Helene Luise Köppel - Die Erbin des Grals

  • Helene Luise Köppel
    Die Erbin des Grals
    Aufbau Taschenbuchverlag, 1. Auflage
    459 Seiten


    Über die Autorin:
    Link zum Eulenporträt


    Klappentext
    Der Gralsschatz am Fuße der Pyrenäen


    1886 fand ein südfranzösischer Landpfarrer in seiner Kirche vergilbte Pergamente, die ihm die Spur zu dem sagenhaften Gral wiesen. Dabei entdeckte er ein noch gewaltigeres Geheimnis, das bis zu den Katharern, den Merowingern und schließlich zu Jesus Christus selbst zurückreicht. Helene Luise Köppel hat über jene unglaublichen, aber historisch verbürgten Geschehnisse, die den Abbé fast um den Verstand brachten, über eines der tiefsten Geheimnisse des Abendlandes einen faszinierenden Roman geschrieben.


    Inhaltsangabe und eigene Meinung:
    Nachdem mir das erste Buch, daß ich von Helene Köppel gelesen habe, so gut gefallen hat, habe ich mir vor einigen Tagen dieses hier vorgenommen.


    Marie Dénarnaud ist 16, als sie im Jahre 1886 als Haushälterin bei Abbé Bèrenger Sauniére in Rennes-le-Chateau zu arbeiten beginnt. Das Mädchen aus armen Verhältnissen entwickelt bald eine abgöttische Liebe zu ihrem Brotherrn, der immerhin 15 Jahre älter ist als sie.


    Trotzdem freunden die beiden sich an und erleben einiges gemeinsam. Der Beginn davon ist die Renovierung der Dorfkirche, bei der altertümliche Pergamente gefunden werden, die auf einen geheimen Schatz hinweisen.


    Im Laufe des Buches erfährt der Leser mehr über das Geheimnis von Rennes-le-Chateau, dem Gral und vielen anderen okkulten Dingen, ebenso wie über den übermäßigen Reichtum des Abbé, seine Verschwendungssucht, seine Geltungssucht und Protzerei.


    Marie und Bérenger werden schnell ein Liebespaar und die Dorfgemeinschaft ahnt zwar etwas von den geheimen Vorgängen im Pfarrhaus, der Kirche und der neugebauten Villa.


    Der Leser erfährt aus der Sicht der Marie viel über die allgemein bekannten Dinge, wird jedoch wie sie im Dunkeln gelassen über die wirklichen Geheimnisse, die sich in Rennes-le-Chateau ereignet haben sollen. Erst im Laufe des Buches, zusammen mit Marie, entdeckt man die wahren Beweggründe und Ursachen für die Geheimnistuerei von Bérenger, die Besuche aus Paris, die Einwände aus Rom und die Komplikationen, mit denen der Abbé zu kämpfen hat. Dies alles zieht sich über mehr als 30 erzählte Jahre hin.


    Mir hat das Buch ganz gut gefallen, die Gralsthematik ist mir ja aus Berlings Büchern bekannt, allerdings hat mir die Sprache gar nicht gefallen - was aber auch an der Handlungszeit zum Ende des 19. Jahrhunderts liegt, einer Zeit, mit der ich mich bekanntermaßen kaum anfreunden kann. Die Sprache paßt sich dieser Zeit wunderbar an, man ist wirklich in der Zeit drin, und die Autorin setzt es phantastisch um, aber es ist einfach nicht meine Zeit.


    Das ist aber nicht der einzige Kritikpunkt, ich finde, die Geheimnisse auf dem Berg Rennes-le-Chateau werden dem Leser zu wenig dargelegt und ohne Vorkenntnisse hätte ich aus manchen Andeutungen kaum entnehmen können, was nun gemeint war.


    Aus dem Stoff hätte man meiner Meinung nach noch mehr machen können, schade, daß das der Autorin nicht ganz gelungen ist. Wer jedoch das 19. Jahrhundert und ein wenig okkultes Wissen mag, ist hier sicherlich solide bedient.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Zitat


    Der Leser erfährt aus der Sicht der Marie viel über die allgemein bekannten Dinge, wird jedoch wie sie im Dunkeln gelassen über die wirklichen Geheimnisse, die sich in Rennes-le-Chateau ereignet haben sollen. Erst im Laufe des Buches, zusammen mit Marie, entdeckt man die wahren Beweggründe und Ursachen für die Geheimnistuerei von Bérenger, die Besuche aus Paris, die Einwände aus Rom und die Komplikationen, mit denen der Abbé zu kämpfen hat. Dies alles zieht sich über mehr als 30 erzählte Jahre hin.



    Aus dem Stoff hätte man meiner Meinung nach noch mehr machen können, schade, daß das der Autorin nicht ganz gelungen ist. Wer jedoch das 19. Jahrhundert und ein wenig okkultes Wissen mag, ist hier sicherlich solide bedient.


    Liebe Caia,


    dankeschön für Dein Interesse an meiner "Erbin" und die ausführliche Rezension. Darüber habe ich mich sehr gefreut!
    Sicher hätte ich aus dem Stoff noch "mehr machen" können. Das Problem war jedoch, dass es sich um eine Ich-Erzählerin handelt. Ich konnte also stets nur das einflechten, was man Marie bereitwillig erzählt, absichtlich "auf die Nase gebunden" hat - oder was die neugierige junge Frau selbst herausfand.
    Ich habe mich jedoch bewusst für diese Erzählweise entschieden, weil die Rolle, die Marie in der geheimnisvollen Geschichte gespielt hat, bislang nie näher beleuchtet wurde.
    Es war eine spannende Zeit, mich auf ihre Spuren zu begeben.


    Herzliche Grüße :wave


    Helene

  • Im biografisch anmutenden Roman von Helene L. Klöppel erzählt Marie Dénarnaud ihre Lebensgeschichte seit ihrem Antritt der Stelle als Haushälterin bei Abbé Bérenger Saunière in Rennes-le-Château. In der Ich-Form geschrieben, erfährt der Leser, was Marie in dieses abgelegene kleine Bergdorf verschlagen hat und wie ihre Beziehung zum Dorfpfarrer immer inniger wird. Dabei wird das Leben von Marie durch einen Fund des Pfarrers spannend und gefährlich zugleich. Nach dem Fund eine Topfes mit Goldmünzen wittert der Pfarrer eine Spur zum sagenhaften heiligen Gral. Abbé Sauniére beteiligt Marie teilweise an seinen Nachforschungen und teilt seine Überlegungen mit ihr. Um die Ereignisse zu verarbeiten und den Überblick zu behalten, fängt Marie an, die Geschichte niederzuschreiben ...


    Die Autorin hat sich hier auf die Suche nach der Lebensgeschichte von Marie Dénarnaud gemacht und versucht, ihr Leben in einem Roman wiederzugeben. Der geschichtliche Hintergrund und die genannten Schauplätze, wie auch bekannte Persönlichkeiten sind fundiert und man hat als Leser tatsächlich den Gedanken, so könnte das Leben der Marie wirklich gewesen sein. Sprachlich kommt man sehr gut rein in den Roman und schon bald ist man gefesselt von Maries Erzählung. Man fiebert bis zum Ende mit. Die Handlungen und Abläufe erscheinen logisch und nachvollziehbar, sowohl von Marie, wie auch den anderen Beteiligten.


    Fazit: Ein interessanter Roman um eine historische Person, der glaubwürdig erscheint und Interesse an weiteren Romanen der Autorin weckt.


    Anmerkung: Das Buch ist als ebook unter dem Titel "Marie" erschienen.


  • Über diese schöne und ausführliche Rezension, die ich gerade erst entdeckt habe, freue ich mich riesig! Dankeschön, Tanzmaus!


    Herzlichst


    Helene Luise


    Autorenhomepage: www.koeppel-sw.de