Das Inferno - Richard Laymon

  • Titel: Das Inferno
    Autor: Richard Laymon
    Originaltitel: Quake
    Verlag: Heyne Verlag
    Erschienen: Juni 2010
    Seitenanzahl: 640
    ISBN-10: 3453675827
    ISBN-13: 978-3453675827



    Über den Autor:
    Richard Laymon wurde 1947 in Chicago geboren und studierte in Kalifornien englische Literatur. Er arbeitete als Lehrer, Bibliothekar und Zeitschriftenredakteur, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete und zu einem der bestverkauften Spannungsautoren aller Zeiten wurde. 2001 gestorben, gilt Laymon heute in den USA und Großbritannien als Horror-Kultautor, der von Schriftstellerkollegen wie Stephen King und Dean Koontz hoch geschätzt wird.


    Kurzbeschreibung: (Amazon)
    Nach der Katastrophe beginnt das Grauen.
    Ein schweres Erdbeben erschüttert Los Angeles. Im darauf folgenden Chaos versucht Clint, zu seiner Familie zurückzukehren. Mit der cleveren Em muss er sich der plündernden und mordenden Horden erwehren, die L. A. heimsuchen. Er muss sich beeilen, denn seine Frau ist unter den Trümmern ihres Hauses verschüttet – und ihrem psychopathischen Nachbarn Stanley hilflos ausgeliefert.


    Meine Meinung:
    Das Buch besteht eigentlich aus drei Handlungssträngen, die ein wenig zusammenhängen - wir verfolgen Clint auf seinem Heimweg, Clints Tochter Barbara auf ihrem Heimweg und Stanley - Clints Nachbar - der es auf Clints wunderschöne Frau Sheila abgesehen hat.
    Clint versucht zusammen mit Mary und Em, die er unterwegs "aufgegabelt" hat, nach Hause zu kommen, wobei ihnen unterwegs allerlei seltsame Menschen begegnen und sie auch Gefahren ausgesetzt sind. Ähnlich ist es bei Barbara, die mit einigen Leuten aus der Fahrschule unterwegs ist. Währenddessen sitzt Sheila in einer Badewanne, aus der sie nicht von allein rauskommt und wartet auf Rettung - doch Stanley hat alles andere vor, nur nicht sei einfach zu retten.


    In allen drei Handlungssträngen begegnen dem Leser merkwürdige Gestalten, Plünderer, Gewalt, Ekel und abstruse Ideen, auf die nur ein Richard Laymon kommen kann. Ein bisschen Sex findet sich in dem Buch auch, hält sich aber meiner Meinung nach noch in Grenzen. Vor allem findet man unzählige Menschen, die einfach durchdrehen. Ich habe zwar noch nie ein so schweres Erdbeben erlebt, hoffe aber, dass das meiste nicht so passieren würde, sondern wirklich nur Laymons Phantasie zu verdanken ist.
    Allerdings muss ich hier anmerken, dass ich dieses "Durchdrehen" der Figuren hin und wieder etwas langweilig und einfallslos fand. Den Handlungsstrang um Stanley und Sheila fand ich super, das war für mich ein Laymon, wie er sich gehört, hat mir echt gut gefallen. Clints Weg nach Hause fand ich leicht öde und Barbaras Weg nach Hause war zwar einen Tick besser, aber auch dieser Handlungsstrang kommt kein bisschen an den von Stanley ran. Daher hat mich das Buch ein bisschen mit gemischten Gefühlen zurückgelassen. Es ist ein Laymon und den "Laymon-Fans" kann ich das Buch empfehlen. Aber es ist sicherlich nicht sein bestes Werk und ein bisschen mehr Einfallsreichtum hätte dem Buch sicher gut getan. Oder ein wenig mehr kranke Phantasien, denn bei Barbara und Clint war es mir eindeutig nicht krank genug. :grin


    Das Buch bekommt von mir 8 Punkte von 10, denk ich mal. Oder 7, so ganz sicher bin ich mir da noch nicht...

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • Danke für die Rezi.


    Ich habe das Buch vor einer Woche angefangen und muss sagen... das ist mit Abstand das Langweiligste, was ich von Laymon gelesen habe. Ich bin zwar erst auf Seite 100, aber ich habe absolut keinen Drang, weiter zu lesen.


    Menno... Dabei sind Laymon-Bücher doch immer meine Sahnestücke eigentlich. Unterhaltsam und kurzweilig. Aber diesmal... neeee... :schlaeger



    Edit: Hab das Buch heute endgültig ins Regal gesteckt, es wird nicht ausgelesen und damit basta. Schade eigentlich, aber im RUB warten noch etliche weitere Laymons darauf, diesen einen kleinen Fauxpas vergessen zu machen.

    Ich habe keine Zeit, mich zu beeilen...



    :lesend
    Auferstehung // Brian Keene

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  • x Autor: Richard Laymon
    x Übersetzer: Stefan Rohmig
    x Titel: Das Inferno
    x Originaltitel: Quake
    x Genre: Thriller
    x Erscheinungsdatum: 08. Juni 2010
    x 640 Seiten
    x Heyne Hardcore
    x ISBN: 3453675827
    x Erste Sätze: Zwanzig Minuten vor dem Beben stand Stanley Banks an seinem Wohnzimmerfenster. Er hielt den Sportteil der L.A. Times auf Brusthöhe vor sich, aber tat nur so, als ob er darin las. So machte er es jeden Morgen. Für den Fall, dass Mutter ins Zimmer rollte und ihn am Fenster erwischte.


    Klappentext:


    Ein schweres Erdbeben erschüttert Los Angeles. Im darauffolgenden Chaos versucht Clint, zu seiner Familie zurückzukehren. Gemeinsam mit der cleveren Em muss er sich der plündernden und mordenden Horden erwehren, die L.A. heimsuchen. Und er muss sich beeilen, denn seine Frau ist unter den Trümmern ihres Hauses verschüttet – und ihrem psychopathischen Nachbarn Stanley hilflos ausgeliefert.


    Rezension:


    “Das Inferno” von Richard Laymon ist mit seinen mehr als 600 Seiten eines der dicksten Bücher des Autors und hat sich für mich stellenweise leider ziemlich gezogen.


    Anders als beim typischen ‘Laymon-Schema’, nach dem meist eine junge Frau im Mittelpunkt steht und von einem Wahnsinnigen bedroht wird, ist in dieser Geschichte der Wahnsinnige selbst der Protagonist – nämlich Stanley, ein extrem übergewichtiger Verlierer, der unter der Fuchtel seiner herrischen Mutter steht (was sich übrigens recht bald erledigt…).


    Aber eigentlich gibt es mehrere Protagonisten, denn die Story besteht aus drei verschiedenen Handlungssträngen, die alle bei der Familie Banner zusammenlaufen. Während des starken Erdbebens ist Sheila, die Mutter gerade zu Hause. Bei dem Unglück wird sie nackt in der Badewanne verschüttet und ihr Nachbar Stanley, der sie vorher schon ständig heimlich beobachtete, findet sie. Allein und nackt. Clint – Sheilas Mann – ist gerade unterwegs, als das Chaos losbricht, lernt dabei die völlig unausstehliche Mary und eine Jugendliche namens Em kennen, mit denen er sich auf den Heimweg macht; während Barbara Banner, die Tochter, gerade mit einem Fahrschulauto fährt, das der völlig panische Fahrlehrer nach dem Beben übernimmt und die Stadt verlassen möchte – allerdings noch während Barbara und die anderen drei Fahrschüler, Heather, Pete und Earl im Wagen sitzen. Bald entkommen sie aus dem Wagen und machen sich zu Fuß auf den Weg zu ihren Familien.


    Das Szenario läuft so ab, wie man es sich auch in der Wirklichkeit vorstellen könnte. Im Chaos der zertrümmerten Stadt werden Gesetze plötzlich vollkommen nichtig und die Menschen zeigen ihr wahres Gesicht. Es wird nach Herzenslust gemordet, geplündert und vergewaltigt. Die völlig unterschiedlichen Protagonisten, die der Zufall zu Grüppchen formte, zeigen ihre Wesenszüge in extremer Ausführung und man weiß nicht, wem man trauen kann. Gefahr lauert überall.


    Der Schreibstil ist bei diesem Thriller aber nicht so ausgereift und spannend, wie man ihn sonst von Laymon kennt. Fesselnder wäre die Geschichte gewesen, wenn man die 600 Seiten auf 400 gekürzt hätte – denn es gibt einige Spannungslücken, in denen Stanley z.B. einfach nur durch die Nachbarschaft rennt, um einen Gegenstand zu holen. Bei einem Thriller interessiert mich das eher weniger, wie der Peiniger an seine ‘Werkzeuge’ gelangt und Logikfehler stören mich nicht so, wenn ich dafür einen Pageturner bekomme.


    Für Thrillerfans, die sich bisher noch nicht an besonders ausführliche Grausamkeiten getraut haben, könnte “Das Inferno” aber ein Einstiegsbuch sein. Die Story beinhaltet zwar abartige Handlungen, aber diese werden nicht so intensiv beschrieben, dass man sich direkt in das Geschehen versetzt fühlt. Leser, die dies allerdings wollen, werden das Buch ziemlich sicher als ‘zu soft’ einstufen.


    Fazit:


    Durchschnittlicher Thriller. Nicht schlecht, aber ich hatte mehr erwartet.


    Bewertung:


    6 von 10 Sternen

  • Mein zweiter Laymon. Direkt davor hab ich "Der Pfahl" als Einstiegs-Laymon gelesen.
    "Das Inferno" fand ich persönlich ziemlich gut. Ok, ich hab natürlich auch keine großartigen Vergleichsmöglichkeiten, außer eben "Der Pfahl", den ich ganz ok fand.
    Sollten mir mal weitere Laymons auf Flohmärkten etc. über den Weg laufen, bin ich auf jeden Fall geneigt, weitere zu lesen. Und wenn ich hier so lese, dass die beiden, die ich nun kenne, eher zu den schlechteren gezählt werden, kann ich mich ja eigentlich nur auf weitere Laymons freuen. :grin


    8 Punkte vergeb ich (wohlgemerkt: als blutiger Laymon-Anfänger).