Ausradiert - Peter Abrahams

  • 447 Seiten
    Knaur Verlag
    Originaltitel: Oblivion
    Übersetzt von Frauke Czwikla


    Kurzbeschreibung
    Nick Petrov, Privatdetektiv in L.A., soll die Tochter eines Callgirls finden. Als er bei seinen Ermittlungen zusammengeschlagen wird, verliert er das Gedächtnis. Dennoch versucht Nick hartnäckig, den Fall voranzutreiben. Vage dämmern ihm Parallelen zu einem Mordfall, den er vor Jahren gelöst hat. Wenn er sich nur erinnern könnte ...


    Über den Autor
    Peter Abrahams hat bisher achtzehn Kriminalromane geschrieben, mit denen er mehrfach für den berühmten Edgar Award nominiert war, die höchste Auszeichnung, die Amerika für Spannung zu vergeben hat. Mit seiner Familie lebt er auf Cap Cod.


    Meine Meinung
    Nach „Gerissen“ ist dieser Thriller für mich erst der zweite Roman von Peter Abrahms, seine älteren Krimis wie auch seine Kinderbücher kenne ich nicht.


    Die Hauptperson Nick, ein früherer Mordermittler, erzählt wie er als Privatdetektiv ermittelt. In seinem neuen Fall geht es um eine Jugendliche, die verschwunden ist und die er suchen soll. Nach einem ereignisreichen Wochenende wir er zusammen geschlagen, wodurch er eine Teilamnesie erleidet. Dadurch kann er sein eigenes Notizbuch nicht mehr lesen, da es von ihm selbst durch einen Code verschlüsselt wurde. So versucht er nach und nach, seine Schritte nachzuvollziehen und auch die Parallelen zu einem alten, damals von ihm gelösten Mordfall wieder zu entdecken.


    Für mich war diese Erzählweise spannend, da ich nicht mehr als Nick wusste und wie er am rätseln war, wie alles zusammenhängt. Immer wieder kam es anders als ich dachte, so dass ich diesen Thriller sehr schnell gelesen habe. Auch das Ende fand ich gelungen, was nicht oft der Fall ist.

  • Danke für Deine Rezi, Wiggli. Mir hat "Gerissen" auch schon gut gefallen und "Ausradiert" steht auf meiner WL - und wird bald gekauft :-).

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Originaltitel: Oblivion (2005)
    Knaur Verlag 2010, 446 S.


    Über den Inhalt:
    Nick Petrov, Privatdetektiv in L.A., soll die Tochter eines Callgirls finden. Als er bei seinen Ermittlungen zusammengeschlagen wird, verliert er das Gedächtnis. Dennoch versucht Nick hartnäckig, den Fall voranzutreiben. Vage dämmern ihm Parallelen zu einem Mordfall, den er vor Jahren gelöst hat. Wenn er sich nur erinnern könnte ...


    Über den Autor:
    Peter Abrahams hat bisher achtzehn Kriminalromane geschrieben, mit denen er mehrfach für den berühmten Edgar Award nominiert war, die höchste Auszeichnung, die Amerika für Spannung zu vergeben hat. Mit seiner Familie lebt er auf Cape Cod.


    Meine Meinung:
    Nick Petrov, ehemaliger Polizist und durch die Ergreifung des Serienkillers Gerald Reasoner berühmt gewordener Privatdetektiv, hat einen neuen Fall übernommen. Im Auftrag ihrer Mutter Liza sucht er nach der 15-jährigen Amanda Rummel.
    Während der Leser sich über Nicks erste Rechercheerfolge freuen kann, bekommt der keine Gelegenheit dazu. Nach einem Zusammenbruch erwacht er im Krankenhaus. Aufgrund einer durch einen bösartigen Tumor ausgelösten Hirnblutung und die nachfolgende Operation hat er einen Großteil seines Gedächtnisses verloren. Als Nick das Krankenhaus verlässt, ist er nicht nur körperlich gehandicapt, auch seine Persönlichkeit hat sich verändert. Geblieben ist sein zäher Wille, sich nicht unterkriegen zu lassen. Unverdrossen macht er sich daran, sein Leben und seine Erinnerungen neu zusammenzusetzen und begibt sich auf die Suche nach Antworten, obwohl er nicht einmal die dazugehörigen Fragen kennt. Dabei steigen unbequeme Wahrheiten über seine Vergangenheit an die Oberfläche, Wahrheiten, die ihn zwingen, die Ereignisse rund um den berüchtigten Reasoner Fall neu zu hinterfragen. Doch je weiter er vordringt, desto wahrscheinlicher scheint es, dass das Monster, das er sucht, ihn aus dem Spiegel heraus anstarrt.


    Das Raffinierte an der Geschichte ist die durch Nicks Persönlichkeitsänderung hervorgerufene veränderte Sicht auf die Dinge. Er zieht aus den neu gewonnenen Erkenntnissen Schlüsse, die zu einem ganz anderen Ergebnis führen als seine Nachforschungen vor dem Krankenhausaufenthalt. Als Leser hat man noch diese früheren Ergebnisse im Kopf und muss nun feststellen, dass sich die Puzzlestücken auch ganz anders zusammensetzen lassen. Gebannt verfolgte ich, wie der erfolgsverwöhnte, großspurige Nick sich in einen sympathischen, sehr viel menschlicheren Zeitgenossen verwandelt.


    Peter Abrahams’ Schreibstil ist locker und temporeich. Seine Geschichte enthält alles, was ein guter Thriller braucht: eine spannende, abwechslungsreiche Handlung mit einer Menge Action, unerwarteten Wendungen und einer gelungenen Auflösung, bei der ein ordentlicher Showdown natürlich nicht fehlen darf.

  • Normalerweise hat den Detektiv Nick Petrov so schnell nichts aus der Bahn, doch während seines neuesten Falls leidet er immer häufiger unter kleinen Hirn-Aussetzern. Das Ganze gipfelt darin, dass er eines Tages im Krankenhaus aufwacht und keine Erinnerungen mehr an die vergangenen Tage hat. Obwohl gesundheitlich stark angeschlagen, versucht er hartnäckig, seinen aktuellen Fall aufzuklären und die Gedächtnislücken zu füllen.


    Der Roman beginnt interessant und vielversprechend, gerät in der Mitte aber etwas ins Straucheln. Zu viele Namen und Handlungsgeflechte machen es schwierig, am Ball zu bleiben. Zudem gibt es außer Nick keine andere Bezugsperson, sondern nur sporadisch auftauchende Nebenprotagonisten (wie Elaine oder Billie). Zum Ende hin findet die Geschichte zwar in die Spur zurück, aber der Abschluss kommt recht plötzlich und ist ebenso schnell vorüber. An der Stelle hätte der Autor durchaus noch ein wenig nachbessern können.


    Nichtdestotrotz ist Peter Abrahams eine bemerkenswerte Geschichte gelungen und es würde mich freuen, wenn sein angeschlagene Held den Weg noch in ein weiteres Abenteuer finden würde. Zuvor wird der Abrahams aber hoffentlich noch seinen Echo-Falls-Zyklus abschließen. Von mir aus auch gern mit einem Besuch von Nick Petrov.