'Der Graf von Monte Christo' - Kapitel 01 - 12

  • Zitat

    Original von krokus
    ...
    ganz abgesehen davon, was über ihre lebensumstände gesagt wird - kennt EINER der hier lesenden einen menschen, der einem abwesenden partner heutzutage 14 jahre die treue gehalten hat? ich nicht. heute ist es ja schon in einer ehe eine besonderheit, wenn sie solange hält, ohne, dass einer der beiden auf dem chateau d´ if oder so eingelagert ist.


    Nicht so pessimistisch ;-)


    Von einem Buch Roman von Dumas erwarte ich Liebe, die treu ist bis zur Selbstaufgabe, Hass, der brennt wie Feuer, Verzweiflung, die jemanden sich die Haare raufen lässt, Leidenschaft bis zum Tod für die Erfüllung einer Aufgabe....genau das macht für mich Dumas aus, und genau das will ich, wenn ich Dumas lese!

  • Zitat

    Original von Clare
    Von einem Buch Roman von Dumas erwarte ich Liebe, die treu ist bis zur Selbstaufgabe, Hass, der brennt wie Feuer, Verzweiflung, die jemanden sich die Haare raufen lässt, Leidenschaft bis zum Tod für die Erfüllung einer Aufgabe....genau das macht für mich Dumas aus, und genau das will ich, wenn ich Dumas lese!


    Na da hat ja jemand ganz viele Ansprüche! :lache ;-)

  • Hallo liebe Dumas-Fans,
    da ich eine uralte Ausgabe meines verstorbenen Vaters lese, sind bei mir die Kapitel völlig anders eingeteilt. Ich gehe aber davon aus, dass ich mit diesem ersten Abschnitt ungefähr durch bin.
    Übrigens, bei mir lautet die Abschieds-Stelle so:

    Zitat

    "Lebewohl, Edmont" rief Mercedes verzweifelt von der Terrasse. Der Gefangene hörte diesen verzweifelten Ruf, der sich wie ein Schluchzen dem Herzen seiner Geliebten entrang; er neigte den Kopf aus dem Wagenfenster und rief: "Auf Wiedersehen, Mercedes!"


    Ich stelle fest, dass ich das Buch heute viel bewußter und mit größerem Interesse lese, als damals. Das erste Mal habe ich den Roman vor ca. 35 Jahren gelesen. Zu der Zeit hat mich hauptsächlich das abenteuerliche Flair der Geschichte fasziniert. Ich kann mich nur noch düster daran erinnern, aber vermutlich habe ich die historischen Ausführungen nicht so ausführlich verfolgt. In den verschiedenen Verfilmungen kommt der Hintergrund der Verhaftung nicht so gut heraus, wie das im Buch der Fall ist.

  • Ich wußte gar nicht mehr, daß so viel Politik in dem Buch vorkommt. Schön fand ich die Szene beim König in Paris. Da konnte Villfort ja gerade noch rechtzeitig punkten! Und dann spielen er und sein Vater sich die "Bälle" zu. (Die Verwandlung des gesuchten Vaters in eine andere Person hat mir gut gefallen - Kleider machen halt doch Leute!)


    Der Verlierer dabei ist natürlich Dantes - und nur weil er den Zusammenhang zwischen Villfort und seinem Vater nicht kannte! Auf in den nächsten Abschnitt und die nächsten 140 Seiten...) :wave

  • Hallole!


    Treue von Mercedes:


    In einer Verfilmung sagte Mercesdes gegen Ende des Filmes Edmond, daß sie von ihm schwanger gewesen wäre und deshalb so blitzschnell hat heiraten müssen.
    Welche Verfilmung? :gruebel

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Zitat

    Original von HeikeArizona
    Hallole!


    Treue von Mercedes:


    In einer Verfilmung sagte Mercesdes gegen Ende des Filmes Edmond, daß sie von ihm schwanger gewesen wäre und deshalb so blitzschnell hat heiraten müssen.
    Welche Verfilmung? :gruebel


    Ich habe nur diese Verfilmung mit James Caviezel gesehen und ich glaube mich erinnern zu können, dass sie ihm das hier sagt! :gruebel

  • Da der Sohn aber schon erwachsen ist, muß weit mehr Zeit zwischen Verhaftung und Rückkehr liegen, als nur die 14 Jahre...

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Dumas hält sich mit genauen Angaben manchmal sehr zurück. Mir kommt die Zeit im Gefängnis z.B. immer kurz vor, Zwischenzeiten auch. Ich denke, man vergisst schnell, dass damals alles lange dauerte, Strecken, die zurückgelegt werden später im Buch von da nach da sind für uns schnelle Schnitte, dauerten aber manchmal Monate. Die Jahre werden wohl vergangen sein, ohne dass es uns bewusst wurde.

  • Guten Morgen!


    Weiter hinten im Buch erklärt der Graf, daß in der Zwischenzeit 24 Jahre vergangen sind.
    Dann passen auch die Altersangaben der Kinder ;-)

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Mit der Zurückhaltung der Zeitangaben ist mir auch aufgefallen. Ich muss diese 24 Jahre wohl überlesen haben. Danke für die Info. Meine eigenen Rechnungen waren nicht so fruchtbar und ich verwirrt :-)

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

  • So, ich bin soweit.


    Ich bin sehr überrascht, wie fesselnd das Buch für mich ist. Die Charaktere finde ich einerseits etwas simpel, andererseits schildert Dumas in den Nebenfiguren soviele Erscheinungsformen des Menschen, dass ich etwas zwiespältig bin. Der Wärter auf d'If zum Beispiel. Anhand der Figuren schildert Dumas die beschrieben Zeit sicherlich ganz treffend, nur packt er es eben nicht in EIN tragisches Schicksal. Vielleicht ist das auch etwas zu viel verlangt.


    Edmont war mir von Anfang an etwas zu gut, auf seine Art ist er sehr naiv, zudem von den Untergebenen geliebt, von den Vorgesetzten uneingeschränkt geschätzt ... nicht sehr realistisch. Andererseits ist er erst 19 Jahre alt.


    Morell war mir sehr lieb. Ganz, wie ich mir einen menschenfreundlichen Kaufmann so vorstelle: hin und her gerissen zwischen Gutmensch und Kapitalist. Der Tod des Kapitäns: bedauerlich ABER was ist mit der Ladung ??? :grin


    Mercedes ist für mich eine Nebenfigur. Und nur mit 17 Jahren kann man erwarten, dass jemand, der einen liebt und dazu noch ein gewisses Temperament besitzt, die Ehe mit einem anderen klaglos hinnimmt. Ich kann sie weder leiden noch nicht leiden.


    Das ein Mensch unschuldig eingesperrt wird, Justizirrtum, Intrige ... eigentlich müsste es mich schwer aufregen, aber dies sind Dinge, die passieren einfach zu oft, auch heute. Bitter wird es erst, wenn man selbst direkt betroffen ist.


    Und zuletzt: es gibt meiner Erfahrung nach einige Damen, die, nach dem Verschwinden ihrer geliebten Männer, über lange Zeit einsam geblieben sind. Ich denke da an einige Witwen des Weltkrieges.

  • @ Heike, ich habe eine andere Ausgabe. Im Moment bin ich bei knapp 600 Seiten. Das macht es wohl bei dieser Runde auch schwieriger, dass es verschiedene Ausgaben gibt


    :wave

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

  • [quote]Original von Zen-71
    @ Heike, ich habe eine andere Ausgabe. Im Moment bin ich bei knapp 600 Seiten. Das macht es wohl bei dieser Runde auch schwieriger, dass es verschiedene Ausgaben gibt


    :wave[/quote


    Schwierig, aber nicht unmöglich...wir lieben doch Herausforderungen :wave

  • Zitat

    Original von Clare
    [quote]Original von Zen-71
    @ Heike, ich habe eine andere Ausgabe. Im Moment bin ich bei knapp 600 Seiten. Das macht es wohl bei dieser Runde auch schwieriger, dass es verschiedene Ausgaben gibt


    :wave[/quote


    Schwierig, aber nicht unmöglich...wir lieben doch Herausforderungen :wave


    unbedingt !


    :wave

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

  • Zitat

    Original von krokus



    spannend geschrieben, auch beim wiederholten lesen noch mitreißend.


    ...so ist es mir auch gegangen. leider komme ich erst jetzt dazu, mich der leserunde anzuschließen. auch nach so vielen jahren macht es immer noch spaß diesen klassiker zu lesen. in meinen jugendjahren war dies eins meiner Lieblingsbücher.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)