Stadt, Land – Schluss von Judith O’Reilly

  • Blog ja - Buch nein!


    Zum Inhalt will ich nur soviel sagen, dass es hier um die Eingewöhnungsprobleme einer Großstädterin an das Landleben geht. Da entsteht zwangsweise mal die eine oder andere lustige Situation. Das einzig Gute, was ich dieser "Geschichte" abgewinnen konnte, war der stellenweise recht spezielle Humor der Autorin, der mich manchmal -aber nicht so oft, wie er es hätte müssen, bei einem Buch dieser Länge- schmunzeln liess.


    "Geschichte" steht deshalb in Anführungszeichen, weil es eigentlich keine Geschichte gibt. Das ganze Buch ist eine völlig spannungsfreie Aneinanderreihung der Gedanken der Autorin, von denen einige wenige auch fertig gedacht werden, andere aber einfach unvollendet im Raum stehen bleiben. Man merkt dem Buch deutlich an, dass es aus einem Blog entstanden ist (den es übrigens noch gibt: www.wifeinthenorth.com) und wohl auch besser einer geblieben wäre. Ich persönlich ziehe es vor, wenn in einem Buch eine abgeschlossene Geschichte beschrieben wird.


    Im Gegensatz zu "Stadt, Land- Schluss" hat es "Gut gegen Nordwind" (ähnliches Medium: hier gehts um e-mails), das ich gestern angefangen habe zu lesen, schon auf den ersten zwei Seiten deutlich besser verstanden, Spannung und vor allem auch Personentiefe entstehen zu lassen, die bei "Stadt, Land - Schluss" ja leider völlig abgeht. Da haben die Personen nicht mal Namen, sondern werden über Alter/Eigenschaften charakterisiert, was teilweise echt verwirrend ist.


    Einzig positiv an diesem Buch war, dass ich meine eigenen Kinder nicht mit dem üblichen Unmut bedacht habe, wenn sie mich beim Lesen unterbrachen, denn das ist bei diesem Buch wirklich an keiner Stelle schlimm! Es soll ja auch Leute geben, die genau solch eine Lektüre suchen. Für mich und alle anderen, die sich mehr von einem Buch versprechen, wünsche ich mir: Judith O'Reilly blogge weiter, dein Blog ist echt nett, aber bitte keine Bücher mehr (zumindest nicht in diesem Stil)!!!

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • :lesend :lesend Ich lese es gerade und ich finde es echt komisch, ich habe schon einige Male wirklich herzhaft gelacht.

    Was ich besonders witzig finde ist die Überschrift Tank leer die.... Das finde ich witzig, als ob nur der Mann dafür zuständig wäre den Tank aufzufüllen.

  • Ich hatte mir von dem Buch etwas mehr versprochen.


    Die Geschichte ist zwar nett aufgebaut durch die Blog einträge und gespräche aber ich konnte keine Sympathien aufbauen.


    Der über alles geliebte Mann kommt kaum drin vor. Warum zog sie dann aufs Land wenn er zur nebenrolle wird?!


    Das Ende war für mich schon überraschend, das sie den Schritt weiterhin bereut, das hätte ich für einen frauenroman nun wirklich nicht erwartet.


    Das Buch zeichnet sich für mich nur durch Monotomie und Meckern aus. Leider war das nichts.

  • Anhand des Covers hatte ich eigentlich eine belanglose Chick-Lit-Geschichte erwartet, doch hier bin ich angenehm überrascht worden. Bei diesem Buch handelt es sich nicht um eine durchgehende Geschichte, sondern um ein Web-Log, das in Buchform gebracht wurde. Und so hat jeder Blogeintrag ein anderes Thema - es ist halt ein Tagebuch, in dem eine Frau über ihr neues Leben erzählt. Eigentlich ist sie eine Großstadtpflanze, liebt das Londoner Leben über alles, noch mehr aber ihren Mann, und so stimmt sie zu, mit zwei kleinen Kindern und einem dritten Kind im Bauch umzuziehen in die Einöde von Northumberland, weil er so gerne dort ist. Unnötig zu erwähnen, dass er ja arbeiten muss und deshalb die meiste Zeit nicht zu Hause ist, so dass sie mit den Kindern allein ist und das neue Leben selbst managen muss. Ich denke, wenn sie die Kinder nicht hätte, würde sie eingehen wie eine Primel. Aber sie arrangiert sich, versucht neue Freunde zu gewinnen und gleichzeitig den Kontakt zu den alten Freunden nicht abreißen zu lassen, fährt zum Schlechte-Luft-Tanken nach London, kümmert sich um die alten Eltern und um den Umbau ihres Cottages. Manche Blogeinträge sind humorvoll, manche bitter, manche anklagend, sie eckt bei der Landbevölkerung mit ihrem Blog an, als sie auf die Mobbingsituation in der Schule aufmerksam macht, aber zum Schluss hat sie sich an ihr neues Leben gewöhnt und Freunde gefunden.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, und ich hoffe, dass es irgendwann eine Fortsetzung gibt.

  • Wo die Liebe hinführt... im Falle von Judith aufs öde Land. Die 42 Jahre alte Londonerin, bald dreifache Mutter, hat nun doch den jahrelangen Andeutungen ihres Mannes nachgegeben und zieht mit Kind und Kegel aus der englischen Hauptstadt aufs Land, nach Northumberland. Und während sie noch überlegt, in welchem Drogenwahn sie bei dieser Entscheidung geschwebt haben muss, brausen sie über die Landstraßen Richtung neues Zuhause, einem kleinen Cottage im Norden von England. Und wir begleiten Judith dabei, denn sie hält alles in ihrem Online-Tagebuch fest, aus dem schließlich das Buch „Stadt, Land – Schluss“ entstand.


    O‘Reilly erzählt darin von ihrer Sehnsucht nach London, von ihrer Liebe zu ihrem Mann, an der sie oftmals zweifelt, wenn er sie wieder einmal allein mit den kranken Kindern in der nördlichen Einöde lässt, von ihrer kranken Mutter, den Schulproblemen ihres sechsjährigen Sohnes und den zeitweise merkwürdigen Traditionen der nördlichen Bewohner Englands. Sie beschreibt also ihren ganz normalen Alltagswahnsinn, mal amüsant mit viel Zynismus, mal traurig stimmend, mal voller Gefühl für ihre kleinen Kinder, aber manchmal auch etwas langweilig, da es eben Alltagserlebnisse sind.


    Der Sprachstil ist ansprechend, oftmals mit einer ordentlich bissigen Prise Sarkasmus versehen und lässt sich leicht lesen. Wobei es sich hier um keine kontinuierliche Geschichte handelt, sonder eher um eine Ansammlung von Erlebnissen in fast zwei Jahren. Denn so viel Zeit haben sich Judith und ihr Mann gegeben, um eine Entscheidung zu treffen. Für immer in Northumberland bleiben... oder doch zurück in die Großstadt.


    Mein Fazit: Das Buch ist ein netter, amüsanter Zeitvertreib für zwischendurch, das aber auch so seine Längen hat und das man ohne Probleme mal beiseite legen kann, ohne vor Neugier umzukommen.

  • mich lacht das Cover jedes Mal an, wenn ich in unseren kleinen Buchladen gehe. Mehrmals hab ich schon rein gelesen und fand des Schreibstil witzig, obwohl das eigentlich so gar nicht mein Genre ist.


    Nachdem ich nun mit den letzten Büchern Pech hatte, habe ich gestern dieses mitgenommen.


    Und was soll ich sagen: mir hat's gefallen. Ich habe nicht wunder was erwartet, sondern ein seichtes, witziges Lesevergnügen. Und das war es auch.


    Klar, ich habe auch ein paar Mal den Kopf geschüttelt über die Blödheit der Protagonistin doch vielleicht einfach mal selbst auf die Tankanzeige zu schauen, statt ständig liegen zu bleiben. Aber irgendwie hat sie das so liebenswert beschrieben, dass ich ihr da nicht lange böse sein konnte. Besonders gut hat mir gefallen, wie sie sich um ihre Mutter bemüht. Da kommt man schon ein wenig ins Grübeln, wie man das wohl selbst mal handhaben wird...


    Kurz: ein nettes Sommerlesevergnügen, gern mehr davon!

  • Bei diesem Buch hatte ich keine Ahnung, dass es sich um einen Blog handelt. Erwartet hatte ich ein locker-flockiges Frauenbuch, eins für zwischendurch eben, zum Lachen und Entspannen.


    Mit ihrer Stimmung hat mich die Autorin am Anfang des Buches echt runtergezogen, und ich war mir nicht sicher, ob ich es durchhalten würde. Habe ich aber - aufgrund des immer wieder aufblitzenden, typisch englischen Humors.


    Trotzdem kann ich die Grundeinstellung zu diesem Buch nur teilen: es las sich etwas zäh und zog sich doch recht in die Länge.
    Aber ich vergebe trotzdem 8 Punkte, da es auch kein Roman ist, den ich schnell wieder vergessen werde.


    Gruß vom killerbinchen :wave

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

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