Rebell der Krone - Robyn Young

  • Ich habe das Buch zwar nach ca. 250 Seiten abgebrochen, da es aber bei den Rezensionswünschen gleich zweimal aufgetaucht ist, beschreibe ich mal meinen Eindruck. Ich hoffe das ist in Ordnung.


    Zum Inhalt


    Schottland im Jahre 1286:
    Ein ganzes Volk trauert um seinen König, Alexander III. Doch sein Tod war kein Unfall, und seine Mörder schmieden bereits eifrig Pläne, die Herrschaft über das geschwächte Land zu ergreifen - das jedoch wollen die Schotten mit aller Macht verhindern, zumal auch König Edward von England mit allen Mitteln versucht, den Thron der Schotten einzunehmen.
    Einer der rechtmäßigen Anwärter ist der junge Robert Bruce, Enkel des mächtigsten Adligen Schottlands. Er schließt sich den gegen England rebellierenden Schotten an, und schon bald soll der tag kommen, an dem er eine Entscheidung treffen muss, die für eine ganze Nation alles aufs Spiel setzen wird... (Klappentext)


    Die Autorin


    Mit ihrem Debüt "Die Blutschrift" gelang der Britin Robyn Young in Großbritannien und den USA ein großartiger Durchbruch, der sie auf die Bestsellerlisten schnellen ließ. Geboren 1975 in Oxford, begann sie schon früh, Gedichte und Kurzgeschichten zu schreiben. Aber erst während eines Seminars in Kreativem Schreiben, fand sie den Mut, ihre Ideen zu "Die Blutschrift" zu Papier zu bringen. Heute lebt Robyn Young in Brighton und wenn sie nicht gerade an ihrer Trilogie schreibt, unterrichtet sie Kreatives Schreiben an verschiedenen Colleges.


    Meine Meinung


    Erwartet habe ich nach dem Klappentext eine Geschichte aus der Sicht von Robert the Bruce. Hier wurde ich aber enttäuscht. Die Autorin beschreibt die historischen Ereignisse mit viel Geplänkel wer mit wem verfeindet ist, Schlachtengetümmel und ziemlich großer historischer Genauigkeit soweit ich das beurteilen kann. Dabei bleiben leider die Figuren weit zurück - mit derart blassen "Handelnden" kann ich rein gar nichts anfangen. Ab und an bekommt man ganz kurze Episoden aus dem Leben von Robert vorgesetzt, die dauern aber leider nur höchstens drei Seiten, dann kommen wieder historische Ereignisse und -schwupps- ist Robert wieder ein paar Jahre älter. Was in ihm vorgeht erfährt man leider so gut wie gar nicht, man erfährt nur, dass das Verhältnis zwischen ihm und seinem Vater eher angespannt ist, aber das Warum und Wieso, die Leidenschaften usw. fehlen mir gänzlich. Dabei wären durchaus gute Ansätze vorhanden, Robert könnte eine soo interessante Figur sein und auch die Hexe aus dem Dorf hätte es mir angetan.
    Aber wie gesagt plätschert die Geschichte nur so vor sich hin und konnte mich nicht fesseln. Möglich, dass sich das später ändert und der Mensch Robert vor den Ablauf der historischen Ereignisse tritt, in der Zeit, die ein Buch bekommt um mich zu überzeugen jedoch nicht.
    Den Vergleich, der von manchen Menschen zwischen Robyn Young und Rebecca Gable gezogen wird, kann ich leider nicht nachvollziehen.

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Manuela2205 ()

  • Oh, das liest sich für mich eher abschreckend. Danke für die Rezi, die mich sicher vor einem (Fehl-)Kauf bewahrt hat. Zumal ich schon mit ihrem Debüt-Roman nichts anfangen konnte und ihn nach wenigen Seiten weggelegt habe.


    Robert The Bruce ist eine der interessantesten Figuren der schottischen Geschichte, finde ich und ich würde gerne mal einen richtig guten Roman über ihn lesen.

  • Ja, die Lebendigkeit leidet meiner Meinung nach sehr. Ab und an wird etwas von den Personen eingeschoben, aber eben bei weitem nicht genug. Ich fühlte mich an den Geschichtsunterricht erinnert, bei dem man mit leicht glasigen Augen lauscht :lache

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Hm ... Danke dir, ich werde das Buch zwar noch nicht von der Wunschliste kicken, aber zunächst einmal ganz weit nach unten verschieben ... :grin


    Edit: Jetzt habe ich das Buch doch von der Wunschliste gelöscht. Es könnte nämlich sein, dass ich mich später ärgere, wenn ich dafür Geld ausgegeben habe ...

  • Meine Meinung


    Ich habe das Buch mit großem Vergnügen gelesen. Allerdings würde auch ich das Buch nicht unbedingt als eine Geschichte über Robert Bruce sondern eher mit ihm bezeichnen. Insgesamt erschafft die Autorin ein fesselndes und farbenprächtiges Buch über die gesamte damalige Zeit. Der Vergleich mit Rebecca Gablé hinkt insofern, dass Robyn Young eben nicht eine Familie bzw. einzelne Personen in den Mittelpunkt stellt, deren Schicksal sie verfolgt, sondern sich der Geschichte in ihrer Gesamtheit widmet.
    Dabei erzählt sie nicht nur über Robert Bruce, sondern auch über andere schottischen Familie sowie über König Edward I und seine Regierungszeit sowie seinem Trachten, Schottland seinem Königreich einzuverleiben. Da ich mich sehr für die historischen Ereignisse und die politischen Begebenheiten interessiere, konnte ich es gut verschmerzen, dass die Figuren zum großen Teil recht blass blieben, denn dafür habe ich viel über eine mir bisher unbekannte Epoche erfahren, die ich recht spannend finde. Trotzdem hätte auch ich mir gewünscht, etwas mehr über die Beweggründe der einzelnen Personen zu erfahren, doch das war nur ein kleiner Wermutstropfen.
    Robyn Young hat eine klare und deutliche Sprache, die nichts beschönigt. Auch wenn sie nicht jede Schlacht bis ins kleinste Detail schildert, so gibt es einige blutige Szenen, die sicher nichts für zartbeseitete Gemüter sind. Auch Romantik sucht man vergebens in diesem Roman. Zwar heiratet Robert und auch mal eine Geliebte, doch das wird nur nebenbei erwähnt.


    Insgesamt ist das Buch für Leser geeignet, die sich für die politischen Verhältnisse und Umstürze einer Zeit interessieren und die sich von einigen blutigen Szenen nicht abschrecken lassen. Leser, die in einem Buch eine Figur brauchen, mit der man sich identifizieren kann, mit der man mit leidet und -fiebert und über die man viel Privates erfährt und/oder gerne etwas Romantik dabei haben, wird dieses Buch weniger gefallen.


    Ich persönlich gebe dem Buch 9 Punkte und freue mich schon auf die Fortsetzungen. :-)


    Lieben Gruß
    Larna

  • Zitat

    Original von Larna
    Meine Meinung


    Ich habe das Buch mit großem Vergnügen gelesen. Allerdings würde auch ich das Buch nicht unbedingt als eine Geschichte über Robert Bruce sondern eher mit ihm bezeichnen. Insgesamt erschafft die Autorin ein fesselndes und farbenprächtiges Buch über die gesamte damalige Zeit. Der Vergleich mit Rebecca Gablé hinkt insofern, dass Robyn Young eben nicht eine Familie bzw. einzelne Personen in den Mittelpunkt stellt, deren Schicksal sie verfolgt, sondern sich der Geschichte in ihrer Gesamtheit widmet.



    Das klingt auf jeden Fall sehr interessant. Genau das was ich mir auch von einem Buch erwarte. Ich interessiere mich auch sehr für diesen Teil der Geschichte. Eine romantische Liebesgeschichte brauche ich sicher nicht. Dass es allerdings den Figuren an Tiefe fehlt, finde ich bedauerlich. Ich habe mir das Buch eben erst gekauft und bin jetzt doch sehr neugierig, ob die gute Geschichte,die blassen Figuren wettmachen kann.

  • Da bin ich auch gespannt, wie dir das Buch gefällt.
    Als interessante Figur empfand ich Edward I und auch Robert Bruce gewinnt über das Buch hinweg an Kontur, allerdings dauert das etwas.


    Lieben Gruß
    Larna