Rütten & Loening, 2011
Gebunden, 480 Seiten
Übersetzer: Gesine Schröder
Kurzbeschreibung:
Kurz vor ihrem 30. Geburtstag ist die Weltenbummlerin Lucy Jarrett beruflich und emotional an einem Tiefpunkt angelangt. Kurzfristig beschließt sie, in ihre Heimat nach Upstate New York zu fahren. Doch zu Hause empfangen sie unerwartete und schmerzliche Konflikte. Nie hat Lucy den ungeklärten Tod ihres Vaters verwunden, und plötzlich stößt sie auf ein lange verschüttetes Familiengeheimnis, das immer mehr in die Gegenwart hineinwirkt.
Nach ihrem internationalen Bestseller „Die Tochter des Fotografen“ erzählt Kim Edwards in ihrem neuen Roman über Liebe, Verrat und Verlust.
Über die Autorin:
Kim Edwards’ Roman „Die Tochter des Fotografen“ war ein internationaler Bestseller und in den USA eines der erfolgreichsten Bücher der letzten Jahre. Für ihren Erstling „Der Hibiskushimmel“ wurde die Autorin vielfach ausgezeichnet. Sie lebt in Lexington und unterrichtet Kreatives Schreiben an der University of Kentucky.
Mein Eindruck:
Nach dem großen Erfolg „Die Tochter des Fotografen“ legt Kim Edwards mit "See der Träume" einen Familien- und Generationsroman vor, der die Bedeutung der Vergangenheit für die Gegenwart vermittelt.
Lucy Jarrett lebt mit ihrem Freund Yoshi in Japan. In der Beziehung kriselt es und die berufliche Situation ist auch schlecht. Lucy besucht daher ihre Mutter in den USA und findet dort im Haus alte Briefe, die sie tief beeindrucken. Die Briefe sind meistens an eine Iris gerichtet und von einer Rose Jarrett Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts geschrieben. Diese Vorfahrin wurde in der Familienchronik der Jarretts verschwiegen. Lucy ist fasziniert von diesem alten Familiengeheimnis und verliert sich fast in den alten Dokumenten. Sie recherchiert zusätzlich und erhält ein detailliertes Bild von der Vergangenheit.
Nun ist die Grundidee in zwei Zeitebenen zu erzählen und Familiengeheimnisse zu entdecken nicht gerade originell. Dennoch funktioniert es bei diesem typischen Bestsellerroman ein weiteres mal. Vor allen dadurch, dass die Figur Rose Jarrett so stark wirkt, obwohl sie ausschließlich nur durch die alten Briefe spricht. Sie trat aktiv für Frauenrechte, inklusive dem Wahlrecht für Frauen ein. Ihre Tochter, von der sie getrennt wurde, vergaß sie nie.
Von Rose Rolle in der Frauenbewegung wird leider wenig erzählt, das war nicht so überzeugend. Dennoch kann man Lucys Faszination für die Geschehnisse der Vergangenheit nachvollziehen und es ist glaubhaft, dass es sie beeinflusst.
Kim Edwards versteht es geschmeidig zu schreiben. Das Buch ist daher gut lesbar und schnell durch.
Der Roman löst ein, was man von einem Familienroman erwartet, ohne dabei schablonenhaft zu wirken.
Ich war ganz zufrieden mit dem Roman, in dem man beim Lesen richtig versinken kann.
Für Fans von Familienromanen eine klare Lese-Empfehlung!