Cinema Asia - Der Asienfilm-Thread

  • Das asiatische Kino ist großartig!


    Wer noch nicht die herrlichen Nonsens-Filme von Stephen Chow kennt, sollte unbedingt einen Blick auf "Shaolin Kickers" und "Kung Fu Hustle" werfen.


    Einer meiner Lieblingsfilme überhaupt ist Oldboy:


    Kurzbeschreibung von Amazon:


    "15 Jahre verbringt Oh Dae-su, ohne menschlichen Kontakt, von Unbekannten festgehalten, in einem fensterlosen Ein-Zimmer-Apartment. Die Nabelschnur zur Außenwelt sind eine Klappe, über die er Tiefkühlkost erhält, und der Fernseher. Über den erfährt er auch vom Mord an seiner Frau. Eines Tages lassen ihn seine Peiniger völlig unvermittelt mit der Auflage frei, den Grund für seine Gefangenschaft herauszufinden. Doch Dae-su kennt fortan nur noch ein Ziel: blutige Rache an seinen Kidnappern und Vergeltung für den Mord an seiner Gattin."


    Muss man gesehen haben.

    Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
    - Wittgenstein -

  • Vor langer, langer Zeit im Reich der Mitte...
    Tsai-Shen, ein Schuldeneintreiber mit kindlichem Gemüt, verliert auf seiner Wanderschaft all seine Schuldbriefe und steht plötzlich mittellos da. Vor aufkommendem Sturm flüchtet er in dem verlassenen Lan-Ro-Tempel. Tsai-shen glaubt nicht an das, was die Leute im Dorf erzählen: daß es in dem alten Gemäuer spukt. Er will die Nacht hier verbringen und morgen weitersehen...
    Tsai-shen schlägt auch die Warnungen des Schwertkämpfers und Exorzisten Yen in den Wind, der sich beim Tempel aufhält, um die Geister zu bannen. Das Schicksal holt den Unbelehrbaren ein, ohne daß er das Verhängnis ahnt: Tsai-shen erliegt den Reizen einer bezaubernden jungen Frau, die offenbar im Tempel wohnt. Sie steht in den Diensten eines blutsaugenden Baummonsters, für das sie die Opfer anlockt.


    Das ist nur der erste Teil dieser außergewöhnlichen Trilogie. Ein Mix aus Horror, Fantasy und auch überdrehten Momenten, mit Martial Arts - Kämpfen gespickt. Ansehen lohnt sich.


    Sind in diesem Thread nur asiatische Filme gemeint oder kann man auch über Filme schreiben/diskutieren, wie z.B. "Die Wiege der Sonne"? Dies ist zwar ein amerikanischer Film, der aber deutlich zeigt, wie zwei Welten und Lebensweisen aufeinander prallen.

  • Auch sehr gut gefallen hat mir Tampopo


    Kurzbeschreibung von Amazon:


    "Liebe und Nudelsuppe. Die Frage, wie beides perfekt zu machen ist, beschäftigt Tampopo und den Lastwagenfahrer Goro. Mit List und Tücke werden die Geheimnisse des Kochens von Nudelsuppe bei anderen Meisterköchen herausgebracht. Wie, mit welchem Wasser und mit welchen Zutaten man die besten Nudeln herstellt, lautet Tampopos Aufgabe. Tampopos Spione sind überall. Der Film besteht aus zahlreichen kleinen Geschichten. Am Ende jedenfalls stehen die Gäste vor Tampopos Suppenküche Schlange.


    Der Episodenfilm aus dem Jahr 1985 beschäftigt sich vordergründig mit Essen und deren Darstellung, ist jedoch deutlich tiefsinniger, da es auch um Liebe und Tod und den ewigen Kreislauf des Lebens geht. "Tampopo" ist ein ungewöhnlich leichtherziger Film, der nicht nur die Freude am Schauen, sondern auch die Freude am Essen fordert. Er zeigt eine Kultur mit all ihren kleinen exzentrischen Anflügen und bietet damit doch nur den Blick in den Spiegel. Denn obschon die Gerichte weltweit wechseln mögen, ist das System, nach dem wir alle leben, doch dasselbe. Dabei gestaltet sich "Tampopo" als cleverer Genremix, der Anleihen bei vielen filmischen Bereichen wie dem Gangster-, dem Erotik- oder Western-Film nimmt und daraus ein homogenes Ganzes erschafft. Fazit: Ein wahres Kleinod."


    Das ist eine richtige Perle.

    Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
    - Wittgenstein -

  • Mir hat dieser Film sehr gefallen :-)


    Kurzbeschreibung laut Amazon.de:


    Rückblick auf das Leben zweier Darsteller der Peking-Oper: nach ihrer Ausbildung in der Schule von Meister Guan werden Dieyi und Xialou in den dreißiger Jahren mit dem Stück "Lebewohl, meine Konkubine" zu gefeierten Stars. Ihre künstlerische und private Beziehung ist im Laufe der Jahre jedoch sowohl durch politische Ereignisse als auch durch Xiaolous Liebe zur Prostituierten Juxian großen Schwierigkeiten ausgesetzt. Der Xiaolou liebende Dieyi verfällt zeitweillig dem Opium, will aber nach dem Ende der Kulturrevolution 1977 mit Xiaolou eine letzte Vorstellung von "Lebewohl, meine Konkubine" geben.


    Aufwendiges, grandios inszeniertes Filmspekatakel von Chen Kaige ("Die Weissagung"), in dem die Kontinuität der Peking-Oper den zumeist gewaltsamen politischen Umwälzungen im China dieses Jahrhunderts gegenübergestellt wird. Der mit Leslie Cheung, Zhang Fengyi und Gong Li erstklassig besetzte Film führt dabei ein Plädoyer gegen die Unterdrückung sexueller Identität durch politische und gesellschaftliche Zwänge, ohne in Gefahr zu geraten, seine Botschaft zu sehr in den Vordergrund zu rücken.


    Gruß tweedy :wave

  • Und dieser ist auch klasse :-)


    Kurzbeschreibung laut Amazon.de:


    Zu Beginn der 40er Jahre verpraßt Fugui, Sohn aus reichem Haus, das gesamte Familienvermögen beim Glücksspiel. Der Vater stirbt, Frau und Tochter verlassen ihn kurzzeitig. Nach dem Krieg kehrt Fugui in sein imzwischen kommunistisch regiertes Dorf zurück und erlebt, wie der Mann, an den er einst Hab und Gut verlor, exekutiert wird. Kurze Zeit darauf brechen weitere Schicksalsschläge über die Familie herein. So stirbt Fuguis Sohn bei einem Autounfall und die Tochter verblutet bei der Geburt ihres Kindes...

  • Diesen möchte ich immer noch anschauen. Er liegt auch schon zu Hause :-]


    Kurzbeschreibung laut Amazon.de:


    230 vor Christi: Ying Zheng, der König von Quin, will die sieben Königreiche, die mit ihren Machtkämpfen das Land seit 550 Jahren in blutiges Chaos gestürzt haben, vereinen und dem chinesischen Volk Frieden zu schenken. Ihn treibt die Vision seiner Ahnen an, ein vereintes Kaiserreich unter der Herrschaft von Quin zu schaffen. Doch um sein Ziel zu verwirklichen geht Ying Zheng noch brutaler und grausamer vor als seine Gegner. Nur seine Konkubine Zhao glaubt an ihn und plant ein Komplott, um den Prinzen von Yan, einen seiner schärfsten Konkurrenten, auszuschalten. Erst als Zhao mit eigenen Augen das Leid und das Elend sieht, das Ying Zheng über das chinesische Volk bringt, wendet sie sich im Widerstreit der Gefühle gegen ihn: Sie setzt den Attentäter Jing Ke auf ihn an -- und verliebt sich in den legendären Auftragsmörder. Dieser hat sich eigentlich aus dem Geschäft des Mordens zurückgezogen, um seinen Leben einen Sinn zu geben. Doch nun muss Jing Ke erkennen, dass er nicht unbeteiligt bleiben kann, da seine Welt bedroht wird

  • Kurzbeschreibung laut Amazon.de:


    Wenn man sich daran erinnert, dass Zhang Yimou nun schon seit Jahren vor allem kleinere Filme über das moderne Leben sowohl in Peking als auch in der chinesischen Provinz gedreht hat, dann überrascht einen seine Martial-Arts-Oper Hero zunächst einmal. Sie scheint nicht so recht in das Werk des wohl berühmtesten Filmemachers der Volksrepublik zu passen. Schließlich hat er bisher eher realistische Töne angeschlagen. Selbst seine Ausflüge ins Genre, seine historischen Dramen und der eine Gangsterfilm, an dem er sich versucht hat, waren letztlich stärker seinen Ideen von der Welt und dem Kino als den Konventionen ihrer Gattungen verpflichtet. Aber auf der anderen Seite war Zhangs Realismus nie einfach nur der Versuch, sich die Wirklichkeit mimetisch anzueignen, er hat stattdessen immer mit den Mitteln des Kinos, den Möglichkeiten von Kolorierung und Kolorit, auf sie reagiert.


    Dieses Spiel mit Formen und Farben treibt nun Hero auf die Spitze. Wie schon Chen Kaiges Der Kaiser und sein Attentäter spielt auch Hero in der Zeit, in der der Herrscher von Qin (Chen Dao Ming) die sieben Königreiche Chinas durch Kriege und Intrigen vereinigt hat. Es ist die wohl am stärksten von Legenden umwobene Epoche in der chinesischen Geschichte. Und anders als Chen, der die Mythen und Geschichten aus dieser Zeit in die Form einer Shakespeare'schen Tragödie gegossen hat, spielt Zhang Yimou ganz bewusst mit der Aura des Irrealen und Fantastischen, die diese Ära umgibt. Ein namenloser Krieger (Jet Li) kommt an den Hof des Königs und verkündet ihm, dass er dessen drei gefährlichste Feinde getötet habe. Der Herrscher gibt sich allerdings nicht mit der ersten Erzählung des Fremden zufrieden und so muss der Kämpfer, der eigentlich ein kleiner Beamter ist, immer wieder von neuem mit seiner Darstellung der Ereignisse ansetzen.


    In vier Rückblenden, denen er jeweils eine Farbe als dominierenden Grundton zugeordnet hat, entfaltet Zhang Yimou eine ganz eigene Legende von Pflicht und Verrat, Liebe und Idealismus. Hero entzieht sich dabei jeder eindeutigen Lesart. Einige Kritiker haben in ihm eine Art von Lehrstück gesehen, das jeden Missbrauch von Macht rechtfertigt. Doch dem steht alleine schon Zhangs Metaphysik der Gewalt entgegen, nach der es das höchste Ziel jedes Kriegers sein muss, das Schwert und den Kampf hinter sich zu lassen. Zhang treibt die Ideen des Martial-Arts-Kinos weiter als nahezu alle seine Vorgänger. Seine von Ang Lees Tiger & Dragon inspirierten Choreografien, vor allem die Kämpfe zwischen Jet Li auf der einen und Maggie Cheung oder Tony Leung auf der anderen Seite, transzendieren schließlich sogar das Körperliche. In Christopher Doyles Bildern manifestiert sich so erstmals im Kino die gesamte spirituelle Dimension der Martel-Arts-Techniken.

  • Zitat

    Original von Minusch
    Sind in diesem Thread nur asiatische Filme gemeint oder kann man auch über Filme schreiben/diskutieren, wie z.B. "Die Wiege der Sonne"? Dies ist zwar ein amerikanischer Film, der aber deutlich zeigt, wie zwei Welten und Lebensweisen aufeinander prallen.


    Doch, ich glaube, der Film passt auch in diesen Thread!

  • Zitat

    Original von Herr Palomar


    Doch, ich glaube, der Film passt auch in diesen Thread!


    Okay, danke. Ich wollte nur nichts Falsches posten. :-)


    Party-Stimmung in Los Angeles: Der japanische "Nakamoto"-Konzern eröffnet nach der erfolgreichen Übernahme einer amerikanischen Computerfirma ein eigenes Konzerngebäude. Unbemerkt ereignet sich zur selben Zeit im 46. Stockwerk des Wolkenkratzers ein Mord: Die Prostituierte Cheryl wird erwürgt aufgefunden. Die L.A. Police beauftragt Detective Web Smith (Wesley Snipes) mit den Ermittlungen in diesem Fall. Doch der ist mit den Sitten der Asiaten nicht vertraut und stößt bald auf eine Mauer des Schweigens. Um die Untersuchungen voran zu bringen, stellt man Smith den verschlossenen und kauzigen John Connor (Sean Connery) zur Seite.


    Auch das Buch von Michael Crichton mit Namen "Nippon Connection" ist zu empfehlen. Eine Mischung aus Action, Spannung und einem kleinen Einblick in die japanische Lebensart.

  • Ich kenne nur noch den Inhalt, aber leider nicht mehr den Titel:


    Eine Mutter zieht mit ihren Kindern in eine Wohnung. Sie verschweigt dem Vermieter ein oder mehrere Kinder und schafft diese in einem Koffer in die Wohnung. Die Mutter lernt einen neuen Mann kennen und bleibt nach und nach immer länger weg von zu Hause. Die Kinder müssen sich selbst versorgen.


    Lief ein paar Mal im Nachtprogramm.


    Kennt den Film jemand? Würde ihn mir gerne auf DVD holen :-)


    Gruß tweedy :wave

  • Zitat

    Original von Tereza
    So, dann mal meine Favoriten. Zunächst ein schon recht alter Film, auch von Zhang Yinou, leider nicht mehr leicht zu kriegen und daher ziemlich teuer.


    Toller Film, habe ich schon ein paar Mal gesehen. Habe ihn leider nicht auf DVD.


    Gruß tweedy :wave

  • Originell, witzig und einfallsreich: My sassy Girl


    Aus Südkorea, 2001


    Regie: Kwak Jae-yong.


    Kurzbeschreibung
    Gyun-Woo ist ein junger Student, allerdings kein besonders Guter... Als ihn seine Mutter drängt die Verwandtschaft zu besuchen, macht er sich auf den Weg zur U-Bahn. Ihm gegenüber sitzt ein hübsches Mädchen, aber leider ist sie äußerst betrunken und übergibt sich plötzlich. Er weiß nicht ob er Ekel oder Mitleid empfinden soll. Nachdem Gyun-Woo sie an der nächsten Haltestelle auf eine Bank legt, ist für ihn die Sache gelaufen. Doch sein Gewissen plagt ihn. Er kann sie nicht liegen lassen und schleppt sie mit allen Kräften zu sich nach Hause. Am nächsten Morgen weiß sie von Nichts und lässt den vermeintlichen Wüstling erst mal ins Gefängnis bringen. Als sich die Sache aufklärt, ist alles vergeben. Die Beiden werden unzertrennlich und die besten Freunde.

  • Konbanwa allerseits! :grin


    Freut mich sehr, dass Ihr gleich am ersten Tag so unglaublich viele Beiträge/Empfehlungen gepostet habt - das übertrifft meine kühnsten Hoffnungen bei Weitem. :anbet


    Manches davon kenne ich bereits, "Nobody knows" und "Tampopo" (beide großartig!) wollte ich eigentlich auch vorstellen, aber einige Streifen sind mir unbekannt. Das bedeutet einen exponentiellen Titelzuwachs auf meiner Filmwunschliste. :write Ich sag schon mal ganz pauschal danke für die zahlreichen Tipps.


    Heute bin ich zu platt, aber am Wochenende werde ich ein paar Zeilen zu zwei japanischen Filmjuwelen schreiben: "Yentown" und "Dolls".


    Bis denne.



    LG :wave

  • Ich bin nicht son Filmfreak (und der Fernseher steht bei mir nur als Deko rum)


    Aber mir schwirren nur zwei Filme im Kopf rum: "Der stille Amerikaner" und "Der Richter und sein Pferd" Ein chinesischer Film mit Untertiteln, der mal im 3sat lief.


    Hierin geht es um einen Richter, der einmal im Jahr seinen Distrikt bereist, um Recht zu sprechen. Auf seiner letzten Diensttour nimmt er seinen Nachfolger mit. Da geschieht ungeheuerliches, das Blechschild, das er in jedem Kuhstall aufhängen muss, um ihn zum offiziellen Gerichtssaal zu deklarieren, wird geklaut.


    Ein köstlicher Film über und mit den kleinen Leuten auf dem Land. Die deutschen Untertitel hätte man sich sparen können. Man versteht ihn auch so.