Klappentext
1326. In an England riven with conflict, knight and peasant alike find
their lives turned upside down by the warring factions of Edward II,
with his hated favourite, Hugh le Despenser, and Edward's estranged
queen Isabella and her lover, Sir Roger Mortimer. Yet even in such times
the brutal slaughter of an entire family, right down to a babe in arms,
still has the power to shock. Three further murders follow, and bailiff
Simon Puttock is drawn into a web of intrigue, vengeance, power and
greed as Roger Mortimer charges him to investigate the killings.
Michael
Jecks brilliantly evokes the turmoil of fourteenth-century England, as
his well-loved characters Simon Puttock and Sir Baldwin de Furnshill
strive to maintain the principles of loyalty and truth.
Beurteilung
Das Buch ist offenbar Teil einer Reihe historischer Krimis um Sir Baldwin de Furnshill, einen ehemaligen Templer, der nach England zurückgekehrt ist und als "Keeper of the King´s Peace" fungiert und um seinen besten Freund Simon Puttock, der mit ihm schon einige Mordermittlungen durchgeführt hat. Für mich war es der erste Roman dieses Autors.
Herbst 1326: In Bristol wird der Kaufmann Arthur Capon mitsamt seiner Familie, bestehend aus seiner Frau, seiner Tochter und deren Baby bestialisch abgeschlachtet. Wenig später wird auch die Dienstmagd der Familie, Cecily, die dem Massaker entkommen war, tot aufgefunden. Sie hatte gegen die Mörderbande ausgesagt: es soll sich dabei um Squire William de Bar, den gehörnten Ehemann der Tochter, gehandelt haben, der sich an der ganzen Familie rächte, nachdem seine ehebrecherische Frau ein außereheliches Kind zur Welt gebracht hatte.
Der Squire wird aus dem Gefängnis entlassen, muss dafür aber schwören, König Edward II beizustehen, der von seiner Frau Isabella und deren Liebhaber Sir Roger Mortimer gejagt wird. Der homosexuelle König hat seinem Favoriten Sir Hugh le Despenser zu größtem Einfluss verholfen, die Despensers haben sich schamlos und ungehindert auf Kosten des Volkes bereichert. Bevor sich William de Bar der sich stetig verkleinernden Truppe des Königs anschließen kann, wird auch er ermordet. Damit kommt er als Mörder der Magd Cecily nicht in Frage, wegen dieser Unstimmigkeiten sollen Sir Baldwin und Puttock die wahren Hintergründe der Bluttaten aufklären.
Der Klappentext lässt einen Krimi erwarten, in Wirklichkeit handelt es sich bei "The oath" aber um einen gut recherchierten historischen Roman, in dessen Mittelpunkt die Krise des englischen Königstums im beginnnenden 14.Jahrhundert steht. Der Titel bezieht sich auf den Gefolgseid, den Sir Baldwin dem König geschworen hat und der es ihm als Ehrenmann nicht erlaubt, von der Seite des Königs zu weichen, obwohl er sieht, dass der König auf der Verliererseite steht. Auch Simon Puttock ist ein solcher Ehrenmann, er wird jedoch von Roger Mortimer gezwungen, sich seiner Truppe anzuschließen, denn Mortimer hält Simons Frau und ihren gemeinsamen Sohn als Geisel auf Bristol Castle fest.
Die Romanhandlung schildert anschaulich die Ereignisse des Oktobers/Novembers 1326, als König Edward sich auf der Flucht nach Wales befindet und schließlich gefangengenommen wird. Die Krimihandlung um die Mordfälle in Bristol wird nicht geradlinig vorangetrieben, sondern immer wieder nur kurz angeschnitten, um erst zum Ende des Buchs eine Auflösung zu erfahren.
Die Erzählperspektiven wechseln beständig, für meinen Geschmack zu oft, sodass ich anfangs Probleme hatte, bei den verschiedenen Romanfiguren, ihren Beziehungen untereinander und den Orten der geschilderten Ereignisse den Überblick zu behalten. Glücklicherweise sind dem Roman eine Landkarte mit den wichtigsten Orten und ein ausführliches Personenregister beigefügt, beides musste ich häufig konsultieren.
Fazit: bei "The oath" handelt es sich nicht um leichte Unterhaltung, sondern um einen gut recherchierten Roman über eine unruhige Periode der englischen Geschichte, der beim Leser ein gewisses Interesse für englische Geschichte voraussetzt. Für eingefleischte Krimileser würde ich es weniger empfehlen. :
7 Punkte
Auf eine deutsche Übersetzung habe ich keinen Hinweis gefunden.