'Die Shakespeare-Morde' - 4. Akt - Ende

  • Das Ende war nicht wirklich eine Überraschung. Ich hatte ja schon früh vermutet, dass Henry dahintersteckt. Auf Matthew wäre ich allerdings nicht gekommen, dafür ist er während der wenigen Szenen, in denen er vorkam, zu vage geblieben.


    Will Schüttelspeers Identität bleibt also weiterhin ungeklärt, während die Autorin das verschollene Stück "Cardenio" als Licht der Öffentlichkeit kommen lässt. Ich hätte drauf getippt, dass es samt Brief und Henry im den Fluten des Canyons verschwindet.


    Gesamt betrachtet wäre es mir lieber gewesen, sie hätte sich nur auf die Entdeckung des verschollenen Stückes konzentriert und nicht ab dem zweiten Abschnitt versucht, sämtliche vorhandene Theorien über Shakespeares Herkunft in das Buch zu packen. Meiner Meinung nach hat das die Geschichte völlig überfrachtet.


    Zudem hatte mir Kate zu viele Geistesblitze. Egal was passierte, welche Wendung sich ergab - sie hatte sofort die Lösung. Sie musste nicht mal groß nachdenken. Besonders aufgestoßen ist mir das im 4. Akt bei der Entdeckung der Signatur in der Familienbibel. Innerhalb von Sekunden war ihr klar, dass Ps. 1623 nichts anderes sein kann als der Psalm 46.


    Und Ben hatte den Geistesblitz eines Peilsenders in der Brosche. Ist klar...

  • Ich kann mich Bouquineur nur anschließen: Einfach zu viele Theorien für ein Buch. Die Suche nach dem Manuskript hätte für mich gereicht. Auf Sir Henry bin ich auch gekommen (er war zu gut um wahr zu sein). Nur ich hatte Athenaide als seine Partnerin im Visier...


    Das Ben nicht der Mörder sein konnte, war klar - sonst wäre ja die Liebesgeschichte geplatzt... :gruebel

  • Die Anzahl der Personen die beim Teil der im Hier und Jetzt spielt ist begrenzt. Somit kommt auch nur ein kleiner Personenkreis in Frage für die Rollen der Bösewichte. Am Schluss stellt sich heraus das Sir Henry und Matthew hinter diesen Morden stecken. Aus Mangel an Verdächtigen nicht wirklich eine Überraschung. Ich übrigens wäre nie und nimmer in diese Höhle gestiegen, schon gar nicht mit dieser minimalen und ungenügenden Ausrüstung und dann über die Insekten, Spinnen und alles was so kreucht und fleucht darüberzusteigen :erschreck :nono


    Ich möchte Bouquineur zustimmen was Kate anbetrifft. Die Frau hat unzählige Rätsel gelöst und Hinweise entschlüsselt und ich glaube dabei ist sie mit ihren Lösungen und Vermutungen nicht einmal daneben gelegen. Und die Lösungen sind teilweise sehr Abstrakt und an den Haaren herbeigezogen. :nono


    Die Anzahl der Personen im historischen Teil ist dagegen äusserst umfangreich und nimmt kein ende. Mal ganz ehrlich, welche Eule hat stets den Überblick behalten und konnte jeder Theorie folgen wer wann was und wieso oder eben dann doch nicht geschrieben hat unter einem falschen Namen oder unter seinem richtigen??? Ich gebe zu das ich damit Überfordert war. Falls William Shakespeare eine Co-Produktion von mehreren Leuten war so konnte ich mir wenigstens die wichtigsten merken Sir Francis Bacon und den Grafen von Oxford. Wahlweise auch Gräfin Pembroke, der Graf von Derby....


    Weiter muss ich ganz ehrlich anfügen das ich froh bin das das Buch zuende ist. Den Schreibstil von J.L. Carrell fand ich eher langweilig und mit viel zu vielen historischen und literarischen Fakten gespickt. Die Geschichte konnte daher nie richtig Fahrt aufnehmen und das bisschen Schwung und Elan hat die Autorin mit ihren endlosen Details immer selbst aus dem Roman genommen. Da ich Dan Brown auch schon erwähnt habe weiss ich nun was hier gefehlt hat. Die Sicht des Bösewichts, des Mörders. Dan Brown hat immer Passagen die er aus den Augen des Attentäters (z.B. Assassin) schildert.


    Bibliocats Begründung weshalb Ben nicht der Mörder sein kann finde ich plausibel, als Mann bin ich natürlich nicht darauf gekommen... :lache


    Edit: Grobe Schreibfehler beseitigt ;-)

  • Ich möchte noch anfügen das ich sehr überrascht war, dass Shakespeare's Werke im Wilden Westen so bekannt und populär waren und das etliche Neugeborene nach bekannten Figuren Shakespears getauft wurden.

  • Ja, das hat mich auch sehr überrascht. Auch die Begründung, dass den Cowboys Shakespeare so vertraut war, weil sie Sprache durch die King James Bibel kannten.


    Das hier ist die Shakespeare Geisterstadt


    http://www.oldwestcountry.com/tmpl1.php?CID=XRJS4


    Von der Schrift "Secretary Hand" gibt es hier ein Bild:


    http://z.about.com/d/genealogy/1/0/E/X/secretaryhand-800.jpg


    und das ist die First Folio Edition:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Shakespeares_Folio


    Und ein Bericht über Shakespeare im Wilden Westen


    http://www.welt.de/welt_print/…r_heisst_Shakespeare.html

  • Ok, das wars, ich werde dieses Buch definitiv nicht mehr anpacken :nono


    Alles in allem fand ich das Buch :help teilweise bin ich überhaupt nicht dahinter gestiegen, was für eine Theorie gerade angesagt war.


    Die Protagonisten waren mir viel zu blass, richtig warm geworden bin ich irgednwie mit keiner von Ihnen.


    Kate war mir zu schlau, hatte auf alles eine Antwort. Ben rückte nicht so recht mit der Sprache raus. Sir Henry war zu glatt usw.......


    Diese Buch war leider der Flop des Monats für mich, schade.


    Viele Grüße
    Eliza

  • Zitat

    Original von sapperlot


    Ich möchte Bouquineur zustimmen was Kate anbetrifft. Die Frau hat unzählige Rätsel gelöst und Hinweise entschlüsselt und ich glaube dabei ist sie mit ihren Lösungen und Vermutungen nicht einmal daneben gelegen. Und die Lösungen sind teilweise sehr Abstrakt und an den Haaren herbeigezogen. :nono


    Das trifft den Kern des Buches sehr gut! Und macht das Buch so unglaubwürdig... :gruebel



    Vielen Dank Bouquineur für die Links! :kiss

  • Sie kommt ja so schnell auf die Lösungen, weil sie im Bereich "okkulter Shakespeare" ihre Dissertation geschrieben hat und daher im Bereich Geheimschriften, Chiffrierte Texte etc. so firm ist.
    Diese Begründung findet sich zumindest bei der Sache mit Psalm 46. Ich finds trotzdem nicht glaubwürdig. (Warum ist sie dann genau in diesem Fall so lange in Sachen Ps. 1623 auf der falschen Spur gewesen?)

  • Geschafft!
    Der Schluss war auch für mich nicht überraschend, während des Lesens des 3. Aktes dachte ich schon an die Kombi Sir Henry/ Matthew. Und dann die Szene in der Höhle, die geschändete Lavinia...War ja klar, so oft wie das erwähnt wurde :rolleyes
    Mir war das Buch insgesamt zu Informationsgeladen und verworren, ich bin irgendwann echt nur noch schwer durchgestiegen und hatte so meine Schwierigkeiten dem Ganzen zu folgen.
    Kate, ja sie hat echt immer zur richtigen Zeit nen Geistesblitz, erinnerte mich irgendwie an Wickie aus dieser Zeichentrickserie...Hätte nur noch gefehlt das sie sich davor an der Nase gerieben hätte :lache
    Fazit: so ein Buch brauche ich nicht unbedingt nochmal...


    Danke übrigens für die Links Bouquineur :wave

  • Viel habe ich nicht mehr hinzuzufügen. Ein wirklicher Thriller, so wie ich ihn verstehe, war es nicht. Leider stand im Vordergrund diese riesige Informationsflut. Ich habe es eigentlich ganz gern, wenn ich unterhalten werde und gleichzeitig noch lernen kann. Aber das waren mehr Informationen als ich verarbeiten konnte.


    :wave

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

  • Zitat

    Original von Zen-71
    Aber das waren mehr Informationen als ich verarbeiten konnte.


    So ging es mir auch. Dachte schon meine Hirnkapazität wäre beschränkt... :grin

  • Zitat

    Original von nofret78


    So ging es mir auch. Dachte schon meine Hirnkapazität wäre beschränkt... :grin


    ja, man hatte das Gefühl doch etwas minderbegabt zu sein :grin

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein