Ich. Darf. Nicht.Schlafen. - S.I. Watson

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  • Ich. Darf. Nicht. Schlafen.
    von S.J. Watson



    Kurzbeschreibung bei Amazon:
    Ohne Erinnerung sind wir nichts. Stell dir vor, du verlierst sie immer wieder, sobald du einschläfst. Dein Name, deine Identität, die Menschen, die du liebst alles über Nacht ausradiert. Es gibt nur eine Person, der du vertraust. Aber erzählt sie dir die ganze Wahrheit?


    Als Christine aufwacht, ist sie verstört: Das Schlafzimmer ist fremd, und neben ihr im Bett liegt ein unbekannter älterer Typ. Sie kann sich an nichts erinnern. Schockiert muss sie feststellen, dass sie nicht Anfang zwanzig ist, wie sie denkt sondern 47, verheiratet und seit einem Unfall vor vielen Jahren in einer Amnesie gefangen. Jede Nacht vergisst sie alles, was gewesen ist. Sie ist völlig angewiesen auf ihren Mann Ben, der sich immer um sie gekümmert hat. Doch dann findet Christine ein Tagebuch. Es ist in ihrer Handschrift geschrieben und was darin steht, ist mehr als beunruhigend. Was ist wirklich mit ihr passiert? Wem kann sie trauen, wenn sie sich nicht einmal auf sich selbst verlassen kann?


    "Schlicht und einfach der beste erste Thriller, den ich jemals gelesen habe." Tess Gerritsen.


    "Ein tief verstörender Thriller, der die beunruhigende Frage stellt: Was bleibt, wenn du dich selbst verlierst?" Val McDermid



    Meine Meinung:
    Die Einordnung des Buches in das Thriller-Genre passt meines Erachtens gar nicht. Wer einen richtigen Thriller erwartet, wird von diesem Buch enttäuscht sein. Es fängt sehr langsam und ruhig an. Spannend fand ich es die ganze Zeit über, aber erst zum Schluss hin wird es noch sehr dramatisch und hat dann auch etwas von einem Thriller, aber das macht das Buch nicht aus.


    Christine wacht morgens auf und alles ist ihr fremd. Das Schlafzimmer, genau wie der ältere Mann, der neben ihr liegt. Sie ist sehr erschrocken und verwirrt. Im Badezimmer findet sie etliche Bilder von sich und auch von diesem fremden Mann, der sich als ihr Ehemann Ben vorstellt. Sie ist auch nicht Anfang zwanzig wie sie dachte, sondern bereits Mitte vierzig und ihr Mann erzählt ihr, dass sie aufgrund eines Unfalls vor zwanzig Jahren ihr Gedächtnis verloren hat. Sie kann sich immer nur an die Geschehnisse des aktuellen Tages erinnern. Bereits am nächsten Morgen hat sie wieder alles vergessen. Als Ben zur Arbeit gegangen ist, bekommt sie einen Anruf von einem Arzt, Dr. Nash, der behauptet sie wäre bei ihm in Behandlung und der ihr einen Hinweis auf ein verstecktes Tagebuch gibt, dass sie seit ein paar Wochen schreibt. Sie findet das Tagebuch und beginnt zu lesen.


    Bereits die erste Seite erschreckt sie. Dort steht der Satz: „Du darfst Ben nicht vertrauen!“. Doch warum sollte sie ihrem Mann nicht vertrauen dürfen? Ihrem Mann, der sich wirklich rührend und geduldig um sie kümmert und der sich in den vergangenen zwanzig Jahren alle Mühe gegeben hat für sie zu sorgen? Durch das Lesen des Tagebuches bekommen sie und der Leser einen Einblick in die letzten Wochen ihres Lebens und was sie alles in den vergangenen Tagen herausgefunden hat. Sie findet heraus, dass ihr Mann sie in einigen Dingen angelogen hat. Doch warum nur? Um sie zu schützen? Nach und nach setzt sich das Puzzle ihres Lebens zusammen und sie beginnt immer mehr zu begreifen. Manche Informationen sind für den Leser oft schon bekannt, während sie für Christine neu sind. Tag für Tag wacht sie morgens auf und weiß nicht wer und wo sie ist. Tag für Tag findet sie erneut das Tagebuch und beginnt so ihre Geschichte zu verstehen und fängt an immer neue Informationen zusammen zu tragen. Bis das Ganze zum Schluss alles einen Sinn ergibt.


    Ich persönlich fand die Entwicklung, wie Christine anfängt ihr Leben zu begreifen, sehr spannend. Man kann sich kaum vorstellen wie es sein muss, jeden Tag wieder aufs Neue ohne Gedächtnis aufzuwachen und nicht zu wissen wer man ist. Sehr schnell wird klar, dass mit den Personen in ihrem Leben etwas nicht stimmt. Aber wie sich das Ganze zusammensetzt, war für mich dann doch nicht so vorhersehbar. Erst zum Schluss klärt sich das alles dann auf.


    Alles in allem hat mir das Buch sehr schöne Lesestunden bereitet und ich kann es jemanden der nicht gerade einen Thriller erwartet sehr empfehlen.

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Ich.Darf.Nicht.Schlafen ist ein Psychothriller der leisen Art.
    Als Leser wird man langsam mit dem täglichen Grauen vertraut gemacht, welches Christine Tag für Tag erlebt. Wie es ist jeden Morgen aufzuwachen und nichts mehr zu wissen. Nicht, wer man ist, nicht, wo man ist. Einfach nichts.
    Dem Autor gelingt es gut, dies überzeugend darzustellen. Man rätselt mit Christine mit und wünscht ihr wirklich, Licht ins Dunkel zu bringen. Wie sie langsam und mit Hilfe eines Arztes versucht, ihr Leben und ihr Gedächtnis zurück zu gewinnen gipfelt in einem Showdown, der vielleicht nicht unbedingt total überraschend ist - aber doch spannend und nachvollziehbar geschildert wird.
    Für mich war das Buch kurzweilige Unterhaltung, die mich nicht enttäuscht hat.


    Von daher gibt es von mir 8 von 10 Punkten.

  • Ich bin bei Ich.darf.nicht.schlafen gerade auf Seite 218 und finde es bisher super spannend.
    Irgendetwas stimmt ganz und gar nicht, die Frage ist nur WAS?
    Kann es kaum mehr erwarten die Auflösung zu erfahren. ich hoffe ich werde nicht enttäuscht.
    Sobald ich das Buch fertig habe, schaue ich nochmal hier vorbei und schreibe meine Meinung dazu.



    Bis dahin: viel Spaß beim Lesen und nicht aufs schlafen vergessen :wave

  • Ich habe den Titel des Buches letzte Nacht sehr ernst genommen - und habe mal bis 4 Uhr am Morgen gelesen.
    Eine unglaublich spannende Geschichte. Meine Gedanken sprangen hin und her. Als ich mit meinem Latein am Ende war habe ich sogar schon Christine verdächtig paranoid zu sein. Auch Dr. Nash bekam die eine oder andere Verdächtigung meinerseits ab ;).
    Als es auf das Ende zuging habe ich etwas geahnt, lag mit meinen Vermutungen jedoch nur zum Teil richtig.



    Wenn man sich diese Geschichte als Realität vorstellt, ist sie der wahre Horror.
    In jedem Fall empfehlenswert :-)

  • Ich habe dieses Buch heute beendet und muss sagen, dass es mich total gepackt hatte. Einfach unglaublich spannend und doch soo unheimlich, Zwischendurch habe ich auch alle möglichen Protagonisten verdächtigt, hatte zwischendurch die richtige Lösung, die sich auch viele Seiten lang hielt, bis ich sie wieder verwarf und sie schließlich doch zur Realität wurde. S. J. Watson hat mich beeindruckt und ich hoffe, mehr von ihm lesen zu können. 10 Punkte! :-]

  • Allein der Titel des Buches hat mich sofort angesprochen. "Ich darf nicht schlafen", das klingt nicht einfach nur nach Vergessen, es klingt nach einer gewissen Bedrängnis und Not, so als würde Schlafen Gefahr bedeuten.
    Die Amnesie und die schneidende Frage, warum Ben seine Frau immer wieder anlügt (was schon im Klapptext angedeutet wird) haben mich vollends überzeugt, dass mich dieser Thriller brennend interessiert. Er spricht eine Grundangst in jedem von uns an: Was, wenn wir unsere Erinnerungen, also das, was uns als Individuen kennzeichnet und unser Recht auf freie Entscheidungen rechtfertigt, verlieren? Was geschieht, wenn wir vollständig von jemandem abhängig sind, der nicht der Mensch ist, der er zu sein scheint?
    Hinzu kommt bereits der erste Schockmoment, als Christine ihr Tagebuch aufschlägt und liest, was sie auf die erste Seite notiert hat: "Du darfst Ben nicht trauen!".


    Mich hat dieser Thriller völlig in seinen Bann gezogen. Nachdem sie zu beginn des Buches von ihrem Arzt angerufen wurde, liest sie ihr Tagebuch, welches dann einen zentralen Teil des Buches einnimmt. Man liest also mit Christine, was sie in den letzten Wochen über sich erfahren hat. Der Autor schafft es, in einer regelrechten Gefühlsachterbahn, ein ums andere Mal Zweifel an Ben zu wecken, die jedoch gleich darauf wieder durch logische Erklärungen relativiert werden. So schwankt man ständig zwischen der Frage, ob sich Christine berechtigte Sorgen macht, oder ob am Ende alles harmlos sein könnte.


    Die Figur Christine ist sehr realistisch ausgearbeitet, man kann sich wirklich in ihre Unsicherheiten und Ängste hineinfühlen, aber auch ín ihre Verzweiflung, ein Leben gelebt zu haben, das für sie verloren ist.
    Das Buch ist logischerweise aus der Ich-Perspektive von Christine im Präsens geschrieben (alles andere würde auch schlichtweg keinen Sinn ergeben). Obwohl ich sonst häufiger Probleme mit dieser Perspektive habe, empfand ich sie hier als absolut passend. Dieses Buch war ein echter Pageturner für mich, den ich kaum aus der Hand legen konnte.


    Fazit


    Wer Psychothriller mag und sich für das Thema Amnesie interessiert, ist hier genau am richtigen Buch und sollte sich diesen Thriller nicht entgehen lassen. Unterhaltung vom Feinsten!
    10/10 Punkte!

  • Zitat

    Original von Violet2103
    Ich habe den Titel des Buches letzte Nacht sehr ernst genommen - und habe mal bis 4 Uhr am Morgen gelesen.
    Eine unglaublich spannende Geschichte. Meine Gedanken sprangen hin und her. Als ich mit meinem Latein am Ende war habe ich sogar schon Christine verdächtig paranoid zu sein. Auch Dr. Nash bekam die eine oder andere Verdächtigung meinerseits ab ;).
    Als es auf das Ende zuging habe ich etwas geahnt, lag mit meinen Vermutungen jedoch nur zum Teil richtig.


    Da kann ich zustimmen. Normalerweise bin ich richtig gut darin, die Auflösung schon vorher zu erraten, aber hier wurde ich echt überrascht :anbet

  • Hab's gerade ausgelesen.
    Hm. Am Anfang fand ich's sehr spannend und interessant zu lesen, wie sich Christine fühlt und man leidet mit, vermutet hinter jeder Person jemaden, der ihr was Böses will umd kann das Buch kaum aus der Hand lesen.
    Irgendwann wiederholen sich einige Elemente zu oft (was für die Handlung natürlich total logisch ist, weil Christine immer wieder neu anfangen muss), auch wenn sie dann in geraffter Form wiedergegeben werden. Alles in allem passiert über einen Großteil der über 400 Seiten eher wenig.
    Erst zum Ende hin steigt die Spannung, auch wenn das Finale irgendwie etwas einfallslos ist. Die Auflösung fand ich alles in allem okay. Das spekulieren während des ganzen Buches, werdenn nun was zu verbergen hat, hat mir trotz der Längen Spaß gemacht. Bin irgendwie unschlüssig, wie ich das Buch letztlich bewerten soll.


    Ich sag mal 6/10.

  • Ich habe mir bei meinem letzten Besuch in der Mayerschen die Taschenbuchausgabe mitgenommen. Momentan liegt es auf meinem SUB. Ich habe es gekauft, ohne vorher die Rezis anzuschauen, da der Titel super klang und der Klappentext für meinen Geschmack auch. Nach den meisten positiven Rezis, freue ich mich nun drauf :-)

  • Ich hatte mich wirklich darauf gefreut, dieses Buch zu lesen und war sehr gespannt, zumal ich das Thema wirklich interessant fand.
    Meine Erwartungen wurden auch nicht enttäuscht - zumindest anfangs nicht.
    Man kann sich prima in Christine hinein versetzen -wem kann man trauen, wem nicht, wie lautet die Auflösung der ganzen Geschichte?-, Spannung war auf jeden Fall vorhanden.
    Nach einer Weile fand ich alles jedoch zu sehr lang gezogen und ständig hin und her gerissen zu werden fand ich irgendwann auch eher langweilig als noch spannend.


    Sehr interessantes Thema und auch eine spannende Handlung, jedoch in der Mitte des Buches sehr langgezogen.

    Destiny is for losers. It's just a stupid excuse to wait for things to happen instead of making them happen.


    -inaktiv-

  • Also, nach diesem ganzen Hype um das Buch habe ich deutrlich mehr erwartet!! Ich fand es stellenweise langatmig, um nicht zu sagen langweilig durch die dauernden Wiederholungen, es kam kaum Spannung auf fand ich.... Dafür hat die Auflösung - sprich das Ende - wieder einiges gutgemacht!


    Ich würde 5 von 10 Punkten geben.

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

  • Ich habe diesen Thriller in der Reha gelesen und habe mich echt spannend unterhalten gefühlt! Habe auch versucht, aufgrund der großen Werbung vorher nicht allzu viele Erwartungen zu haben, da ich mittlerweile ja durchaus auch schon enttäuschte Stimmen vernommen hatte. Wenn man also einen sehr guten Thriller erwartet, aber eben nicht den Mega-Hit, dann lohnt das Buch auf jeden Fall!
    7 von 10 Sternen.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Nach dem letzten Horrortrip war ich wirklich froh einen "entspannten" Thriller zu geniessen.
    Es gibt zwar nicht viel Action und auch nicht wirklich Gewalt, zumindest körperlich, aber dennoch fand ich das Buch sehr spannend und hab es kaum aus der Hand gelegt.
    Das Thema Amnesie ist doch recht beliebt unter den Thriller-Autoren, wurde hier aber sehr gut umgesetzt und nicht langweilig gestaltet.
    'Vertraue Ben nicht!' - Das ist der erste Satz im Christines Tagebuch und hält die ganze Zeit die Spannung oben. Man zweifelt und fühlt mit der Protagonistin.
    Wer ist vertrauenswürdig, wer bedeutet Gefahr und spielt ein falsches Spiel? Oder ist es vielleicht doch alles nur Einbildung und Christine ist einfach nur paranoid?
    Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter, besonders wenn man einen Thriller zur Entspannung sucht. :grin

  • Mir hat das Buch richtig gut gefallen.
    Allerdings ist es mir ein Rätsel, warum es unter "Krimi/Thriller" geführt wird, denn das ist es auf keinen Fall.


    Meiner Meinung nach gabs ein paar Logikfehler aber die habe in dem Fall einfach ignoriert :-]



    Von mir gibts 8 Punkte!

  • Am 13. November kommt die Verfilmung ins Kino, mit Nicole Kidman, Colin Firth und Mark Strong.


    Before I go to Sleep


    Die 47-jährige Schriftstellerin Christine Lucas (Nicole Kidman) ist nach einem katastrophalen Unfall in ihren Mitt-Zwanzigern unfähig neue Erinnerungen zu behalten. Sie wacht jeden Tag auf und kann sich an nichts aus den letzten zwanzig Jahren erinnern. Ihr Mann (Colin Firth) sowie ein Tagebuch, helfen ihr jeden Morgen aufs neue ihr Leben zu rekonstruieren, doch es stellt sich keine Besserung ihres Zustandes ein. Deswegen besucht sie einen Psychologen, der ihr helfen soll Erinnerungen länger zu behalten, doch nach jedem Gespräch wird Christine skeptischer über ihr eigenes Wesen und ihren Charakter...