Tage wie diese - John Green, Maureen Johnson, Lauren Myracle ab ca. 13 Jahre

  • Tage wie diese – John Green, Maureen Johnson, Lauren Myracle


    Verlag: Arena
    TB: 397
    OT: Let it snow. Three Holiday Romances
    Übersetzer: Barbara Abedi
    Alter: 13 Jahre


    Inhalt


    Jubilee hat den perfekten Freund. Sie ahnt nicht, dass sie ihn in dieser Nacht verlieren wird - weil sie sich Hals über Kopf in einen Fremden verliebt. Manchmal vergisst Tobin völlig, dass der Herzog eigentlich ein Mädchen ist. Bis zu jenem magischen Moment im Schnee. Addie würde alles dafür geben, wenn Jeff ihr verzeihen könnte. Dabei ist er ihr längst viel näher als sie denkt.


    Autoren


    John Green, 1977 geboren, studierte Englisch und vergleichende Religionswissenschaften. Er arbeitete zunächst als freier Journalist für die Branchenzeitschrift Booklist. Neben Rezensionen schreibt John Green Bücher für Jugendliche. Für seinen Erstling 'Eine wie Alaska' erhielt er großes Lob der Kritik und gewann den Printz Award für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Jugendliteratur.
    Maureen Johnson ist in einem Vorort von Philadelphia aufgewachsen. Sie hat an der Columbia University Dramaturgie und Kreatives Schreiben studiert. Seitdem arbeitet sie als freie Autorin.
    Lauren Myracle ist Jahrgang 1969, studierte Englisch und Psychologie und arbeitete einige Jahre als Lehrerin in den USA und Japan. Sie hat bereits mehrere Bücher für Jugendliche veröffentlicht, für die sie ausgezeichnet wurde.


    Meinung


    Es war Heiligabend. Genauer gesagt, es war der Nachmittag vor dem Heiligen Abend. Bevor ich dich jedoch ins pulsierende Herz des Geschehens mitnehme, will ich zunächst eine Sache klarstellen. Wenn ich sie erst später erwähne, lenkt sie dich erfahrungsgemäß so sehr ab, dass du dich auf nichts mehr konzentrieren kannst.


    Drei Geschichten über die Liebe. Drei Geschichten von drei verschiedenen Autoren. Drei Geschichten, die wunderbar komisch und humorvoll geschrieben sind.
    Tage wie dieser besticht durch seine sympathischen Hauptfiguren, mit denen der Leser mitfiebert, und durch seine bildhafte Sprache, die jedes Mal ein wenig anders, aber nicht minder gut zum Lesen ist.
    Die drei Geschichten haben nur wenig miteinander zu tun, obwohl in jeder auch die eine oder andere Figur aus der Vorgängergeschichte erwähnt wird.
    Die Handlung spielt im Winter, zur Weihnachtszeit. Trotzdem habe ich das Buch auch im Sommer sehr genossen.


    Fazit


    Ein Buch für jeden, der gerne Liebesgeschichten mit viel Humor liest.

  • Meine Meinung zu dem Buch:


    Vor ein paar Tagen hat es angefangen zu schneien. Langsam macht sich Weihnachtsstimmung breit und ich wollte ein Buch lesen, das dazu passt.
    Mit "Tage wie diese" bin ich fündig geworden.


    Ich habe dieses humorvolle, spannende Buch nahezu verschlungen, habe mir Kakao nach Kakao gekocht und auf dem Sofa eingekuschelt die drei schönen Geschichten gelesen.
    Es geht um:


    Liebe: verlorene, alte, neue und überraschende.
    Freundschaft: wie schwer es manchmal ist, ein guter Freund zu sein, aber wie wichtig Freunde sind.
    Weihnachten: ein Schneesturm, ein wenig Festtagsstimmung und viele Heißgetränke und klamme Füße.


    Zudem spielen noch ein Engel, ein Schwein, Starbucks und eine Kleinstadt eine wichtige Rolle.


    Ich fand dieses Jugendbuch sehr sehr gelungen. Lesen kann man es bestimmt zu jeder Jahreszeit, aber vor/um Weihnachten herum passt es am besten. Oft musste ich beim Lesen laut lachen, denn die drei Autoren teilen einen ganz bestimmten Ton, einen sehr trockenen, teilweise sarkastischen Schreibstil.
    Dennoch ist es auch etwas fürs Herz, ganz ohne Kitschalarm. In jeder der drei zusammenhängenden Geschichten geht es um eine Liebesgeschichte.


    Von mir eine dicke Leseempfehlung für...eigentlich jeden zwischen 14 und 99.


    10/10 Eulenpunkte.

  • "Tage wie diese" besteht aus 3 Kurzgeschichten von 3 Autoren...



    1. Geschichte: "Der Jubilee-Express" von Maureen Johnson
    Heiligabend in Richmond, Virginia: Die 16-jährige Jubilee Dougal ist bei ihrem perfekten Freund Noah (der sich immer vorbildlich verhält und sehr engagiert ist) zum Abendessen eingeladen. Doch dann bekommt sie eine schreckliche Nachricht: Ihre Eltern wurden bei einer Ausstellung von Flobie-Weihnachtsdörfern festgenommen und nun muss Jubilee Weihnachten bei ihren Großeltern in Florida verbringen.


    Durch den schlimmsten Schneesturm seit 50 Jahren bleibt der Zug während der Fahrt im Schnee stecken und da sich in ihrem Abteil eine Horde Cheerleader befinden, flüchtet das Mädchen in den nahegelegenen Waffelladen von Gracetown (gemeinsam mit Jeb, der mit ihr im Zug war). Im Waffelhaus begegnet sie Stuart Weintraub und dieser nimmt sie mit zu sich nach Hause, wo er mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester wohnt. Während draußen der Schneesturm tobt, lernen sich Stuart und Jubilee näher kennen und sie begreift, was im Leben wichtig ist...


    Diese Geschichte hat mir besonders gut gefallen. Ich-Erzählerin Jubilee erzählt mit einer gehörigen Portion Selbstironie und Humor die Erlebnisse rund um Heiligabend. Durch die angenehm locker-leichte Schreibweise und den besonderen Wortwitz von Jubilee lässt sich "Der Jubilee-Express" rasant lesen.



    2. Geschichte: "Ein cheer unglaubliches Weihnachtswunder" von John Green
    Da Tobins Eltern wegen des Schneesturms in Boston festsitzen, verbringt der 17-jährige Tobin den Weihnachtsabend gemütlich bei einem James Bond-Film mit seinen besten Freunden JP und Herzog. Herzog ist eigentlich ein Mädchen - aber ein richtiger Kumpeltyp mit einer Vorliebe für Daniel Craig und Kartoffelpuffer.


    Der Abend erfährt eine interessante Wendung, als Tobins Freund Kneun anruft und erzählt, dass sich im Waffelhaus (wo er arbeitet) gerade eine Gruppe Cheerleader aufhält, deren Zug stecken geblieben ist. Außerdem meint Kneun, dass sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen dürfen und so machen sich die 3 Freunde mitten im Schneegestöber auf den Weg zum 20 Minuten entfernten Waffelhaus. Es folgt eine abenteuerliche Autofahrt ins verschneite Gracetown, auf der die Freunde einiges erleben und Tobin erkennen muss, dass Herzog doch ein weibliches Wesen ist...


    Spätestens bei der Erwähnung der Cheerleader fallen einige Parallelen zur Vorgeschichte auf. Diesmal werden die Begebenheiten von Tobin, ebenfalls in der Ich-Form, geschildert.


    Allerdings gefällt mir die Geschichte am wenigsten von allen, das liegt an den gar zu ausführlichen Beschreibungen - vor allem die Autofahrt zum Waffelhaus wird bis ins kleinste Detail ausgeschmückt. Ansonsten ist der Plot gut gelungen und lässt sich trotz der unnötigen Längen schnell lesen.


    3. Geschichte: "Die Schutzheilige der Schweine" von Lauren Myracle Weihnachten in Gracetown: Die 16-jährige Addie ist zutiefst verletzt, weil sie von ihrem Freund Jeb versetzt wurde. Eigentlich sollte es eine Aussprache werden, da das ungleiche Paar (Addie ist die hübsche Blondine, die alle verzaubert und der dunkelhaarige Jeb eher schüchtern) Beziehungsprobleme hat.


    Doch nun ist Jeb nicht aufgetaucht und so lässt sich Addie in einer Kurzschlusshandlung die Haare kurz schneiden und pink färben und heult sich danach bei ihren Freundinnen Dorrie und Tegan aus. Trotz des Schneesturms muss sie am nächsten Tag ihren Job bei Starbucks antreten - und an diesem Tag erlebt das selbstverliebte Mädchen allerlei Überraschungen und gewinnt einiges an Selbsterkenntnis...


    Die letzte Weihnachtsgeschichte wird uns von der Ich-Erzählerin Addie präsentiert. Ehrlich gesagt, ist mir Addie von allen mitwirkenden Personen am unsympathischten. Immer muss sich alles um ihre Person drehen, was sie oberflächlich wirken lässt.


    In "Die Schutzheilige der Schweine" werden die losen Fäden aus den vergangenen Geschichten miteinander verknüpft und ich hatte so manches Aha-Erlebnis. Abgesehen von der Hauptperson lässt sich die witzige Geschichte sehr flüssig lesen.



    Meine Meinung:
    Diese 3 Kurzgeschichten haben einige Gemeinsamkeiten:
    Zum 1. den weihnachtlichen Schauplatz Gracetown - ein kleines Dorf, das in den herabfallenden Schneemassen erstickt. Zum 2. die jugendlichen Hauptpersonen, die mit der ersten Liebe und den dazugehörigen Gefühlen & Schwierigkeiten zu kämpfen haben und zum 3. einen lockeren Schreibstil und eine gut gewählte Sprache, die sowohl für Jugendliche als auch für erwachsene Leser geeignet ist.


    Von den Protagonisten sind mir Jubilee und Herzog (die Angie heißt) so richtig ans Herz gewachsen. Die beiden sind sich sehr ähnlich und lassen sich nichts gefallen. Insgesamt sind alle Charaktere gut ausgefeilt und so facettenreich, wie es die wenigen Seiten einer Kurzgeschichte zulassen.


    Der Plot aller 3 Geschichten hat mir sehr gut gefallen, auch dass sie zusammenhängen und aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt werden sowie dass es durch die Geschichten hindurch etliche Querbindungen gibt. Die erste große Liebe und die damit verbundenen Schwierigkeiten sowie Gefühle wird hier eindrucksvoll dargestellt.



    Fazit:
    "Tage wie diese" geizt außerdem nicht mit sprühenden Einfällen, einem durchwegs flüssigen Schreibstil und witzigen Dialogen. Dadurch fliegt man nur so durch die Seiten und hofft auf weitere Geschichten aus Gracetown.
    Für diese winterlich-schönen Kurzgeschichten gibt´s von mir 9 Punkte.

  • Kurzbeschreibung

    1. Geschichte
    Jubilee wollte eigentlich Heiligabend mit ihrem Freund feiern, doch da machen deren Eltern ihr einen Strich durch die Rechnung - sie werden verhaftet und schicken ihre Tochter über die Weihnachtstage spontan zu den Großeltern. Klar, dass es Jubilee so gar nicht in den Kram passt, vor allem als ihr Zug im Schneesturm stecken bleibt, ihr Freund sich dafür überhaupt nicht zu interessieren scheint, sie eine Horde Cheerleader ertragen muss und Zuflucht bei einer fremden Familie sucht. Chaos pur! Und dann ist da auch noch der süße Stuart, der ihr so liebevoll hilft...


    2. Geschichte
    Tobin und der Herzog sind die besten Freunde, sie machen praktisch alles zusammen, denn der Herzog ist einfach der coolste! Und klar sind die beiden dabei, wenn es um Cheerleader geht, die wohl eine ganze Nacht in einem Waffelhaus festsitzen, sich langweilen und somit das perfekte Angriffsziel bieten. Solche kleinen Abenteuer lassen Tobin manchmal ganz vergessen, dass der Herzog ein Mädchen ist, bis zu dem einen kleinen Moment, der alles verändert...


    3. Geschichte
    Addie ist am Boden zerstört. Sie hat einen blöden Fehler gemacht, der sie ihre Beziehung gekostet hat. Und dabei will sie nichts anderes, als mit Jeb zusammen zu sein! Sie würde alles tun, damit er wieder bei ihr ist, nur scheint es niemand so richtig zu verstehen. Alle kritisieren sie nur, hacken auf ihr rum und behaupten, sie wäre egozentrisch - wie absurd! Doch eine Reihe von Ereignissen öffnen Addie die Augen und sie beginnt zu verstehen, wie sie Jeb zurück bekommen kann...



    Meine Meinung


    In allen drei Geschichten ist das Hauptthema die Liebe. Das hat mich nicht überrascht, denn das war einer der Gründe, warum ich mir das überhaupt gekauft hatte - ich hatte zu dem Zeitpunkt einfach Lust auf etwas romantisches und vielleicht auch leichtere Kost. Das habe ich auch bekommen, da kann man sich ja nicht beklagen.
    Die erste Geschichte fand ich wirklich super süß! Jubilee ist eine sympathische Protagonistin, die ich gerne selbst als Freundin haben würde. Nur ihr ach so perfekter Freund hat mich da wirklich sehr gestört. Wie sie mit einem solchen Ignoranten so lange zusammen sein kann, ist mir schleierhaft. Da kommt der liebenswerte Stuart wie gerufen - er hilft Jubilee ohne zu zögern, ist witzig und hört ihr zu. In einer ähnlichen Situation war ich selbst einmal, deswegen konnte ich mich sehr gut in die Geschichte hineinversetzen - und hatte auch Bauchkribbeln.
    Die Geschichte um Tobin und den Herzog, der ja in Wirklichkeit ein Mädchen ist, sich nur nicht so benimmt, fand ich auch gut und süß. Tobin, der Protagonist und Ich-Erzähler, ist zwar gelegentlich ein bisschen engstirnig, doch man merkt, dass bei ihm langsam eine Entwicklung einsetzt, die ihn einige Dinge anderes sehen lassen - wie z.B. den Herzog. Seine beste Freundin hat wirklich einen tollen Charakter, dadurch dass sie nicht so mädchenhaft ist - das fand ich wirklich klasse!
    Die letzte Geschichte allerdings hat mich nicht so überzeugen können.
    Addie zerfließt förmlich in Selbstmitleid und ihre Entwicklung und Verständnis für manche Situationen setzen wirklich spät ein, sodass man schon regelrecht genervt ist von der doofen Tusse. Die ist mir einfach zu aufgekratzt, von solchen Menschen halte ich mich normalerweise fern, da sie schon beinah lächerlich wirken. Außerdem ging mir ihre Ich-Bezogenheit irgendwann auf den Keks. Ich weiß, dass es ein wichtiger Teil der Geschichte ist, sogar ein Schlüsselelement - aber es war zu viel!
    Außerdem war das Ende Chaos pur, ich habe den Überblick verloren, weil auf einmal tausend Menschen durcheinander gebrabbelt haben - was wohl lustig gemeint war, doch irgendwie hat es mich rausgebracht aus dem Lesefluss.
    Besonders schön an allen drei Geschichten fand ich, dass sie lose miteinander verbunden sind. In jeder einzelnen steckt ein kleiner Teil der jeweils anderen beiden, sodass man immer ein bisschen mehr erfährt aus einer anderen Sicht. Eine tolle Idee!


    Ich würde das Buch an die empfehlen, die auf romantische und leichte Liebesgeschichten stehen. Wenn man nicht zu viel erwartet, wird man gut unterhalten.