Ich habe eine Idee für ein Buch wie kann ich es umsetzen?

  • hallo Leute!


    Ich habe schon seit langen eine Idee für ein Buch. Habe eigentlich schon den groben Aufbau mit Handlung, Personen (Charakterisierungen und wie sie zueinander stehen), Zentrale Motive, Wendepunkt und Höhepunkt und sowie Schluss.
    Jetzt habe ich aber leider keine Idee wie ich das Buch anfangen soll, denn ich habe immer das Gefühl ich fange dann immer an eintönig und langweilig zu erzählen


    Könnt ihr mir da weiterhlefen?


    Vielen Dank im Vorraus
    euer Eamonq

  • Also wenn ich mal nicht weiß, wie ich weiter schreiben soll, nehm ich mir meist erst einmal eine andere Stelle der Geschichte vor. Irgendeine Szene, wo mir gerade was zu einfällt, der Rest kommt spätestens dann wieder von ganz allein und nach und nach kann man alles zusammenfügen.
    Ich schreibe bis jetzt aber nur so für mich. Meine Geschichte(n) hat bisher eigentlich kaum jemand gelesen. Und veröffentlicht habe ich auch noch nichts.

  • Hast Du für dein Buch schon ein Expose (Kurz Zusammenfassung 2-3 Seiten) geschrieben?
    Probier das mal!
    Und dann beschreibe die ersten drei Kapitel (welche Personen, Erzählperspektive, was wird gemacht, wo, wie ist die Stimmung...)
    Dann beginne einfach zu schreiben, gleichgültig ob Du es gut oder schlecht findest.
    Setze Dir für jeden Tag ein Limit (z.B. min. 5 Seiten), dann bist Du echt motiviert wenn Du mehr geschafft hast!


    Alles Gute
    Barbara & Christian












    http://www.bcschiller.com

  • Das Gefuehl, eintoenig und langweilig anzufangen, habe ich bis heute.
    Waehrend ich die Zeit der Recherche, der Sammlung und Planung liebe und voller Zuversicht und Vorfreude erlebe, falle ich, sobald ich anfange, Text zu produzieren, mit einem enormen Platschen in das Das-wird-das-bloedeste-Buch-das-je-geschrieben-wurde-Loch.
    Anfangen muss ich ja nun mal aber trotzdem, also tu ich's, drucke mir den Anfang staendig aus, habe ihn immer bei mir, wurschtele daran rum, wann immer mir irgendeine Idee zur Verbesserung kommt und schreibe ihn meistens noch mehrere Male praktisch neu.
    Das hilft ein bisschen.
    Aber nur ein bisschen.
    Ich glaube naemlich, dass das eine Krankheit ist, an der manche Autoren einfach leiden und mit der sie leben muessen - so wie andere die Mitte eines Buches grauslig finden. Daran kann man ueben, feilen, Seminare besuchen, Coaches bezahlen und sich ein wenig verbessern - aber ganz weg geht das, fuerchte ich, nie.
    Die haeufigstes Kritik, die ich fuer jedes meiner Buecher gehoert habe, lautet: "Ich bin schwer in die Geschichte reingekommen." Und am liebsten moecht' ich dann seufzen und jedem dieser Kritiker antworten: "Ich auch ..."


    Vielleicht ein geringer Trost: Autoren, die alles koennen, gibt's ganz schoen wenige. Und Leser, die gnaedig ueber einen doofen Anfang hinweglesen, wenn sie den Rest moegen, gibt's ganz schoen viele.


    Ich wuensch' Dir trotzdem eine schoene Zeit mit Deiner Geschichte.


    Anfaenge hassend gruesst
    Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie: Und Leser, die gnaedig ueber einen doofen Anfang hinweglesen, wenn sie den Rest moegen, gibt's ganz schoen viele.


    Hallo Charlie,


    über den oben zitierten Satz habe ich jetzt etwas länger nachgedacht und prompt fiel mir ein Satz von Sigrid Löffler ein, den sie vor langer Zeit in einer Sendung des Literarischen Quartetts geäußert hat und der sinngemäß lautete, dass ein gutes Buch anhand der ersten Seite zu erkennen sei.
    Damals nickte ich nur ab und nahm von diesem Zeitpunkt jede erste Seite eines neubegonnenen Buches besonders unter die Lupe.


    Als ich nun Deinen Satz las war mein erster spontaner Gedanke, dass Leser gar nicht so doof sein können, nach einer mäßig bis weniger gelungenen ersten Seite weiterzulesen. Nach einer Selbstkontrolle bin ich nun zu dem Schluss gekommen, dass ich doch zu den Schafen unter den Lesern gehöre und wenigstens den folgenden dreißig Seiten noch eine Chance gebe ;-).
    Wenn dann keine Funke überspringt, darf ein Buch auch abgebrochen werden.


    Um einen anderen Fall handelt es sich sicherlich, wenn ein Schriftsteller sich bereits eine Fangemeinde erschrieben hat, die gegebenenfalls über einen verpatzten Anfang hinwegsieht und darauf hofft, dass der Zauber vergangener Bücher später eintritt.
    Ja, ich denke, dass Leser großzügiger bei Schriftstellern sind, die sie kennen und deren Bücher sie lieben als bei Neulingen. Bei letzteren
    muss die erste Seite eben sitzen, ansonsten ist es mit der Geduld schnell vorbei.

  • Ich glaube nicht, dass ein Anfang unbedingt verpatzt ist, weil er sich noch schleppt, schwerfaellig daherkommt, mit dem Vom-Hocker-reissen noch wartet.
    Er ist nur einfach nicht so gut, wie er sein koennte.
    Ich kenne die Anfangs-Krankheit von vielen Schriftstellern, deren Buecher ich liebe.


    Das ist keine Entschuldigung. Natuerlich soll jede Seite eines Buches immer die beste sein, die man schreiben konnte. In der Realitaet haben aber eben alle Durchschnittsautoren (und die meisten, die darueber stehen, auch) ihre spezifischen Schwaechen - und schwache Anfaenge sind eine, die mir haeufig begegnet.
    Ich wollte damit niemandem - weder mir noch dem Fragesteller - sagen: Ist doch nicht so schlimm, wenn Deine Anfaenge doof sind. (Natuerlich ist das "schlimm" - ich waere selig, wenn mal ein Leser ueber ein Buch von mir sagen wuerde: "Was fuer ein mitreissender Anfang ...")
    Sagen wollte ich aber: Dass einem der eigene Anfang langweilig und schleppend vorkommt, kann auch Veranlagung sein - der Anfang laesst sich spaeter noch so weit verbessern, dass er akzeptabel ist, und ein Buch, das recht gern gelesen wird, kann man trotzdem schreiben.
    Und sagen wollte ich dem Fragesteller auch noch: Kopf nicht haengen lassen. Das Problem haben viele Kollegen. Auch solche, die bei weitem nicht ihren ersten Roman schreiben.


    Herzliche Gruesse von Charlie

  • Also als erstes Mal vielen Dank für diese vielen Antworten. Hat mir auf jedenfall weitergeholfen. Werde jetzt mal versuchen weinfach mal drauf loszuschreiben und mal schauen vlt wird es ja was.


    Kann ich diesen Anfan dann irgendwo hier reinstellen lassen, um mir evtl. Beurteilungen und Tipps einholen zu können??


    Gruß Eamonq

  • Hier noch ein Ratgeber, den ich meinen Schülern empfehle.
    Es geht um den "berühmten" Anfang einer story. Ich kann als Autor betätigen, dass die ersten vier Seiten darüber entscheiden, ob ein Verlag das Buch nimmt, oder ob es der Leser kauft.
    Das gilt ganz besonders für Anfänger


    euer hef

  • Zitat

    Original von Rita
    Wie wäre es damit, die Sache systematisch anzupacken? Dieses Buch ist vielleicht genau das Richtige für dich. Mir hat es am Anfang jedenfalls sehr geholfen.


    hallo rita, gibt es so ein buch auch für ein sachbuch, sprich erfahrungsbuch?

  • Nachtfee, Sachbücher werden oft in enger Kooperation mit einem entsprechenden Verlag kreiert. Ich persönlich habe keine Erfahrung damit, aber in meinem Fundus, den ich aus Amerika mitgebracht habe, gibt es einen schönen Leitfaden auf Englisch, Neuauflage aus dem Jahr 2011, von Michael Larsen "How to write a book Proposal". Sehr informativ, finde ich.

  • Zitat

    Original von Eamonq


    Kann ich diesen Anfan dann irgendwo hier reinstellen lassen, um mir evtl. Beurteilungen und Tipps einholen zu können??


    Dazu eignet sich vermutlich ein Autorenforum besser.


    Herzliche Gruesse von Charlie


  • Liebe Charlie, ich las irgendwann den Tipp, einfach drauflos zu schreiben und das erste Kapitel anschließend wegzuwerfen. ;-)
    Da ist durchaus was dran ... (sagt eine, deren zweites Kap. in der 50. Überarbeitung ist ... :write)

  • Ja, den hab ich auch schon bekommen ... und ich schmeiss auch immer fleissig weg - nicht nur einmal. Nur ist leider das, was ich dann statt des Weggeschmissenen schreibsele, meistens nicht allzu viel besser ...


    Dafuer finde ich Enden klasse.
    Vor allem der Gedanke, dass man demnaechst ENDE drunter schreiben kann ...


    Alles Liebe von Charlie

  • Hier gibt es kein allgemein gültiges Rezept (wie bei der EURO Kriese)


    Grundsätzlich ist es eine Berufskrankheit, mit sich selbst niemals zufrieden zu sein. Gleichzeitig ist das aber der Antrieb weiterzumachen.


    Ich habe auch schon 400 Seiten in die Tonne gekloppt und neu angefangen. Ergebnis....kein Deut besser, nur anders. Für mich gilt jetzt nur noch: der erste Gedanke ist der beste, er muss nur geschliffen werden..


    euer hef

  • Hallo ihr Lieben,


    ich liebe es, Anfänge zu kreieren und habe die Erfahrung gemacht, dass bei mir jede neue Version eines Anfangs der gleichen Story, eine neue hervorbringen kann. Mittlerweile finde ich sogar, dass dies ein top Mittel ist, um seine Story zu prüfen. Mal die Perspektive wechseln, an einer anderen Stelle einsteigen usw. Macht richtig Spaß.


    So bekomme ich aber auch oft die Idee für Fortsetzungen.


    :-)


    Euer Nico