Prinzessin oder Erbse? - Jana Voosen

  • Taschenbuch: 352 Seiten
    Verlag: Heyne Verlag (11. Juli 2011)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3453408411
    ISBN-13: 978-3453408418



    Kurzbeschreibung
    Das Mädchen und der Traumprinz?


    Fanny, gescheiterte Romanautorin und Dauer-Single, landet als Assistentin im Pressebüro der erfolgreichen Telenovela „Liebe à la carte” – und fühlt sich wie in eine ihrer eigenen Geschichten versetzt. Dramatische Szenen, Skandale und die ewige Frage »Wer mit wem?« beherrschen den Alltag hinter den Kulissen. Und dann ist da noch dieser Hauptdarsteller, der Fanny den Kopf verdreht. David ist einfach zu perfekt, um wahr zu ein. Und welche Rolle spielt Fanny denn nun wirklich in seinem Leben? Prinzessin? Oder Erbse?


    Über den Autor
    Jana Voosen, Jahrgang 1976, studierte Schauspiel in Hamburg und New York. Es folgten Engagements an Hamburger Theatern. Seitdem war sie in zahlreichen TV-Produktionen („Tatort“, „Marienhof“, „Hochzeitsreise zu viert“ u.a.) zu sehen. Jana Voosen lebt und arbeitet in Hamburg."



    Meine Meinung
    Ich bin überrascht. Und zwar im positiven Sinne. Denn normalerweise holen mich Bücher von Jana Voosen nicht gerade hinter dem Ofen hervor. Ich habe bis jetzt alle 6 Bücher gelesen und keines konnte mich wirklich begeistern. Was daran liegt, dass Voosen durchaus gute Ideen hat, das Potenzial da ist, aber die Ausführung ... da hapert es eigentlich immer.


    Folglich waren meine Erwartungen bei ihrem neuesten Werk nicht gerade hoch. Und eigentlich fand ich den Klappentext dieses Mal auch nicht wirklich interessant, aber das Cover und der Titel haben mich dann doch neugierig gemacht und wieder besseren Wissens habe ich mir dieses Buch besorgt. Zum Glück.
    Ich weiß nicht, was passiert ist, aber das Buch ist um Welten besser, als alles andere, was ich von Jana Voosen bis jetzt gelesen habe. Gelungene Charaktere (obwohl ich finde, dass man bei manchen Ecken/Kanten durchaus noch mehr ins Detail hätte gehen können), eine interessante Story, Situationskomik und ein Happy End. Natürlich. ;)


    Das Buch bzw. die Story ist einfach total herrlich abgedreht, ein bisschen over the top, aber irgendwie genau so stelle ich mir das Tv Business bzw. Kulissen hinter einer Telenovela vor. Köstlich! Außerdem fand ich Fanny sehr sympathisch, mit ihr konnte ich mich total identifizieren und David ist sowieso...hmmm.


    Einziges Manko ist für mich das Ende. Da ging mir Fanny dann doch sehr auf die Nerven und richtig zufrieden bin ich damit auch nicht wirklich. Ich kann nicht mal sagen, was genau mich da gestört hat, aber das war so ein bisschen die alte Jana Voosen wieder. Keine Ahnung.
    Ansonsten richtig gute Unterhaltung. Tolle Geschichte, wo man endlich mal das Gefühl hat, dass Voosen gut recherchiert hat bzw. das sie weiß, wovon sie schreibt (sollte sie ja auch, sie ist auch Schauspielerin). Und das merkt man dem Buch einfach an. Warum also nicht gleich so!


    Ich bin mal gespannt, wie sich das achte Buch entwickelt.


    8 von 10 Sternen

  • Inhalt - in eigenen Worten:
    Nachdem die erfolglose Romanautorin Fanny ihre Brötchen irgendwie verdienen muss, bekommt sie übers Arbeitsamt einen Job als Presse-Assistentin bei den Scarlett-Studios in Hamburg-Wedel, wo die Seifenoper "Liebe à la carte" gedreht wird. Die erfolgreiche Serie handelt von der tollpatschigen Kellnerin Laura, die im Schlossrestaurant Castello arbeitet und auf ihren Chef, einen attraktiven Haubenkoch, trifft. Telenovelas sind eigentlich unter Fannys Niveau, doch sie wird von ihrer Mitbewohnerin Julia auf den neuesten Stand gebracht und als sie den Hauptdarsteller David Mory zum ersten Mal live sieht, ist sie von dem grünäugigen Schauspieler hin und weg... Als Fanny allerdings kurz darauf seine Serienpartnerin kennenlernt, ist sie niedergeschlagen, denn gegen diese Schönheit hat sie mit ihrem breiten Hintern und den flammend-roten Haaren null Chance, David Mory zu erobern. Daher ist die Assistentin sehr erstaunt, als der charismatische David an ihr Interesse bekundet.



    Meine Meinung:
    Jana Voosens 7. Roman trägt den witzigen, aber durchaus passenden Titel "Prinzessin oder Erbse?". Da ich ein großer Fan ihrer Bücher bin, habe ich auch alle 7 Jana Voosen-Bücher gelesen. Beim Lesen spürt man, dass die Autorin weiß, wovon sie spricht und in ihrer Schauspielerkarriere wahrscheinlich schon einiges erlebt hat, dass sie für diese Werk verwerten konnte. :) Weiters spielt die Handlung in Hamburg, dem Wohnort der Autorin.


    Stefanie (Fanny) May sieht alles andere als perfekt aus und ist mit ihren Anfang 30 eine gescheiterte Autorin - denn (fast) niemand möchte ihre happy-end-freien Werke lesen und so landet sie dank des Arbeitsamtes bei der Scarlett-Filmproduktion, wo sie als Presse-Assistentin eher "Mädchen für Alles" ist und sich gleich an ihrem ersten Tag in den männlichen Protagonisten von "Liebe à la carte" verliebt. David Mory ist ein gutaussender, gutgelaunter Adonis, seine Partnerin im Berufs- und Privatleben, Nadja Reichert, benimmt sich dagegen sehr divenhaft. Fanny muss mit den beiden zusammenarbeiten, denn sie ist für die Pressemitteilungen zuständig und merkt schnell, dass nicht alles wahr ist, was in der Zeitung steht. ;-) Allerdings darf Fanny nichts weiter erzählen, denn sie hat eine Verschwiegenheitsklausel unterschrieben. Und dabei wären doch ihre Mitbewohnerin Julia und Kumpel Felix, der am Set arbeitet und sich in Nadja verguckt hat, furchtbar neugierig...


    Zitat Seite 35: "In der feuchten Luft, draußen schneit es noch immer, kräuseln sich meine Haare noch stärker als sonst und verleihen mir einmal mehr die altbekannte Meerschweinchenoptik. Ich sehe aus, als hätte ich in einen Steckdose gefasst." (Fanny über sich selbst)
    Jana Voosen hat ihren neuesten Roman mit sympathischen, facettenreichen Charakteren bestückt, die zwar nicht immer zu 100% glaubwürdig agieren, obwohl ich sie schnell ins Herz geschlossen habe. Ich-Erzählerin Fanny schildert die unterhaltsamen Ereignisse aus ihrer Sicht und lässt uns an ihren Gedanken & Gefühlen teilhaben, wobei man sich schnell mit der Hauptperson identifiziert.


    Hat frau erst einmal mit dem Roman angefangen, lässt sich "Prinzessin oder Erbse?" nur sehr schwer aus der Hand legen. Auch wenn der Leser ahnt bzw. zu wissen glaubt, wie die Story ausgeht, so legt die Autorin ihren Figuren immer wieder Steine in den Weg und spickt die amüsante Handlung mit vielen überraschenden Wendungen. Für Unterhaltung garantieren auch die zwischendurch eingestreuten Pressemitteilungen von diversen Printmedien, für deren Inhalt Fanny verantwortlich ist.


    Der interessante Schauplatz, der uns einen Blick hinter die Kulissen einer Telenovela gewährt, sorgt auf 344 Seiten für Abwechslung und viele erheiternde Szenen. Jana Voosen besitzt einen angenehmen, flüssigen Schreibstil, den sie mit kurzweiligen, witzigen Dialogen kombiniert.



    Fazit
    "Prinzessin oder Erbse?" besitzt großen Unterhaltungswert und lässt sich trotz gewisser Vorhersehbarkeit und ein paar Szenarien mit "zu viel Zuckerguss" herrlich leicht lesen. Dieser lockere Frauenroman erhält von mir kurzweilige 9 Punkte.

  • Für Fanny bricht gleich zu Beginn des Buches eine Welt zusammen. Zwar hat sie schon zwei Romane veröffentlicht und den dritten gerade fertiggestellt, doch was bringt ihr das, wenn niemand ihre Bücher kaufen mag?
    So ist es auch nicht verwunderlich, dass ihr Agent sich von ihr trennt und der dritte Roman gar nicht erst veröffentlicht wird.


    Fanny reagiert sehr radikal auf diese Nachricht. Erst löscht sie alle Dateien zu ihren Romanen und sucht sich anschließend einen richtigen Job.


    Als sie diesen dann bei einer angesagten Telenovela in der Presseabteilung findet, kann sie ihr Glück kaum fassen. Vor allem, nachdem sie einen Blick auf den Hauptdarsteller David geworfen hat.
    Laut den ganzen Mitteilungen in diversen Klatschblättern ist David allerdings mit der Hauptdarstellerin Nadja liiert. Oder etwa doch nicht? Kann man dem Klatsch trauen?


    Fanny taucht ein in eine Welt, bei der die Wahrheit nicht immer ganz einfach ist und man sich dann doch das ein oder andere vielleicht besser beim Universum bestellt.


    Dies war mein erstes Buch von Jana Voosen und ich war angenehm überrascht, als ich eine lockere und leichte Lektüre vorfand. Der Schreibstil ist humorvoll und flüssig gehalten. Man taucht als Leser in die Geschichte ein und begleitet Fanny auf rund 350 Seiten.


    Fazit: Eine empfehlenwerte und unterhaltsame Lektüre zum entspannten Schmökern.