'Der Bastard von Tolosa' - Seiten 666 - 718

  • Nun wird um Rocafort gekämpft. Auch hier sind wieder die Kampfszenen sehr plastisch, aber nicht zu drastisch. Nur der Bericht der Johannisnacht, der ging mir doch sehr an die Nieren. Auch hier stellt sich wieder die Frage, zu was der Mensch fähig ist. Sind wir tief in unserem Innern alle nicht besser als diese Schlächter, verbergen es nur durch Sozialisation?

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Seite 672: Der erste Angriff ist abgewehrt. Wunderbar beschrieben, ich hatte das Bild der durcheinander purzelnden Fliehenden fast vor Augen und auch hier, wäre es nicht so traurig, könnte man darüber lachen.


    Seite 679: „Was denkst du, was das hier ist?“ Arme Berta, von Gewalt, von Krieg zu hören, ist eine Sache, es miterleben zu müssen, eine andere. Da klammert man sich an Begriffe, an Gedanken, die vertraut sind, dass sie in solchen Zeiten keinen Bestand mehr haben, ist schwer zu lernen, schwer zu verstehen.
    Dazu Seite 690: „Mich dagegen behandelte sie, als sei ich unsichtbar.“ Die Arme, ihre Welt bricht immer weiter um sie herum zusammen, nichts ist mehr wie es war, und ich glaube, sie ahnt, dass es auch nie wieder so sein wird. Vielleicht ist es momentan ganz gut für sie, wenn sie einen vermeintlichen Sündenbock gefunden hat. Man darf sich nur fragen, welches Erwachen es für sie gegeben hätte, wenn sie Robert geheiratet hätte. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was dann aus ihr geworden wäre.


    Seite 687: Cortesa ist ganz schön energisch. Vielleicht auch, weil sie schon ganz andere Dinge erlebt hat?
    Und wieso werde ich eigentlich die ganze Zeit das Gefühl nicht los, sie erinnere mich an jemanden?


    Seite 699 f.: Die wohl perfideste Methode, um den Gegner zu demoralisieren.
    Zum dritten Mal war ich jetzt kurz davor, das Buch wieder beiseite zu legen. Nicht in allen Einzelheiten beschrieben sind die Gewalttätigkeiten, und doch, und doch für mich so schwer zu ertragen.
    Was hält ein Mensch aus, was kann er ertragen? Wie werden die Opfer weiterleben, und wie die Täter, wenn sie sich nicht von aller Menschlichkeit verabschiedet haben?
    Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Wenn ich das Buch abgebrochen hätte, dann wäre es weder ihm noch dem Autor anzulasten gewesen, sondern einzig und allein mir.

  • Zitat

    Original von Lipperin
    Seite 699 f.: Die wohl perfideste Methode, um den Gegner zu demoralisieren.
    Zum dritten Mal war ich jetzt kurz davor, das Buch wieder beiseite zu legen. Nicht in allen Einzelheiten beschrieben sind die Gewalttätigkeiten, und doch, und doch für mich so schwer zu ertragen.
    Was hält ein Mensch aus, was kann er ertragen? Wie werden die Opfer weiterleben, und wie die Täter, wenn sie sich nicht von aller Menschlichkeit verabschiedet haben?
    Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Wenn ich das Buch abgebrochen hätte, dann wäre es weder ihm noch dem Autor anzulasten gewesen, sondern einzig und allein mir.


    Courage! Immer tapfer weiter, Lipperin, das Schlimmst ist überstanden. :-)


    Ulf

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    www.ulfschiewe.de

  • Die Belagerung der Burg ist so packend erzählt, dass ich diesen Abschnitt in einem Zug durchgelesen habe!
    Die Art der Kriegsführung mit Folterung der Geiseln ist schrecklich, geradezu unmenschlich, aber selbst in heutigen Zeiten wie beim Bosnienkrieg noch angewendet.

  • Die Belagerung der Burg war harter Tobak und auch das waren wieder Szenen, die ich nur querlesen konnte. Tja, die Demoralisierung. Das erinnert mich an eine Szene in Iris Kammerers Varus, in der auch zu perfiden Mitteln gegriffen wurde, um den Gegner aus dem Konzept zu bringen.