'Dr. Jekyll und Mr. Hyde' - Kapitel 9 - Ende

  • Jetzt bin ich durch und meine Verwirrung hat sich aufgelöst. :-] Meine Vorstellung von Jekyll und Hyde war - vor allem aufgrund von Andeutungen aus anderen Büchern und Filmen - immer, dass Jekyll schizophren ist und Hyde seine zweite Persönlichkeit darstellt. Ganz so ist es nicht. Hyde ist zwar wirklich so etwas wie Jekylls zweite Persönlichkeit, aber nicht aufgrund von Schizophrenie sondern aufgrund von...wie soll man das nenne, dunklen Künsten? :wow Auf jeden Fall bekommt die Geschichte am Ende eine übersinnliche, magische Wendung, mit der ich vor dem Lesen des Buches nicht wirklich gerechnet habe.


    Es hat mir im Großen und Ganzen ziemlich gut gefallen. Ich glaube zwar, dass es schöner gewesen wäre, wenn ich das Buch unvoreingenommener gelesen hätte, das heißt, ohne dass ich schon irgendwas darüber gewusst hätte - denn dann wäre ich sicherlich nicht so verwirrt gewesen. Trotzdem war es sehr spannend, die Auflösung hat mir gefallen, genauso die düstere Stimmung. Und die zwar nicht neue, aber in diesem Roman sehr gruslig verpackte Erkenntnis, dass in jedem Menschen Böses schlummert - und man dieses Böse vielleicht besser nicht aufwecken sollte. :yikes

  • Auch ich wurde vom Unwissen und Verwirrtheit erlöst. Ich dachte auch, Jekyll wäre eine schizophrene Persönlichkeit, aber die Wahrheit sah ein bisschen anders aus. Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, ein Blick in den menschlichen Abgrund, den wohl jeder in sich trägt, verpackt in einer düsteren Atmosphäre. Toll!

  • Diese letzen beiden Kapitel lösen die ganzen Fragen, die in den übrigen acht aufgeworfen wurden.
    Mich fasziniert, dass Dr. Jekyll von seinem zweiten Ich als losgelöster Persönlichkeit spricht, aber er teilt ja das Bewusstsein mit Hyde. Er selbst wird nicht aus dem Kopf von Hyde herausgestoßen sondern ist immer noch Jekyll, aber mit allen schlechten Eigenschaften.


    Ich war da wohl auch von verschiedenen Filmen vorbelastet, die das eben anders darstellten. Man kann sich gar nicht so richtig auf das Buch einlassen, wenn man schon vorher so vieles darüber gehört hat und schon ein eigenes Bild im Kopf hat.


    Die Atmosphäre im Buch hat mich gefangen. Alles ist so düster und unheimlich. Man merkt richtig, dass es einfach kein gutes Ende nehmen kann. Aber irgendwie gefiel es mir, dass Jekyll selbst das letzte Wort hatte und nicht eine der anderen Personen.

  • Zitat

    Original von Finchen87
    Aber irgendwie gefiel es mir, dass Jekyll selbst das letzte Wort hatte und nicht eine der anderen Personen.


    Das hat mir auch gefallen, anders hätte ich es irgendwie unpassend gefunden...

  • Ich weiß nicht warum, aber irgendwie dachte ich immer, Dr. Jekyll und Mr Hyde wären äußerlich ein und diesselbe Person und nur im Geiste zwei verschiedene. Denn das Mr Hyde durch Experimente Jekylls entstanden ist, wußte ich schon. Allerdings hatte ich keine Ahnung, daß diese Experimente so aus dem Ruder laufen würden. Mr Hyde macht sich gewissermaßen selbständig, Jekyll verliert jeglichen Einfluß. Es ist ihm nicht einmal mehr gelungen, den Zeitpunkt, zu dem Mr Hyde "erwacht", selbst zu bestimmen.



    Zitat

    Original von nofret78


    Das hat mir auch gefallen, anders hätte ich es irgendwie unpassend gefunden...


    Dem kann ich nur zustimmen. Ich fand es sehr rührend, daß Dr Jekyll die ihm verbleibenden letzen Zeit damit verbringt, seinem Freund Utterson alles zu erklären und dann selbst entscheidet, daß das Experiment nun ein Ende hat.

  • Dieses letzte Kapitel ist für mich das beste des Buches: Erst hier wird man von Jekyll involviert und erfährt seine Empfindungen und auch Beweggründe.
    Ich bin zwar nicht mit ihm einer Meinung, aber ich erkenne an, dass er eine tragische Figur ist. Von seiner eigenen Erfindung, seinem eigenen Charakter überwältigt und ausgelöscht.


    Ich frage mich, was Utterson nun denkt und tut, nachdem er die traurige Wahrheit erfahren hat. Ich denke nicht, dass er wie Lanyon gleich verzweifelt - dazu scheint er dann doch zu pragmatisch zu sein. Aber ich vermute, dass ihm das Schicksal seines Freundes noch sehr lange zu schaffen machen wird.
    Und wird er es weitererzählen? Seinem Freund, mit dem er zu Anfang spazieren ging?
    Ich versuche es mir vorzustellen, aber leider ist er mir durch die Kürze des Buches noch zu fern.

  • So, jetzt bin ich auch fertig. Erstmal was zu Christines Post bzgl. der Anfangskapiteln:

    Zitat

    Original von -Christine-
    Aber genau das finde ich so schön am lesen ... daß jahrelange Irrtümer nun aufgeklärt werden. :lache Mir ging es so bei Frankenstein. Ich dachte immer, daß Frankenstein das Monster wäre. Nicht umsonst sagt man, lesen bildet. :lache


    Hm..ich bin der Meinung, es war kein Irrtum :grin Jekyll und Hyde sind doch irgendwie dieselbe Person.


    Wobei...und hier fängt mein Problem an, das ich aber später durchdenken werde, weil ich die letzten beiden Kapiteln nochmal lesen möchte, aber jetzt möchte ich dennoch was sagen: Ganz abgesehen von der Geschichte liegt mir am Herzen, ein Irrtum aufzuklären - Schizophrenie ist nicht (wie viele wissen, aber dennoch hartnäckig ignorieren) eine gespaltene oder multiple Persönlichkeit. Diese ganzen "Ich bin schizophren - Ich auch"-T-Shirts verstärken zwar den Eindruck, das ist aber einfach nur falsch. Es gibt viele Symptome einer Schizophrenie (vor allem Wahnvorstellungen und Halluzinationen wie Stimmen hören und Ähnliches), aber eine multiple Persönlichkeit gehört nicht dazu und ist was völlig Anderes. Das nur am Rande ;-)


    Was Jekyll und Hyde angeht, hab ich das Gefühl, dass ich die Geschichte anders verstanden habe als viele hier und bin mir noch etwas unsicher. Christine schreibt zum Beispiel etwas davon, dass Hyde durch Jekylls Experimente entstanden ist. Ich würde dem nur insoweit zustimmen, dass ich sage: Hydes Aussehen ist durch die Experimente entstanden. Die Persönlichkeit (das Böse) war schon vorher da. An irgendeinem Punkt fing sie an "auszubrechen". Jekyll war nicht mehr der nette, der er früher war. Er bemerkte, dass er auch boshafte Züge hat. Die immer öfter an Tageslicht kamen. Und diesem Bösen hat er sozusagen ein Gesicht gegeben, durch seine Experimente. Allerdings wurde er irgendwann auch ohne seinen Willen, ohne Absicht und ohne den Trank zu Hyde und konnte es nicht mehr steuern.


    Also, ich möchte jetzt hier nicht die Interpretationen von jemanden angreifen oder sonstwas, ich versuche nur, das Buch zu verstehen :grin
    Jedenfalls war es doch etwas anders als ich dachte, aber es war toll und vor allem das Ende hat mir sehr gut gefallen. Und ich bin froh, dass die Auflösung mein Weltbild nicht komplett über den Haufen geworfen hat.


    Edit: Ich glaube, mein "Vorwissen" wurde außerdem immer durch das Lied "Alles aus Liebe" von den Hosen bestätigt, in dem es heißt "Von Dr. Jekyll werde ich zu Mr. Hyde, ich kann nichts dagegen tun, plötzlich ist es soweit"...und ich dachte eben immer, das muss ein und dieselbe Person sein!

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  • Ich habe die Geschichte auch so verstanden wie Gummibärchen.
    Durch seine Experimente gelingt es Jekyll seiner "dunklen Seite" Hyde ein Gesicht zu verleihen, über die er jedoch nach einer Zeit die Kontrolle verliert.


    Insgesamt hat mir das Buch sehr gefallen, die düstere Athmosphäre ist sehr gelungen dargestellt und auch, dass Jekyll am Schluss die Ereignisse aus seiner Sicht darstellt fand ich sehr gut!


    Zitat

    Edit: Ich glaube, mein "Vorwissen" wurde außerdem immer durch das Lied "Alles aus Liebe" von den Hosen bestätigt, in dem es heißt "Von Dr. Jekyll werde ich zu Mr. Hyde, ich kann nichts dagegen tun, plötzlich ist es soweit"...und ich dachte eben immer, das muss ein und dieselbe Person sein!


    war auch meine erste Begegnung mit Dr. Jekyll und Mr Hyde :grin

  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Wobei...und hier fängt mein Problem an, das ich aber später durchdenken werde, weil ich die letzten beiden Kapiteln nochmal lesen möchte, aber jetzt möchte ich dennoch was sagen: Ganz abgesehen von der Geschichte liegt mir am Herzen, ein Irrtum aufzuklären - Schizophrenie ist nicht (wie viele wissen, aber dennoch hartnäckig ignorieren) eine gespaltene oder multiple Persönlichkeit. Diese ganzen "Ich bin schizophren - Ich auch"-T-Shirts verstärken zwar den Eindruck, das ist aber einfach nur falsch. Es gibt viele Symptome einer Schizophrenie (vor allem Wahnvorstellungen und Halluzinationen wie Stimmen hören und Ähnliches), aber eine multiple Persönlichkeit gehört nicht dazu und ist was völlig Anderes. Das nur am Rande ;-)


    Danke für die Info! Ich dachte immer, Schizophrenie wäre sozusagen der Oberbegriff und eine multiple Persönlichkeit wäre eine bestimmte Art der Schizophrenie. Gibt es für eine multiple Persönlichkeit dann noch einen Fachbegriff? Oder sagt man ganz einfach nur "multiple Persönlichkeit"?


    Zitat

    Original von Gummibärchen
    Was Jekyll und Hyde angeht, hab ich das Gefühl, dass ich die Geschichte anders verstanden habe als viele hier und bin mir noch etwas unsicher. Christine schreibt zum Beispiel etwas davon, dass Hyde durch Jekylls Experimente entstanden ist. Ich würde dem nur insoweit zustimmen, dass ich sage: Hydes Aussehen ist durch die Experimente entstanden. Die Persönlichkeit (das Böse) war schon vorher da. An irgendeinem Punkt fing sie an "auszubrechen". Jekyll war nicht mehr der nette, der er früher war. Er bemerkte, dass er auch boshafte Züge hat. Die immer öfter an Tageslicht kamen. Und diesem Bösen hat er sozusagen ein Gesicht gegeben, durch seine Experimente. Allerdings wurde er irgendwann auch ohne seinen Willen, ohne Absicht und ohne den Trank zu Hyde und konnte es nicht mehr steuern.


    Ich weiß nicht, ob die anderen die Geschichte unbedingt anders verstanden als du. Zumindest kann ich deiner Interpretation voll zustimmen. In Jekyll war schon immer etwas Böses, bloß hat er es sozusagen unterdrückt und konnte deswegen nach außen hin vor allem als guter Mensch wahrgenommen werden. Und hat sich vermutlich auch selbst eher so gesehen. Und durch sein Experiment konnte das Böse einen eigenen Körper bekommen.

    In der Einsamkeit wird Liebe entstehen.

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  • Zitat

    Original von Glass
    Danke für die Info! Ich dachte immer, Schizophrenie wäre sozusagen der Oberbegriff und eine multiple Persönlichkeit wäre eine bestimmte Art der Schizophrenie. Gibt es für eine multiple Persönlichkeit dann noch einen Fachbegriff? Oder sagt man ganz einfach nur "multiple Persönlichkeit"?


    Schizophrenie ist eigentlich nur Oberbegriff für die verschiedenen Arten der Schizophrenie - eine davon ist eben die paranoide Schizophrenie mit Wahnvorstellungen usw., aber es gibt noch andere Formen, auch ohne Wahn. Und soviel ich weiß, ist bei keiner davon die multiple Persönlichkeit dabei. Der Fachbegriff von multipler Persönlichkeit müssten seit einiger Zeit "Dissoziative Identitätsstörung" lauten. Das gehört dann zu den dissoziativen Störungen, die sich wiederum dadurch auszeichnen (ohje...jetzt google ich mal lieber schnell, bevor ich Mist verzapfe :grin)...also, dissoziative Störungen zeichnen sich vor allem durch die unterbrochene Integration von Bewusstsein, Identität, Gedächtnis oder Wahrnehmung der Umwelt aus.
    Hm...dieser ewige Schizophrenie-Irrtum kommt wohl daher, dass das Wort "Schizophrenie" im griechischen sowas wie "gespaltene Seele" bedeutet. Wäre zumindest meine logische Erklärung.


    Zitat

    Original von Glass
    Ich weiß nicht, ob die anderen die Geschichte unbedingt anders verstanden als du. Zumindest kann ich deiner Interpretation voll zustimmen. In Jekyll war schon immer etwas Böses, bloß hat er es sozusagen unterdrückt und konnte deswegen nach außen hin vor allem als guter Mensch wahrgenommen werden. Und hat sich vermutlich auch selbst eher so gesehen. Und durch sein Experiment konnte das Böse einen eigenen Körper bekommen.


    Vielleicht hab ich Christines Post nur falsch verstanden. Ich dachte, sie meint, Hyde (sowohl das Aussehen als auch die böse Persönlichkeit) entstand durch den Trank. Hm...hat sie wohl nicht so gemeint.

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Vielleicht hab ich Christines Post nur falsch verstanden. Ich dachte, sie meint, Hyde (sowohl das Aussehen als auch die böse Persönlichkeit) entstand durch den Trank. Hm...hat sie wohl nicht so gemeint.


    Hmmm .... jein .... :grin .... das Jekyll neben seiner "normalen" Persönlichkeit, also der, die er nach außen zeigt, auch eine böse Seite an sich hat, habe ich auch so verstanden. Allerdings denke ich, daß diese zweite böse Persönlichkeit ohne die Experimente und dem Trank nie so extrem zum Vorschein gekommen wären. Ich denke, der Trank war nicht nur für die äußerliche Veränderung verantwortlich, sondern sollte in erster Linie bewirken, daß die dunkle oder vielmehr zweite Seite eines Menschen ungehemmter zum Vorschein kommen kann.


    Gummilein, ich würde nie eine andere Interpretation als Angriff verstehen. :knuddel1 Im Gegenteil ... manchmal überlese ich wirklich etwas oder mache mir über manche Dinge gar keine Gedanken, nehme sie einfach hin .... wenn sie dann in einer LR angesprochen werden, wird mir manches erst überhaupt bewußt. :wow :lache

  • Zitat

    Original von -Christine-


    Hmmm .... jein .... :grin .... das Jekyll neben seiner "normalen" Persönlichkeit, also der, die er nach außen zeigt, auch eine böse Seite an sich hat, habe ich auch so verstanden. Allerdings denke ich, daß diese zweite böse Persönlichkeit ohne die Experimente und dem Trank nie so extrem zum Vorschein gekommen wären. Ich denke, der Trank war nicht nur für die äußerliche Veränderung verantwortlich, sondern sollte in erster Linie bewirken, daß die dunkle oder vielmehr zweite Seite eines Menschen ungehemmter zum Vorschein kommen kann.


    Hm...ich denke einfach, er hat die ganze Zeit versucht, sie zu unterdrücken. Eben, weil er als der gütige Mann Dr. Jekyll bekannt war und nicht etwas Böses tun wollte. Aber sobald es ihm gelang, dem Bösen einen anderen Körper zu verleihen, hat er das Böse auch ausgelebt (wobei ich mich gerade frage, warum er diesen Carew umgebracht hat - stand es dort?). Und natürlich so "richtig", weil es ja nicht Jekyll zu Last fallen konnte.


    Ich denke, das ist so ähnlich, wie mit Menschen, die sich anders verhalten, wenn sie verkleidet sind (Fasching? :rofl). Auch das sind immer noch die gleichen Menschen. Was man sieht, ist ihre Persönlichkeit. Aber es ist der Teil der Persönlichkeit, den sie sonst nicht so oft rauslassen, weil "es sich nicht gehört".
    Dennoch sind für mich noch paar Sachen ungeklärt, wie gesagt, ich lese noch die letzten zwei Kapiteln noch einmal, denk ich.

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  • Jekyll wollte wirklich die ganze Zeit seine dunkle Seite unterdrücken. Ganz genau aus diesem Grund: er war zu bekannt und auch beliebt, und wollte seinem Ruf nicht schaden.


    Und als diese dunkle Seite eine Gestalt hatte, da fielen auch die Hemmungen. Hyde hat die Ausschweifungen immer genossen und Jekyll war froh, dass das nicht auf ihn zurück fiel.
    Es geht doch vielen Menschen so: wenn man woanders ist, wo einen keiner kennt, da traut man sich doch ganz andere Sachen als zuhause, wo dann noch Jahre darüber geredet wird.
    Jekyll selbst war in seiner Jugend ja auch kein Mann mit blütenreiner Weste und in seinem Brief stand ja auch, dass er schon ein Doppelleben führte, als er nur Jekyll war. Als er dann die Gestalt von Mr. Hyde bekam für seine dunkle Seite, da fiel dann auch das schlechte Gewissen und die Angst weg.


    Aber eine Sache verstehe ich nicht so ganz, da kommt mir mein "Vorwissen" in die Quere: Jekyll weiß über das Bescheid, was Hyde tut, denkt und fühlt. Er ist noch da, in Hydes Kopf, aber er handelt nicht mehr, wie er selbst handeln würde.
    Ich dachte immer, dass die eine Person nicht über die andere Bescheid wüsste. Aber Jekyll weiß ja alles, was Hyde tut und umgekehrt.
    Ist es dann so, dass sich das Bewusstsein nur komplett der schlechten Seite zuwendet und sozusagen alle guten Bereiche, die Jekyll ausmachen, aussperrt?
    Ist das dann ein so tief greifender Wandel in einer Persönlichkeit, dass man von zweien sprechen kann?
    Mir schwirrt der Kopf, wenn ich darüber nachdenke.

  • Zitat

    Original von Finchen87
    Ich dachte immer, dass die eine Person nicht über die andere Bescheid wüsste. Aber Jekyll weiß ja alles, was Hyde tut und umgekehrt.
    Ist es dann so, dass sich das Bewusstsein nur komplett der schlechten Seite zuwendet und sozusagen alle guten Bereiche, die Jekyll ausmachen, aussperrt?
    Ist das dann ein so tief greifender Wandel in einer Persönlichkeit, dass man von zweien sprechen kann?
    Mir schwirrt der Kopf, wenn ich darüber nachdenke.


    Ich denke schon, dass sie übereinander Bescheid wussten. Sonst hätte ja Jekyll nicht gewusst, dass Hyde z.B. diesen Carew umgebracht hat. Ich denke, dass es sozusagen zwei Persönlichkeit einer Person waren, die eben ein anderes Aussehen hatten. Hyde war eben der böse Teil Jekylls (ich glaub, an einer Stelle hieß es, dass Jekyll eigentlich nichts dadurch gewann, weil er so blieb, wie er war - also jetzt nicht unbedingt das reine "Gute" war - und Hyde die reine Boshaftigkeit war) und Jekyll wusste von allem, was Hyde tut.
    Zumindest wäre ich jetzt auf den Gedanken gekommen, dass Jekyll nichts von Hydes Handeln gewusst hätte.

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