Sophie Andresky: Schrille Nacht. Eine heiße Winterkreuzfahrt zwischen Kiel und Oslo. Mit Huhn

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  • Sophie Andresky: Schrille Nacht.
    Eine heiße Winterkreuzfahrt zwischen Kiel und Oslo. Mit Huhn.
    Haffmanns & Tolkemitt (über Zweitausendeins) 2011. 128 Seiten
    ISBN-13: 978-3942989039. 9,95€


    Ratzke und seine Alva sind beruflich mit den weniger glamourösen Seiten von Kreuzfahrtschiffen beschäftigt - beide arbeiten bei einem Schiffsausstatter. Den fünften Hochzeitstag will das Paar nun über die Weihnachtsfeiertage in der Luxus-Suite eines Fähr-Schiffes mit einem herausragenden erotischen Ereignis begehen. In charmanter Inkonsequenz lädt Alva Thalheimer zu der Mini-Kreuzfahrt ein, ihren sonderbaren Kollegen, der noch nie ohne sein Huhn gesehen wurde. Doch, wer hätte das gedacht, Thalheimer scheint auf Freiersfüßen unterwegs zu sein und beansprucht die Ratzkes als Hühner-Sitter. Leider erst nach dem Einwerfen einer türkisfarbenen Pille stellt Ratzke fest, dass mit einem Huhn als Voyeur neben sich im Bett nichts geht. Mit dem Ziel, Thalheimer und sein Huhn wieder zu vereinen, verlässt Ratzke die Kabine - und damit nimmt das erotische Verhängnis seinen Lauf.


    Sophie Andresky ist bisher eines der wenigen Pseudonyme, deren Erfolg als Autorin von den Feuilletons der Printmedien beachtet wurde. In "Mein Harem", einem umfangreichen Reader mit Andreskys Kurzgeschichten, konnte man bereits verfolgen, dass sie sich vor keiner Variante des Beischlafs scheut und auch die komischen Seiten ungewöhnlicher Verrenkungen würdigt. In Schrille Nacht, elegant in schrillpinkfarbenes Leinen gebunden, wanderten meine Gedanken in Richtung Mitleid. Mitleid mit dem Huhn, von dem ich noch nicht wusste, welches Schicksal ihm an Bord drohte, und Mitleid mit einigen der menschlichen Hühner und Hähne an Bord.


    6 von 10 Punten

  • Meine Meinung:


    Klamauk poppt Weinachten


    Schrille Nacht ist vermutlich das richtige Geschenk für alle, die mit besinnlich-feierlicher Weihnachtsstimmung nichts anfangen können.


    Ich habe mich amüsiert über die Mühen von Ratzke, endlich an seinen wohlverdienten Weihnachtssex zu kommen. Seine Frau hat ihm nämlich versprochen, endlich das mit ihm zu tun, was sie noch nie getan haben. Es wird schlicht „Die Sache“ genannt. Beim Lesen fragt man sich: Wird Ratzke es bekommen? Was wird das wohl sein?


    Auch am Schicksal des Huhns und seines Besitzers nimmt man Anteil.
    Die Story und die Figuren (samt dem Huhn!) sind skurril, mit einem Augenzwinkern zu lesen und garantiert weihnachtlich unkitschig.


    Bei den Sexszenen nimmt die Autorin kein Blatt vor den Mund. Es werden konkrete Bezeichnungen verwendet, keine blumigen Umschreibungen bemüht. Von sinnlich-erotischen geht es durchaus mal über in deftig-kräftige Gefilde.


    Erotik und Humor in einer durchaus gelungenen Kombination.


    Ich gebe 7 von 10 Punkten.