'Die drei Musketiere' - Kapitel 47 - 57

  • Zitat

    Original von Clare
    Ich erinnere mich an eine Verfilmung mit einer entzückenden, die Augen niederschlagenden Mylady in einem Kleid, bei dem ihr fast etwas aus dem Dekolleté fiel. So kann ich sie mir vorstellen. Das war mit Sicherheit zu viel für den armen, ritterlichen Felton.


    Sah ich auch grad wieder, war die Lester-version, in der sie den psalm mit der stelle mit den 'hügeln' ständig runterbetet, genau wissend, dass er von hinten kommt, und in ihr teufelsfenster (den miederausschnitt schaut) die hat gewusst, wie sie sich geben muss, und ihn völlig religiös eingesponnen... begnadete schauspielerin, mylady, nicht nur Faye Dunaway, die verständlich machte, warum Felton ihr verfällt...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • In meiner ungekürzten ausgabe ist mir im vorigen abschnitt eine zeile aufgefallen, die ich vorher auch sicher nicht so ausführlich gelesen hab, in der Richelieu mit Milady politisiert, und die vermutlich rausgenommen wurde:
    'Von der Nützlichkeit von Ofenrohren' Seite 507:
    "Zu allen Zeiten und in allen Ländern, besonders in jenen Ländern, die durch Glaubenskämpfe gespalten sind, wird es Fanatiker geben, die nur darauf warten, sich zu Märtyrern aufspielen zu dürfen. Ja, und dabei fällt mir gerade ein, daß die Puritaner wütend sind auf den Herzog von Buckingham und daß ihn ihre Kanzelredner als den Antichrist bezeichnen."
    dann folgt ein exkurs über historische beispiele, laut denen frauen hörige männer religiös/politisch motivierte straftaten begangen hätten ... auf der nächsten seite, nachdem ihm Milady versichert, dass sie die richtige für den job ist:
    "Dann müßte dieser elende Fanatiker gefunden werden, der das göttliche Urteil vollstreckt."
    "Der wird sich finden lassen."


    Na, Felton hat sich ja grad für Richelieus zwecke angeboten...


    aber wir sind hier wieder beim eingangs erwähnten programm des Romans: dem weibsteufel, ganz dem rosenroman Meungs folgend, der in frauen nur das böse sah.

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Zitat

    Original von MagnaMater
    ...


    aber wir sind hier wieder beim eingangs erwähnten programm des Romans: dem weibsteufel, ganz dem rosenroman Meungs folgend, der in frauen nur das böse sah.


    Ja, keine der weiblichen Hauptpersonen kommt wirklich gut weg - falsch und bösartig oder dumm und naiv!

  • Um ein haar hätt ich mir gedacht, ich komm hier nicht mehr weiter, wie wqar das, zuviel von Milady? Mir ist grad nach Mantel und Degen und nicht nach intrigenwebereien...


    Sieben Kapitel Milady & Felton! :bonk So lang war das ja noch nie!!!


    :-] Aber dann habe ich gestern nacht, als ich erst weit nach 12 ins bett ging, doch noch muße gefunden, der künstlerin ausführlich und mit eingehendem studium ihrer methoden und nuancen bei ihrem verführungswerk zuzusehen - bzw der spinne beim weben des netzes und dem einspinnen des opfers - letzte nacht bis 5 h früh, weil der mond gar so helle schien, und ich schlaflos war...



    ich dachte, ich werd noch heute früh fertig, allerdings hab ich dann ein paar kapitel vor schluss die waffen gestreckt, mitten in der letzten, verhängnissvollen intrige... ich glaub, es ist grad der letzte abschnitt...

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Ich habs versprochen, ich mach noch weiter, und ich werde das Buch (wenn nichts schief geht *g*) noch in diesem Jahr beenden. Yay!


    Wow, ich hätte nicht gedacht, dass der Handlungsstrang mit Mylady und Felton im Buch SO lange dauert. :wow In meiner Lieblingsverfilmung sinds ja nur ein paar Minuten (die schon erwähnte mit Faye Dunaway) und da gibts keinen Lord Winter, da ist Felton direkt ein Untergebener von Buckingham.
    Ich fands aber auch sehr gut und ich hab mich kein bisschen gelangweilt. Mylady ist ein schillernder Charakter und ich frage mich immer, was wohl wirklich in ihrer Vergangenheit passiert ist. Sicher nicht das, was sie dem armen Felton erzählt, aber gerade die Behandlung von Athos war ja doch ziemlich übertrieben und vielleicht ist ihr wirklich mal großes Unrecht widerfahren. Irgendwoher muss dieser unversöhnliche Hass doch auch kommen. Sie ist die stärkste Frau in dieser Geschichte, die einzige die selbst aktiv ist und die gefürchtet wird, vielleicht wird sie gerade deshalb immer wieder als schlicht böse und verdorben dargestellt ohne zu fragen warum.


    Die Darstellung von Feltons Wandlung fand ich irgendwie glaubhaft. Er kommt mir auf seine Art eh recht weltfremd vor. Obwohl Lord Winter ihn gewarnt hat kann er sich eben nicht vorstellen, dass jemand der aussieht und singt wie ein Engel durch und durch verdorben sein soll. Noch dazu, wenn sie den Duke of Buckingham hasst, den die Puritaner ja als "Anti-Christen" gesehen haben. Wenn man also die religiöse Begeisterung mit fehlender Menschenkenntnis zusammenfügt (und Myladys Gerissenheit und Charme nicht zu vergessen), dann erscheint mir Feltons Verhalten durchaus nachvollziehbar.


    Dann lese ich mal weiter, das Jahr ist nicht mehr lang. :lache

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda