'Der Turm' - Seiten 371 - 512

  • Der Besuch bei Barsano fand ich recht informativ.
    Dass Autoren in ihre Werke reingeredet wird, dass zensiert wird, ist traurig.


    Über das elfte Plenum habe ich das gefunden:


    http://www.zeit.de/2009/15/D-Elftes-Plenum?page=2



    In dem Wehrlager geht es ja ganz schön streng zu.

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Wer schreibt denn solche Tagebucheinträge??? Ich selbst führe auch Tagebuch für mich und öffentlich, in einem Blog, aber so daher gedroschen habe ich noch nie.


    Gut das es danach wieder "normal" weitergeht. Ich habe das Gefühl, der Autor hat das Buch nicht allein geschrieben. Wie kann man derart innerhalb von zwei Kapiteln den Stil wechseln?


    :wave Ruhrmaus

  • Stilwechsel können vorkommen, auch bei anderen Autoren ;-), Ruhrmaus.



    Schlimm, dass man so vom Staat erpresst werden kann und so in die Zwickmühle geraten kann.
    Man entscheidet ja nicht nur für sich, sondern gefährdet auch die Zukunft der eigenen Kinder.


    Auch die Sache mit Christians Angelegenheit ist ganz schön heftig (z.B. die Drohung mit dem Jugendwerkhof)


    Meno und Richard bekommen dann einen Termin bei Sperber.
    Die Methode, wie Sperber Christians Fall entscheidet, ist lachhaft.(Münze soll entscheiden) S. 467
    Ob das wirklich so war?
    Übrigens: auch hier wieder Uhren.


    Auf S. 463 kommt wieder ein Sandmann vor, wie bei der Ouvertüre auf S.11.
    Ob das irgendeine Bedeutung hat?
    Ich habe eine Theorie, aber sie ist mir (noch) zu vage.


    Zitat S. 470:
    "Rachsucht ist etwas Häßliches, finde ich, und eines Kommunisten unwürdig"
    soso - und was ist mit Fr. Neubert und Sohn?

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Zitat

    Original von Ruhrmaus


    Gut das es danach wieder "normal" weitergeht. Ich habe das Gefühl, der Autor hat das Buch nicht allein geschrieben. Wie kann man derart innerhalb von zwei Kapiteln den Stil wechseln?


    Das Gefühl hatte ich allerdings während des ganzen Buches. Ich fand das aber eher positiv und vielleicht ist das auch ein Grund, dass mir das Buch so kurzweilig war. Tellkamp hat wirklich ein erstaunlich Stilrepertoire.

  • Mich stört es auch nicht :-)


    Clio :
    Du bist fertig mit dem Buch?


    :wave

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Ich habe das erste Kapitel dieses Abschnittes gelesen. Josta war mir von Anfang an nicht ganz sympathisch und ich finde es schrecklich, dass sie sich versucht hat umzubringen - Daniel und Lucie müssen nun erstmal alleine zurechtkommen. Ich kann mir vorstellen, dass Richard in einer ganz schön großen Zwickmühle stecken muss im Moment.

  • Fehler Seite 425: Im Mai/Juni sind Kürbisse noch nicht derart groß, dass sie schon im Fernsehen erwähnt und prämiert werden können. Sind zu dem Zeitpunkt noch ganz kleine Knubbels. Erst zur Erntedankzeit, im Oktober, erreichen sie eine stattliche Größe, dass sie geernet werden können.


    Ruhrmaus :wave

  • Clio :-), ich warte jetzt auch mit meinen Beiträgen.
    Ist wahrscheinlich wirklich besser.


    :wave

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Ihr könnt ruhig weiter machen, es wird nämlich wirklich noch länger dauern, bis ich soweit bin ;-)


    Ruhrmaus :
    So ein Fehler - der für mich jetzt nun nicht unbedingt offensichtlich erscheint - würde mir beim Lesen gar nicht auffallen. Du kannst Herrn Tellkamp ja mal einen Brief schreiben und ihn darauf hinweisen. Er hat bei der Lesung erzählt, dass er von manchen Lesern sogar selbst gebastelte Konstruktionszeichnungen von Wäschemangeln erhält, die ihm beweisen wollen, dass die Wäschemangel nicht zwei, sondern drei Knöpfe hat.

  • Als Hobbygärtnerin habe ich dafür ein Auge. *grins* Ich will ja auch nicht päpstlicher sein, als der Papst. Aber bevor jedes Buch veröffentlicht wird geht es durch zig Hände. Aber wundern tue ich mich trotzdem nicht. Irgendwann sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.


    Ne... eine E-Mail traue ich mich nicht zu schreiben. Kann ja schlecht das Buch in Frage stellen, was den deutschen Buchpreis 2008 bekommen hat.


    Ist ja im Endeffekt auch nur eine Kleinigkeit und tut der eigentlichen Geschichte keinen Abbruch.


    Ist aber schon die zweite Unregelmäßigkeit, die mir aufgefallen ist, nach der Hälfte des Buches. Bin gespannt, ob ich noch mehr finde. Wobei ich natürlich nicht absichtlich suche.


    :wave Ruhrmaus

  • Während meiner Reise nach Berlin, habe ich diesen Abschnitt endlich beenden können :-)


    Um ehrlich zu sein, ist mir ein extremer Stilwechsel nicht wirklich aufgefallen in diesem Abschnitt, jedenfalls nicht in der Form, dass ich denke, dass dort mehrere Autoren geschrieben haben müssen.


    Zitat

    Original von Conor
    Auch die Sache mit Christians Angelegenheit ist ganz schön heftig (z.B. die Drohung mit dem Jugendwerkhof)


    Das habe ich auch als sehr heftig empfunden. Auch die ganze Beschreibung seines Aufenthalts dort, als Siegfried z.B. dem Frosch die Beine abschneidet. Das war sehr internsiv zu lesen.


    Insgesamt empfand ich diesen Abschnitt als sehr gelungen: es war spannend zu lesen, wie sehr sich Christians Familie dafür einsetzt, dass er keine oder nur eine milde Strafe bekommt. Auch die ersten Annäherungen zwischen Reina und Christian habe ich interessiert verfolgt und ich bin schon gespannt, wie es da (wenn überhaupt) weitergehen wird.


    Mich hat in diesem Abschnitt vor allem auch die Sprache und die Art des Erzählens begeistert und zum Teil wirklich auch an Thomas Mann erinnert.

  • Schon komisch oder, wie in der DDR, Mitte der 80er die Jugendlichen mit dem ersten Verliebtsein umgehen. Christian stellt sich da ein wenig hinterwäldlerisch an, finde ich.
    Bzw. er erkennt es als solches ja erst einmal überhaupt gar nicht.


    Wir im Westen waren da schon etwas forscher, in dem Alter. Auch bestimmt besser informiert.


    Ruhrmaus

  • Wobei ich mir schon vorstellen könnte, dass Christian auch ein extremer Fall ist - bis dato hat er sich ja nur für Bücher, Lernen und dafür ein großer Mann zu werden, interessiert.
    Aus diesem Grund stellt er sich sicherlich auch etwas ungeschickt an. Wobei ich auch sagen muss, dass ich das mit den Achselhöhlen eigentlich ganz witzig fand. ;-)

  • Ich muss buzzaldrin zustimmen, was Christian anbelangt. :-)
    Wie es schon auf S. 157 heißt:
    "Liebe, glaubte Christian, hielt vom Lernen ab."

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Wiederaufnahme der Leserunde ab 3.Januar 2013


    Ich bin noch nicht ganz fertig, aber hier schon ein paar Eindrücke.


    Der ganze Wehrlager-Abschnitt ist furchtbar! Unsere Jungs haben damals nichts, aber auch gar nichts von Wehrlager erzählt, durften sie vielleicht auch nicht, und wir haben nicht gefragt. Unser ZV-Lager war ja vergleichsweise human. :wow Mein Angetrauter hat mir gerade auf Nachfrage bestätigt, dass es genau so war.


    Josta versucht sich umzubringen. Richard wird sich entscheiden müssen, wenn sie ihm nicht sogar die Entscheidung abnimmt.


    Wie Richard und seine Familie diese Stasi-Geschichte lösen wollen, kann ich mir nicht vorstellen. Dafür gibt es keine Lösung, bei der niemand zu Schaden kommt. Es wir etwas Schlimmes passieren, bleibt nur abzuwarten was.

  • Christians erste Liebe, vielleicht ist sie auch gar nicht die erste. Jedenfalls scheint Reina die Erste zu sein, die ihn auch näher an sich heranlassen würde und die auch von sich indirekt sagt, dass sie ihn liebt.
    Und was wird daraus? Nichts, denn alle warnen ihn vor ihr, dass sie ihn aushorchen wolle, bespitzeln. Vielleicht stimmt das, vielleicht aber auch nicht, jedenfalls zerstört ihm das eine Gelegenheit.


    "Orwell wird gelesen, kursiert in mühselig hergestellten Schreibmaschinen-Kopien..."
    Ich muss daran denken, wie begeistert ich nach der Wende war, als es plötzlich alle möglichen Bücher im Buchladen gab. Es war wie ein Rausch!