Thomas Thiemeyer - Die Stadt der Regenfresser (ab 12 Jahren)

  • Inhalt:
    Berlin im Jahre 1893. Als der junge Taschendieb Oskar Wegener den hochgewachsenen Fremden vor dem Schaufenster eines Waffengeschäftes stehen sieht, wittert er die Beute des Jahres. Doch nur wenig später befindet er sich betäubt und gefesselt in der Gewalt seines Opfers und befürchtet das Schlimmste. So ist er mehr als überrascht, als sich der Fremde als unehelicher Sohn Alexander von Humboldts vorstellt und Oskar das Angebot unterbreitet, sich als Assistent einer Forschungsexpedition in die peruanischen Anden anzuschließen.
    Gleichzeitig erhält in New York der Journalist Max Pepper den Auftrag, den seit mehreren Monaten in den Anden verschollenen Fotografen Harry Boswell zu finden. Ihm zur Seite gestellt wird eine rätselhafte Frau namens Valkrys Stone, die diverse asiatische Kampfstile beherrscht und ihre eigenen Motive besitzt, an der Suche teilzunehmen.
    Und so folgen zwei gegnerische Parteien der letzten Spur Boswells, einer Fotoplatte, welche noch nie gesehene Flugmaschinen und eine hoch in eine senkrechte Felswand gebaute Stadt zeigte...


    Über den Autor (Klappentext):
    Thomas Thiemeyer studierte Kunst und Geologie in Köln und arbeitete mehrere Jahre als selbstständiger Illustrator und Künstler. 2004 erschien sein Debütroman 'Medusa', der erste einer Reihe von sehr erfolgreichen Wissenschaftsthrillern für Erwachsene. Thomas Thiemeyer lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in Stuttgart. 'Chroniken der Weltensucher' ist seine erste Reihe für Jugendliche.


    Rezension:
    Ich entdeckte das Buch per Zufall in der Buchhandlung meines Vertrauens und es hüpfte gleich in meine Tüte. Die Aussicht auf einen Abenteuerroman mit phantastischen Anleihen, dazu noch von einem Geologen geschrieben – das klang interessant.
    Entsprechend hoch waren auch die Erwartungen an das Buch und ich wurde nicht enttäuscht. Die 450 Seiten waren an einem einzigen Abend weggelesen. Den Leser erwartet ein rasantes Abenteuer, das von den Straßen Berlins bis in die Höhen der Anden führt und sogar in die Luft. Zwar ist die Ausdrucksweise vor allem der Jugendlichen unter den Protagonisten stellenweise ziemlich modern, aber da es sich um ein Buch handelt, dessen Fokus nicht auf historischer Korrektheit liegt, hat es mich nicht weiter gestört. Die Protagonisten sind liebevoll gezeichnet: Oskar, der immer noch nicht so ganz weiß, wie ihm geschieht, Humboldt, der mit allen Wassern gewaschene, beinahe besessene Forscher und Abenteuerer, seine Nichte Charlotte, die kofferweise Bücher mit sich herumschleppt und davon träumt, selbst als Forscherin um die Welt zu reisen, und Eliza, die haitianische Voodoo-Hexe. Und mit Wilma dem Kiwi betritt das wohl originellste Haustier, das je eine Abenteurergruppe begleitet hat, die Bühne.
    Fazit: Ein spannender Abenteuerroman für Jugendliche jedes Alters, die sich für die Erforschung der letzten weißen Flecken der Weltkarte begeistern können.

  • Lange bin ich um dieses Buch herumgeschlichen konnte mich aber irgendwie nicht so ganz durchringen. Nun habe ich es durch und kann mich den ganzen positiven Stimmen nur anschließen. Es hat mich von der ersten Seite an gepackt und ich konnte es bis zum Schluß nicht mehr weg legen.
    Schön zu hören das Herr Thiemeyer sich selbst nicht von Oskar und Humboldt trennen kann. Das läßt noch auf so einige spannende Abenteuer hoffen! Von mir die volle Punktzahl.

    "Katzen sind ein geheimnisvolles Völkchen. Es geht mehr in ihren Köpfen herum als wir uns vorstellen können. Das kommt ungezweifelt durch ihren engen Umgang mit Zauberern und Hexen." Sir Walter Scott

  • Das Buch war ganz nett zu lesen, aber für mich persönlich doch zu deutlich als Jugendbuch erkennbar. Insgesamt fand ich es zu wenig komplex, Charaktere und Informationsgehalt zu oberflächlich und auch die Story im Vergleich zu manch anderem Jugendbuch, das ich schon verschlungen habe, nicht sonderlich spannend.


    Als leichte Urlaubsunterhaltung ganz ok, aber weitere Bände müssen nicht sein.

  • Hier kommt meine Meinung zum Buch:


    Oskar, 15 Jahre, lebt im Berlin des Jahres 1893. Er schlägt sich als Taschendieb durchs Leben, ist aber durchaus gebildet und liebt vor allem Bücher. Eines Tages trifft er auf einen Mann, der allein durch sein Erscheinungsbild Oskars Neugier auf dessen Geldbörse weckt. Durch ein geschicktes Ablenkungsmanöver gelangt Oskar zwar in den Besitz der Börse, aber sehr schnell wird er auf der Flucht ertappt. Der merkwürdige Mann, der sich als Carl Friedrich von Humboldt vorstellt, bestraft Oskar nicht direkt, sondern schlägt ihm vor, als Diener die geplante nächste Expedition zu begleiten. Oskar ist sich nicht sicher, aber schließlich reizt ihn die Vorstellung als Abenteurer und Entdecker unerforschte Gegenden zu erkunden. So macht sich die Gruppe mit Carl Friedrich von Humboldt, dessen Nichte Charlotte, der dunkelhäutigen Eliza, dem Kiwi Wilma und dem Diener Oskar auf den Weg in die peruanischen Anden. Dort findet die Gruppe nicht nur den verschollenen Fotografen Harry Boswell wieder, sondern trifft auch auf ein lange vergessenes Volk, 3000 Meter über dem Meeresspiegel. Und schließlich gibt es auch Verfolger, die mit Carl Friedrich von Humboldt oder besser gesagt mit Carl Friedrich Donhauser noch eine Rechnung offen haben. Wer wird wohl die Entdeckung an die Öffentlichkeit bringen? Oder werden alle Abenteurer in dieser unbekannten und unentdeckten neuen Welt ihr Ende finden?


    Dieses Buch versetzt den Leser in eine bezaubernde Abenteuerwelt hinein, die man gar nicht mehr verlassen möchte. Hier begegnen uns merkwürdige Flugobjekte, riesengroße Insekten und außergewöhnliche Erfindungen. Als Leserin fühle ich mich in Jugendzeiten zurückversetzt und möchte nun mehr Abenteuer erleben mit Oskar und seinen Freunden.
    Aber dies wird schon in Kürze mit dem 2. Band der Reihe „Der Palast des Poseidon“ möglich sein.


    Besonders hervorheben möchte ich noch den einzigartigen Schutzumschlag des Buches, an dessen Entstehung der Autor nicht unwesentlich selbst beteiligt war. Karten auf den Coverinnenseiten und die Encyclopedia Humboldtica runden das Leseerlebnis ab.


    Oskars Abenteuerreise kann ich allen jugendlichen und erwachsenen Lesern nur wärmstens ans Herz legen.