Tatjana Kruse - Kreuzstich Bienenstich Herzstich

  • Kurzbeschreibung :write
    Seit ein paar Wochen verschwinden im beschaulichen Schwäbisch Hall alleinstehende Männer. Selbst als einige der Vermissten tot aufgefunden werden, geht die Polizei von Unfällen aus. Siegfried Seifferheld, Hauptkommissar im (Un-)Ruhestand, glaubt jedoch nicht an einen Zufall. Der liebenswert-kantige Kommissar, dessen heimliche Leidenschaft dem Sticken von Zierkissen gilt, macht sich auf die Spur eines gewitzten Serienmörders ...



    Über den Autor :write
    Tatjana Kruse, Jahrgang 1960, lebt und arbeitet in Schwäbisch Hall. Sie ist überzeugte Krimiautorin. Bekannt wurde sie mit den "Wuchtbrumme"-Romanen rund um ein rubeneskes Prachtweib. Daneben hat sie aber auch andere Helden. Motto: Hauptsache, eine saubere Leiche! Sie wurde bereits mit dem "Marlowe" der Raymond-Chandler-Gesellschaft ausgezeichnet und mehrmals für den Agatha-Christie-Preis nominiert.



    Meine Meinung :write
    Kommissar Seifferheld musste nach einen Betriebsunfall notgedrungen in den Vorruhestand geschickt werden und damit kann er sich so gar nicht anfreunden. Sein einziges Hobby ist das Sticken von Zierkissen sowie sein treuer Hund Onis; was also machen mit der plötzlichen Freiheit?
    Als aber in Schwäbisch Hall plötzlich alleinstehende Männer "im besten Alter" verschwinden und nach und nach tot aufgefunden werden, juckt die Ermittlernase und Seifferheld will die Fälle - weil seine Kollegen sich nicht rühren - auf eigene Faust lösen.


    Dabei lernt er die Journalistin MaC kennen und nach kurzer Zeit auch lieben. Mit ihrer Hilfe und die seines besten Freundes wollen sie dem Täter auf die Spur kommen.


    Nebenher muss Seifferheld sich noch mit "seinen Mädels" zu Hause rumschlagen: er lebt nämlich zusammen mit seiner Tochter (sie ist der typische Manager-Typ), seiner Nichte (überzeugter Öko) und seiner Schwester (sehr christlich und spießig).
    Das Leben mit drei Frauen - die unterschiedlicher zudem nicht sein könnten - ist nicht immer einfach und erfordert viel Fingerspitzengefühl sowie taube Ohren.



    "Kreuzstich Bienenstich Herzstich" ist der Auftakt einer neuen Krimiserie, wobei man bei diesem Buch nicht von einem Krimi sprechen kann. Denn dazu gehört mehr wie eine (oder mehrere) Leiche.
    Im Vordergrund des Ganzen steht nämlich ganz eindeutig Seifferheld, er und sein Leben bestimmen die 320 Seiten und die Leichen werden nur so nebenher "eingestreut". Auch die Ermittlungen sind sehr dürftig und bescheiden, wirklich ins Details gegangen wird da nicht, bzw. ein richtiges Tatmotiv wird auch nicht aufgedeckt.


    Bis auf die letzten 20 Seiten hat der Leser nichtmal einen Verdacht, wer für die Morde überhaupt verantwortlich sein könnte und vor allem warum. Die Autorin führt den Leser hier allerdings nicht erfolgreich an der Nase herum, sondern legt erst gar keine Spur, um zum Ziel zu kommen. Mir kam es eher so vor, als würde der Abgabetermin für den "Krimi" näher rücken oder das Papier ist ausgegangen. Das Ende kam definitiv zu schnell und abrupt und dem ganzen Buch fehlte die Spannung, dieser Kitzel, dass man nicht aufhören möchte zu Lesen, weil man unbedingt das Ende erfahren möchte.
    Und das Ende hat mich dann tatsächlich überrascht, allerdings nicht positiv. Der oder die Täterin (das möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten) taucht vorher gar nicht auf der Bildfläche auf, sodass man diesen im Verdacht haben könnte. Auf den letzten Seiten taucht die Person plötzlich auf und kurz danach ist das Buch auch schon zuende.


    Alles in allem war es eine nette, kurzweilige Unterhalt ohne viel Tiefgang oder gar Spannung.


    Von mir gibts dafür 4 Punkte!!

  • Mit „Kreuzstich, Bienenstich, Herzstich“ legt Tatjana Kruse, die selbst in Schwäbisch Hall aufgewachsen ist, einen Krimi vor, der eine überzeugende Balance zwischen Spannung und Spaß hält. Mit ihrem etwas schrulligen Ex-Kommissar Siegfried Seifferheld schafft sie einen sympathischen Typen, der in der Freizeit am liebsten heimlich stickt, seine Männer-Kochgruppe für Observationen einspannt und die Wohnung mit seiner herrischen Schwester, seiner karrieregeilen Tochter und seiner politisch aktiven Nichte teilt. Unterhaltsame Urlaubslektüre aus der schwäbischen Provinz.

  • Ich habe bisher erst 25 Seiten gelesen, amüsiere mich aber köstlich über den Schreibstil der Autorin. Da werden banale Dinge derart witzig erzählt, daß ich zwischendrin laut lachen muß und diese Pasage noch einmal lese.


    Ob es tatsächlich in die Kategorie "Krimi" gehört, kann ich natürlich noch nicht sagen, aber daß das Buch in jedem Fall in die Kategorie unterhaltsame Lektüre gehört ist sicher.
    Ich vergleiche Tatjana Kruse ein wenig mit Kerstin Gier, deren Bücher ich auch über alles liebe.
    Vielleicht schaut Ihr mal in die Leseprobe:
    http://www.droemer-knaur.de/bu…ich+Herzstich.890978.html
    und macht Euch selbst ein Bild.



    Grüße von Anja

  • Ich selber wohne in der Nähe von Schwäbisch Hall und kenne mich dort und Umgebung einigermaßen gut aus. Deswegen hat mir das Lesen des Buches mit seinen Örtlichkeiten sehr gut gefallen.


    Krimi ja oder nein? Nein, eigentlich nicht. Die Ermittlungen sind eigentlich nur Nebensache. Im Vordergrund dreht sich alles nur um Seifferheld und sein Leben.


    Humorvoll geschrieben, aber wer einen Krimi erwartet, sollte lieber die Finger von dem Buch lassen.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Mir hat das Buch auch super gefallen.


    Mein Vater ist ja auch von dort her, und so kenne ich die Umgebung von Hall auch gut.


    Die Autorin hat hier einen spritzigen Roman hingelegt, der Voll mit Humor gespickt ist. Viel Banales wird so lustig beschrieben, daß man dauernd beim Lachen ist.


    Der Schreibstil ist sogar so gut, daß meine GGin koala gleich die 2 Folgeromane hintereinander fast in einem Rutsch gelesen hat!


    9 Punkte!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • „Echte Kerle sticken ohne Fingerhut“ (S. 10)‘



    Kommissar Siegfried (Siggi) Seifferheld aus Schwäbisch Hall wurde im Dienst angeschossen und ist seitdem Frühpensionär. Das gefällt ihm nicht, zumal er in seinem Dreimädchenhaushalt (Schwester Irmi, Tochter Susanne und Nichte Karina) nicht viel zu sagen hat. Gut, dass Hund Onis ihm regelmäßig einen Grund gibt, aus dem Haus zu gehen. Und dann ist da natürlich noch sein Hobby, das er geheimhalten muss, er stickt nämlich gerne.


    Als kurz hintereinander mehrere Männer im mittleren Alter erst verschwunden sind und dann tot aufgefunden werden, wittert er einen Serienmörder – doch niemand glaubt ihm.


    Schnell hat mir der Roman mit seinem Humor und seinen etwas skurrilen Charakteren gefallen. Seifferheld ist eher ein Antiheld, aber ein netter, der es nicht leicht hat mit seinem „Harem“, wie er es selbst nennt, die drei Frauen in seinem Leben sind alle sehr eigenwillig und tragen durchaus zum Humor bei. Auch Siggis Hobby ist nicht ohne, und wird von ihm sogar geschäftsmäßig betrieben. Wenn nur Sticken als männlich anerkannt wäre …


    Der Fall läuft mehr oder weniger nebenbei und wird dennoch am Ende aufgelöst, denn natürlich hat Siggi recht, und die Tode sind nicht natürlich, was auch der Leser schnell ahnt. Siggi zur Seite steht dabei neben seinem Hund sein Freund Klaus, der als Lockvogel herhalten muss, sich dabei aber nicht sehr geschickt anstellt.


    Sehr amüsant sind auch Siggis Polizeiberichte, die in der örtlichen Zeitung veröffentlicht werden, und die für ihn die nahezu einzige Verbindung zu seinem früheren Job sind. Ich freue mich, dass es noch weitere Bände mit Siggi, Onis und seinem Harem gibt, so dass ich alle wiedertreffen kann.

    Ein Kommissar im Ruhestand, der mit drei Frauen zusammenlebt, die es ihm nicht leicht machen, ein Fall, an den zunächst außer ihm keiner glaubt und Humor – mir hat diese Mischung gut gefallen, so dass ich gerne 8 Punkte vergebe und eine Leseempfehlung.