eine wunderbare, vielseitige und geheimnisvolle Stadt, dass es gar nicht genug Geschichten geben kann, die hier spielen.


    Ich freue mich schon wieder auf den Juli, wenn ich eine weitere Recherchereise dorthin machen kann.


    Liebe Grüße


    Kerstin

  • Hallo Kerstin,


    das war mein erstes Buch von dir, und soweit ich das verstanden habe, ist das dein erster Fantasy-Roman.
    Ist dir der Genrewechsel schwer gefallen?


    Wie schwierig war das Konzept der Story diesmal für dich? Ich meine: das Zeitreise-Gen, die 12 Auserwählten, das Geheimnis, St. Germain (von dem habe ich witziger Weise sogar schon gehört bzw. gelesen), die Kombination Blut und Edelsteine ...
    Dann begegnet Gwen sich auch noch selbst, was bedeutet, dass hierzu noch eine Geschichte folgen muss.
    Dazu kommt James der Geist, der ebenfalls noch irgendwie eingebunden werden muss.
    Die Idee klingt ziemlich komplex, und doch liest sich der Stoff, als wäre er mit leichter Hand geschrieben.


    Wie lange hat es gebraucht, bis du den Inhalt komplett durch konzipiert hattest, und das Gerüst stand.
    Und: wie viel hältst du dir offen, oder wie eng arbeitest du letztendlich an deiner eigenen Vorgabe?

  • Zitat

    Original von schnatterinchen


    Das hab ich mich auch gefragt ;-)


    Und irgendwie stimmt Gwens Alter nicht,wenn sie 1994 geboren wurde kann sie jetzt nicht 16 sein,oder hab ich nen Denkfehler?


    Stimmt, darüber habe ich mir im nachinein auch viele Gedanken gemacht. Würde auch gerne wissen, ob die Geschichte noch in der Zukunft spielt, oder ich genauso wie "schnatterinchen" auch einen Denkfehler habe. :gruebel

  • Hallo!


    Zu den Jahreszahlen in den Stammbäumen. Die habe ich ursprünglich nur für mich zum besseren Rechnen dorthin geschrieben, eigentlich sollten sie im Roman gar nicht übernommen werden. Beim Schreiben bin ich einfach davon ausgegangen, dass die Geschichte im Jahr 2010 spielt, wenn der 2. und der dritte Band erscheinen, dann wäre es absolut aktuell gewesen. So spielt er also genau genommen in der Zukunft, und ich hoffe sehr, dass sich die Queen bis dahin noch allerbester Gesundheit erfreut.


    Zeitbezüge sind ja immer sehr schwierig in Romane und zugegeben auch einer meiner Schwachpunkte. Ich neige dazu, auf Aktuelles (Skandale, Filme, Fernsehserien) Bezug zu nehmen und dadurch sind meine älteren Romane dann auch mittlerweile alles andere als aktuell. Auch hier konnte ich mir vieles wieder mal nicht verkneifen und hoffe nun, dass in fünf Jahren noch alle Leute Grey´s Anatomy etc kennen werden.


    Liebe Grüße


    Kerstin

  • Liebe kamelin,


    vielen Dank erstmal für deine zauberhafte Rezension, das freut mich wirklich von Herzen.


    Tatsächlich ist das hier mein erster Fantasy-Roman, auch wenn ich im Kopf im Laufe der Jahre schon ganz viele konzipiert habe :grin Aber außer einer Geschichte über einen missgelaunten Drachen und zwei Büchern über eine Studentin, die immer Besuch von einem Teufel bekommt (vor allem, wenn sie was getrunken hat) ich bisher noch keine Fantasy für die Öffentlichkeit geschrieben.


    Das Konzept war ein harter Brocken, zumal wir auch nicht unendlich viel Zeit dafür hatten. Da es als Trilogie geplant war, musste es natürlich eine komplexe Geschichte sein, die über drei Bände trägt, und zuallererst mussten sozuagen die Regeln her, wie diese Zeitreisen funktionieren, warum und überhaupt... Das war eine harte Nuss, wir haben viele Ideen (magisches Zeittor, magischer Zeitreisering, etc) wieder verworfen, überhaupt war die Lektorin bei Arena, die Programmleiterin Christiane Düring, sehr hartnäckig und hat mich nicht mit so schwammigen Formulierungen wie "dann erleben sie alle möglichen Abenteuer, bis sich am Ende klärt, warum..." davonkommen lassen. Im Nachhinein kann ich ihr für diese Hartnäckigkeit nur dankbar sein, denn sonst hätte ich vermutlich viel mehr drauflos geschrieben und erst später gemerkt, auf wie viele Probleme man bei dieser Thematik stößt.


    Je mehr man über diese Zeitreisen nachdenkt, desto komplizierter wird es nämlich. Zwischendrin hatte ich wirklich das Gefühl, mir raucht es aus den Ohren.


    Aber das Schöne war, dass ich lauter Lieblingsthemen gut verwenden konnte, den Grafen von Saint Germain und die Transformationstheorien und Geheimgesellschaften fand ich immer schon unglaublich faszinierend.


    Der Rest - die Figuren, die Liebesgeschichte, der Erzählstil - war dann sozusagen ein Klacks, da war ich ja wieder auf vertrautem Terrain.


    Liebe Grüße


    Kerstin

  • Ich habe auch ein paar Fragen und hoffe das sie nicht "zu blöd" sind, aber es ist meine Erste leserunde mit dem Autor und da habe ich einfach mal ein paar Fragen.


    Plant man von Anfang an eine Trilogie zu konzipieren oder entwickelt sich das nach und nach wenn das erste Gerüst steht und man weiß wieviel man davon in einem/zwei/drei.. Bücher verpacken kann?


    Wieviel Mitspracherecht hat man als Autor bei der Covergestaltung?


    Ich finde es ja sehr interessant zu lesen das die Lektorin dich bei manchen sozusagen "getreten" hat. Ich hatte immer die naive Vorstellung Autoren wüssten schon fast alles über die Entstehung und Fakten ihrer Geschichte. Klar das man sich noch belesen muss etc aber mir war nicht klar das da einer hinter einem steht und sagt "mach mal".

  • Hallo Kerstin,


    wer hat entschieden das das Buch und auch der Schutzumschlag rosa sind? Abgesehen das ich rosa so gar nicht mag hätte wohl die Farbe Rubintot besser gepasst. Oder war das bewußt nicht genommen worden?


    Und sollen wir wirklich noch bis Januar auf den zweiten Teil warten, und soll der wirklich Saphirblau heißen (hab ich hier irgendwo gelesen)?


    LG Maggy

  • Karolina


    Diese Trilogie war von Anfang an als Trilogie geplant (war nicht meine Idee, war die vom Verlag, aber so ein Dreibuchvertrag ist was Feines!). Ich denke aber, es gibt auch Trilogien, die sich einfach daraus ergeben, dass ein Autor zu einem erfolgreichen Buch noch einen zweiten und dritten Band schreibt.


    Beim Cover hat man in der Regel kein Mitspracherecht, obwohl man als Autor natürlich laut "nein!!!" schreien könnte, wenn es einem überhaupt nicht gefällt. In diesem Fall hatte ich so viel Glück, dass ich es kaum fassen konnte: Die Illustratorin Eva Schöffmann-Davidoff war schon IMMER meine absolute Lieblingsillustratorin, sie macht einfach die allerschönsten Cover, ich habe unzählige Bücher nur gekauft, weil sie die Cover gestaltet hat, und ich liebe auch dieses sehr und bin schon unheimlich gespannt, wie Saphirblau aussehen wird.


    Na, getreten hat mich meine Lektorin gar nicht, aber sie hat bei der Planung des Buches sehr viel mitüberlegt und mitgedacht, weil sie wollte, dass das Konzept originell ist. (Ich hätte sonst garantiert einen magischen Ring und ein magisches Schwert eingebaut, gähn!) Gerade bevor man mit dem Schreiben loslegt, ist es oft sehr hilfreich, wenn man zu mehreren Ideen sammelt, beim Schreiben muss man dann leider ganz allein kreativ sein.


    Liebe Grüße


    Kerstin

  • @ Maggy - deine Fragen sind oben bei Karolina eigentlich schon beantwortet. Und - ja! - es wird noch bis Januar dauern, bis Saphirblau erscheint.


    Wenn du rosa nicht magst, hast du vielleicht Glück und das nächste Cover wird hellblau. Das würde mir auch gut gefallen.


    Die Tiere an der Seite, die ein bisschen wie Wölfe aussehen, sollen übrigens Wasserspeier sein. Und die Fledermäuse heißen Mausi und Flausi - man kann sie auf der Homepage www.rubinrotlesen.de als E-Cards versenden.


    Liebe Grüße


    Kerstin

  • Hallo Kerstin,
    erst einmal ein Riesenkompliment für deine früheren Bücher, allen voran die Trilogie Mütter-Mafia usw. Deine Bücher haben mir und vielen anderen, denen ich sie in unserer Bücherei empfohlen habe, sehr viel Freude gemacht!!!
    Zuerst war ich skeptisch und wollte kein Teenager-Buch lesen (ich hatte es ursprünglich meiner Tochter gegeben und diese war sehr begeistert), aber die Geschichte hat mich gleich richtig gepackt und ich muss mich beherrschen, dass ich nicht alles andere liegen lasse, bis ich das Buch gelesen habe.
    Was mich erstaunt hat, ist, was du über die Arbeit der Lektoren im Vorhinein schreibst. Ich dachte, Lektoren lesen "nach" und machen dann auf "Ungereimtheiten" wie z.B. das Alter von Gwen aufmerksam (was in diesem Fall ja nur eine Kleinigkeit ist und nicht wirklich die Geschichte beeinflusst. Ich dachte mir schon: Oh das Buch ist wohl schneller erschienen als erwartet :-))
    Mir ist auch an einer Stelle etwas seltsam vorgekommen: Tante Maddi - da unverheiratet - führte den Haushalt ihres Bruder und lernte durch dessen Frau dieses Geschichte mit dem Zeitgen kennen. Dann sagt sie aber im Gespräch mit Gwen, dass sie sich schon seit sie 15 ist, mit diesen Fragen herumschlage???
    Wenn ich Bücher lese, wo es ganz offensichtlich Ungereimtheiten gibt (zuletzt hatte ich dies ganz massiv in "Die Tochter des Fotografen" von Kim Edwards) mache ich eigentlich immer den Lektor verantwortlich :-). Der Autor steckt ja so in seiner Geschichte drin, dass es ihm durchgehen kann. Aber ein Lektor, der unbeteiligt ein Buch "Korrektur" lesen soll, der muss einfach auf solche Dinge achten. In dem Fall des o.g. Buches bin ich immer noch in Versuchung, den Verlag anzuschreiben und mich zu beschweren. Es war so haarsträubend und so etwas empfinde ich dann wirklich als Zumutung einem Leser gegenüber.
    Also auf jeden Fall nin ich in deinen anderen Büchern, und ich habe bestimmt die meisten gelesen - noch nie über solche Dinge gestolpert.
    Liebe Grüße und schreib noch recht viele dieser tollen Bücher

  • Hallo Tomannk,


    vielen Dank für das Kompliment.


    Was die Ungereimntheiten angeht: Da muss ich aber das Buch, mich und das Lektorat mal heftig verteidigen: Von diesem Druckfehler mit dem Saphir auf Seite 212 mal abgesehen, gibt es nämlich keine.


    Die Sache mit den Jahreszahlen ist kein Ungereimtheit, die Geschichte spielt eben einfach im Jahr 2010. Was ja auch Sinn macht, wenn man denn die Handlung überhaupt an einer Jahreszahl festmachen will.


    Was Tante Maddy betrifft, auch da ist keine Ungereimtheit zu erkennen, denn weiter hinten im Buch wirst du merken, dass ihr Bruder, Lord Montrose, der Großmeister der Loge war, wie überhaupt alle männlichen Montroses Mitglieder der Loge waren, und sich Maddy - mehr oder weniger heimlich - schon als junges Mädchen mit der ganzen Problematik beschäftigt hat.


    Und was die Arbeit der Lektorin angeht: Sie hat absolut wunderbar und sehr gründlich "nach"-gearbeitet, wie ich finde. Kleine Fehler schleichen sich in jedes Buch ein, das ist glaube ich eine Art Naturgesetz, egal wie gründlich es auch überarbeitet wurde.


    Was die Vorarbeit angeht: Schreiben muss man so ein Buch natürlich ganz allein (obwohl es auch hier Fälle geben soll, bei denen der Lektor am Ende mehr schreibt als der Autor), aber es ist schon sinnvoll, den Buchstoff auf Markttauglichkeit hin abzuklopfen, es soll schließlich kein müder Abklatsch von irgendwas werden, aber trotzdem irgendwie den Nerv des Zielpublikums treffen. Viele Lektoren bestehen auf einem sehr detaillierten Exposé. Und ich muss sagen, schaden kann das nichts, denn man erleichtert sich mit einem gründlichen Exposé eine Menge Denkarbeit während des Schreibens.


    Liebe Grüße


    Kerstin