***Zum Autor***
P. W. Catanese wurde in New York geboren und zog im Alter von 7 Jahren nach Connecticut. Dort studierte er an der Universität und lebt heute mit Frau und Kindern noch immer in einer Kleinstadt in diesem Bundesstaat. Als Kind liebte er Comics, wenn er nicht gerade an einem Buch schreibt, arbeitet er für eine Werbeagentur.
***Zum Inhalt***
In einer Ruinenstadt findet der Abenteurer Lord Umber als er einer Schatzkarte folgt einen Jungen. Dieser kann sich an überhaupt nichts erinnern, was vor seinem Erwachen in diesem Raum passiert ist. Lord Umber nimmt sich seiner an, unter anderem auch, weil der Junge einen an ihn adressierten Brief bei sich trägt, in dem ihm genau dies empfohlen wird. Schnell wird klar, dass Hap, so wird der Junge genannt, außergewöhnliche Fähigkeiten hat, sei es eine exzellente Nachtsicht, schnelle Beine, außergewöhnliche Sprungkraft, kein Schlafbedürfnis und noch einiges mehr. Umber ist fasziniert von ihm und will so viel als möglich über ihn herausfinden, was Hap natürlich entgegen kommt, da er seine Erinnerung gerne wieder hätte.
Jedoch haben sie einen geheimnisvollen Verfolger, der einfach nicht locker lässt.
***Meine Meinung***
Es heißt ja, einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, ich muss trotzdem sagen, dass mich dieses Buch nicht wirklich überzeugen konnte.
Eigentlich fängt es ja ganz gut an, ein geheimnisvoller Junge in einer Ruinenstadt, der von einem überdrehten Abenteurer gefunden wird, der ein wenig an Indiana Jones erinnert. Aus der Stadt entkommen sie nur knapp, immer kurz vor Erdbeben, Vulkanausbrüchen und Monsterwürmern. Ein abenteuerlicher Beginn, dann jedoch war es mit dem Abenteuer vorbei. Im Zuhause von Lord Umber wird nur mehr über die mögliche Herkunft von Hap spekuliert, sein Verfolger taucht auf, Lord Umbers Geheimnis wird aufgedeckt (wobei sich dieses schon zu Anfang andeutet und da gibt es auch keine Überraschung mehr dazu) und schließlich und endlich das Geheimnis um den Jungen zumindest halbwegs gelüftet.
Lord Umber ist eine sympathische Figur, die einigen Schwung in die Geschichte bringt. Hap bleibt ein wenig flach, so ganz ohne Erinnerungen. Der geheimnisvolle Gegenspieler ist jedoch eher ein Witz. Irgendwie hatte ich eine Comicfigur mit Tüte auf dem Kopf vor Augen und selbst als die Vermummung fiel musste ich eher schmunzeln, der wohl beabsichtigte Horroreffekt ist nicht eingetreten.
Das ganze ist als Reihe angelegt, weshalb nicht verwunderlich ist, dass sich noch nicht alle Rätsel um den Jungen lösen. Jedoch hält sich meine Neugierde sehr in Grenzen, richtig vom Hocker gerissen hat mich das ganze nicht, es war mehr viel Wirbel um nicht viel. Die Altersempfehlung von Verlagsseite ist soweit okay, wobei ich es an der unteren Grenze ansetzen würde, einen 15jährigen lockt man damit eher nicht hinterm Ofen hervor. Die Sprache ist nicht kindlich, aber gut verständlich und so gehalten, dass keine für das Alter vielleicht unverständlichen Fremdwörter vorkommen.
Für erwähnenswert halte ich noch die kleinen Textabschnitte zwischen den Kapiteln. Sie sehen aus wie Papierfetzen, die aus alten Büchern oder Pergamentrollen stammen und immer eine kleine Information enthalten, die zum Kontext passt. Aufgemacht wie aus Legenden oder persönlichen Dokumenten.
Eine wirkliche Kauf- oder Leseempfehlung spreche ich nicht aus, selbst für einen Einführungsband passiert mir nicht genug.
Ich vergebe 6 Eulenpunkte.