Korrekturlesen

  • Zitat

    Original von Stella


    Aus Lesersicht bringt es jedenfalls was ... bei kleineren Verlagen, die für eine Korrektur/ein Lektorat nicht noch zusätzlich Geld ausgeben wollen (oder nur wenig).



    Bei Verlagen, die kein Lektorat bieten, ist das etwas anderes. Aber das sind ja keine Verlage, sondern eher Druckereien.


    Ob alle anderen Verlage - egal ob große oder kleine - wirklich davon ausgehen, dass ihnen das Lektorat bzw. das Korrektorat günstiger kommt, wenn weniger Fehler im Manuskript sind? Dann müssen vorher schon wirklich viele Fehler vorhanden gewesen sein.


    Externe Lektoren werden zudem oft nach Normseiten und nicht nach Stunden bezahlt und den Betrag legen dabei oft die Verlage fest und nicht der Lektor, der einschätzt wie lange er für das Manuskript braucht, also ob viel oder wenig zu korrigieren sind.


    Mich würde also interessieren, ob Manuskripte bei Agenturen oder Verlagen eine größere Chance haben, wenn von vornherein weniger Schreibfehler vorhanden sind.

  • Zitat

    Original von Ronja


    Mich würde also interessieren, ob Manuskripte bei Agenturen oder Verlagen eine größere Chance haben, wenn von vornherein weniger Schreibfehler vorhanden sind.


    Davon gehe ich aus, ja.
    Gerade bei einem neuen oder noch unbekannten Autor wird da vermutlich sehr viel wert drauf gelegt, denn ein weitgehend fehlerfreier Text spricht einfach für eine gewisse Sorgfalt, während einer mit vielen Fehlern den Anschein erweckt, der Text wäre dem Autor die nötige Mühe nicht wert.
    Eine Leseprobe mit vielen Schreibfehlern wird vermutlich nicht mal bis zum Schluss gelesen, es sei denn, der Autor hat schon einen Namen, der Erfolg verspricht.


    Mal davon ab: Man gibt die Verantwortung für sein Buch ja nicht ab, wenn man es ins Lektorat/ Korrektorat gibt. Die Druckfahnen segnet man als Autor immer selbst ab. Jeder Fehler geht auf die Kappe des Autors. Natürlich stimmt es schon, dass man eigene Fehler nicht mehr sieht (Ich für meinen Teil sehen nicht mal doppelte oder fehlende Worte - ich sehe exakt das, was da stehen *soll*, weil ich den Text nach 2-3 Bearbeitungsdurchgängen auswendig kann und leider nie mehr vergesse).
    Verantwortlich ist man am Ende trotzdem selbst.

  • Zitat

    Original von Ronja


    Allerdings wird ein reines Korrektorat oft nur bei Übersetzungen verlangt. Also bei Büchern, die schon lektoriert wurden.


    Üblich ist, dass das MS erst lektoriert wird (inhaltlich, dramaturgisch, stilistisch) und danach ins Korrektorat geht. Das wird (von Kleinstverlagen abgesehen) von unterschiedlichen Personen gemacht, da auch der Lektor nach der Arbeit am Text idR kein Auge mehr für die Tippfehler hat.
    In Klein(st)verlagen muss das Lektorat aus Kostengründen manchmal beides machen. Da kommt selten ein fehlerfreies Ergebnis bei rum.


    Grundsätzlich glaube ich, dass sie Aufgabe des Korrektorats die am weitesten unterschätzte ist, wenn es darum geht, ein Buch herzustellen. Das ist wirklich harte Arbeit.