OT: Strangers on a Train
Kurzbeschreibung:
Zwei Fremde im Zug New York - Texas entdecken und planen das perfekte Alibi für zwei. Aus einem Moment der Unachtsamkeit heraus wird Haines zum Komplizen Brunos, der ihn auf eine schiefe Bahn mitnimmt, auf der es kein Festhalten und keine Moral mehr gibt und auch kein Entrinnen. Ein Roman über gefährlich verschwimmende Identitäten und die Unausweichlichkeit der Schuld.
Zusatzinfo:
"Zwei Fremde im Zug" wurde von Alfred Hitchcock verfilmt, an dem Drehbuch arbeitete auch Raymond Chandler mit.
Über die Autorin:
gibt es bei wikipedia einen ausführlichen Artikel: >Patricia Highsmith<
Meine Rezension:
Alles beginnt mit einem zufälligen Treffen zweier Männer, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Beide kommen ins Gespräch und noch ahnt keiner von beiden, dass sich beider Leben danach grundlegend ändern wird. In ihrem ersten Roman legte Patricia Highsmith ein bemerkenswertes Psychogramm zweier Menschen vor, deren Persönlichkeit sich im Laufe der Geschichte zunehmend verändert oder vielleicht durch die einschneidenden Ereignisse sogar erst richtig zum Vorschein kommt. Schuld, Angst, Verzweiflung, Hass - das sind die Elemente, mit denen ihre Protagonisten zu kämpfen haben und dabei doch nur verlieren können. Oder doch nicht? ...
Und was wünscht sich der Leser? Seine Sympathien sind nur vordergründig schnell verteilt, können sich aber im Laufe der Geschichte durchaus ändern. Ob Patricia Highsmith mit ihrem Ende den Geschmack des Lesers getroffen hat, muss jeder selbst entscheiden. Für mich war es unerwartet und auf den zweiten Blick perfekt.
Ein subtiler Psychothriller, der seinen Gänsehautfaktor aus den Beschreibungen der menschlichen Psyche und ihrer Abgründe zieht und auch noch fast 60 Jahre nach der Erstveröffentlichung nichts von seinem Reiz verloren hat - deshalb zu Recht ein Klassiker des Genres!
9 Punkte!