Suche gutes Buch mit Kurzgeschichten

  • Hallo ihr lieben Eulen,


    bin auf der Suche nach einem Buch mit Kurzgeschichten. Mir ist aufgefallen, daß es keine Sparte dafür bei den Eulen gibt - fällt dann wahrscheinlich auch unter "Belletristik". Für unterwegs suche ich nämlich ein Buch sozusagen als "Zeitfüller", bspw. fürs Wartezimmer u. ä. mit Texten, die recht zügig durchgelesen werden können. Am liebsten Charakterstudien, aber Hauptsache nichts "Seichtes" oder "Schnulziges". Kennt ihr da was? :wave

  • Heidi zeichnet das junge Mädchen, das sie nie gewesen ist. Vor Jahren wollte sie Künstlerin werden, in Wien studieren an der Akademie, aber die Reise ging nur bis Innsbruck. Jetzt hat sie Mann und Kind, die sie nie gewollt hat. Erst durch Carmen, die hübsche Lehrtochter aus der Bäckerei, fängt sie wieder an zu träumen. Bruno arbeitet seit dreißig gleichmäßigen Jahren als Portier in einem Hotel. Er war beim Arzt, ein schlimmes Ergebnis könnte ihn erwarten. Noch weiß er nichts endgültiges, es ist seine letzte Nacht vor dem Resultat. Aber es wird nichts sein, bestimmt nicht. Für einen Moment ist er ganz glücklich.
    Es sind diese Momente, in denen sich etwas verändert im Leben, in denen etwas geschieht, man merkt es kaum. Momente, die der Zeit enthoben scheinen. Eine neue Welt tut sich auf, man erkennt die Sackgasse, in die man vor langer Zeit geraten ist. Und plötzlich herrscht ein anderes Licht.
    In seinen neuen, wunderbaren Geschichten zeigt sich Peter Stamm als Meister im Erzählen unerwarteter Wendepunkte, des flüchtigen Glücks, mit dem man nicht mehr gerechnet hat. Denn kann man wünschen, was man nicht einmal sich selbst gegenüber zugibt? Und widerspricht der Wunsch, auserwählt zu sein, dem Wunsch nach Liebe?

  • Sie sind jung und unabhängig, einsam oder ein scheinbar perfektes Paar. Sie sind auf der Suche nach etwas und finden doch nichts, ihr Leben gerät für einen Moment in Bewegung oder steht plötzlich still. Einziger Beobachter ist der Ich-Erzähler: kühl und distanziert, abwartend, rauchend. Peter Stamm zeichnet in seinen Erzählungen scharfe Momentaufnahmen eines flüchtigen Glücks und der Sehnsucht nach Veränderung. ›Blitzeis‹ erzählt Liebesgeschichten in bewegten Bildern, Geschichten, die unsere Zeit einfangen.

  • Viele verschiedene Frauen, viele unterschiedliche Kleidungsstücke und Accessoires, 26 kurze Erzählungen: 'Die Kleider der Frauen' ist - nach 'Die Tricks der Diva' (2004) - der neue Erzählungszyklus von Brigitte Kronauer. War in den 'Tricks der Diva' die Natur die heimliche Heldin aller Geschichten, so ist es nun das Ich einer fiktiven Autobiographie, das allerdings gelegentlich aus dem selbstgezimmerten Rahmen rutscht.

  • Ferdinand von Schirach hat es in seinem Beruf alltäglich mit Menschen zu tun, die Extremes getan oder erlebt haben. Das Ungeheuerliche ist bei ihm der Normalfall. Er vertritt Unschuldige, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten, ebenso wie Schwerstkriminelle. Deren Geschichten erzählt er – lakonisch wie ein Raymond Carver und gerade deswegen mit unfassbarer Wucht.

  • Die Kurzgeschichte, eine der klassischen Formen kurzer Prosa, erlangte in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ihre größte Bedeutung: 33 ausgewählte Beiträge von Borchert, Böll, Kaschnitz, Schnurre, Dürrenmatt, Aichinger, Walser, Lenz, Bichsel und vielen anderen bilden einen repräsentativen Querschnitt.

  • Etwas ist zu Ende: eine Freundschaft, eine alte Liebe, eine Kindheit in der Vorstadt, eine Reise ans Meer, ein ganzes Leben. Etwas hat sich verschoben, unmerklich, und alles geht weiter, nichts wie es war.
    Zsuzsa Bánk erzählt von Menschen, die eines Tages einfach die Tür hinter sich ins Schloss fallen lassen. Von Larry, dem koksenden Dreizentnermann, der Gedichte schreibt. Von Lydia, die der Wind mitnimmt. Von Lisa, die für einen Nachmittag in das winzige italienische Bergdorf zurückkehrt, das ihre Mutter einst verließ – mitten im heißesten Sommer.

  • Es sollte nur ein ganz harmloser Ausflug in die Berge werden. Silberforellen wollten der sechzehnjährige Roy und sein jüngerer Bruder Lane fangen, als sie zum Echo Canyon zogen. Doch mit den Fischen haben sie kein Glück und auch nicht mit den drei Männern, die ihren Weg kreuzen. Die Männer bedrohen sie und zum ersten Mal spüren sie Todesangst. David Guterson erzählt von motivlosen Grausamkeiten, dem Ende der Jugend und den Dingen, die das Leben aus der Bahn bringen.

  • Spannende Stories zur kalten Jahreszeit: Åke Edwardsons Geschichten haben entweder den bekannten Kommissar Erik Winter zum Helden oder spielen in Eis und Schnee und den Tagen der langen Dunkelheit. Der schwedische Bestsellerautor beherrscht die Kunst, einen guten Krimi zu schreiben, auch auf kleinstem Raum perfekt.

  • Die Frau mit dem großen Hund, die anstelle ihres Schriftstellergatten einen Stadtschreiberposten in der ostdeutschen Provinz antritt und ihre eigene Leere findet; der Lehrer, der nach dem Tod seiner Frau eine Schülerin trifft, die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht, oder die Frau, die für andere Leute Blumen gießt und auf erschreckende Geheimnisse stößt – in Sätzen, die unter die Haut gehen, unternimmt Judith Kuckart Erkundungsfahrten in die menschliche Seele.

  • E. W. Heines Kille Kille Geschichten strotzen von nachtschwarzen Bosheiten und sarkastischen Pointen, ihr Horror überwältigt den Leser mit sanfter, spielerischer Leichtigkeit. Heines Themen sind uralt: Liebe und Hass, Eifersucht und alle Arten von Gier, dazu das unerschöpfliche Arsenal menschlicher Gemeinheiten. Unter der Oberfläche des Alltags lauert das Böse. "Falls Ihnen die eine oder andere Geschichte zu schlimm erscheinen sollte, so lassen Sie sich sagen: Diese Geschichten sind frei erfunden. Kultivieren Sie Ihre Empörung. Gehen Sie sparsam damit um. Sie wird an anderer Stelle noch gebraucht", rät E. W. Heine und hält den Lesern - und sich selbst - mit sarkastischem Lächeln den Spiegel vor.

  • Mir hat dieses Buch sehr gefallen:


    Kurzbeschreibung:
    Die schönsten Kolumnen, Erzählungen und Gedichte der letzten 20 Jahre Ein nerviger Patient im Kleinkrieg mit einer hartgesottenen Sprech stundenhilfe, ein eskalierender Ehestreit im Auto auf der Fahrt zur Schwiegermutter, der Leidens bericht eines Nichtschwimmers. «Bei Jan Weiler blitzt unter dem Witz fast immer auch das Düstere hervor. (...) Für diese Nachtseite liebe ich den wirklich komischen Autor Jan Weiler.» Elke Heidenreich

  • Vom Meister der Short Story?
    Nee, oder?


    Meiner unbescheidenen Ansicht nach gebuehrte und gebuehrt dieser Titel Ernest Hemingway und sonst keinem. Dessen Short-Story Ausgaben von "Maenner ohne Frauen" bis "Der Sieger geht leer aus" moechte ich dem Threadstarter gern empfehlen, auch wenn die Uebersetzungen keine reine Freude sind.
    Hemingway ist es.
    Bei Hemingway wird das Wort Short zu Programm und Passion zugleich, er ist der Virtuose der Verknappung und das auch dort, wo die Geschichten laenger sind als drei bis vier Seiten.
    Ohne irgendwem meine Meinung oder meinen Geschmack aufdraengen zu wollen (wirklich nicht - ist nur eine Liebeserklaerung, kein Bekehrungsversuch!), bin ich immer ehrlich verbluefft (oder verstoert?), wenn irgendwo nach Kurzgeschichten gefragt wird und der Name Hemingway nicht als erstes genannt wird.
    Ich benutze Hemingway, um zu erklaeren, was eine Short Story ist.
    Aber natuerlich nicht nur - und auch nicht in erster Linie - dazu.


    Viel Glueck bei der Auswahl wuenscht Charlie

  • Zitat

    Original von Charlie
    Vom Meister der Short Story?
    Nee, oder?


    Meiner unbescheidenen Ansicht nach gebuehrte und gebuehrt dieser Titel Ernest Hemingway und sonst keinem.


    Hemingway ist ganz sicher ein guter und verdienter Zweiter. Ganz oben aufs Siegertreppchen gehört nun einmal Charles Bukowski.


    Bukowski hat die Short Story zu einem Kunstwerk gemacht, zu einer durch derben Realismus sich auszeichnenden Schreibform. Seine Stories sind für mich kleine Kunstwerke.


    Bukowski ist bunt, hart, realistisch und wenig pessimistisch. Er schafft es selbst in seinen pessimistischen und vermeintlich hoffnungslosen Beschreibungen, immer noch ein Quentchen Optimismus reinzupacken.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich glaube, wir muessen uns auf agree to disagree einigen.


    Nicht, dass ich etwas gegen Bukowski haette.
    Aber zum einen halte ich ihn stilistisch Hemingway fuer meilenweit unterlegen, zum zweiten ist seine Palette viel kleiner (ich kann von den Erzaehlungen bei gutem Willen drei hintereinander lesen, dann wird's eintoenig. Hemingway hingegen macht suechtig). Und bunt finde ich ihn gar nicht - wie gesagt, seine Palette scheint mir auf wenige Farben beschraenkt.
    Das soll alles nicht heissen, dass ich den nicht ganz gern mal lese.
    Aber die formale Strenge und Schoenheit, die Klugheit, die Praezision (fehlt m.E. bei Bukowski weitgehend), die Konsequenz und die Schaerfe von Hemingway sind fuer mich (!) ueberhaupt kein Vergleich.
    Um ganz ehrlich zu sein - ich finde Bukowski gelegentlich reichlich geschwaetzig und nicht immer zielsicher.
    Selbstverliebte Autoren koennen sie zweifellos beide sein, aber ich denk, bei Hemingway kratzt's mich nicht, weil ich's nachvollziehen kann.


    Herzliche Gruesse von Charlie

  • Kurzbeschreibung


    Sie hatte sie alle: Die schlimmsten Jobs, die miserabelsten Lebensabschnittsgefährten, die abgefahrensten Ideen und Krankheiten - und alle miesen weiblichen Eigenschaften sowieso ...


    Katinka Buddenkottes Erzählungen lassen uns keine Chance: Charmant und fies, urkomisch und lakonisch sagt sie nichts als die Wahrheit. Bis man heult. Oder sich totlacht.


    »Muskelkater vom Dauergrinsen garantiert!« Jürgen von der Lippe




    Ich fands super!

  • Ich würde dir
    "Nichts als Gespenster" von Judith Hermann empfehlen.
    7 Erzählungen, die ich von Zeit zu Zeit immer mal wieder hervor hole und mich davon berühren lasse.


    Liebe Grüße
    feder