'Feuerprinz' - Seiten 257 - Ende

  • :cry Schade, es ist schon vorbei. Und ein Happy End gab es auch, wie schön.
    Leider ging dem Happy End ein großes Blutvergießen voraus, welches zwar Muruk vertrieb ihn aber nicht gänzlich auslöschen konnte.
    Ohne Levana, die mir sehr gut gefallen hat, wäre es ganz anders ausgegangen. WIe Lin auch erkannte, ist sie die bessere Königin für Engil.
    Wobei ich LIn sehr gut verstehen kann. In einem goldenen Käfig eingesperrt wollte sie nicht leben. Und zum Ende hin bekannte sich auch Degan wieder zu ihr. Und auch Levana hat ihr Glück mit dem Greifen gefunden. Dawon ist doch nicht tot und genießt das Leben.....
    Ich bin mit dem Ende zufrieden :-]

  • Seite 263: All das habe ich nur getan, weil ich es nicht ertragen konnte, von Lin zurückgewiesen worden zu sein. Ganz Engil wird untergehen, weil ich es nicht ertragen konnte!
    Möge er (Braam) an dieser Erkenntnis ersticken! :schlaeger


    Seite 303: (...) nur dass dieser Raubvogel nicht vorhatte, ihn zu fressen, sondern in tot zu schwafeln. :chen


    Seite 362: Dawon taucht wieder auf. :-] Gut, ist er für uns Leser schon früher, aber da habe ich es vergessen zu erwähnen, da kann ich es wenigestens jetzt, da Lin es auch bemerkt, hervorheben.


    Wie er wieder aufgetaucht ist, hat mir übrigens gut gefallen. Ich war nun zwar auf so einige Verluste vorbereitet und habe mich emotional dagegen gewappnet (damit mir nie wieder das, was mir in Thomas Finns „Chroniken der Nebelkriege“, als kurz vor Ende eine Hauptfigur starb, passiert), um so schöner war das Wiedersehen. :-]


    Jevana hat sich gut geschlagen und ist sicherlich die richtige Frau am richtigen Platz.


    Der Showdown war heftig und nachvollziehbar (also in sich schlüssig = stimmig) für ein Fantasybuch. Besonders hat mich das Ende für Degan und Lin gefreut. (Es hätte ruhig ein bißchen mehr Kitsch dabei sein dürfen, nach dem, was die alles durchmachen mußten.)


    Übrig bleiben noch ein paar Zettel zu den schon angesprochenen Grundsatzfragen, und auch zu Muruks Reich. Aber da die Leserunde ja noch nicht vorbei ist, kommen die erst morgen oder übermorgen. Ich habe im Moment nicht so recht den Kopf dafür.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Sabine_D : Ja, das Ende ist doch wirklich entschädigend für das leidvolle Ende des 1. Teils, oder? Da kann man doch (fast) sagen ... und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage. ;-)


    Belamon hat immerhin geholfen, Engil zu retten, genau wie die anderen seiner Art. Für mich war die Verbindung zwischen Jevana und Belamon wie ein deutliches Zeichen, dass neue Zeiten in Engil anbrechen und alte Vorurteile und Verkrustungen aufgebrochen werden.


    @Si_Collier: Irgendwie ist der gute Braam ja dann auch an der Erkenntnis erstickt, wenn man es genau nimmt. :rolleyes


    Mehr Kitsch??? :yikes Das war schon schon echt viel Happy End für meinen Geschmack ... aber in diesem Kontext fand ich es passend.
    Wie gesagt, Lin und Degan sind ja auch wirklich psychisch geschundene Kreaturen. Wenn da jetzt ein Heiti-Teiti-Ende wäre, fände ich das sehr unglaubwürdig. Menschen (oder auch Halbgreife), die so viel erleben, können das nicht mit eitel Sonnenschein wegstecken. Sie können ein Weg zum Glück finden, aber ganz unbeschwert kann dieser nicht mehr sein, wenn man realistisch bleiben will. Ich weiß, ich bin eine :spassbremse

    Meine neuen Histo-Romane Der Gesang des Satyrn sowie Hatschepsut. Die schwarze Löwin gibt es bei Amazon oder Beam-Ebooks - außerdem meinen Mystery Thriller Fonthill Abbey

  • Zitat

    Original von BirgitF
    @Si_Collier: Irgendwie ist der gute Braam ja dann auch an der Erkenntnis erstickt, wenn man es genau nimmt. :rolleyes


    Yep. Ich habe nur einfach den Kommentar, den ich beim Lesen ins Buch (also genau genommen auf einen Zettel, den ich an passender Stelle zwischen die Seiten gelegt habe) geschrieben habe, hier wiederholt.



    Na ja, ich denke nur, wenn Helden so viel leiden müssen, sei ihnen am Ende auch ein wenig ausführlich ihr Glück gegönnt. (Als Beispiel fällt mir da immer das über zehnminütige Happy-End-Finale von "Farscape" ein. Aber nach vier Stallen und den Kämpfen der "Peacekeeper Wars" haben sich die das mehr als redlich verdient.)




    Da fällt mir ein, wohin ziehen Lin und Degan jetzt, und was wird aus Levana und Belamon, werden sie das neue Königspaar, was macht Muruk, wenn er in seinem Feuerland ausgeschmollt hat: findet er erneut einen Weg in die Gefilde Engils? Du siehst, liebe Birgit, Fragen über Fragen die einer Antwort harren. Oder des dritten Bandes: :chen :grin :schnellweg

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Sabine_D : Ja, nicht wahr? Auf keinen Fall mehr Kitsch im Ende. :danke


    @Si_Collier: Aber Glück haben sie doch gefunden. Nur eben keines mit klebrig süßen Himbeerwölkchen auf Erdbeersahne im Vanillekipferl-Himmel ... eher Mangosorbet mit süß-säuerlicher Frische. Ist eh gesünder!!! :lache


    Also, die Frage, wohin Lin und Degan ziehen, wird ja eigentlich beantwortet. Sie entscheiden sich eher für ein Nomadendasein, da Lin sich bewusst ist, dass Muruk nicht aufhören wird, nach ihr (und Sala) zu suchen. Wo immer sie sich ansiedelt, müsste sie Angst haben, Menschen in Gefahr zu bringen.


    Ja, natürlich könnte man immer weiterschreiben. Nur finde ich, dass Geschichten dann irgendwann den Qualitätscharakter einer "Der Sohn ... der Schwippschwager der Königin von Engil" bekommen. Etwas, das ich nicht möchte. :nono

    Meine neuen Histo-Romane Der Gesang des Satyrn sowie Hatschepsut. Die schwarze Löwin gibt es bei Amazon oder Beam-Ebooks - außerdem meinen Mystery Thriller Fonthill Abbey

  • Zitat

    Original von BirgitF
    Also, die Frage, wohin Lin und Degan ziehen, wird ja eigentlich beantwortet. Sie entscheiden sich eher für ein Nomadendasein, da Lin sich bewusst ist, dass Muruk nicht aufhören wird, nach ihr (und Sala) zu suchen. Wo immer sie sich ansiedelt, müsste sie Angst haben, Menschen in Gefahr zu bringen.


    Ja, natürlich könnte man immer weiterschreiben. Nur finde ich, dass Geschichten dann irgendwann den Qualitätscharakter einer "Der Sohn ... der Schwippschwager der Königin von Engil" bekommen. Etwas, das ich nicht möchte. :nono


    Ja, Du hast ja Recht. Aber fragen wollte ich halt mal. Hätte ja sein können. :-) (Und das, was jetzt in Engil und Umgebung passiert, könnte durchaus interessant sein. Denn es ist ja mehr oder weniger alles auf Null: für Degan und Lin wie auch für Engil und seine Menschen, weil die bisherigen Fundamente zusammengebrochen sind. Aber stimmt schon, man sollte aufhören, bevor etwas zu sehr verflacht. Insofern ist das Ende passend und stimmig.)

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  • @Si_Collier: Vielleicht überfällt mich ja mal irgendwann tatsächlich noch einmal der Wunsch, nach Engil und zu den Greifen zurückzukehren. :flieger
    Aber momentan muss ich einfach ins Alte Ägypten zu Hatschepsut. Die schickt mir tausend schreckliche Flüche aus dem Schönen Westen, wenn ich ihre Geschichte nicht zu Ende erzähle. :gewitter

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  • Endlich hat Braam sein Herz und seinen Mut entdeckt und wollte sich Elven entgegenstellen. Ich muss gestehen, dass ich eine kleine Schwäche für ihn hatte. Leider leidet er jetzt bis in alle Ewigkeit im Feuerland. Tja, Strafe muss sein ;-)


    Jevana und Belamon als Paar? Nicht wirklich, oder? Wie soll das denn vor sich gehen? Es versteht doch nur Degan die Sprache der echten Greife (Rautierkörper mit Vogelkopf und Flügeln!!!) aufgrund seines Greifenerbes. Ich hab mir eher so eine Art Beschützerverhältnis vorgestellt, ein geliebter intelligenter Wachhund für die neue Königin von Engil, aber kein gleichberechtigter Partner. Seltsamer Ort, dieses Engil und seine Menschen...


    Degan und Lin ein Paar!? Das hätte ich überhaupt nicht mehr vermutet. Wo kamen Degans Gefühle plötzlich her? Degan ist Engil seinem Vater zuliebe mit den echten Greifen zuhilfe gekommen. Engil ist befreit. Er hatte also keine Verpflichtungen mehr. Warum folgt er Lin ins Feuerland, wenn er doch nichts für sie empfindet, wie wir ein ganzes Buch lang lesen konnten?


    Muruk wird nicht aufgeben, Sala für sich zu gewinnen und die endlich erwachsen gewordene Lin weiß das. Sie verlässt Engil, um sich vor einem Leben im goldenen Käfig und die Engilaner vor Muruk zu schützen. Als Bonus hat sie endlich Degan für sich gewonnen, auch wenn mir das ein wenig schal erscheint. Mir ist dieser Gesinnungswandel nicht geheuer. Vielleicht empfindet Degan jetzt anders, weil Lin sich von ihren Verpflichtungen freigemacht hat und sein halbwildes Greifenleben führen kann :gruebel


    Wieder hat mir eine Szene sehr gut gefallen, nämlich als Degan versucht Sala/Lin dazu zu bewegen, das Feuerland zu verlassen. Als Sala Degan vernaschen will und Degan plötzlich merkt, dass er Sala/Lin begehrt. Muruk hatte dabei anscheinend kein Wörtchen mehr mitzureden. Ich kann mir vorstellen, dass sein Hass auf Degan ins unermeßliche gewachsen ist und er alles daran setzen wird, Degan den Garaus zu machen. Ich denke also wie SiColllier, dass genügend Potential für einen weiteren Band vorhanden wäre, wenn du aus Ägypten "zurückkehrst" und den ich sehr gerne lesen würde. Ich habe einfach eine Schwäche für vertraute Figuren und will meine liebgewonnen Romanfiguren immer mal wiedersehen. Achja und Braam sollte auch wieder mit von der Partie sein, bitte :lache


    Danke für deine nette Begleitung der Leserunde, Birgit. Hat sehr viel Spaß gemacht. :wave

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Vielleicht empfindet Degan jetzt anders, weil Lin sich von ihren Verpflichtungen freigemacht hat und sein halbwildes Greifenleben führen kann :gruebel


    Genau, so könnte es sein. Jetzt wo Lin nicht mehr Königin ist und in Engil leben muss, kann er auch wieder Gefühle zulassen.
    Er ist wohl zuviel Greif, um dort im Palast zu wohnen. Jetzt wo sie mit ihm seinem Nomadentrieb ausleben kann, sind gänzlich andere Voraussetzungen für eine Partnerschaft vorhanden.

  • Suzann : Wie Dawon schon sagte, hätte auch niemand Nona und Dawons Beziehung eine Chance gegeben. Und auch Nona ist mittlerweile eher ein Geistwesen und somit körperlich für Dawon nicht greifbar. Auch eine ungewöhnliche Beziehung.
    In diesem Sinne ist die Message von Jevanas und Belamons Beziehung, dass Vorurteile überwunden werden können ... eine Welt, in der Gleichberechtigung herrscht (eben kein geliebter intelligenter Wachhund). Denn wie wir ja deutlich erfahren haben, ist Belamon eben kein Haustier, sondern ein fühlendes intelligentes Wesen, das eben in einem nicht menschlichen Körper steckt und alles andere als ein "Haustier". :nono


    Also Degans Gefühle sind für den aufmerksamen Leser nicht wirklich plötzlich erwacht. Im Grunde genommen hatte er seine menschliche Seite komplett unterdrückt und damit auch die menschliche Gefühlswelt. Er hat ja schon bei den Waldfrauen ganz offen mit seinen wiederkehrenden menschlichen Gefühlen gekämpft. S. 299 " ... Fast hatte er schon begonnen, wie ein wildes Tier zu fühlen, und dieses Leben gefiel ihm. Doch dann war Lin aufgetaucht und hatte seine Gefühle durcheinandergebracht. In ihm kämpfte der wilde Greif gegen den zahmen Menschen."
    Weiter auf S. 300 " ... Degan spürte mit wachsender Angst, dass er die Wildheit verlor, die ihn seit Xirias Tod davor schützte, sich mit Schmerz, Kummer und Verlust auseinanderzusetzen."


    Das alles sind ja eindeutige Hinweise auf die Veränderung, die in Degan vor sich geht. In der Szene vorher erfahren wir, warum er eigentlich so eine Wut auf Lin hat: Nämlich weil er glaubte, da Lin gleichzeitig Sala ist, hätte sie sich damals selbst beschützen können und er hätte Xiria nicht für sie opfern müssen.
    Und dort erfährt er dann auch das erste Mal, dass Lin gar nichts hätte ausrichten können.


    Im Grunde genommen hatte er sich seit Xirias Tod nur von seinen Empfindungen abgekapselt, um sich vor Schmerz zu schützen. Und in dem Augenblick, in dem die Greife Dawon fortschleppen, begreift Degan auch das erste Mal, dass er Xiria nicht hätte retten können. S. 307 Ende des Absatzes " ... Da wandte sie ihm ihr Gesicht zu und lächelte, als wäre dies alles nur ein harmloses Spiel. Sie hatte ihn nicht verstanden."
    Der letzte Satz ist auch zweideutig zu verstehen. Neben dem akustischen nicht Verstehen geht es hier auch um die Tatsache, dass Xiria Degans Moral niemals verstanden hatte und niemals hätte verstehen können. Und in diesem Augenblick schafft es Degan, sich aus seiner Illusion zu lösen ... daraufhin führt er die Greife nach Engil, um den Menschen und Lin zu helfen und seine Menschlichkeit sowie seine menschlichen Gefühle kehren zurück ... damit auch die Fähigkeit, wieder zu lieben.

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  • Zitat

    Original von Suzann
    Degan und Lin ein Paar!? Das hätte ich überhaupt nicht mehr vermutet.


    Nach Deinem Post im letzten Abschnitt war ich auf Deinen Kommentar hier gespannt. :grin Birgit hat ja schon darauf geantwortet; wäre ich früher online gewesen, hätte ich sehr Ähnliches geschrieben. Das ist so ziemlich das erste Buch, in dem ich die versteckten Hinweise mitbekommen und richtig interpretiert habe (sorry Birgit, bei mir hats Verstecken dieses Mal nicht funktioniert).


    Bei mir stellte sich beim Lesen das Gefühl ein, daß beide (wenngleich auch auf verschiedene Weise) ein sehr ähnliches Schicksal erlitten haben. Und nachdem diese nun erfüllt sind, ist Zeit / Raum für etwas Neues, Gemeinsames. Das, was bisher zwischen ihnen stand, ist nicht mehr im Weg. So ist ein gemeinsamer Weg mE nur folgerichtig.




    Seite 321: Die Göttin benutzt sie nur, wie Götter die Menschen immer benutzt haben.


    In dieser sowie anderen Stellen wird das Verhältnis Götter - Menschen hinterfragt. Ich weiß nicht, eine Grundsatzdiskussion so vom Zaun zu brechen, kriege ich momentan nicht richtig hin. (Bei den „Blutschwestern“ hatte sich das neulich einfach so ergeben.) Auch bin ich mir noch nicht über meine Meinung zu dieser Thematik im Klaren, und zu allem Überfluß müßte man für eine solche Diskussion noch den Begriff „Götter“ näher definieren. Auf mich machten Muruk und Sala nämlich nicht unbedingt den Eindruck, als ob sie die höchsten Wesen wären; irgendwie hatte ich immer das Gefühl, daß es da noch eine „Ebene darüber“ gibt. Was ja die Verhältnisse und Beziehungen untereinander wieder verändert.

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Degan hatte seine menschliche Hälfte und seine Gefühle unterdrückt und den Greifen ausgelebt. Seine Zieheltern und deren Tod haben ihn ziemlich kalt gelassen. Das die Göttin des Lichts Lin innewohnt hat er zu dem Zeitpunkt, als er für sie Xiria tötete doch noch gar nicht gewusst. Also hat er ihr das bei ihrem erneuten Zusammentreffen bei den Waldfrauen nur ganz kurz vorwerfen und dann gleich wieder verwerfen können, als klar wurde, dass Lin über keine nennenswerten Kräfte verfügt. Degan hatte sich vor seiner Flucht aus dem Palast, als er noch meinte er wäre nur ein Mensch, nichts aus Lin gemacht. Also habe ich nicht vermutet, dass er mit seiner menschlichen Hälfte auch Gefühle für Lin verleugnete, die zu einem späteren Zeitpunkt wieder zutage treten könnten.


    Belamon und Jevana, körperlose Lalufrau und Dawon - eigentlich mag ich ungewöhnliche Beziehungen sehr, aber diese Beziehungen haben in der Geschichte meiner Meinung nach zuwenig gelebten Raum, dass sie für mich relevant werden. Versteht ihr, was ich meine. Für mich haben Nona und Dawon keine Beziehung. Wie soll das gehen? Wodurch drückt sich diese Beziehung aus? Am ehesten kann ich Dawons Beziehungen anerkennen, weil er immer wieder kommt, um diesen oder jenen zu retten. Woher er immer wußte, wann er zu rechten Zeit wo sein musste, halte ich für sehr glückliche Fügungen.

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  • @Si_Collier: Die Götter haben hier tatsächlich einen eher griechischen Hintergrund ... sie sind sehr menschlich in ihren Fehlern.
    Aber sind Götter das nicht meistens - ich meine sogar aus Sicht der Christen. Wie übergeordnet göttlich ist es denn, so egoman zu sein und keine anderen Götter neben sich zu dulden. Oder einen armen Tropf wie Hiob mit Qualen zu schlagen, nur um zu schauen, ob er denn auch "gläubig" ist. :rolleyes
    Die einzige Religion, die mit übergeordneter Göttlichkeit sympathisiert, die nicht von menschlichen Charakterzügen zu stark geprägt ist, wäre doch der Buddhismus.


    Suzann : Degan hat ja auch zu dem Zeitpunkt, als er Xiria töten musste, noch keinen Groll gegen Lin gehegt. Erst, als er erfahren hat, dass sie die Göttin ist.
    Der Tod seiner Zieheltern hat ihn an diesem Punkt natürlich kalt gelassen - zu dem Zeitpunkt war seine menschliche Seite auch noch unterdrückt.
    Und sofort verworfen hat Degan seinen Groll auch nicht - er hat ordentlich mit sich gekämpft, sich Vorwürfe von Belamon anhören müssen, von Dawon ... und erst da sind ihm leise Zweifel gekommen.
    Als Degan das erste Mal (im ersten Teil "Blutschwestern) Engil und Lin verlassen hat, war er jünger und triebgesteuert auf Xiria fixiert. Zudem stinksauer, weil Tojar und Ilana ihm seine Herkunft verschwiegen haben.
    Um für Lin Gefühle zu entwickeln, war da kein Platz. Er war ja vielmehr damit beschäftigt, sich zu fragen, wer er selbst überhaupt ist und warum er sich so anders fühlt.


    Nonas und Dawons Beziehung: Das Problem ist, dass das Wort Beziehung immer unauflösbar mit dem Attribut ewig aufeinanderkleben und Sexualität gleichgesetzt wird.
    Natürlich ist es keine Beziehung wie sie unsere Gesellschaft vorgibt, sondern eher eine freigeistige. Nona und Dawon sind beide freie Wesen.


    Und Sabine hat Recht: Dawon hat seine Informationen über Nona erhalten, die mit den Waldfrauen in Verbindung steht. Das wird auch erwähnt, als er Lin vom Greifenturm befreit.
    Dass Nona mit den Waldfrauen geistig kommunizieren kann, wird ja auch im ersten Teil deutlich, als Dawon von Xiria im Wiesenland schwer verletzt wird.

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  • Zitat

    Original von BirgitF
    ... sie sind sehr menschlich in ihren Fehlern.
    Aber sind Götter das nicht meistens - ich meine sogar aus Sicht der Christen.


    Das ist vermutlich Ansichtssache. Für den alttestamentarischen Gott würde ich das möglicherweise bejahen können, für den Gott des Jesus von Nazareth eher nicht.



    Zitat

    Original von BirgitF
    Wie übergeordnet göttlich ist es denn, so egoman zu sein und keine anderen Götter neben sich zu dulden.


    Eine monotheistische Religion muß diesen Anspruch erheben, alles andere wäre ein Selbstwiderspruch. Durch das Anerkenntnis eines zweiten Gottes (oder weiterer Götter) würde eine solche Religion sich selbst ad absurdum führen.


    Und Hiob ist ein eigenes Thema, vor allem, wenn man im Hinterkopf hat, daß der „Satan“ des Buches Hiob ein ganz anderer ist als der, den wir uns heute gemeinhin unter diesem Begriff vorstellen. Elaine Pagels hat das sehr gekonnt ausgeführt:
    Satans Ursprung - Elaine Pagels




    Zu Dawon und Nona sowie Belamon und Jevana: in einem Fantasyroman kann ich solche Dinge akzeptieren; die gehören einfach in die dort beschriebene Welt. Würde eine solche Geschichte in der realen Welt spielen (bzw. den Anspruch erheben, in der realen Welt zu spielen), sähe es vermutlich anders aus.
    .

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  • @Si_Collier: Na ja, mag sein, dass er im NT etwas von seiner Rachsüchtigkeit und Eifersucht und damit von seinen "menschlichen" Schwächen einbüßt.
    Aber ist er deshalb eine milde, gütige und übermenschliche Kraft? Müsste eine solche Kraft den eigenen Sohn ans Kreuz nageln lassen, damit dieser die Sünden aller sühnt? Sollte eine übergeordnete Kraft nicht über derartigen Gewaltakten stehen?


    Ja, eine monotheistische Religion muss natürlich diesen Anspruch für sich erheben.
    Aber eine Religion ist ein von Menschen erschaffener Kult und deshalb auch nicht zwangsläufig frei vor menschlichen Makeln und Fehlern.


    Was Hiob angeht, sprichst du wahrscheinlich die alttestamentarische Auslegung Satans als Widersacher und Versucher, der im Auftrag Gottes handelt, an.
    Aber auch hier würde ich wieder sagen: Muss ich denn als Gott derart sadistisch sein, dass ich meine Untergebenen erstmal quäle, um ihre Loyalität zu prüfen? Oder sagen wir so ... empfinde ich einen derart handelnden Gott als mir geistig überlegen?



    Ich defintiv nicht.
    Ein übergeordnetes, geistig überlegenes und göttliches Wesen wäre für mich nur eines, das frei von solchen Gelüsten und Charakterzügen ist. :nono

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