Liehr über Westerwelle

  • Wie schon im März (Liehr über Bohlen) habe ich für das österreichische Magazin "DATUM - Seiten der Zeit" - dieses Mal für die Juni-Ausgabe - eine Person des öffentlichen Lebens auf meine eigene Weise portraitiert. Unter dem Titel "Wir müssen über Guido sprechen" traf es den deutschen Außenminister und FDP-Vorsitzenden. Der verlinkte Text - den ich mit einem anderen Autor gemeinsam verfasst habe - ist allerdings nur ein Auszug (knapp die Hälfte). Das Magazin ist auch in Deutschland im Handel erhältlich (Bezugsquellen unter www.datum.at):


    http://www.datum.at/0610/stori…sen-ueber-guido-sprechen/


    Edit: Kleines Ratespiel für die Büchereulen - auf welchen Buchtitel spielt die Überschrift an? ;-)

  • Wir müssen über Kevin sprechen? :gruebel
    Wobei ich befürchte fast dass das zu einfach wäre

    Herzlichst, FrauWilli
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    Ich habe mich entschieden glücklich zu sein, das ist besser für die Gesundheit. - Voltaire

  • Zitat

    Original von Tom
    @Frau Willi: Doch, stimmt schon. Nur hieß das Buch von Lionel Shriver "Wir müssen über Kevin reden". ;-)


    Oh ha, tja die Feinheit liegt im Detail :-]

    Herzlichst, FrauWilli
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    Ich habe mich entschieden glücklich zu sein, das ist besser für die Gesundheit. - Voltaire

  • Im Datum sind in der Regel alle Autoren mit Bild im Inhaltsverzeichnis abgebildet, in der Regel alle- nur Herr Liehr war bei dem Artikel über Bohlen nicht mit Bild vertreten.

  • ich gebe zu, ich habe den Text nicht sehr konzentriert gelesen, sprachlich gibt es aber wie immer nix zu motzen. Aber:


    Deine Schilderungen des Jungparteienmillieus sind zwar witzig, ich habe aber diese Leute ganz anders erlebt. Nicht, weil sie nie zum Klassensprecher gewählt wurden gingen sie "in die Politik", vielmehr hatten die schon immer den Drang, sich solche Scheißjobs ans Knie zu nageln und kamen dann auf die Idee, das ganze ein wenig "höher zu hängen". Auch waren sie keineswegs unbeliebt in der Klasse, kamen doch zumindest die Jungen Unionler (Junge Liberale gab's meines Wissens in meiner Klasse nicht) meist aus privilegiertem Elternhaus mit der entsprechenden materiellen Ausstattung (Moped, später Auto, eigenes Zimmer). Auch damals scheint das gereicht zu haben, dir die Sympathie von 70% der Mitschüler zu sichern. Der Rest, die Headbanger, die Ökos, die Punks konnten denen dann doch egal sein.


    Natürlich sind die meisten irgendwann auf der Kreisebene politisch verhungert, aber eher, weil Vatis Geschäft zu viel Zeit in Anspruch nahm, es als Bauunternehmer lukrativer ist, sich in der kommunalen statt in der "großen" Politik zu engagieren oder aber auch, weil sie irgendwann keinen Bock mehr auf diesen Intrigantenstadl hatten. Einer aus meiner Klasse hat es aber immerhin zum Staatsminister gebracht.


    Aber vielleicht ist das ja heute ganz anders. Btw, ist Herr Wichmann von der CDU jetzt eigentlich im Bundestag?


    Ach ja, mir hätte dieser Artikel mehr zugesagt, wenn er erschienen wäre, nachdem Westerwelle mit dümmlich-triumphierenden Grinsen das Wahlergebnis nach der Bundestagswahl feierte, von dem er in fast schon tragischer Selbstüberschätzung glaubte, es habe irgendwas mit ihm oder seiner Politik zu tun und nicht jetzt, wo er eh schon auf einem rasant absteigenden Ast sitzt. Aber das nur am Rande.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle


    Aber vielleicht ist das ja heute ganz anders. Btw, ist Herr Wichmann von der CDU jetzt eigentlich im Bundestag?


    Meinst du den aus dem Dokumentarfilm? Google meint nein, er ist jetzt im Landtag von Brandenburg- oder meinst du Wißmann? Dafür bist du doch noch zu jung?


    Zum Artikel, soweit er hier lesbar ist (die Buchhandlung hatte Datum noch nicht):


    Koch, Müller, Oettinger, Wulff, das waren in meiner Jugend alles Parteijugendgrößen- viele andere meiner Mitstreiter sind heute als MdL oder MdEP unterwegs- mancher wollte nicht und mancher hat resigniert- ich z.B. wollte nie den Bodenkontakt verlieren und bin drum im winzigsten Kommunalbereich (Stadtbezirksbeirat) tätig, aber dass es nur wenige schaffen Parteikarriere zu machen, die das wollen- das entspricht nicht meiner Lebenserfahrung. Eher ist es so, dass viel zu viele gerade denen das Feld überlasen, weil sie im Intrigantenstadl nicht mehr mitspielen wollen. Dafür gilt dann aber wieder die harte Realität- wenn man den Idioten die Parteien überlässt, weil man sich für den Quatsch zu fein ist, ja dann muß man sich nicht wundern, wenn die Idioten das Regieren anfangen.

  • @ Tom
    Sie hatten ihn doch am Bahnhof... hab gut geschmunzelt, allerdings würde ich die Situation der Parteijugend auch eher wie Draper beschreiben. Macht aber nix, war dennoch witzig...

  • Ich meine schon den Wichmann aus der Doku.
    Wissmann lobbyt ja mittlerweile fein für die Automobilindustrie. Wir haben zu seinen Zeiten als Verkehrsminister Zeitungfotos vom Wissmann gesammelt. Damals ließ er sich nämlich immer gerne in irgendwelchen Mobilen fotografieren, grinste blöd und reckte den nach oben gestreckten Daumen in die Kamera.
    Die Fahrzeuge waren bevorzugt Porsche oder dicker Benz, wir haben aber auch ein Foto von Wissmann, selbe Pose, auf einem Mofa :rofl

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Ich habe 16 (sechzehn!) Jahre eigene Erfahrungen in zwei "Parteijugenden" sammeln können - die dritte habe ich dadurch auch wahrgenommen (ich werde aber nicht erklären, um welche zwei es sich handelte). Natürlich ist diese Einleitung überspitzt, entspricht aber weitgehend eigenem Erleben. ;-)