'Moby Dick' - Kapitel 124 - Ende

  • Es ist vollbracht... ich hab diesen Pottwal unter den Klassikern bezwungen und es sicher nicht bereut.


    Durch den üblen Taifun und das Gewitter sind die Kompassnadeln umgepolt. Ahab bastelt sich kurzerhand eine neue. Wie genau er diese jetzt magnetisiert, bleibt allerdings verborgen (mit Handbewegungen??? Vielleicht hat er ja einen Magnetstein in der Hand).


    Aus einer seltsamen Fügung des Schicksals heraus erweicht der arme verwirrte Pip Ahabs Herz und er nimmt ihn mit sich in die Kajüte, wo er sich mit ihm unterhält und ihn sogar auf seinem Stuhl sitzen lässt. Gleiches heilt Gleiches, steht irgendwo. Durch Pips Wahnsinn fühlt Ahab sich menschlicher, sein Herz ist in der Lage Mitleid zu empfinden und er möchte sich um den Jungen kümmern. Zum ersten Mal erscheint der besessene Kapitän als etwas anderes, als der von Hass zerfressene Rächer. Als Mensch, vielleicht ein Anflug dessen, was er als Vater für seinen eigenen Sohn war.
    Etwas boshaft dazu die Bemerkung des Manxman: Da haben sich zwei Dumme gefunden.


    Nachdem ein Ausguck ins Meer fällt und versinkt, und mit ihm die Rettungsboje, bleibt nichts anderes übrig als Queequegs jetzt nicht mehr gebrauchten Sarg seetauglich und zur neuen Rettungsboje zu machen. Im Film wird er das von Anfang an auf Queequegs Wunsch. Ein Sarg als Rettung... da muss man kein abergläubischer Seemann sein um das gruslig zu finden.


    Die Pequod begegnet der Rachel, dem "Mutterschiff" auf der Suche nach dem verlorenen Sohn des Kapitäns. Das eindringliche Flehen um Hilfe kann Ahab nicht erreichen. Jetzt wo er weiß, dass Moby-Dick in so unmittelbarer Nähe ist, ist sein Rachedurst aufs neue geweckt und verstärkt. Es gibt kein Halten mehr... er hat sogar Angst davor, dass Pips heilsame Nähe in letzter Sekunde seinen Vorsatz vereiteln könnte indem er ihn zur Vernunft bringt. Er ist schon zu weit gegangen um das jetzt zuzulassen.


    Aus Angst, seine Leute könnten ihm die Sichtung von Moby-Dick aus Furcht verschweigen, begibt sich Ahab schließlich selbst nach oben. Eigenartig, dass er seine Sicherheit und somit sein Leben ausgerechnet Starbuck anvertraut. Letzten Endes weiß er wohl doch, dass dieser ein treuer und verlässlicher Mann ist. Ich glaube sogar, Ahab wäre gern mit Starbuck befreundet gewesen. Unter anderen Umständen.
    Droben im Rigg stiehlt ein Vogel Ahabs Hut und wirft ihn ins Wasser. Noch ein schlechtes Omen. Sollte ich das Buch jemals ein zweites Mal lesen, werde ich mir mal die Mühe machen mitzuzählen wie viele schlechte Omen seit Abfahrt der Pequod aufgetreten sind. Es ist das gefühlte drölfzigste. :lache


    Ein letztes Mal begegnen wir einem anderen Schiff. Die "Delight" macht ihrem Namen keine Ehre. Sie weiß neues von Moby-Dick zu berichten, der am Vortag 5 Männer ihrer Mannschaft tötete, davon blieb nur einer der bestattet werden konnte. Obwohl Ahab in fast panischer Weise wenden lässt, erwischt sie doch etwas Spritzwasser der Leiche. Böses Omen Nr. 629. So langsam beschleicht einen das Gefühl, das Buch könnte evtl. kein Happy End haben. :gruebel


    Am nächsten Tag herrscht wunderbar lindes Wetter, so wunderbar, dass sich sogar Ahab dieser Wirkung nicht entziehen kann und milde wird. Er erinnert sich daran, wie er seinen ersten Wal tötete. Sogar eine einzelne Träne vergießt dieser Mann, der so hart wie Fels wirkte. Er weint um sich selbst, um die 40 Jahre "Sklavenarbeit" auf dem Meer die er vergeudet hat, um seine junge Frau die er zur Witwe machte an dem Tag als er sie heiratete. Die Szene ist so ergreifend, dass selbst Starbuck gerührt wird. Ahab hat wirklich seine Momente der Erkenntnis. Sieht, wieviel Lebenszeit er verschwendet hat. Dass er nun ein alter Mann ist, obwohl er doch sein Leben bisher kaum genossen, kaum wirkliche Freude empfunden hat, die ein Mensch in diesem Alter gekannt haben sollte.


    Er wirft einen Blick in Starbucks Augen und sieht dort, was er doch bei sich selbst auch sehen sollte: Die Sehnsucht nach Heim, Weib und Kind. Und ganz plötzlich überkommen ihn Skrupel. Er will diesem Mann, den er offenbar doch sehr schätzt, nicht das gleiche Schicksal aufbürden wie sich selbst, befiehlt, ja beschwört ihn förmlich, bei der Jagd auf den Weißen Wal an Bord der Pequod zu bleiben. Offenbar hofft er, so das Leben von Starbuck zu retten. Von dieser menschlichen Regung und Sympathiebekundung überwältigt, versucht nun Starbuck seinerseits das Leben seines Kapitäns zu retten, indem er ihn endgültig dazu bringt, dieser sinnlosen, gottlosen Jagd abzuschwören – leider ohne Erfolg, obwohl es fast geschafft gewesen wäre. Letzten Endes gibt Ahab Gott die Schuld. Wenn nichts geschieht ohne Gottes Einverständnis, dann auch nicht das was er zu tun gedenkt.


    Bei dem Ausspruch "O Kapitän, mein Kapitän!" musste ich an den Film "Der Club der Toten Dichter" denken, wo Robin Williams seine Schüler ja auch auffordert ihn „O Captain! Mein Captain!“ anzusprechen, nach einem Gedicht von Walt Whitman über Abraham Lincoln. Nach einer kurzen Recherche hat sich das dann aber als Zufall entpuppt, das Gedicht entstand erst nach der Ermordung Lincolns, viele Jahre nach dem Erscheinen von Moby-Dick.


    Schließlich wird die letzte Szene dieses großen Dramas eingeläutet, die Jagd auf den Weißen Wal. Bereits am ersten Tag erleidet Ahab einen Schwächeanfall, am zweiten wird sogar sein Walbein zersplittert. Und der erste Teil der Prophezeiung des Parsen tritt ein... er geht seinem Kapitän voran und wird von den Seilen von dessen eigener Harpune an den Wal gefesselt und in die Tiefe gezogen. Als ihm das bewusst wird, bekommt es sogar der Alte Donnerer mit der Angst zu tun. Am dritten Tag hat er ein mulmiges Gefühl und will, zum Abschied wie es scheint, noch einmal Starbucks Hand schütteln. Dieser versucht ein letztes Mal sehr emotional seinen Kapitän zu überzeugen ("Du edles Herz geh nicht! Sieh doch, hier weint ein Tapferer um dich!"), doch Ahab reißt sich von ihm los und ignoriert auch den durchs Kajütfenster wehklagenden Pip. Das letzte böse Omen begleitet ihn, eine Schar hungriger Haie, die die Ruder anknabbern und auch Starbuck auf dem Schiff hat eine ungute Ahnung und verabschiedet sich geistig bereits von Weib und Kind.


    Die Prophezeiungen erfüllen sich unerbittlich, eine nach der anderen. Der an den Wal gefesselte Lotse taucht wieder auf und starrt Ahab an, somit ist Moby-Dick selbst die erste der Totenbahren. Anders als im Film attackiert der Wal erst die Pequod bevor es zum letzten Kampf mit Ahab kommt, und macht diese zur zweiten Totenbahre aus amerikanischem Holz. In diesem Moment bedauert Ahab, dass ihm sogar diese letzte Kapitäns-Ehre, nämlich mit seinem Schiff unterzugehen, versagt bleibt. Zuguterletzt wird Ahab wie geweissagt Opfer eines Hanfstrickes. Seines eigenen. Die letzten Überlebenden seines Bootes werden vom Sog der untergehenden Pequod in den Tod gerissen. Nur Ismael, den ein Hieb Moby-Dicks ein gutes Stück vorher aus dem Boot geschleudert hat, ist weit genug entfernt, diesem Mahlstrom zu entgehen.
    Ich hab zwar schon oft gehört, dass der Sog eines untergehenden Schiffes einen mit sich ziehen kann, aber dass es wirklich so extrem ist, hätte ich nicht gedacht. :wow
    Er wird durch den "Sarg des ertrunkenen Freundes" wie es im Film so schön heißt, gerettet und von der immer noch suchenden Rachel aufgenommen. Das Ende lässt einen unwillkürlich an Shakespeares Hamlet denken, selbst wenn man nicht weiß wie sehr Melville Shakespeare bewundert und verehrt hat.


    Die Geschichte ist zu Ende... wie immer bei einem so dicken Buch, bei einer so gewaltigen Erzählung, fällt es erst mal schwer sich komplett davon zu lösen und den Geist frei zu bekommen. Ich spüre ständig noch den Nachhall mancher Worte oder Sätze in meinen Gedanken. Ich werde noch ein paar Kommentare zum Nachwort und Anhang verfassen, bevor ich mich an die Aufgabe setze, eine Rezension zu diesem Werk zu schreiben.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Im Nachwort erfährt man schließlich noch einiges interessantes über Melville und sein Werk. Dass es für seine Zeit sehr untypisch war und mit vielen Konventionen gebrochen hat kann man auch heute noch ganz gut nachvollziehen finde ich. Es ist immer noch ein sehr unkonventionelles Buch.
    Überrascht hat mich, dass Melville erst 32 war, als er es geschrieben hat. Irgendwie hatte ich ihn einfach immer älter vor Augen. Mag aber auch daran liegen, dass ich nach Bildern von ihm gegoogelt hatte und er dort einfach meist schon älter aussah, was aber auch dem sehr stattlichen Bart zuzuschreiben sein kann.


    Die Beschreibung des Textes in meinem Nachwort empfand ich als sehr passend. Es wurde eben auch erwähnt, dass Melville seinen Handlungsfaden immer wieder durchtrennt hat (eben für die berüchtigten Schulmeisterkapitel :grin) um ihn dann wieder aufzunehmen, dass er sich unterschiedlichster Stile bedient hat und dass das Buch eher unstrukturiert entstanden ist, ja dass sogar Moby-Dick selbst erst relativ spät in die Handlung eingefügt wurde. Melville, der Autodidakt, hat sich alles Wissen, das er in diesem Buch so großzügig verteilt, selbst angelesen und gibt es nicht ohne einen gewissen Stolz wieder, wie man merkt.
    Allerdings waren seine eigenen Erfahrungen an Bord eines Walfängers wohl zuerst auch nicht die allerpositivsten, er desertierte nach 1 ½ Jahren von seinem ersten Schiff.


    Gerade als das Buch erschienen war, versenkte ein Pottwal die „Ann Alexander“ und dieses Ereignis nahm Melville zum Anlass in einem Brief zu schreiben, dass Moby-Dick offensichtlich überlebt habe, da es ja auch in den letzten 14 Jahren (die Handlung des Buches spielt also offenbar ca. 1837) keine Hinweise auf seine Tötung gegeben hätte. So verschwimmt manchmal Geschichte und Realität. *g*


    Das Buch war nicht sonderlich erfolgreich, da es eben nicht für das Hauptlesepublikum dieser Zeit (nämlich die Damenwelt) geeignet war und markierte den Anfang von Melvilles Untergang als beliebtem Autor. Erst ab den 1920er Jahren wurde es neu entdeckt und als Klassiker gewürdigt. Fasziniert hat mich die Tatsache, wie viele Unterschiede es zwischen der ursprünglichen amerikanischen und der folgenden englischen Fassung gab, allein der Fakt, dass in London der Epilog mit Ismaels Rettung schlicht fehlte. Etwa 700(!), so wird es angegeben. Dazu noch die Rechtschreibfehler (die wohl im englischen vom Lektor fast alle beseitigt wurden), die Kürzungen, Berichtigungen von Irrtümern etc. Und aus diesen beiden Versionen wurde nun die Fassung zusammengestellt, die ich gelesen habe. Mit dem größtmöglichem Bemühen, Melvilles Originalität zu bewahren, auch wenn das hieß, seine Ungereimtheiten stehen zu lassen (z.B. manchmal hat die Pequod eine Ruder-Pinne, manchmal ein Steuerrad; der am Anfang so hochgerühmte Bulkington taucht danach nie wieder auf) und seine altmodische Sprache eben nicht für ein heutiges Publikum zu glätten. Aus diesen Gründen bin ich auch froh, dass ich mich beim Kauf für diese Ausgabe entschieden habe. Die Bearbeitung als auch die Anmerkungen haben mich mit ihrer Professionalität und Detailliertheit sehr beeindruckt.


    Ein Buch, das absolut geeignet ist für eine Leserunde, auch wenn ich es schade finde, dass sich letzten Endes nur so wenige von denen, die sich ursprünglich gemeldet hatten, beteiligt haben. Aber vielleicht stoßen ja auch noch ein paar davon verspätet dazu. Ich möchte an dieser Stelle allen danken, die mitgemacht und bis zum Schluss durchgehalten haben. Ich werde sicher noch länger verfolgen, was sich in dieser LR so tut und gegebenenfalls mitquasseln. ^^

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Guten Morgen!



    Habe das Buch gestern Abend beendet.
    @ ParadiseLost:
    Ich hoffe, Du bist mir nicht böse, daß ich immer nur Deine Kommentare kommentiert habe :anbet
    Jetzt schreibe ich mal selber :-]


    Die Pequod segelt an einigen Felsinseln vorbei und es ist eine Reihe seltsamer Geräusche zu hören. Angeblich Seejungfrauen, die den Tod von Seeleuten beklagen. Bei Sonnenaufgang fällt ein Mann über Bord, die Rettungsboje wird ausgeworfen, aber der Mann ist nicht mehr aufgetaucht.
    Daraufhin wird Quiquegs ungenutzter Sarg als Rettungsboje hergerichtet. (makaber)


    Am nächsten Tag wird ein großes Schiff gesichtet, die "Rahel". Es kommt näher und wird gleich nach dem weißen Wal befragt. Sie hätten gestern Jagd auf ihn gemacht und dabei ein Fangboot verloren. In diesem Fangboot war der Sohn des Captains. Dieser fleht darum, daß die Pequod mit auf die Suche nach dem Fangboot geht, aber Ahab befiehlt Kurs auf die letzte Position des Wales.


    Ahab möchte die Dublone (ausgesetzt für den, der den weißen Wal als erster sieht) selbst bekommen. Er läßt sich einen Korb basteln und von Starbuck nach oben ziehen. Ahab wird oben von einem Bonxie - äh Raubmöve der Hut von Kopf geklaut.
    (Bonxies greifen immer den höhsten Punkt an. Nachdem ich einmal eine große Schramme in der Kopfhaut hatte, habe ich immer einen Regenschirm auf Wanderungen mitgenommen :lache)


    Die Pequod begegnet der Delight, die ein Zusammentreffen mit dem weißen Wal hatte, von den gestorbenen Seeleuten nur einen richtig bestatten kann, die restlichen sind irgendwo untergegangen.


    Mitten in der Nacht kommt Ahab an Deck und läßt Segel setzen, er hat es im Gefühl, daß der weiße Wal nahe ist. Er läßt sich nach oben ziehen und singt den Wal aus. Tashtego sieht ihn fast gleichzeitig, trotzdem besteht Ahab auf der Dublone.
    Sie sehen den Wal und setzen die Boote aus. Nur Starbuck soll an Bord bleiben. Der Wal taucht ab und kommt so hoch, daß er Ahabs Boot genüßlich zwischen die Zähne nehmen kann. Die Mannschaft fällt ins Wasser und wird anschließend in Seelenruhe vom Wal umkreist. Bis die Pequod Fahrt aufnimmt und in die Mitte des vom Wal gezogenen Kreises fährt.


    Während der Nacht werden die Boote an Bord genommen. Am nächsten Morgen sieht wiederum Ahab den Wal zuerst. Er bläst nicht nur, sondern springt aus dem Wasser.
    Die Boote werden wieder ausgesetzt, Starbuck bleibt an Bord.
    Und was passiert?
    Nicht, daß die Boote den Wal jagen, der Wal jagt die Boote. Als Ahab mal die Leinen lockert, kommt in diesem Verhau der tote Fedallah hervor, der sich in den Leinen verwickelt hat.
    Dann zerschlägt der Wal mit seiner Schwanzflosse zwei der Boote und taucht ab. Die Leute haben damit zu tun, sich vor den Haien in Sicherheit zu bringen und klettern so schnell wie möglich in Ahabs Boot. Da taucht der Wal direkt unter diesem Boot auf, schleudert es in die Luft, bleibt noch ein wenig an der Oberfläche und schlägt mit seinem Schwanz auf alles ein, was sich bewegt. Da verschwindet er wieder und läßt endlich die Mannschaft der Pequod die Leute retten. Dabei ist Ahabs Bein schon wieder kaputt gegangen. Und der Schiffszimmermann macht ihm aus dem Kiel des Bootes ein neues.


    Am dritten Tag ist der Wal erst mal nicht zu sehen, wahrscheinlich haben sie ihn übersegelt. Also wenden. Und wieder läßt sich Ahab hinaufziehen. Und sieht ihn zuerst ;-)
    Bevor Ahab sich ausfieren läßt, gibt er Starbuck die Hand mit dem Hinweis, er fühle sich wie eine Welle, kurz bevor sie bricht.
    Das ist alles, was im ganzen Buch bzgl Verhältnis Ahab - Starbuck geschrieben ist.
    Kaum ist Ahabs Boot im Wasser, fangen Haie an, die Ruderblätter anzuknabbern; und eine Möve zerfetzt die Fahne.
    Der Wal taucht, kommt neben den Booten hoch und zerschlägt mit der Fluke die anderen zwei Boote, nur Ahabs Boot bleibt unbeschädigt. Die Besatzungen der beschädigten Boote gehen zurück zur Pequod.
    Als der Wal das nächste Mal auftaucht, sieht man auf seinem Rücken die halb von Haien zerfressene Leiche von Fedallah. Ohne die Kommentare von Paradiese_Lost würde ich mit der kurzen Aussage von Ahab nichts anfangen können:
    "gehst vor mir her, und das ist deine Bahre. Aber wo ist die zweite, die für mich?"


    Das Boot kommt neben dem Wal zu liegen, Ahab wirf seine Harpune und der Wal bäumt sich vor Schmerzen auf. Dabei hebt er das Boot an und drei Seeleute gehen über Bord.
    Der Wal schwimmt mit Tempo weg, so daß die Harpunenleine reißt. Sie rudern hinterher.
    Der Wal dreht, sieht die Pequod und rammt sie direkt von vorne, so daß der Bug eingedrückt wird.
    Die Reaktionen an Bord sind witzig:
    Stubbs möchte nochmal Kirschen, bevor er stirbt, Flask denkt an seine Mutter und der Matrose, der die Flagge festnageln will, erschlägt eine Möve :rofl


    Ahab sieht das Ganze und beschließt, daß er jetzt den Wal umbringen wird. (Was wollte er vorher? Diese Erklärung ist sowas von überflüssig...)
    Ahab wirft noch eine Harpune auf den Wal, das Seil verwickelt sich und legt sich um Ahabs Hals.


    Kurzer Epilog, Ishmael überlebt das Ganze, weil er sich an den Sarg festklammert und von der Rahel aufgefischt wird.

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

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  • Zitat

    Original von HeikeArizona
    @ ParadiseLost:
    Ich hoffe, Du bist mir nicht böse, daß ich immer nur Deine Kommentare kommentiert habe :anbet


    Neee, natürlich nicht. Das ist ja auch das schöne an einer Leserunde, dass man sich auf das bezieht was andere vor einem geschrieben haben. Und irgendwo musstest Du dich mit deiner gekürzten Ausgabe ja auch orientieren. ^^


    Zitat

    Original von HeikeArizona
    Ahab wird oben von einem Bonxie - äh Raubmöve der Hut von Kopf geklaut.
    (Bonxies greifen immer den höhsten Punkt an. Nachdem ich einmal eine große Schramme in der Kopfhaut hatte, habe ich immer einen Regenschirm auf Wanderungen mitgenommen :lache)


    Bonxie klingt ja süss, hab ich noch nie gehört. Bei mir steht was von einem Seehabicht wenn ich das noch recht im Kopf habe... (hab das Buch grad nicht zur Hand). Also im Englischen hieß es auf jeden Fall "Seahawk".

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Eine Raubmöve ist im englischen ein Skua.


    Bonxie ist ein gälisch-schottischer Ausdruck.


    Das ist ein Problem, das ich habe. Begriffe nutze ich immer in der Sprache, in der ich sie zuerst gelernt habe. Teilweise sind halbe Sätze auf englisch, der Rest auf deutsch. Oder ein bestimmtes Verkehrsschild heißt bei mir immer noch
    reduce-speed-now-Schild.
    Na ja, es gibt schlimmeres :kiss


    Danke, daß ich Deine Kommentare nutzen durfte. :knuddel

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von HeikeArizona ()

  • Meine Kurzversion enthält keinerlei Kommentare. Ich habe aber bei Tante Wiki nachgeschaut. Melville fuhr zur See, ging auf Waljagd. Und es gab die Geschichte des Schiffes Exeter, welches von einem Wal gerammt und versenkt wurde.


    Sonst:
    Ich war mehrfach kurz davor, das Buch abzubrechen. Gut, daß ich nur eine gekürzte Fassung habe.
    Diese ganzen Schulmeisterkapitel gingen damit an mir vorbei.
    Ich weiß nicht, ob es nur an der Übersetzung liegt, aber die Sprache ist nicht schön, die Geschichte reizte mich gar nicht, ich wollte nicht mal wissen, wie es ausgeht... und ich habe mit keiner Person mitgefühlt. Sie wurden alle auch nur kurz behandelt, anscheinend sind einige nette Personen komplett gestrichen (zB der Schiffsjunge Pip). Das Ganze ist zeimlich lieblos abgehandelt worden.


    Aber das Buch enthält nur 207 Seiten, beginnt erst auf Seite 5 und hat einige ganzseitige Zeichnungen. Habe mich also durch nicht mal 200 Seiten quälen müssen.
    Vielen Büchern tun Kürzungen gut, aber bei diesem geht die Atmosphäre komplett verloren.


    Aber ich mag brutale Geschichten sowieso nicht, und so deutlich beschrieben, wie Wale gemordet werden, muß ich wirklich nicht lesen...


    Den Film habe ich nicht gesehen, kenne nur einen Ausschnitt, bei der Ahabs Leiche fast wie winkend am Wal hängt. Tja, kommt im Buch nicht vor, da wird Ahab ganz schnöde einfach erdrosselt.


    Danke Paradise Lost für dieses Leseprojekt, sonst hätte ich das Buch wohl nie ganz gelesen...

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

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  • Ich find das okay, hab ich auch wieder was gelernt. Und Bonxie klingt wirklich goldig. *g*


    Zitat

    Original von HeikeArizona
    Sie wurden alle auch nur kurz behandelt, anscheinend sind einige nette Personen komplett gestrichen (zB der Schiffsjunge Pip). Das Ganze ist zeimlich lieblos abgehandelt worden.


    Ich hab hier auch irgendwo noch eine gekürzte Jugendbuchfassung rumliegen, mit der ging es mir ähnlich und ich war damals sehr enttäuscht davon, eben gerade weil ich mir nach dem Film, den ich wirklich sehr gern mag, doch mehr versprochen hatte.


    Zitat

    Original von HeikeArizona
    Den Film habe ich nicht gesehen, kenne nur einen Ausschnitt, bei der Ahabs Leiche fast wie winkend am Wal hängt. Tja, kommt im Buch nicht vor, da wird Ahab ganz schnöde einfach erdrosselt.


    Wenn der Film mal wieder im Fernsehn läuft, gib ihm ne Chance. Ich mag das Ding seit früher Kindheit. *g*


    Zitat

    Original von HeikeArizona
    Danke Paradise Lost für dieses Leseprojekt, sonst hätte ich das Buch wohl nie ganz gelesen...


    Ach was. Ich hab die Leserunde ja nicht gestartet, ich war nur zufällig als erste fertig.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Es ist vollbracht... ich hab diesen Pottwal unter den Klassikern bezwungen und es sicher nicht bereut.


    :write auch wenn ich mich stellenweise etwas schwer getan habe und ohne doe LEesrunde wahrscheinlich nicht durchgehalten hätte.


    Zitat

    Ich weiß nicht, ob es nur an der Übersetzung liegt, aber die Sprache ist nicht schön,


    sprachlich hat mir meine Ausgabe sehr gut gefallen, rein vom Gefühl her würde ich sagen, nah am Original gehalten und nicht zwanghaft auf "modern" getrimmt.


    Am Ende gehen alle der zahllosen Omen und Prophezeihungen in Erfüllung nur Ismael überlebt dank des Sarges seines Freundes *makaber makaber*


    Ich muss sagen, auch wenn ich den meisten besatzungsmitgliedern eine Heimkehr gegönnt hätte, bin ich froh, dass Moby Dick nicht getötet wurde und so die Natur über den menschlichen Wahn gesiegt hat.


    Den Film habe ich auch noch nicht gesehen, werde ich aber mal nachholen.