Wer hat Palomino Molero umgebracht? - Mario Vargas Llosa

  • Ich denke, es wird mal Zeit, hier das Rezi-Archiv für den neuesten Literatur-Nobelpreisträger zu vergrößern und zu aktualisieren.


    Kurzbeschreibung
    Wer hat Palomino Molero umgebracht?, dieser Roman Vargas Llosas hat international sogleich Furore gemacht. »Ein kleines Wunder!« schrieb Le Monde, »eines dieser Bücher, die noch bei der dritten und vierten Lektüre Überraschungen und Schätze parat halten.« Als in einem Geröllfeld die gräßlich zugerichtete Leiche Palomino Moleros gefunden wird, stehen Leutnant Suva und sein Gendarm Lituma vor einer schwierigen Aufgabe. Wer hat Palomino Molero umgebracht? Wer deckte die Mörder? Mit der Meisterschaft eines großen Erzählers nutzt Vargas Llosa das Grundmuster des Kriminalromans zu einer atmosphärisch dichten Darstellung lateinamerikanischer Lebenszusammenhänge und zu einer schneidend scharfen Analyse der peruanischen Gesellschaft. - Denn der Ermordete ist der kleine Cholo, der als Bolerosänger so oft zu den Geburtagsparties der reichen Töchter hinzugezogen wurde. Hatte er sich in ein weißes Mädchen, die Tochter des Kommandanten Mindreau, verliebt? Eine gefährliche Frage, auf die Suva und Lituma, beide dunkelhäutig, stoßen.


    Über den Autor
    Mario Vargas Llosa wurde am 28. März 1936 in Arequipa (Peru) geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Bolivien, Piura (Nordperu) und Lima. Im Alter von 18 Jahren heiratete er Julia Urquidi, mit der er neun Jahre zusammenlebte. Diese Beziehung verarbeitete er später in seinem Roman Tante Julia und der Kunstschreiber. Bereits während seines Studiums der Geistes- und Rechtswissenschaften in Lima und Madrid (Promotion über Gabriel García Márquez) schrieb er für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen und veröffentlichte erste Erzählungen. 1963 erschien sein erster Roman La ciudad y los perros (dt. Die Stadt und die Hunde), der auf eigenen Erfahrungen in der Kadettenanstalt Leoncio Prado in Lima beruht. Der Roman wurde in Spanien mehrfach ausgezeichnet und in über 20 Sprachen übersetzt. Vargas Llosa war als Gastprofessor in Washington, Puerto Rico, London, New York und Cambridge tätig. 1989 bewarb er sich als Kandidat der oppositionellen Frente Democrático für die peruanischen Präsidentschaftswahlen und unterlag 1990 im zweiten Wahlgang. Daraufhin zog er sich aus der aktiven Politik zurück. Mario Vargas Llosa ist Ehrendoktor verschiedener amerikanischer und europäischer Universitäten und hielt Gastprofessuren unter anderem in Harvard (1992), Princeton (1993) und Oxford (2004). Heute lebt Mario Vargas Llosa mit seiner Frau Patricia in London, Paris, Madrid und Lima.
    Am 7. Oktober 2010 wurde bekannt gegeben, dass MVL mit dem Literaturnobelpreis geehrt wird.


    Ich muss gestehen, dass dieses Buch bei mir schon eine Weile her ist. Ich weiß aber, dass ich es mochte und insbesondere mochte ich, dass MVL fast ins Krimi-Fach wechselte, aber eigentlich sich selbst und seiner Art, Geschichten zu erzählen, treu blieb.
    Auf alle Fälle eine abwechslungsreiche Ergänzung in der MVL-Bibliothek :grin


    ASIN/ISBN: 3518382861

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  • Wer hat Palomino Molero umgebracht? ist mein erstes Buch von Mario Vargas Llosa, ein Autor vor dem ich vor der Nobelpreisverleihung (bzw. Bekanntgabe, an wen sie verliehen werden...) gar nichts gehört habe. Gelesen habe ich es dann auch nur, da ich neu in Freiburg bin und sich da ne Gruppe gebildet hat die Leserunden abhalten will und sich hin und wieder in ner Kneipe trifft um drüber zu reden. Das nur vorab, da ich normal nicht der typische Leser der "anspruchsvollen" Literatur bin, ich will im Normalfall nur gut unterhalten werden (was sich natürlich nicht ausschließt).


    Aber gut unterhalten wurde ich von diesem Krimi auf jeden Fall. Er liest sich sehr schnell und ist auch recht dünn, so das ich ihn auf einer etwas längeren Zugfahrt lesen konnte und daher am Stück gelesen habe. Ich kenne mich mit den peruanischen Verhältnissen nicht aus, denke aber sie wurden sehr realistisch gezeichnet. Und das ist eine große Stärke des Romans, ich hatte immer das Gefühl, das es sich nicht um einen Roman handelt, sondern um etwas, das zu der Zeit wirklich so geschehen ist. Die Charaktere fande ich sehr interessant, ich hatte nie das Gefühl das es einen Charakter gab, weil es ihn klischeemäßig geben musste, weder von der "Guten" noch der "Bösen" Seite.


    Es wird für mich kein Buch sein, das ich in großartiger Erinnerung behalte, alleine vom Genre her, jedoch war es auf jeden Fall sehr gut zu lesen und ich denke, ich werde nächstes Jahr nochmal was von Llosa lesen. Jeder, der gerne Krimis liest oder in fremde Länder eintauchen möchte und die Atmosphäre mal lesen möchte, dem kann ich das Buch empfehlen.